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Allerthlll -Zeitung. Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Aue, Aelle u. Umgebung. Erscheint inkl. der 3 werthvollen Beilagen vierteljährlich mit Bringerlvhn L Mk. durch di. Post 1 M»- Mit 3 NamMenvtättern- Aroystrm, Knie Keiner, Aettspieget. Eerantwertlicher Redakteur: «Mil Hegemeister in « ue (Erzgebirge). Redaktion u. Expedition Au«, MarktjtraAe. Inserat« Vie emlpaltig« EorvuSzeil« 10 Pf. amtlich« Inserat« 25 Pfg. di« LorpuI-ZeU«, Reklamen pro Zeil« 20 Pf«. AU« Postanftalien uno Landbrteftriger nehmen Befüllungen an. No. 27. Sonntag, den 28. Februar 1897. 10. Jahrgang. s »i ) » Srv5S6 ^.US'WLll. ^ö Atelier f^l ^oekünrtltcken ^UkvIurstraZss 8 IWWWUWMWMW D Z ZI S Aschermittwoch wegbringen. Infolgedessen jagt jetzt ein Vergnügen das andere, namentlich Costümseste und Mas kenbälle sind in der Mode. Während am vergangenen Donnerstag die „Conzert-Gesellschast" im festlich deco- rirten Saale des „Blauen Engel" einen Maskenball ab hielt, wird kommenden Montag die „Erholung" ein großes „Costümfest" feiern, die Proben, u. A. des „Zi geuner-Reigens" von 12 jungen Damen der Gesellschaft ausgeführt, sollen geradezu zauberhaft ausgefallen sein. Morgen Sonntag wird das Stiftungsfest der „Kreuz brüder" im Schützenhaus zu Aue, das Stiftungsfest des Theatervereins „Thalia" in der Eiche in Zelle, ein Fa milienabend des Gesangvereins „Lyra" in Rehms Re staurant, Dienstag ein Fastnachtsball des „Club Zelle" im Victoria Hotel stattfinden. — Ueber die Frage, ob Fleischer, welche für Zwecke ihres Gewerbebetriebes außerhalb des Gemeindebezirks ihrer gewerblichen Niederlassung Vieh aufkaufen, einer Gewerbelegitimationskarte bedürfen oder nicht, waren neuerdings Zweifel entstanden. Das Königl. Sächsische Ministerium des Junern hat nun, ohne der gerichtlichen Endscheidung dieser Frage vorzugreifen, durch Verord nung vom 28. Januar d. I. sich dahin ausgesprochen, daß nach Ansicht des Ministeriums die erwähnten Ge schäfte ohne Gewerbelegitimationsschein betrieben werden dürfen. fische Botschafter i» Konstantinopel, die Interessen und den Standpunkt Frankreichs dort sehr energisch vertreten bat, und die Radikalen, ja selbst ein Teil der Regierungspar tei wünscht ihn an Hanvtaux' Stelle gesetzt zu seben uns zwar wird der Wunsch um so lebhafter, je stärker man ver mutet, daß Rußland einen Wechsel in der auswärtigen Politik Frankreichs gern sehen würde. Klan will eben dem Freunde einmal einen verständlichen Denkzettel geben und eS ist nicht unwahrscheinlich, daß bei der Aktion zur Erfüllung dieses Wunsches das Kabinett Meline zu Falle komint. Der Umschlag in der Stimmung, der sich selbst in der Umgebung des Präsidenten geltend zu machen scheint, er gibt sich auch aus dec veränderten Haltung des Blattes .TempS', das dem Präsidenten Faure nahesteht. Diese Zeit geht neuerdings sehr fachgemäß und größtenteils zu stimmend auf die energische Haltung Deutschlands in der Kretafrage ein und wünscht nur, daß Deutschland sich nicht auf den Buchstaben steift, was ja auch sicher nicht geschehen wird. Es sind von Einzelnen in Frankreich