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Dresdner Journal : 17.11.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-11-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186111178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18611117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18611117
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1861
-
Monat
1861-11
- Tag 1861-11-17
-
Monat
1861-11
-
Jahr
1861
- Titel
- Dresdner Journal : 17.11.1861
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^269. 2ld»»»e«t»t«»rrtst: ILKrlied: 5 "rklr. 10 kt^r. io I—L»«». ^Mrl.r 1 .. 10 ,. ,. ., Üvo»tUek io vr—L«o: Id kkxr. kiorslo» kiomwero: 1 >xr. Iw tritt kott «u>6 kioro. »aserrrtriPreisr: kiir «l»o li»uw «ioer -«»polteoeo 2«il«: 1 kk^r. V»t«r ,,Lio^«»»oat" äi« 2«il«: 2 ktssr. «rschet»»: llt^llek, mit ^ioioodw« ä«r 8ooo ooä k'oiOrtoE«, Xd,oäi Nir 6«o kolx«oä«o ^oss. - Sonntag, den 17. November. DresdnerImmml. Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. 1861 Lastratenannahmr auswärtr: k'» Lo^ovsrirrr», 6ommi,«ioviir cle, Oreiäoer ^ourosls; ri>knä»»eld«t: H. Hv»i«r»; Llkoo»: t Vook r.il; L«rlio: t>»oriv»'«cke tiuckk., Itrrrorri» » liurrou; Lr»o>«ll: L. 8cor.vrrr; krooilkllrt ». A.: ^^ruro'selie Uuekkonäliiox; Loio: ^vol.r Hiivroro; k»ri«: v. r,ükvrilrrk.s (28, rue «le» dou» eos»o>); t'o. Look.ico'1 8u<?kii»oäluvx. «seraurgeber: Ilöois»1. klipräitioo äe» l)re»<In«r ^aorool«, » vre»<i«u, >1»rieo,tr»»i« Ikr. 7. NichtamUicher Shell. Ue»«»sl<it. relegraphisch« Nachrichten. ZrUungsscha». (Allgemeine Preußisch« At». — Köl- nische Ata. — Time»). Tageigeschtchte. Dresden: Besuch deS König» beim Eadettencorp». Diplomatische» Diner. — Wien: Vom Hofe. ReichSrath-verhandlungen. Beamte nach Ungarn. Die stebenbürgische Angelegenheit.— Prag: Preßproccß. Neue tschechische Blätter. Da» städtische Budget. Tschechifiruag-bestrebungen. — Prsth: Der Statthalter und der Cleru». — Preßburg: Bessere Stimmung. — Berlin: Schwedischer Widerstand gegen die Echeldrjvllablösung. — BreSlau: Die Majestäten abgrretst. — München: Da« Mili- täranlehen. — — Hannover: Die Sendung de» Herrn v. Witzendorf nach Kopenhagen. — Kas sel: Vergleich in Sachen der Leih- mud Commcr- zienbank. — Karlsruhe: Neuer Hofmarschall. Der Ktrchenstreit beendigt. — Frankfurt: Dir Erklärung Kurheff««». Diplomatisches Diner. Die Verfassungs angelegenheit. — Pari«: Da» Fould'sche Finanz programm. — Turin: Ratazzi zurück. Adresse an Garibaldi. Aufstände im Neapolitanischen. — Lis sabon: Prinz August. Spanische Arbeiter insultirt. — St. Petersburg: General Schuwaloff beurlaub. — Warschau: Euchosanet. Revue. Haussuchun gen. Großhrrzoglich sächsischer Konsul bestätigt. Eruevnuvaeu nud Versetzungen rc. Vretdner Nachrichten. Prvvtnzialuachrichtev. (Leipzig. Budisfin. Schirgis walde?) Gerichtsverhandlungen. (Dresden.) Vermischtes. Statistik nnd Bolktwirthschaft (Der Kohlenvcrkehr Feuilleton. Inserate. TageSkalender. v-rsen- uachrichtev. Telrgruptzische Nachrichten. Ne» N*rk, S. Novemtzer. Tt geht tza« Ge rücht, die große See-Expedition sei an eine« KS Mellen von Charleston rntfervten Punkte äuge- innH». -mische» General KvoMont nutz de» Lon- föderirteu soll eine Schlacht hrvorstehen. Dresden, 16. November. Bei der Wahlagitation in Preußen wird fei ten der „deutschen Fortschrittspartei" al- eins der haupt sächlichsten Mittel zur Unterstützung ihrer Tendenzen der Hinweis auf das von der vorigen Kammer