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Riesaer D Tageblatt und Anzeiger (Elveblatt und Aiyelger). rr!»Lramm.«Ll«ss, L 6 I* FZ"!' FernspE«, „Tageblatt", RI,s, H, N V »> U-H-» «r. 20. der Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, des Königl. Amtsgerichts lund des Stadtraths zu Mesa. 188. Montag, 1«. August 1887, Abends. SO. Jahrg. D »»^Riesaer Tageblatt rrschriut jede» Lag Abends mit Ausnahm« der Sonn» und Festtag«. Vierteljährlicher Bezugspreis del Abholung r« den Expedition«» t» Ri«sa und Strehla oder durch unser, Träger scel in» Hau» 1 Mart kV Psg., bei Abholung am Schatt« d« kalsrrl. Postanstaltm 1 Mark 25 Psg., durch de» Brlrstrag« sr«l in» Hau» ! Mart VS Psg. Uuzergeu-Auuah«» fttr di« Ramm« dG Ausgabetage» bl» Sormtttaz S Uhr ohne Gewahr. Druck «nd Verlag do» Langer ck Winterlich in Riesa. — GeschMstellr Kastanienstraß« SS. — Für di« Redaetto» »«antwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Bekanntmachung, den Verkehr auf den öffentlichen Wegen betreffend. Nach neuerdings gemachten Wahrnehmungen werden die hinsichtlich deS Fährverkehrs auf den öffentlichen Wegen bestehenden Vorschriften vielfach unbeachtet gelassen. Es wird deshalb hiermit aus» Neue eingeschärft, daß jeder Führer eine- Personen- oder Laftge- schirre- nicht nur de« eutgegenkor rüde« «ud de« überholende« Fuhr» werke« n«d Radfahrer« «ach recht- a«f die Hölfte de- Wege- auSzu« weiche«, sondern daff er sich überhaupt ans seiner ganze« Fahrt stet- thuu» lichst recht- z« halte« hat. I« gleicher Weife habe« auch die Radfahrer auSznweichen, sich möglichst recht- zu halte« «ud insbesondere da- Fahre« auf de« Fusswegen zu Unterlassen, überhaupt alle- zu vermeiden, wodurch der Verkehr ge stört oder dessen Sicherheit gesährdet wird. Uebertretungen werden mit Geldstrafe bis zu 60 M. oder mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft. Die Aufstchtsorgane sind erneut angewiesen worden, Uebrctretungm unirchlhtlich anza zeigen. Königliche Amtshauptmannschaft Großenhain, am 7. August 1897. 6. 2733. V. Wilucki. Tn. Im Hotel zum „Kronprinz" hier sollen Donnerstag, den 19. August 1897, von Borm. 1« Uhr an, 1 Waarenschrank, 1 Ladentafel, 1 Blitzlampe, 6 Kapuzen, 14 Kinderhauben, mehrere Meter Gaze, Gardinen, 2 Schürzen, Strümpfe, Handschuhe, 2 Schränke, 1 Schreibtisch, 1 Vertiko und 1 Sopha gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Riesa, den 10. August 1897. Der Ger.-Vollz. beim Kgl. Amtsger. Sekr. Eidam. Quittung. Für die Wasserbeschädigten gingen ferner ein: I« der Expedition deS Riesaer Tageblattes: vr. Wende 40 M., G. Fritzsche 20 M., Albert Schulze 3 M., H. M. 3 M., W. S. 2 M., Ernst Mittag 10 M., Th. L. 3 M., Beamten und Unterbeamten des Postamts Riesa 94 M. 50 Pf., F. K. 3 M., W. 50 Pf., Frau verw. St. 1 M. 50 Pf. Summa: 18V M. 5V Pf. (Jnsgesammt bis jetzt »115 M. «5 Pf.) In der Stadtkaffer Gesangverein Sängergruß 6 M., Ferdinand Schlegel 20 M., Paul Schlegel 10 M., Max Schlegel 10 M. Summa 40 M. (Jnsgesammt bis jetzt 085 M. 5V Pf.) DW^ Weitere Gaben werden gern entgegengenommen. Oertliches «ud Sächsisches. Riesa, 16. August 1897. — Se. Majestät der König verlieh dem Oberstlieute nant und Commandeur de» 3. Jäger-Bataillon» Nr. 15, v. Altrock, bisher Commandeur des Kadettencorps, da» Of- ficierkreuz des AlbrechtSvrdenS. — Der Wind weht über die Stoppeln! Immer mehr leeren sich die Felder. Die Poesie dcs Sommers ist dabm. Wie scköa war es, als wir unter blauem Himmel durch die goldgelben Getreidefelder nnndern konnten, wenn der Sonnen schein iiber den wogenden Ha men zitterte, wenn die Grillen ihr zarte» Liedchen zirpten, bunte Falter mit leichtem Flügel schlage sich in der warmen Luft wiegten, glänzende Käfer > stumm Halm auf, Halm ab krochen, und die Wachtel aus dem Aehrenmecre ihr „Grüß dich Gott! ' ertönen ließ! Ganz ander« jetzt. DaS Kor» ist geborgen, und die übrigen Ge treidearten, soweit sie nicht auch schon eingefahren find, stehen in Puppen oder