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1889 Mittwoch, den 9. Oktober. kcnbcrgcr Reserve ezirksa^ u Helene polier 1889> ILur«« R 10 ./t 25 c) bei 2 über das Blatt gebeugt, die Feder in der Hand, Mor, iiMer 1601 I8l5c 1870c !IN68 Z68UN- börlreut an cwandten mich zur iren Ent- h, den 9. Uhr. m 7. Ok- iebenen: Richter nzn-e. . früh 8 mr drei- herzens- Schwe- ißmutter, dichter, Lclcheint täglich, mit rmsnahme dn Eomi- und Festtage, abends silr den fal zenden Tag. Preis viencijahrüch t M. so 'Pfz„ manaüick »o Psg-, Lin.el - Ilru s >Lsg. Vestcllnngen nchnicn alle Post- anstalien, Postbe'en und die Ausgabe stellen dcz Tage blattes an. Snserat« werd«» «U , Pfg. für « -«spalten« S->rvuv teile bcr«chn«t Kleinster Inserat«» betrag ro Pf-- «umpUjlitteunpi», pellarische Inserat- nach besonderel« Taris. Inseraten-Anna-«b für die seweilt- «tend-Nummrr bu vormitieg« 10 UP-. Geh. Justizrat Weber und Frau." Kaum hatte er das letzte Wort geschrieben, da traf ihn ein Herzschlag — der Tod hatte den Sckllußpuukt unter diese schlichten Abschiedsworte gesetzt, die nun zu einem Abschied vom Leben wurden. Noch über das Blatt gebeugt, die Eilenburg statt. Generaladjutant v. Thielau überreicht zu Versailles dem König Wilhelm von Preußen das Großkreuz des sächsischen Kriegs- (Militär-) St. Heinrichsordens in eitler Form, die König Johann ausschließlich für Len ruhmreichen deutschen Oberfcldyerrn gestiftet hat ... so fand man ihn als Leiche. In letzter Zeit hatte der allgemeine deutsche tenden Bauführer Lindner so unglücklich an den Hin terkopf, daß er eine bedeutende Verwundung davontrug. Der Verletzte mußte mittelst Krankeniransportkorbes von den Essenbauleuten in das städtische Krankenhaus zu Freiberg gebracht werden. — Vor dem Oberlandesgericht zu Dresden findet am 10. d. M. ein Prozeß statt, welchen der frühere Förster Späte in Sibyllenort gegen König Albert angestrengt hat. Der Kläger ist nach dem Tode des Vorbesltzers von Sibyllenort, Herzog Wil helm von Braunschweig, aus dem Dienste Seiner Majestät geschieden und hat seinen bisherigen Gehalt als Pension erhalten. Nunmehr klagt er auf Grund einer Bestimmung des verstorbenen Herzogs gegen den König Albert, als Erbe des Letzteren, auf Fort- gewähruug sämtlicher Bezüge an Gehalt und Tantiemen. — Am vorigen Sonnabend wurde in Borsdorf durch eiu Geschirr der Thorpfeiler einer Villa umge fahren und dabei ein in der Nähe befindliches neun jähriges Schulmädchen von den eiustürzenden Stein- massen so unglücklich getroffen, daß dasselbe auf der Stelle tot blieb. — Ein interessanter Münzfuud ist am Sonnabend früh auf einem Grundstück inReichenbach gemacht worden. Daselbst wurden teils in einem Mäuerchen unter der Thürschwelle, teils in schon abgeräumtem Schutt 15 wohlerhaltene Goldmünzen mit deutlichen Prägungen gefunden. Die größte Münze hat die Größe eines Zweimarkstückes, die meisten gleichen einem Zwanzigmarkstücke, die übrigen unsern Zehnmark stücken, sind aber nicht von der Stärke unserer heuti gen Münzen, sondern nur etwa H mm stark. Eine der Münzen trägt die Jahreszahl 1599 und stellt auf der einen Seite das Bild eines geharnischten Ritters dar. Eine andere Münze enthält als Prägung eine Heiligenfigur. Eine dritte enthält orientalische Schrift zeichen u. s. f. Da die Mehrzahl der Münzen aus dem 16. Jahrhundert stammt, so ist man vielfach der Meinung, daß sie in Nöten des dreißigjährigen Krie ges an ihren geheimen Aufbewahrungsort gebracht worden sind. Der Gesamtwert des gefundenen Geldes beträgt gegen 600 Mark, doch sind von Un berufenen viele der Stücke verschleppt worden. — In Altenburg verschied der Geh. Justizrat Weber. Er war zu Michaelis vom Schmöllner Amts gericht