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Riesaer G Tageblatt und Anzeiger (Llbtblatt «nd Aiyeiger). rAegramm-Adr^s« ßH 6 Femsprechstelle .Tageblatt«, Ries» orr. 20. für dle Königl. AmtShauptmannschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. ^2 142. Freitag, 21. Juni 1S12, a-eadS. 65. Jahrg. La» Riesaer Taflkblolt »scheint jede» To, abend» mit ririkrialrne der Sonn- und Festtage. VierielMrlicher Pezv,kprr«S bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark LV Pfg., durch unsere Trüger irei in» Hau» I Mark 65 Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Poslanstalten 1 Mark 6ö Pfg., durch den Brirstrligrr srei in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnenienIS werden angenommen. Anzeigen-Aonahme jür die Nummer de» Ausgabetage» bl» vormittag 9 lihr ohne Cewühr. Preis sür die kleingespaltcne 43 mm breite KorpuSzeile 18 Psg. (LokalprriS 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße bS. — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hilhnel in Niesa. G» werden Scharfschießen abgehalten ». auf dem Schießplatz Heidehiiuserr am 2t., 25., 26., 27., 28. und 29. Juni 1912 in der Zelt von 7 Uhr vormittags bi» 6 Uhr nachmittag», d. auf dem Schießplatz Gohrisch (Artillerieschießplatz): nördlich und südlich des Wülknitzer Weges: am 24., 25., 26, 27., 28. und 29. Juni 1912 in der Zeit von 7 Uhr vormittags bi» 1 Uhr nachmittag». Dle Sperrung dieser Schießplätze und Ihrer Gefahrenbereiche wird an jedem Schieß tag« so bewirkt, daß sie Stunde vor Beginn de» Schießen» durchgestihrt ist. Bei Schießen auf dem Schießplätze Gohrisch find die Mllhlbergrr Straße und der Wülknitzer Weg gesperrt. Die Wege de» Platze» find bei geöffneten Schlagbäumen und durch Hochklappen unsichtbar gemachten Warnungstafeln ohne Aufenthalt zu passieren. Unter Hinweis auf die amtShauptmannschaftllch« Bekanntmachung vom 9. Mat 1912, Nr. 295 k v, abgedruckt in Nr. 108 de» Riesaer Amtsblattes, wird die» mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß Uebertretungen nach Z 366" bez. 368' de» ReichSstraf- gesetzbuch» bestraft werden. Die OrtSpolizeibehörden werden veranlaßt, den OrtSeinwohnern auf dem vorge schriebenen Wege von gegenwärtiger Bekanntmachung Kenntnis zu geben, Großenhain, am 19. Juni 1912. 352 ä v. Königliche AmlShauptmauuschaft. Nach Mitteilung der Königlichen AmtShauptmannschast Oschatz ist in Rtppen die Mauls und Klauenseuche amtstierärztlich festgestellt worden. Für die sämtlichen link» der Elbe gelegenen Ortschaften de» Bezirk» der unter zeichneten Königlichen AmtShauplmannschaft treten die Bestimmungen in 8 168 der AuSsührungsoorschriften des BundeSrat» zum Biehseuchengesetz, vom 7. Dezember 1911 (Gesetz- und BerordnungS-Blalt 1912 Sette 83 folgende) — abgedruckt in Nr. 128 de» Riesaer Tageblatte» vom 5. laufenden Monat» — in Kraft. Großenhain, am 20. Juni 1912. 1881» L. Königliche Amtshauplmauuschaft. Oeffentliche Sitzung »es Gemcinderatcs z« GrSba Sonnabend, de« 22. Juni 1912, nachmittags 8 Nhr. Tagesordnung: 1. Mitteilungen. 2. Bausache von Hermann Heyde. 3. Ver gebung der Arbeiten sür den Erweiterungsbau für da» Gaswerk. 4. Beratung de» OrtS- gesetze» über die Anlage und Unterhaltung von HauSkläranlagen. 5. Ankauf de» Werke» für Kleinwohnungen für mittlere und Großstädte. 6. Veränderungen von Telegraphen- leitungen im Gemeindebezirk. 7. Abtrennung eine» Trennstücke» vom Flurstück Nr. 348 Besitzer Hermann Rolle. 8. Beschlußfassung über Erhebung von BezeigungSgrld sür Bahn kreuzungen durch den ElektrizitätSverband Gröba. 9. Erhebung von Gebühren für Lust barkeiten zur Armenkasse. 10. Richtigsprechung der Semelndekassen-Rechnung vom Jahre 1910. 