schon vielfache An läufe gemacht worden, um mit dein deutschen Rei he wieder zu einem — sagen wir: auskömmlichen — Verhältnisse zu gelangen. Sie waren vergeblich, weil sie in den allgemei nen Vvlksempfindungen nicht den nötigen Resonanzboden san den. In Zukunft dürste das anders sein; je eher die Fran zosen zu der Einsicht gelangen, daß auch ihr Freundschasts- bündniß mit Rußland ihnen die Erfüllung» ihrer nationalen Wünsche nicht bringt, desto eher werden sie geneigt werden, ihre unerfüllbaren Wünsche zum Schweigen zu bringen. Und das wäre ein Glück für die Ruhe Europas. Aus dem Auerthal und Umgebung. MtttheUuugr« von localem Interesse find »er Redaction stet» willkommen. Der Gesangverein „Liederkranz" wird nach langer Pause wieder eine öffentliche Abendunterhaltung abhalten und zwar morgen Sonntag im Hotel „Blauer Engel". Der Abend wird diesmal ein besonders interessanter werden, da die merodienreiche komische Oper mit Ballet: „Die Liedertafel in China" oder: Die zerbrochene Chaise" zur Aufführung kommt. Der beliebte Componist Julius Otto, Schöpfer derselben, bürgt für den musikalischen Werth dieses Tonstückes. Der „Liederkranz" hat weder Mühe noch Kosten gescheut, dem Publikum etwas ge diegenes zu bieten, die Costüme sind vollständig neu dazu angefertigt, die Dekoration efsectvoll. Die Auf führung wird 21/2 Stunden dauern. Anfang punkt 1/28 Uhr. Um die hohen Kosten einigermaßen auszugleichen, wird am Dienstag noch eine Aufführung stattsinden. Beiden Aufführungen folgt Ball. Wünschen wir unserem strebsamen „Liederkranz" recht guten Besuch. Die Fastnachtszeit naht sich ihrem Ende und jeder Arein möchte seine Festlichkeiten, soweit solche karneva- Usnschen Anstrich haben sollen, möglichst noch vor Nebenerscheinungen. E» ist wohl keine Frage, daß, wenn die Großmächte ei- nia find und Ernst machten, Griechenland ohne weiteres zu Kreuze kriegen müßte; der Gedanke, daß das kleine helleni sche Königreich den vereinigten sechs Großmächten Europas erfolgreich Widerstand leisten könnte, ist einfach absurd. Wenn Griechenland trotzdem in seiner Haltung beharrt, so rechnet es eben damit, daß die Einigkeit der Mächte nickt Vorhalten werde und daß letztere sich zu einem wirklich eu- ropäischen Vorgehen nicht entschließen können. Ende der vorigen Woche schien es, als ob diese Berech nungen nicht täuschten: England schien sich von dem euro päischen „Konzert" loszulösen und dadurch die Unmöglich keit herbeizuführen, daß die Großmächte ihrem ausgespro chenen Willen auch die That folgen ließen. Aber die Be schießung der Insurgenten durch die Kriegsschiffe, bei der sich die englischen hervorx ethan haben, hat bewiesen, daß die schwankende Haltung Englands nur ein Moment der Schwäche war. Soviel auch hinter den Kolissen vorgehen mag — man erzählt, daß die Prinzessin von Wales, die Zarin-Mut- ter und der dänische Hof ihren ganzen Einfluß für König Georg, ihren nahen Verwandten, geltend mache» —die offi zielle Politik ist davon bisher offenbar noch nicht berührt worden. Dagegen macht sich eine Nebenerscheinung geltend, die für da» Deutsche Reich und seine leitenden Staatsmän