zurückgetretc» und schrieb folgendes für die Zeitungen in Schmölln und Gößnitz bestimmtes Ab schiedswort an die Bewohner seines bisherigen Amts bezirkes Schmölln: ,,Bei unserem Wegzüge an persön lichem Abschiede leider durch Krankheit behindert, rufen wir der geehrten und liebgbwordeuen Bewohnerschaft des Amtsbezirkes Schmölln hierdurch eiu herzliches Lebewohl zu und bitten um Bewahrung eines freund lichen Andenkens. Altenburg, am 1. Oktober 1889. Örtliches nnd Sächsisches. Frankenberg, 8. Oktober 1889. f Im benachbarten Hausdorf wurde am gestrigen Montag früh um 9 Uhr unter entsprechenden Feierlichkeiten der Grundstein zum neuen Schulhaus in Anwesenheit der gesamten Schuljugend und unter Teilnahme zahlreicher Gemeindeglieder gelegt. Nach Gesang eines Liedes und nachdem sowohl Herr Lehrer Willkomm, als auch Herr Bauunternehmer Franke einige auf die Bedeutung des Aktes hinweisende Worte gesprochen hatten, erfolgten durch genannten Herrn Franke, den Schulvorstand und den Gemeindevorstand die üblichen 3 Hammerschläge auf deu Grundstein der zukünftigen Schule, worauf allgemeiner Gesang die schlichte Feier schloß. — Ein gn einenr Neubau in Chemnitz beschäf tigter Maurer verunglückte am Sonnabend nachmit tags dadurch,. daß er eiu Stockwerk hoch herab auf die Straße stürzte und tot liegen blieb. Der Ver unglückte wurde darauf mittelst Leichenwagens nach dem Friedhof gebracht. — Die Fertigstellung der Hochdruckwasserleitung in Oederan schreitet rüstig vorwärts. Der Sam melbehälter für die Waldleitung ist bis auf einige unbedeutende Nebenarbeiten fertig gestellt und bildet in der Sorgfältigkeit und Sauberkeit seiner Ausfüh rung einen höchst zufriedenstellenden Teil des ganzen Baues. Die Quellenstuben im Stadtwald, wie auf Kirchbacher Flur vermögen den sich immer mehr steigernden Wasserzustuß kaum zu fassen, sodaß die früher gehegte Befürchtung, es dürfte sich derselbe als nicht ausreichend erweisen, voraussichtlich grundlos sein wird. Auch die Quellen auf Börnicher Flur erweisen sich bei völliger Reinheit sehr ergiebig und schreiten auch hier die Arbeiten ihrer Vollendung ent gegen. Di- erste Rohrleitung bis in die Stadt dürfte in 14 Tagen fertiggestellt sein. — Ein beoauerlicher Unfall ereignete sich vor ei nigen Tagen gegen mittag beim Bau der hohen Esse der fiskalischen Halsbrückner Schmelzhütten bei Freiberg. Der Hammer eines Maurers fiel aus einer Höhe von ungefähr 118 Meter durch irgend einen Zufall herab, prallte unten auf dem Essensims ab Md sprang von da dem zufällig sich daselbst aufhal- der Geschwornen und Wersdorf. "" des unterzeichneten Gemeindevorstandes zur ElNsrey Ebersdorf, am 8. Oktober 1889. „ - i n d e v o r st a n d. >^s5^Oktöberd. I-, von Vor- Künftigen Dienstag, den - findet die LandtagS- f* mittags 10 bis Nachmittags Wahlkreise einen Wahl wahl in hiesigem Orte statt. Ebersdorf bildet im bezirk für sich. «« Restauration, und können Das Wahllokal befindet sich in der M^ersche W e>^ eingetragen sind, nur Diejenigen an der Wahl Antheil nehmen, die in der y Ebersdorf, am 8. Oktober 1889. - Gemeindevorstand Richter. S. Oktober. 1524. Luther legt das bis dahin nvch getragene Mönchskleid ab. " Exkanzler Ereil wird als 72jährigcr Greis auf dem Jüdcn- hvfe in Dresden enthauptet. * Letzte Revue der Sachsen vor Napoleon; dieselbe fand bei ^ueuverein sich an das töniglTsächs- Ministerium des UnterM «'n von diesem die Er- LL d« Fr«" -um Um°-ch^ studium zu erlangen. Die Antwort ist nun erfolgt und zwar LageSgeschlchte. Deutsches Reich. - Der Kaiser beabsichtigte, heute, Dienstag, vor mittag 8 Uhr ii<Kiel einzutreffen, wo elbst das eng lische Geschwader erwartet wird Diese Reise durfte wohl der Ankunft des Zaren gelten, die