bewilligte Militärbudget gebraucht. Um Uebertreibungen, welche dabei sich vernehmen lassen, entgegenzutreten, sagt heute die „Allgemeine Preußische Zeitung" Folgendes: „Die Ausgaben für das Heerwesen (Ordinarium und Ertraordinarium zusammen gerechnet) belaufen sich nach dell publictrten StaatShauShaltS-EtatS in abgerundeten Ziffern pro 1859 auf 32,343,000 Thlr., pro 1860 auf 32,638,000 Thalcr, pro 1861 auf 40,361,000 Thalcr. In den Jahren 1859 und 1860 sind sämmtliche, durch die Reorganisation rnstandenen Kosten auS extraordinär bewilligten Krediten bestritten worden, sie sind also in den eben angegebenen EtatS-Ziffern nickt enthalten. E» würden mithin die pro 1860 bewtlligten 32,638,000 Thlr. auch dann, wenn man niemals an eine Umgestaltung de» Heere» gedacht hätte, für dessen frühern Zustand un bedingt erforderlich gewesen sein. Die pro 1861 bewtl ligten 40,361,000 Thlr. dagegen umfassen vollständig alle auf die Armee verwendeten, mithin auch die durch die Reorganisation herbrigeführten Ausgaben. Es er zielt sich also, daß die Militärreform bis jetzt die Aus gaben nicht um 15 Mill., sondern nur um 7,723,000 Thlr. gesteigert hat. Mit dieser Mehrausgabe von 7,723,000 Thlr. ist allerdings Dasjenige, waS erreicht A e u i l l^t o u. Booch Arkossy, A.: „Praktisch-theoretischer Lehrgang der spanischen Schrift- und Um gangssprache nach der Robertson'schen Me thode. Für Schulen und zum Selbstunterricht nach Salvä, Cuendia» und der Originalliteratur." Zweite vielfach verbesserte und vervollständigte Auflage. Leipzig, Arnold'sche Buchhandlung, 1861. 8° (XIII, 289 und 195 Seiten). Der durch seine zahlreichen grammatischen Schriften über die englische, französische, italienische und portu giesische Sprache bekannt« Herr Verfasser, dem wir auch eine vortreffliche Uebersetzung des Camo- n» verdanken, bietet un» in dem vorstehenden Werke die zweite viel fach verbesserte Auflage seiner spanischen Grammatik, die zuerst im Jahre 1853 erschienen war, aber in ihrer jetzigen Gestalt fast noch einmal so viel Material ent hält- Dieselbe ist, wie auch seine übrigen grammatischen Lehrbücher, nach der Robertson'schen Methode abgefaßt, deren Hauptgrundzüge darin bestehen, daß sie die Sprache sogleich in ihrer Totalität kennen, richtig auSsprrchen, übersetzen, zurück übersetzen, im lrbendigen, freien Aus drucke (Konversation, gleich von der ersten Lektüre an) gebrauchen und fortschreitend nach wissenschaftlichen Grund lagen erfassen und beurtheilea lehrt. Der Herr Ver fasser hat sich nun im Geiste dieser Methode bestrebt, die zu erlernende Sprache möglichst zum selbstbewußten Eigenthum de» Schüler» zu machen, und dazu ungefähr folgenden Weg eingrschlagen. Bekanntlich giebt e» nur wenige unter den neuern Sprachen, velcht sich rückfichtlich ihrer reinen Aussprache nach der Schrift mit der spanischen vergleichen können. Wir da» Wort nach dem allgemein romanischen Alphabet geschrieben wird, so wird r» auch gesprochen, r» hat werden soll, noch nicht vollständig erreicht. ES liegt aber nicht der geringste Anhalt zu der Behauptung vor, daß die Kosten der Reorganisation sick noch um weitere 7,277,000 Thlr. steigern müssen. — Abgesehen von den einmaligen Ausgaben für Casernenbauten, für welche allerdings während einer Reih« von Jahren di« Verwen dung von etwa 1 Million Thalrr jährlich wünschenSwerth wäre, aber keineswegs geboten ist, nimmt der von der StaatSregierung der Landesvertretung vorgelegtc