11. VorrichtungSarbeiten im Gemeindeamt und SaSwerkSwohnhauS. — Nichtöffent liche Sitzung. Gröba, am 20. Juni 1912. Der Gemeindevorstand. Freibank Riesa. Morgen Sonnabend, den 22. Jnui d». IS., von vorm. r/»9 Uhr gelangt auf der Freibank im städtischen Schlachthof da» Fleisch von drei Rinder« und vier Schweine« zum Preise von 80 und 35 Pfg. pro V» kg zum Verkauf. Riesa, den 21. Juni 1912. Die Direttio« de, stikdl. Schlachthofe». Freibank Seerhausen. Sonnabend, den 22. Juni, von nachmittag 6 Uhr an, kommt frisches Schweines fletsch, Pfund 80 Pfz., zum Verkauf. Der Gemeindevorftand. Freibank Zeithain. Sonnabend früh 8 Uhr gelangt da» Fleisch eines Schweines im rohen Zustand zum Verkauf. Pfund 40 Pfg. Der Gemeindevorstand. Oertliches mW Sächsisches. Riesa, 21. Juni 1912. —* Zu einer Konzertfahrt nach DieLbar dürfte sich voraussichtlich am Sonntag mit dem Dampf schiff 11,55 ab Riesa Gelegenheit bieten. Mit dem Schiffe fahren die Militärvereinq von Riesa und Umgebung zur Fahnenweihe de» Militätvereln» in Seußlitz und nehmen hierbei auch eine größere Abteilung der Kapelle de» 139. Infanterie-Regiment» mit, die sowohl auf der Hinfahrt al» auch auf der Rückfahrt am Abend spielen wird. Wegen de» zu erwartenden Andrang«» zu diesem Schiffe fordern die Militärvereine ihre Mitglieder im Inseratenteile vor liegender Nummer auf, sich zwecks Erlangung eine» ge eigneten Sitzplätze» rechtzeitig am Dampfschifflandeplatze einzustellen. —* Zu einem geringfügigen Brand kam e» heute mittag in einem Grundstück der Hauptstraße dadurch, daß an einem Gaskocher der Gummtschlauch durchgebrannt war und die Flammen, da sich in dem Raum gerade nie mand aufhielt, auf einige Möbelstücke Übergriffen, die leicht beschädigt wurden. Al» die Feuerwehr in der Wohnung eintraf, war bereit» jede Gefahr beseitigt. —* Gin am 15. April d. I. aus der Hausflur eine» hiesigen Restaurant» in der Goethestraße gestohlene» Fahrrad ist jetzt wiedererlangt worden. Der Täter ist in einem hiesigen Einwohner ermittelt worden. Er hatte da» Rad sür 25 M. an einen hiesigen Gastwirt verkauft, der e» dann für 42 M. veräußerte. Der Käufer schöpfte aber, al» er bemerkte, daß an dem Rad einige Merkmale gewaltsam beseitigt waren, Perdacht und gab da» Rad dem Gastwirt wieder zurück, nachdem er sich den gezahlten Betrag hatte wieder aushändigen lassen. Hierauf gelangte die Sache zur Kenntni» der Polizei, die eine Untersuchung einleitete. Diesen Fall sollt« sich jeder zur Warnung dienen lassen, beim Ankauf von Fahrrädern vorsichtig zu sein. G» ist leider eine Tatsache, daß nicht so viel Fahrräder gestohlen werden würden, wenn dle Dieb« nicht so leicht Käufer fänden. — Wie gefährlich die Berührung einer elek trischen Hochspannungsleitung ist, hat sich in Niederschöna gezeigt, wo der Werkführer Graf durch den Strom sofort getötet wurde. — Das Ministerium des Innern hat folgende an die Kreishauptmannschaften gerichtete Verordnung erlassen: Auf Antrag des Landeskulturrates hat das Ministerium des Jnnem beschlossen, einen Ausschuß für den Vogel schutz im Königreich Sachsen zu berufen, dessen Auf- gabe ist, im Einvernehmen mit den Behörden die Maßnahmen zu ergreifen und anzuregen, die neben den geltenden Gesetzen und Verordnungen über den Schutz der Vögel zur Erhaltung und Vermehrung des Bestandes an nützlichen Vögeln beizu tragen geeignet sind. Durch Abhaltung von Lehrgängen und Vorträgen in Tharandt, dessen Forstrevier zu einer Lehr- und Versuchsstation für Vogelschutz ausersehen ist, so wie in den verschiedensten Teilen des Landes soll der Sinn und das Verständnis für die Vogelschutzfrage in den weitesten Volkskreisen geweckt und eine größere Zahl von Personen in der Handhabung des Vogelschutzes ausgebildet werden. Der Ausschuß hofft, auf diese Weise in allen Landesteilen Sachverständige sowohl zur Beurteilung örtlicher Verhältnisse, als zur Belehrung und zur Durchführung organisatorischer und praktischer, auf die Wiederherstellung der natürlichen Lebensbedingungen der Vögel gerichteter Maßnahmen zu gewinnen. Der aus fünf Mitgliedern bestehende Ausschuß ist ermächtigt, zur Durchführung seiner Maßnahmen mit den öffentlichen Behörden ins Benehmen zu treten. Er soll ferner Behörden und Privaten Gutachten abgeben und bei Anlage von Vogelschutzeinrichtungen mit Rat an die Hand gehen. Der Vorsitzende des Ausschusses, an den alle Anfragen be züglich des Vogelschutzes zu richten sind, ist der Ritterguts besitzer Geh. Oekonomierat Andrä auf Braunsdorf bei Tha randt, der Sitz des Ausschusses