also wohl am Mittwoch erfolgen wird. Nach anderen Meldungen kommt der Zar heute schon. — Der für den Kaiser Alexander bestimmte russische Hofzug ist am Sonnabend abend auf dem Außenbahuhof bei Rumnielsburg em- getroffen. Der Zug hat sofort zur Reparatur gegeben werden müssen, da sich an ihm eine ganze Reihe Defekte gezeigt. Vor allem ist eine Karpenterbremse demoliert. Die Arbeiten müssen His Mittwoch abend beendet sein. Der Zug besteht aus 15 Achsen, die Wagen sind glänzend dunkelblau lackiert und tragen in der Mitte den russischen Adler. Der Zug wird fortgesetzt von russischen Beamten bewacht, ein Teil derselben besichtigte schon die Stadt. — Das deutschkonservative Schlesische Morgenblatt tritt mit folgender Erzählung über die Entfernung des Hofpredigers Stöcker aus dem politischen Leben hervor: Der Kaiser habe s. Z. den Oberkirchenrat aufgcfordert, dafür zu sorgen, daß Stöcker nicht mehr politisch thätig sei. Der Oberkirchenrat sei in Ver legenheit gewesen, wie das zu bewerkstelligen, und habe um die Erlaubnis gebeten, den Hofprediger Stöcker von dem Kaiserlichen Willen in Kenntnis setzen zu dürfen. Dieselbe sei erteilt worden, und Herr Stöcker habe seine Bereitwilligkeit kundgegeben, von seinem Amte zurückzutreten. Das sei jedoch nicht angenommen, vielmehr seien Verhandlungen zwischen dem Chef des Zivilkabinetts des Kaisers und Stöcker geführt worden, die zu dem bekannten Abschluß geführt hätten, nach welchem dieser auf die politische Agitation in Berlin verzichtete. — .2^." größeren Kaufleuten in Bagamojo ist eine Mitteilung Wißmanns zugcgaugen, wonach der Rciseweg nach Zentralafrika jetzt offen ist; von den Handelsleuten Sewjee und Kajee wird eine Karawane ausgerüstet, welche von Nombassa (auf englischem Ge biet! nach Mamboia gehen soll. Durch diese Mit teilung wird auch die von vornherein unwahrscheinlich klingende Londoner Meldung, nach welcher Buschiri nur wenige Meilen vou Bagamojo entfernt sein sollte, als Erfindung hingestellt. Wäre Buschiri bei Baga mojo, so könnte der Karawanenweg ins Innere eben nicht offen sein. M^ schE: Man erinnert sich noch Mes Vorfalls vor einigen Monaten bei welchem deutsche Studenten in Belfort von d n Be- ich. L L ;Uchm KrL Bekanntmachung, die Landtagswahl betreffend. Die Zusammenstellung der Ergebnisse der am 15. dss. Mts. stattfindenden Ergänzungswahl für die 11. Kammer der Ständeversammlung im 32. Wahlkreise des platten Landes, welcher die zu den vormaligen Gerichtsamtsbezirken Franken berg und Augustusburg gehörigen Ortschaften umfaßt, wird Freitag, den 18. Oktober 188S, Nachmittag 5 Uhr in einem besonderen Zimmer des Bahnhofs Flöha stattfinden. Nach Z 50 des Wahlgesetzes vom 5. December 1868 steht es den Stimm berechtigten frei, der Wahlhandlung beizuwohnen. Plaue, den 5. Oktober 1889. Der Königliche Wahlkommissar. Amtshauptmann v. Gehe. Tages-Gedenkblötter. 8 Oktober. 1650. Kurfürst Johann Georg ch 1736. Stiftung des sächsischen St. Heinrichsordens durch Kurfürst Friedrich August II., König von Polen, zu Hubertusburg. 1857. Publikation der sächsischen Landtagsordnung. 1870. Sächsische Garderciter besetzen Campiügne. h c ni n t tz !9. bis 10.50 pr 50 ü ! - 9.75 I - 8.75 - - - I - 8.35 I - 8.50 I - 10.- - . - 6.75 - - -I - 7.75 - - -I - 10.- - -1 - 8.25 -1 - 4.20 - - - - 2.70 - - -1 ° 2.80 - - 1 ctrcidcgcschäst war still bei behaupt loggen fortgesetzt ziehenden Preisen c in letzter Frucht reichlicher osserirt ii pr. 1000 Kilo 1 194 bez. n. bez. u. Br., aus- bez. u. Vr. Bc ! Kilo netto in- ausländischer 105 cste pr. 1000 Kilo bez. u. Br., i!35^i Häfei 154 bis 158 ctto amerikanischer 132 bis 136 . WO Kilo netto c. 100 Kilo netto l. Spiritus pr. mit 50 Ver- l, mit 70 dito