Reorga- nisationSplan zu seiner Duckführung 9^ Million Thlr. in Anspruch, und eS ist Nichts bekannt, was die An gabe rechtfertigen könnte, Haß über diese Summe hinauS- gegangen werden solle oder müsse. Aber auch in Betreff der demnach allerdings noch erforderlichen 1L Millionen Thaler ist von der Regierung wiederholt die Erklärung abgegeben worden, daß dieses Mehr nur insoweit sur- ressiv zahlbar gemacht werden solle, als ein bei der Wie derkehr der frühern Verhältnisse zu gewärtigendes stärkeres Anwachsen der Mehreinnahmen ohne eine größere Be lastung deS Lande« und ohne Beeinträchtigung anderer Zwecke dir Geldmittel dazu disponibel stellen werde. — WaS insbesondere die nächste Zukunft anlangt, so liegt bis jetzt kein Grund zu der Annahme vor, daß in dem Etat pro 1862 für die Reorganisation eine größere als die pro 1861 bewilligte Summe in Anspruch genommen werden solle. WaS endlich die Behauptung betrifft, daß durch die Armecreform „die Landwehr beseitigt" worden sei, so widerspricht dieselbe den Thatsachen, die Jeder mann offenkundig vor Augen liegen. Die Landwehr ersten Aufgebots enthält für sich allein sieben Jahrgänge. Selbst die ursprüngliche, die Armeereform betreffende Gesetzvorlage der Regierung wollte von diesen sieben Jahr gängen nur drei zur Linie herüberziehen. ES ist später ost genug geäußert worden, daß die Regierung auch auf Hinzuziehung dieser drei Jahrgänge nicht principtell be stehe, sondern daß sie die Entscheidung dieser Frage le diglich von dem praktischen Bedürfniß abhängig machen wolle. Die Landwehr ersten Aufgebot- besteht fort und wird mit geringer Schmälerung fortbestehen al» ein in seiner etgenthümlichen Bedeutung und Kraft hochgeachte ter und unentbehrlicher Theil der Gesammtwehrkraft deS Vaterlandes." — So ruhig wie dieser Artikel sind nicht alle Aufsätze der officiösrn Zeitung in der Wahlangele- genhett gehalten. In der letzten Zeit hat sie vielmehr mit großer Schärft und Heftigkeit sich gegen dir Fort schrittspartei ausgesprochen. Namentlich ist dabei eine Drohung ausgefallen. DaS officivse Blatt glaubt näm lich bei seiner Beleuchtung der Lage auch die Eventuali tät in Bedacht nehmen zu müssen: daß die gegnerischen Richtungen in ihrer Gesammtheit — die Feudalen, die Uitramontanen und die Fortschrittsmänner — die Zahl der Mittrlpartei übertreffen, daß es infolge dessen dem Ministerium bet ernsten Entscheidungen an jedem höhern Fundamente und somit überhaupt an einer der nothwcn- digsten Grundlagen für seine Kraft und Wirksamkeit fehlt, daß die wichtigsten Abstimmungen dem Zufall, der Par tei-Kombination überlassen und da» Ministerium in die schiefe Lage gebracht wird, für seine Forderungen bei der Richtung Hilfe zu suchen, welche seinen Reformen den bestimmtesten Widerstand leistet. Die liberale Presse zeigt sich über diese Auslassung, welche die „A. Pr. Z." heute etwa» zu bemänteln sucht, sehr erbittert. Mit der Ablösung des Schelde-Zolles hat cS nach der „Kölnischen Zeitung" folgende Bewandtniß: Der Londoner Vertrag vom 19. April 1839 sprach Hol land da» Recht zu, aus der Schelde einen Zoll zu erheben. Belgien fürchtete, daß der Handel Antwerpens dadurch benachtheiltgt werden könnte, und kam mit Holland überein, ihm de» Zoll zu erstatten. Dieser wurde dann auch von Holland nicht erhoben. Die Schiffe fuhren frei durch, und Belgien erstattete kraft des Gesetze» vom 5. Juni 1839 der niederländischen Regierung den Schelde-Zoll. Belgien bezog