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Freiverger Anzeiger Pret« " und mrvt Tageblatt. K4Lar Freitag, den 1. November. 25«. Erschrtn» W» »«W«g M » Ubr st, di« nächst. «rsth«iurqtzr Rümmer augeuommtn. SIW. Inserat« wq. ßw bi» Nachmittag« deren Raum Mit 5 Pst ' "'»ch«>«t.^LÄ .u,^s . ü»ticL n,s mrkm 4»u Tagesoefchichte. Freiberg. Oeffentliche Gerichtsverhandlung, den 8.,November. Vormittag- 9 Uhr: Hauptverhandlung in der Untersuchung wider den Handarbeiter Carl August Pflugbeil allhier, wegen Diebstahls. ' Dresden, 29. Oktober. Iss englischen Blättern veröffentlichte jüngst Ludwig Koffuth ein Schreiben, worin er den Italienern den Rath ertheilt, Rom rechts liegen zu lassen und, mit Benutzung der günstigen Conjunctur eines Aufstandes iy Ungarn, Lenetien an zugreifen. . S v - .'l' - ' In Auerbach sind in der Nacht vom 26. zum 27. d. M.- abermats achtzehn Häuser abgebrannt, fünf mußten eingrrissen werden. Das Feuer kam im Gasthofe zum Anker an der Falken- steiner Straße aus. » r.^., Berlin. Die „A. Pr. Z." bringt jetzt die amtliche Meldung, daß Se. Majestät der König am 16. October "in Königsberg die zur Krönung dahin abgesandten außerordentlichen fremden Botschafter und Gesandten empfangen und die BeglückwünschungSschreiben der Souveräne derselben entgegenzunehMtn geruht hat. UMr denselben sind aufgeführt: General della Rocca Morozzo als außerordentlicher Botschafter Sr. Majestät des Königs Victor Emanuel und der Fürst Carini als außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister Sr. Maj. des König« beider Sicilien. Aus Berlin vom 21. Oct. wird berichtet: ,Mestern hat die Crinoline in der Grünstraße dadurch einen schweren Unfall herbei geführt, daß ein Herr beim Begegnen einer Dame sich mit dem Fuße in die Reifen ihrer Crinoline verwickelte, und dadurch so aufs Steinpflaster stürzte, daß er schwer verletzt mittels Wagen« nach seiner Wohnung gebracht werden mußte." Der officiösen Karlsruher Zeitung wird auS Koblenz vom 19. October geschrieben: „ES find von nnbekannten.Persone» der Re gierung Anträge wegen Ueberlassung und Verkauf von 10060 Stück Gewehren gemacht und dafür ein annehmbarer Preis geboten worden. Da sich indeß bei näherer Nachfrage ergeben hat, daß diese Waffen von bourbonischen Agenten gesucht wurden und daß von denselben erst kürzlich in Dresden eine namhafte Anzahl von Gewehren er worben und nach Italien befördert worden find, so ist von seiten unserer Regierung jedes derartige Anerbieten von der Hand ge wiesen worden." Brünn, 25. Oktober. Neuerdings ist eine evangelische Kirche, und zwar jene in Nemetzki an den Quellen der Schwarzawa, mit Glocken geziert worden. Dieselben wurden am 15. Oktober mit großer Festlichkeit eingehändigt und sollen am 3. November zum ersten Male geläutet werben. Sie tragen die Namen „Glaube, Liebe, Hoffnung" und find von der sonst kleinen armen Gemeinde (2248 und in einer Filiale 1094 Seelen) beigeschafft worden. Reichenberg, 29. Oktober. Da« k. k. Staatsministerium hat mit hohem Erlasse vom 5. Oktober auf das Ansuchen der Reichen berger Stadtgemeinde in Betreff der Sprachenfrage anzuordncn be funden, daß an der hierortigen Obcrrealschule. der' Unterricht in der böhmischen Sprache nur für Schüler böhmischer Zunge einen obligaten Lehrgegenstand zu bilden habe. D '«u " .. , i!!( :-- tiSmuS ungeheuer ähnlich steht, und gewinnt von Lag zu Tag mehr einen militärischen Charakter. Frankreich unterm ersten Kaiserreich war nicht in höherm Grade in seinem Heere aüfgegängen, al- eS die nördliche Hälfte der Union gegenwärtig ist. Die Unionisten find weder durch Niederlagen entmuthigt, noch durch Verzögerung aus der Fassung gebracht worden.