ist Tharandt. Die Kreis hauptmannschaften werden daher veranlaßt, die ihnen Nach geordneten Behörden anzuweisen, die Bestrebungen des Vo gelschutz-Ausschusses im Hinblick auf die volkswirtschaftliche Bedeutung des Vogelschutzes zu unterstützen und den Anre gungen des Ausschusses nach Möglichkeit nachzukommen. Die Mittel, die sich zur Durchführung der Maßnahmen des Vogelschutzes notwendig machen werden, können nicht aus schließlich durch Staatszuschüsse aufgebracht werden. Der Ausschuß wird daher mit Gesuchen um Gewährung von Beihilfen an die Gemeinden herantreten. Es ist zu wünschen, daß diesen Gesuchen möglichst entsprochen werde. — Auf dem Dresdner Hauptbahnhofe wurde bei Be ginn de» diesjährigen Pfingstverkehr» eine in fast ganz Deutschland einzig dastehende Befehlsstelle in Betrieb genommen. Diese Befehlsstelle, die nur zu Zetten größeren Verkehr» — zu Ostern, zu Pfingsten, zu Beginn und Ende der großen Ferien, zu Weihnachten und im Sommer an verkehrsreichen Sonntagen, wie auch bei Eintritt größerer Betriebsstörungen — besetzt werden soll, wird von nur einem, allerdlng» mit den Bahnhofsanlagen und der ge samten Zugabfertigung vollständig vertrauten Oberbeamten bedient. Sie hat den Zweck, den gesamten Zugverkehr de» Hauptbahnhofe» von einer Stelle au» zu regeln, insbesondere Züge infolge Verspätung oder anderer Ur sachen wegen auf andere Gleise, al» vorgeschrteben, ein oder ausfahren zu lassen, Sonderzüge «inzulegen und überall dort sofort einzugretfen, wo sich Schwierigkeiten in der Zugsabfertigung oder dem Rangiergeschäft einstellen. Den Anordnungen der Befehlsstelle ist unbedingt Folge zu leisten. Hier laufen sämtliche Fäden de» gewaltigen Ver kehr» zusammen. Von größtem Interesse ist die innere technische Einrichtung der Befehlsstelle. Zunächst stehen dem Beamten nicht weniger al» 85 telephonische Ver bindungen zur Verfügung, durch die er nach sämtlichen Bahnsteigen, Dienstzimmern, Stellereien, Heizhäusern und benachbarten Stationen sprechen kann. Weiter befinden sich in dieser Zentralstelle 15 elektrische Streckenblockfeld nachahmer. Diese Nachahmer, die mit den BahnhofSblock- werken in unmittelbarer Verbindung stehen, zeigen dem Beamten durch kleine rote und weiße Scheiben selbsttätig an, wenn Züge sich dem Hauptbahnhofe nähern oder ihn verlassen und die nächste Blockstrecke besetzen. Wenn man bedenkt, daß heute auf dem Dresdner Hauptbahnhofe täglich 480 Schnell- und Personenzüge, sowie gegen 400 Leer fahrten verkehren und außerdem während de» diejährigen Pfingstverkehr» rund 530 Sonderzüge abgefertigt wurden, so wird man ohne weitere» zugeben müssen, daß die Königlich Sächsische StaatSeisenbaynoerwaltung durch die in Betrieb genommene Befehlsstelle eine Einrichtung ge schaffen hat, die für eine glatte Abwicklung de» enorm gestiegenen Eisenbahnbetriebe» von größter Bedeutung ist. —* Einstellung von Drei- und Vierjährig- Freiwilligen sür da» 3. Seebataillon (Marine- Infanterie) in Tsingtau (China). Einstellung: Oktober 1912, Ausreise nach Tsingtau: Januar oder Frühjahr 1913, Heimreise: Frühjahr 1915 bezw. 1916. Bedingungen: Mindesten» 1,65 Meter groß, kräftig, gesunde Zähne, vor dem 1. Oktober 1893 geboren (jüngere Leute nur bet be sonder» guter körperlicher Entwicklung). Das 3. See bataillon besteht au»: 5 Kompagnien Marine-Infanterie (davon ist die 5. Kompagnie beritten), 2 Maschinengewehr- Zügen, 1 Marine-Feldbatterie (reitende Batterie), 1 Marine- Pionierkompagnie in Tsingtau und dem Ostastatischen Marine-Detachement in Peking und Tientsin. Die Vier jährig-Freiwilligen sind in erster Linie für die 5. (berittene) Kompagnie bestimmt. In den Standorten in Ostasten wird außer Löhnung und Verpflegung eine Ortszulage von täglich 0,50 Mark gewährt; die Bterjährig-Freiwllligen er halten im vierten Dienstjahre eine Ortszulage von täglich 1.50 Mark. Meldungen mit genauer Adresse sind unter Beifügung eine» vom Ziviloorsitzenden der Ersatzkommission ausgestellten Meldescheine» zum freiwilligen Diensteintritte auf 3 bezw. 4 Jahre zu richten an: Kommando de» 8. Gtammseebataillon», Wilhelmshaven.