selbst direkt ein Tonnengeld (clroil c>e Ion nage), so wie eine Lootsen-Abgabe. Man hatte damals berechnet, daß der Schelde-Zoll jährlich 600,000 Franc» betragen würde. Jetzt beträgt er indessen ungefähr vier mal so viel, und Belgien erklärt sich außer Stande, den Zoll weiter zu zahle«. ES schlägt infolge dessen vor, den Zoll nach der Durchschnittssumme der letzten zehn Jahre zu capitalistren und Holland auSzuzahlen. Die Ablösungssumme würde ungefähr 30 Millionen Franc» oder 8 Millionen Thaler betragen, von welchen fast ein Viertel auf England fiele. Belgien selbst erbietet sich, daS Tonnengeld, das ungefähr 600,000 Francs jährlich beträgt, gänzlich aufzugeben und dir Lootscnabgabe zu ermäßigen. Die „Times" widmet dem Könige Dom Pedro V. einen kurzen Nachruf. Sie schreibt: „DaS beste Lob, welche- man ihm rrtheilen kann, besteht darin, daß seine Regierung in einer Zeit großer Verwirrung ohne ein politische» Ereigniß verflossen ist. Er bestieg einen ron- stitutionellcn Thron und beobachtete die Gesetze, hielt sich innerhalb der Schranken der Verfassung und wußte sich die Liebe seiner Unterthanen zu erhalten. Wir sind so wenig durch Nachrichten auS Portugal gestört worden, daß Viele unter uns kaum den Namen des Herrschers oder den politischen kharakter seiner Regierung kannten. Daß seine Heirath ihn in eine Art von verwandtschaft licher Beziehung zu unserm eigenen Königshaus« gebracht hatte, und daß das alte Bündniß zwischen Portugal und England noch immer ein festes und herzliches war, darauf beschränkte sich so ziemlich Das, was in der Vorstellung deS Publikums lebte, auf welches ja unheilvolle Ereig nisse immer den lebhaftesten Eindruck machen. Der vom Tode so früh hinweggrraffte junge Mann hatte eine vor treffliche Erziehung genossen und den guten Willen, sich den Pflichten seiner Stellung und dem Dienste seines Landes zu widmen. Er hat ein ruhiges und zufriedenes Königreich hinterlassen. Sein Bruder und Nachfolger LouiS Philippe wird finden, daß cS großer Fortentwicke lung fähig ist. Wenn er der Mann dazu ist, seine Hilfs mittel zu entfalten und den Frieden, dessen es sich jetzt erfreut, zu benutzen, so kann Portugal, eben so wie Spa nien, wieder an Bedeutung unter den Nationen steigen. Jedenfalls wollen wir hoffen, daß er nicht hinter den Ver diensten seine» Bruders zurückbleibcn, sondern daß er die Rechte seiner Unterthanen achten und kein neue- Elemenr der Zwietracht in den gegenwärtigen Zustand Europas hineintragen wird " Tagesgeschichte. Dkt-den, 16. November. S«. Majestät der Königs beehrten heute von früh 8 bi» Mittag 12 Uhr da» Ca- dettencorpS mit Allerhöchstihrcm Besuche und wohnten dem Unterrichte in den verschiedenen Divisionen bet. Dresden, 16. November. Au Ehren deS NamenS- festes Ihrer Majestät der Kaiserin Eugenie fand gestern bei dem hiesigen kaiserlich französischen Gesandten, Herrn Baron Forth-Rouen, ein diplomatisches Diner statt, welchem auch sämmtliche Herren Staatsminister anwohn ten. Herr Staatsminister Frhr. v. Beust brachte den Toast aus Ihre Majestät die Kaiserin aus, den Herr Baron Forth-Rouen mit einem Toast auf Se. Majestät den König von Sachsen erwiderte. Wien, 14. November. (Boh.) Se. Maj. der Kai ser hat den Landaufenthalt zu Larcnburg beendigt und ist in di« hiesige k. Hofburg zurückgckehrt. — Im Her renhause wurde heute der Rest des Gemetndegcsetz- EntwurfS ohne Debatte einstimmig angenommen. Ebenso wurde das ganze Gesetz bei