- Das KriegSfieber hat st weit um stch gegriffen, daß alle Volksklassen von ihm angesteckt worden find. Der Soldat ist jetzt Alle« und Jedermann ist Soldat. Keine Partei und keine Fraktion einer Partei wagt von Frieden zlü sprechen. Die einzigen Geschäfte, welche blühen, sind dl»;"welche aus dem Kriege entspringen." n : — Infolge einer PreiSboxerei find in der Nähe von Man chester fünf Personen wegen „TodtschlagS" vor die Geschwornen gewißen. Die Bozerei sand um 2 Pfd. St. zwischen einem ge wissen Pugh und einem Richards statt; der Letztere fiel nach 4V Gängen. Er starb an einer Wund« im Schläfenbein. Pugh und all« vier Sekundanten find, verhaftet. In der ganzen Nachbar schaft sprach man tags vorher von nicht- al« von der Boxerei, aber von einem Versuch, sie zu verhindern, war leine Rede. Aus Neapel vom 12. Oktober wird mitgetheilt, haß General Cialdipi bi« Ende dieses Monat« daselbst bleiben wird. DieNational- garde hat ihy zum Ehrenmitgliede erssanut. Dem General Cialdini waren für den Statthalterpösteu in Neapel eine halbe Million RepräsentationSgelder bewilligt worden. Er hat 450,000 Dukaten dieser Gelder gespart und dieselben nun für Ausführung V0n ge meinnützigen Arbeiten in Neapel, um unbeschäftigten Leuten fn der Winterzeit Gelegenheit zum Erwerb zu bieten, angewiesen. Genua, 21. Oktober. (A. Z.) Die eben eingetroffenen Nachrichten aus London melden, daß Mazzini daselbst krank dar nieder liege. — Die Ankunst Klapka'S und Mieroslawski's und ihre häufigen Zusammenkünfte mit Türr und Consorten lassen ver- muthen, daß wieder etwas im Werke ist. — Fortwährend werden Truppen nach dem Süden eingeschifft r so gingen letzten Sonnabend 400 GenSd'armen nach Neapel ab; dasselbe Schiff hat deren noch 150 in Livorno und eine fast gleiche Zahl in Cagliari an Bord genommen. Es wird 200 davon in Palermo ans Land setzen und die übrigen in Neapel ausschiffen. — Das in Genua erscheinende Blatt „L'Jtalia grande" giebt einem italienischen „nationalen" Verlangen auch gegen die Schweiz Ausdruck. Es sagt unter Anderm: „Ja, cS ist unser Glaube, daß die Schweiz nicht als Nation leben kann; ja, wir gehören zu Deueti, welche an die schweizerische Nationalität nicht glauben können und die mit Gleichgiltigkeit eine Theilnng der Eidgenossenschaft unter die drei mächtigen Familien, die französische, deutsche und italienische, sehen würden." . . . „Italien muß unverzüglich seine gerechten Ansprüche auf den Canton Tessin und auf sämmtlicheS Territorium erheben, das, obschon von Rechtswegen italienisch, heute schweizerisch ist. Diese politische Zurückforderung wird ein Band mehr sein für die Allianz, welche Commandcur Ratazzi ermächtigt ist, jetzt zu Compiegne auf neuer und definitiver Basis abzuschließen. Dieß .ist da« Geheimniß der Artikel, welche wir gegen die Schweiz ge- schrieben haben, die das eigentliche ernstliche Hinderniß für die glück liche Vollendung der Geschicke Italien« und de« ihm verbündeten Frankreichs ist." Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gericht-ÄHk^^ der Stadträche zu Freiberg, Sayda und Brand. »'-.iE -IchNM' London. Ueber den amerikanischen Bürgerkrieg und die ge waltigen vom Norden sowohl, wie vom Süden unternommenen Rüstungen bemerkt die „Time«" unter Anderm: „Amerika ist jetzt in allen seinen großen BevölkerungSmittelpunkten ein einziges unge heueres Lager. Eine demokratische Republik mit einem stehenden Heere von weniger al- 15,000 Mann hat sich im Zeitraum von ein paar kurzen Monaten in etwas verwandelt, wa- dem DeSpo- Warschau. Der functionirende Oberpolizeimeister von Warschau hat zur Kenntniß de« Publikum« gebracht, daß ans Befehl der höher» Behörd« die Bier- und Brantweinschenken von 7 Uhr früh bi« 7 Uhr Abends geöffnet sein dürfen, wobei jedoch daraus auf merksam gemacht wirb, daß die gelingst« Ueb«rtretung dieser Vor schrift den Verlust de« Konsenses und die Schließung der Schenke für mmer nach sich ziehen wird.