Mandeln noch draußen und harren dcs Erntewagens, der sie Heimbringen soll. Nur die kahlen Stoppeln starren uns an, wo sonst volle Aehrcn uns cr- freuten. Selbst der Himmel scheint über die Erde zu trauern, wie sie ihre» goldigen Kelrerschmucke« entkleidet ist. Ec ver hüllt sein Antlitz und da« strahlende Sommerauge mit dichten Wolkenschleiern, in denen heftige Winde ihr tollrS Spiel treiben. Und fröstelnd gedenkt der Mensch schon jetzt der kälter» Tage, die ihm der kommende Herbst noch bringen wird. Doch ge mach! Ob r» gleich scheinen möchte, al» sollte alle Freude an der sommerlichen Natur nun vorüber sein, so dürfen wir doch noch auf schöne Tage hoffen. Der August hat ja in jede« Jahre eine stattliche Anzahl Regenfälle und trübe Tage zu verzeichnen; doch dafür ist der September um so erfreu licher, denn er ist der trockenste Monat de» Jahre». Und wer sollte sich da nicht rüsten, den scheidenden Sommer noch recht zu genießen. Steh' unsere Jungen an, wie sie eifrig find, Drachen zu fertigen! Geh' mit ihnen hinaus auf die leeren Felder, steh' mit welcher Lust sie ihre Drachen steigen lasten, wie fie jubeln, wenn hier einer rauschend in die Höhe führt, dort «in anderer rgungülo» im Sonnenschein steht, nur da» Flattern der Ohrenquasten und des Schwänze» ist zu vernehmen, wie fie spotten, wenn da eia Dritter, der „die Waage nicht hat", sich fortwährend überschlügt und endlich mit der Spitze sich tief in den weichen Bode« bohrt! Hast Du die Dcachenpoesie schon erlebt? Nun, so geh' und erlebe fie noch einmal und träume Dich zurück in die goldenen Tage der Kindheit. — Ein 19 jähriger junger Mensch, Bahnarbeiter, in Zeithain wohnhaft, der sich am gestrigen Abende einige Stunden aus dem Tanzsaale in Moritz vernügt hatte, suchte und fand hierauf den Tod in der Elbe. Unglückliche Liebe soll ihn zu der verzweifelten That getrieben haben. — Entgegen der Dementirung der Nachricht, daß Pro fessor Dr. Falb in Teplitz bedroht worden sei, hält unser sonst recht zuverlässiger Gewährsmann seine Mitlheilung aufrecht. Inzwischen find in der Sache noch weitere Recher chen angestellt worden, die jedenfalls endgiltige Klarstellung bringen werden. — Die Abstempelung der Schuldverschreibungen der 4 prozentigen RetchSanleihe und der dazu gehörigen Zins- scheine und ZinSscheinanwetsungen findet bei den Abstem- pelungSstellen außerhalb Berlin» nur noch bis zum 31. August d. Js. statt. Die Inhaber solcher Effekten werden daher von der Reichsschuldenverwaltung aufgefordert, dieselben un gesäumt an die ihnen zunächst gelegene von den in der Be kanntmachung vom 8. April d. I. bezeichneten Abstempelungs stellen zum Zwcke der Abstempelung einzureichen. Nach dem 31. August d. I. findet die Abstempelung ausschließlich bei der Königlich preußischen Controls der Staatspapiere in Berlin, Oranienstraße 92/94 statt. — Die auf den Linien der sächsischen Staatsbahnen in Folge Hochwassers eingetretenen Betriebsstörungen sind nun bekanntlich insbesondere auf den Hauptlinien beh den. Rege Thärigkeit zum Zwecke der Wiederinstandsetzung beobachtet man jetzt noch auf den Nebenlinien Mügeln-Geising-Alten berg, Hainsberg-Kipsdorf, Zittau-Nikrisch-Görlitz, Olbernhau- Neuzausen, Pirna-Berggießhübel und Freiberg-Bienenmühle. Wenn die augenblicklichen Dispositionen nicht durch irgend welche Witterungseinflüsse gestört werden, soll zu erwarten stehen, daß auf der Linie Mügeln. Geising-Altenberg der durchgehende Betrieb in etwa sechs Wochen wieder ausge nommen werden kann. Nur noch etwa zwei Wochen dagegen werden die Unterbrechungen auf der Linie Pirna-Berggreß- f Hübel zwischen Neundorf und Berggießhübel andauern. L. Lichtensee. Nachdem der Thurm abgerüstet und alle Vorarbeiten zu dessen Ewporschrauben beendet find, be ginnt dasselbe mit nächsten Dienstag. Das Thurmdach wird vier Meter emporgehobcn. Jedenfalls ein interessantes Schauspiel. * Streu men. Die Sammlung sür die Wassercala- mitosen ergab einen Ertrag von über 170 Mark. Dieser Betrag ist durch den Gemeindevorstand der Königl. Amts- hauptmannschaft übersandt worden. Z e i t h a i n, 14. August. Beim gefechtsmäßigen Schießen de» 3. Bat». 