der sogleich vorgenommcnen dritten Lesung genehmigt, dann der zweite Punkt deS Commissionsantrages, die Regierung zu ersuchen, daß sie chemöglichst die Vorlage zu einem Landesgesetze vor bereiten möge, durch welches die Konkurrenz der Ge meindeglieder zu den Auslagen der Gemeinde geregelt wird. Minister Lasser stellte auch einen Gesetzentwurf zur Regelung der PatronatSverhältnisse für Schulen in Aussicht. — (Oest. Z.) Mit dem heutigen Frühzuge der Nordbahn sind 20 in Disponibilität gewesene Beamte nach Ungarn abgegangen, wo dieselben wieder in Ak tivität treten; auch mchrern disponiblen Amtsdienern sind keine stummen Endbuchstaben, wie da» Englische und Französische, Alle» wird ausgesprochen, und die wenigen Besonderheiten der Millauter sind leicht zu merken, selbst die von den Mauren herrührenden Guttural laute 8 und j lassen sich leicht erlernen; es ist also ganz gut möglich, daß Jemand ohne Lehrer bloS durch da» Studium dieser Grammatik spanisch verstehen, schreiben und richtig sprechen lernen kann. Der Herr Verfasser verlangt nur, daß, wenn man sich die Regeln der Aus sprache richtig ringrprägt, man die erste Lection, wo die richtige Betonung jedes Wortes durch Accente angegeben ist, durchlese und sich imprimire. Diese Accente wendet zwar da» Schriftspanische nur in gewissen Fällen an, allein hier sind sie zur Erlangung einer guten Aus sprache und zur Befähigung, das von Andern gesprochene Spanisch zu verstehen, überall auf die betonte Sylbe mehrsylbiger Wörter gesetzt. Dadurch wird eS dem Schüler möglich, seine jedesmalige Lection zuletzt mit der größten Schnelligkeit laut lesen zu können, ohne sich in der Beobachtung der Länge und Kürze der Sylben zu irren. Hierauf liest er die unter jeder spanischen Lection stehende wörtliche Uebersetzung mehrmals durch, prägt sich die Bedeutung der einzelnen Wörter eia, nimmt dann die gegenüberstehende deutsche Uebersetzung vor, liest jeden Satz laut und versucht, ihn au- dem Gedächt nisse zurückzuübersetzen, und macht sich dann an seine eigne Uebersetzung, die er zuletzt auS der angehängten »ein deutschen Uebersetzung de» Lehrgänge» zu corrigtren und rein abzuschreiben hat. Die grammatischen Regeln sind in angemessener Reihenfolge angegeben und müssen bei jedesmaligem Uebersetzen der Aufgaben der Uebungen ge nau studirt werden. Zur Eatzbildung dient da» jedes malige Lesestück der Lection selbst, welche» im echten Spanisch construirt ist und wonach er sich bei Bildung eigner ähnlicher Sätze zu richten hat. So wird c» mög ¬ lich, daß auch der Selbststudircnde ohne Lehrer sich in der Konversation üben kann. Ec braucht sich nur die Fragen laut und deutlich vorzusprcchen, dieselben auS dem Gedächtnisse ebenso zu beantworten, und so wird er gleich nach der ersten Lection spanisch sprechen und fort schreitend in der zu erlernenden Sprache denken, somit sie auch selbstbewußt gebrauchen lernen, womit das höchste Ziel alles Sprachstudiums erreicht ist. Zur Erleichterung ist dem Lehrgänge ein separat gedruckter Schlüssel beige- gegeben, in dem sämmtliche Ausgaben (grammatische Uebungen, Satzbildungcn und Sthlübungen) vollständig übersetzt zu finden sind. Natürlich darf der Lernende, um Selbstbetrug zu vermeiden, denselben erst nach be endigter Aufgabe um Rath fragen. Außerdem ist jedoch noch eine nach Salv > bearbeitete Liste der Rcction der spanischen Zeit-, Haupt- und Eigenschaftswörter (bra<u- olojt»), mit dem entsprechenden deutschen Ausdrucke ver sehen, beigegeben und dadurch der Spanischlernende im Stande, ohne Nachschlagen im Wörterbuch«, was ihn auch hier sehr oft im Stiche lassen würde, sich richtig und gewandt spanisch auszudrücken. AuS obigen Grundzügen, welche die Eigenthümlich keit dirser Grammatik schildern, wird sich am besten die außeiordentliche Brauchbarkeit derselben abnehmen lassen; ich will nur noch bemerken, daß die äußere Ausstattung dem Inhalt« völlig angemessen ist. l)r. Gräß«. 