ner nicht unangenehm sein kann, weil sie ein Friedensmoment stärkster Art enthält. In der Volksstimmung Frankreichs vollzieht sich nämlich momentan ein gewaltiger Umschwung. Zwar kann die Dip lomatie der französischen Republik unmöglich den schreienden Rechtsbruch durch Griechenland gutheitzen. Die ganze Tra dition der französischen Politik aber weist auf eine Unterstü tzung Griechenlands hin und diese entspricht auch zweifellos dem Volksempsinden. Frankreich fühlt sich in der kretischen Frage durch Rußland beengt und immer eifriger wird in Paris die Frage erörtert, welchen Vorteil denn das „Bündnis" mit Rußland für Frankreich habe. Zwar ist es jedein Nicht franzosen klar, daß alle Vorteile der Allianz aus feiten Ruß lands seien, daß dadurch Unterstützung seiner Politik und un gemessene Darlehen erhält. Nur die Franzosen wollten das nicht" einsehen und trösteten sich damit, daß der Zar gegebe nen Falles warm für Frankreich eintreten würde, um diesem zur Rückgewinnung Elsaß-Lothringens zu verhelfen. Da her der Russentaumel in Frankreich, der seinen höchsten Aus druck in Kronstadt, Toulon und durch den Pariser Zarenbe such fand. Aber trotz aller Vcrbrüderungsfeste zwischen den demo kratischsten und dem autolratiscksten Staate Europas kamen die Franzosen in ihrer Revanchepolitik auch nicht einen -soll vorwärts und sie beginuen nun müde zu werden dem Ka ren immer ohne Entschädigung die Kastanien aus' dem Feu er zu holen; die Freundschaft wird ihnen zu teuer. Bis her war Hanvtaux ihr hold, dem man den Erfolg des Ka- renbesuchs zuschrieb, jetzt aber macht sich eine Wandlung gel tend. Man erinnert sich daran, daß Canibon, der franzö 6l08k!l88s vom. kssgs GGGGSGTTTGTSSGTTSTSSSSGH Z LksDisskss LLbsrLlMvN ll. ' VsrsusLsfillshfiK VOL ^uliuK xexr. Ingsuisur u. Odsmilrsr, Ltivmmlr u. ^!1vnäorf i. 8. Lursau: Lti6MQtt2,Hi63.t6r8tr. LL l.Lprectlst. 11—1. Z.ustudrunA etrvui. ^uul-svu nllor ^rt, iusbo». il«- tult-, UrL-, Lvlrlvu-, kvlnulormlttoluutvrsuvkullxvu. Institut L Aultruuxs- u. blvnussmtttvl-^nalxsvu. ^usurdvltuux v.tvvfiu Vvl tuürou su ooulautsu. kreisen. Nilrr»8v»xi«vfi«8 u. buvtvriolo^lsvtlvs Imdoratorium. Llvvtrvvliviu. ^uulxsen. ksrnsprsollsr 1524 ^int II. TTGGGGSTTGKKK n 5 ME- Kirchliche Nachrichten vaa Aue Sonntag Estomihi. Vorm. 9 Uhr Haupt-Gottesdienst. Predigt über Luk. 18,31—43. Diakonus Oertel. Abends 6 Uhr Missions stunde Pfarrer Thomas. Abends 8 Uhr Ev.-luth. Jüng lings-Verein. Mittwoch den 3. März. Abends >/,9 Uhr Bibelstunde im Ev.-luth. Männer-Verein über 1. Petri 3,15 ff.: Pfarrer Thomas. Donnerstag den 4. März. Abends 8 Uhr: Bibelstunde in der Schule zu,Auerhammer. Pfarrer Thomas. Kirchen-Uachrichten für Klö-erlein-ZeUe. Sonntag Estomihi vorm. 9 Uhr Lesegottesdienst. Barometerstand am Früh 8 Uhr. Februar -olr-'I ' »i I »> I Wetterhäuschen ans der König- Albert-Brücke. «ehr trocken 750—W Beständ. schön ,, 740 —- Schön Wetter — Veränderlich 730 Regen (Wind) Biel Regen - Sturm 710 — T em p er a tu r n.Telstus . am 26. Fcbr. -s- 7"' W-,40 » ,, «' Windrichtung. ^-730 am 26. Febr. W. „ 27. „ W. Z-^0 » Äe.".er am 26. Febr. Bewölkt. M_7l0 27. „ Schön. - a