11. Jnf..Regt». Nr. 139 auf dem UedungS- platze ereignete sich gestern ein bedauerlicher Unglück»fall in Folge Zerspringen» eine» Gewehres. Der betreffende Mann, der nach dem Versagen einer scharfen Patron« ein zweite» Geschoß in da» Gewehr gesteckt hatte, worauf beide beim Schießen explodtrten, erhielt am Arm eine größere Verletzung, so daß er in'» Döbelner Garnisonlazareth überführt wurde, vier Nebenstehende wurden weniger schwer verletzt. (L. N. R.) -f Dresden, 16. August. Gestern gegen Abend wnrde ein kleine» Schraubenschiff „Undine", da» die Ueberfahrt vom Nordufer der Elbe nach der Vogelwiese vermittelte, in ge ringer Entfernung von der Abfahrt-stelle von einem anderen Fahrzeuge gestreift. Die hierdurch erschreckten Passagiere drängten auf eine Seite de» Schiffes, so daß Wasser in das selbe schlug und es zum Sinken brachte. Auf der „Undine" sollen sth 50—60 Personen befunden haben. Die Zahl der Ertrunkenen wird auf 7 oder 8 angegeben, doch ist hierüber bis jetzt noch nicht» Genaues festzustellen gewesen. — Nach einer uns am Spätnachmittag zugehenden weiteren Meldung sind nach bisheriger amtlicher Feststellung bei der Katastrophe 5 Kinder und 3 Erwachsene ertrunken. f Dresden,, 15. August. Das am Dienstag im Königlichen Palaisgarten stattfindende große WohlthätigkeitS- konzert wird durch den Besuch der z. Zt. in Dresden an wesenden Prinzen und Prinzessinnen ausgezeichnet. — König und Königin treffen am 21. August von Rehefeld in Pillnitz ein und besuchen am 22. August da» Albertfest im Großen Garten. — Der König von Siam trifft am 24- August, von Frankfurt kommend, zum Besuche der Königlich:» Familie mit großem Gefolge in Dresden ein. Dresden. Wochenspislplan des Königl. Hoftheater» in Altstadt. Dienstag: Mignon. — Mittwoch: Martha. — Donnerstag: Der Bajazzo. Coppelia. — Freitag: Der Rattenfänger von Hameln. — Sonnabend: Die lustigen Weiber von Windsor. — Sonntag: Die Zauberflöte (Pa ulina: Frau Burckard als Gast. Anfang 7 Uhr.) Dresden. Eine Polenoersammlung fand, wie jetzt durch die „Gaz. Oftr." bekannt wird, lüczlich hier statt. Sie war von dem hiesigen polnisch-katholischrn Verein za dem Zwecke einberufen worden, um über die Absendung einer Petition an die kirchliche Behörde zu beschließen, in der u« die Anstellung eines polnischen Geistlichen und die Einführung von polnischen Gottesdiensten für die in Dresden wohnenden Polen gebeten wird. — Wie verhalten sich die Polen gegen die Deutschen? Dresden. Prinz Max will Kapuziner werden. Wie die „Katholicke Listy" aus angeblich verläßlicher Quelle ver nehmen, kehrt Prinz Max von Sachsen demnächst aus Lon don nach Dresden zurück und wird kurze Zett im elterlichen Hause verweilen. Dann begiebt er sich nach Eichstätt, um seine theologischen Studien fortzusetzen und sich zur Erlangung de» theologischen DoctoratS vozubereiten. Er gedenkt dann in der Eichstätter Diöces« zu verbleiben und nicht wieder nach London zurückzukehren, wo er bekanntlich an der deutschen katholischen Kirche, welche zumeist von deutschen Arbeitern besucht wird, in der Seelsorge thätig ist. E» sei, so be richtet da» citirte katholische Blatt weiter, Wunsch de» Prin zen, in einen geistlichen Orden einzutreten «ad zwar denke er schon längere Zeit an den Kapuzinerorden; allein es hätten sich diesem Wunsche von mehreren Setten Einwände entgegengestellt. Potschappel. Die Erdsenkung (Singe) in Döhle« die einen Theil der Petzoldtschen Maschinenfabrik begrabe« hat, faßt nach ziemlich genauer Messung einen Küchentahalt von 8000 Kubikmetern in sich. — Täglich laufen bei de« Direktionen der Gruben Anfragen fetten« der Grundstücks besitzer ein, ob ihre Gebäude auf Gruben stehe«. De« Direk tionen erwächst daher durch die Prüfung der Baupläne «nd Beantwortung der Anfragen eine nicht geringe Arbeit. Die