2 Dtrnographie. Dresden, 15.November. Nach dem gestern dem in der vorigen erweiterten Sitzung de» k. stenographischen Institut» gefaßten Beschlüsse gemäß der für Mitglieder berechnete FortbildungScursu» um 7 Uhr Abend» eröffnet worden war, begannen die eigentlichen Mittheilungrn und Verhandlungen pünktlich 8 Uhr. Au» Innsbruck und Linz in Oberösterrrich waren unter Anderm erfreuliche Nachrichten über dir Wirksam- wieder Dienstpostcn zugewicsen worden. Unter den Er ster» befanden sich dir k. Kommissare v. Rerebezky, Sa lah und Frank. — In der siebenbürgischen Hofkanzlei hat gestern eine längere Besprechung unter Vorsitz des Mi nister» Nadasdy stattgefunden, welcher die gegenwärtig hier anwesenden Spitzen der siebenbürgischen Landcsde« Hörden beiwohnten. DaS Projekt, um welches cS sich hinsichtlich Siebenbürgens handelt, soll, wie der „Pr." mitgethcilt wird, darin bestehen, daß der Plan, einen siebenbürgischen Landtag einzuberufen, für jetzt aufgcge- ben und dagegen unmittelbar die Ausschreibung direkter Wahlen in Siebenbürgen für den RetchSrath beschlossen wird. Die „Pr." bemerkt dazu: „Die Sache klingt selt sam genug, um die entschiedensten Zweifel an ihrer Rich tigkeit hervorzurufen, und dennoch glauben wir die Nach richt mit Rücksicht auf die Quelle, welcher sic entstammt, nicht ignoriren zu dürfen. Die Tendenz dieses PlaneS ist leicht erkennbar: daS Ministerium will die Schritte, deren cS noch bedarf, um wenigstens formell die Meta morphose deS engern ReichsratheS zum Gesammtreichs- rathc zu erklären, beschleunigen, und da in Siebenbür gen die Landtagsbildung sich als mit "großen Schwierig keiten verbunden zeigt und der sicbenbürgische Landtag Monate beanspruchen würde, um die Frage der Beschick ung des RcichSrathes zu erledigen, so will daS Ministe rium den Landtag ganz umgehen. Wird der Plan auS- gesüh.t, so wird jedenfalls ein Personenwechsel in der Leitung der siebenbürgischen Administration cintreten. Zwar wird Graf Nadasdy die Leitung der Hofkanzlei be halten, aber Graf Miko (Gouverneur) jedenfalls zuiück- tretcn. Zum Nationsgrafen soll Gubernialrath Konrad Schmidt auSrrsehen sein, und auch Karl Maagcr wird unter den Personen genannt, welche die Regierung zu verwenden gedenkt." OK. Prag, 15. November. Dieser Tage wurde dem Rcdacteur der „Narodni Listv", Herrn vr. Greger, der ihn betreffende Anklagebeschluß übermittelt. 0c. Gre ger wird wegen deS (aus verschiedenen Artikeln seines Blatte» abgeleiteten) Vergehens der Aufwiegelung gegen etnzelne Regierungsorgane, dann wegen des Vergehen der Ehrenbcleidigung, begangen gegen den Schulrath Herrn Marcsch, in Anklagestand versetzt, jedoch bis zur Aus tragung deS UrtheilS auf freiem Fuß belassen. — Der Plan, hier ein, tschechischen Interessen gewidmete- Blatt in deutscher Sprache erscheinen zu lassen, welche» den Titel „Die Zett" führen soll, ist definitiv aufgegeben worden. Met dem neuen Jahr wird ein Herr vr. Fink ein neues tschechisches Journal, welche» den „Nar. Listy" noch den Rang ablaufen will, was die Agitation gegen dar Deutschthum betrifft, herausgeben, dessen Re daktion Herr I. H. C. Wawra übernimmt, da derselbe sich vom „Czas" zurückzicht, welcher wahrscheinlich mit dem Schluß diese» Jahre» zu erscheinen aufhören wird. Das vom Herrn Fink herauszuzcbende Journal wird den Titel „HlaS" tragen. Auch das Erscheinen eines neuen wohlfeilen tschechischen VolkSblatte» „Prazskv Posel" steht in Aussicht, da» ein Herr Filizek redigiren wird. — Die städtische Budgetvorlage für da» Jahr 1862, welche für Schulbauten und Lehrergchalte (fast ausschließlich im tschechischen Interesse) und die höhere tschechische Töchterschule einen Posten von fast 150,000 Gulden ansetzt, hat hier im Publicum eine ungewöhn liche Bewegung hcroorgebracht. Man steht, die tschechischen Herren nn Stadtverordnetcncollegium mit dem Bürger meister an der Spitze, wollen die Zeit benutzen, um ihre TschcchistrungSpläne sobald als möglich auszusühren, und sich Plätze in der tschechischen RuhmeShalle sichern. ES muß erwähnt werden, daß die tschechische Majorität im Stadtverordnetcncollegium eine Anzahl verdienter Lehrer nöthigte, ihre Pensionirung anzusuchen, obwohl sie ihren Pflichten noch trefflich nachkamen, blos um die Stellen mit Personen ihrer Partei zu besetzen. Die Bemühungen, das Tschechisiren der Lehranstalten abzuwendcn, mehren sich allenthalben- In dem Bezirk von Neuhau» und Bistritz ist eine Petition gegen das Tschechisiren de» Gymnasiums zu Neuhaus in Umlauf. Als ein bezeich- keit der dort ncubegründeten Vereine eingetroffen. Prof. Rätzsch machte auf verschiedene, in Wien theilS bereit erschienene, theilS in Kürze zu erwartende neue Lchr- mittcl der GabelSberger'schen Stenographie aufmerksam, vr. Zeibig thrilte einen Artikel des vr. Jitschinski über die juristische Bedeutung der Stenographie auS der „All gemeinen österreichischen Gerichtszcitung" mit. Dcr vom Ausschuss« für die Feier de» Geburtstages Gabelsbcrgcr'S, 9. Februar k. I., hieraus erstattete Bericht gab Veran lassung zu einet längcrn, interessanten Verhandlung. Der zum Schlüsse der Sitzung bei schon ziemlich vorgerückter Zeit eröffnete Fragkasten barg einen unerwartet reichen Inhalt, der wiederum Anlaß ward, manchen dcr in An regung gebrachten Fragen besondere Aufmerksamkeit zu schenken und darüber von einzelnen Mitgliedern Bericht erstatten zu lassen. Die Betheiligung an der gestrigen Sitzung, in dcr uns wiederum zwei neue Mitglieder zu- gesührt wurden, war, zweifelsohne infolge der letzten reorganisatorischcn Beschlüsse, eine zahlreiche und lebhafte. Musik. Bei seinem 50jährigen Amtsjubiläum wurde Herrn Hosorganisten vr. Johann Schneider unter Anderm auch ein „Jubel-Album für die Qrgel" überreicht; jedoch mußte man sich wegen Kürze der Zeit begnügen, die ringegangcncn Gaben dem Jubilar vor erst in sauberer Abschrift zu übereignen. Das höchst wcrthvolle Album, das Orgelcompositionen von den Musikdire^orcn Vr. Engel, Fink, Sattler van Eykcn, Vr. Naumann, von den Professoren vr. Töpfer, Vr Faißt, Herzog, Vr. Langer, sowie von Franz Liszt, Domorganist Ritter u. A. enthält, wird nunmehr vom Scminardirector Vr. F. W. Schütze in Waldenburg zum Drucke befördert werden, und zwar im Auftrage de» Vorstände» vom sächsischen Pestalozziverrine und zum Besten der „Johann- Schneider - Stiftung". Der Subskriptionspreis de» um-
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