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Tageszeitung un- Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. A. ! BezuaSpreil: Für einen Monat 2.— - f mit Zutragen; einzelne Nummer 1v Rpfg. ; k :: Gemeinoe-BerbandS-Girokonto Nr. I :: - » Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 z : :: Postscheckkonto Dresden 122 48 :: § Aeltefte Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthStt die amtlichen Bekanntmachungen der Amishauplmannschasl, des StadiralS und des Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite ; - MMimeterzeUe 6 Rosa.; im Terttetl di« VS ' - Millimeter breite Millimeterzelle 18 Rpfg. - - :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittag-. :: ' ; :: Zur Zeit ist Preisliste Nr. 5 gMg. :: l i . ) Montag, am 7. Februar 1938 Nr. 31 104. Jahrgang Nuü See Heimat und dem Sachseatanö Dippoldiswalde. Ein Tag wie im Frühling war der gestrige erste Februar-Sonntag. Sonne vom Morgen bis zum Abend, milde Luft und wenig Wind. DerHMantel wurde zu schwer und warm, wenn man spazieren ging. Die Wege sind im allgemeinen «auch schon recht abgetrocknet, und die Bäume treiben mächtig; die Kätzchen glänzen an den Zweigen. Es will blühen und ist doch noch zu zeitig, denn mancher Frost tag wird noch kommen, ehe der Frühling endgültig seine Herrschaft antritt. Wer wollte bei solchem Wetter zu Haus bleiben. Es war daher auch diesmal der Spaziergänger verkehr in die Umgebung recht stark, während nach dem Ge birge gegen sonst nur eine kleine Zahl fuhr. Umgekehrt war die Strotze allerdings stark belegt. Die Teilnehmer an der Minterprüfungsfahrt, die in Altenberg ausgetragen wurde, fuhren nachmittags wieder heimwärts und benutzten zu einem großen Teile die Reichsstratze Zinnwald—Dresden zur Heim fahrt. Züge und Omnibusse waren allerdings nur schwach besetzt. — 3n den Gärten beginnt langsam schon die Arbeit wieder, nur auf der Talsperre herrschte noch vollste Ruhe. Sie ist noch voll gefüllt, ist ja auch der Zufluß immer noch ziemlich stark. Und in 8 Tagen — vielleicht haben wir dann wieder Schnee. Es ist ja der Sonntag, an dem im Vorjahr in Altenberg die deutschen Skimeisterschaften ausgefochten wurden. — Gendarmerie-Hauptwachkmeister Stößel vom hiesigen Gendarmerieposten ist unter dem 1. Februar zur Geheimen Staatspolizei versetzt worden. Dippoldiswalde. Den Reigen der Faschingsveranstaltungen Hut hier die Schülerkameradschaft der Deutschen Müllcr- schule am vergangenen Sonnabend eröffnet mit einem Kostüm fest, dem sie den Titel „Tanz zur Hölle" gab. Es war dem großen SchützenhauSsaal durch quer gezogene breite rote Papier- dänder die Höh« genommen, di« Theaterbühne mit einem ewig brodelnden „Feuer" ganz zum Höllenreiche gemacht worden. Groh war die Beteiligung, es schien jeder sich auch gern einmal in der Hölle aushalten zu wollen. Die Zahl der Kostümierten war nicht besonders groß, doch waren einige recht originelle Kostüme dar unter. In der Hauptsache wurde getanzt, doch wurden auch meh rere Vorträge geboten. Große Freude bereitete vielen, daß der Kameradschafksführer auch einige der Anwesenden über dem Höllenfeuer „schmoren" lieh, er muht« dann freilich zuletzt selbst noch daran glauben.. Es tat ja nicht weh, vielleicht haben sogar die Zuschauer mehr Schmerzen an ihrem Zwerchfell gehabt. Die Kameradschaft kann wieder einen wohlgelungenen Abend buchen. Oberhäslich. 3n der Kurve bei der Teichmühle trug sich gestern vormittag gegen V-10 Uhr wieder einmal ein Unfall zu, der mit einem Kühlen Bad im Teiche endete. Eine An zahl junger Leute kam auf Motorrädern von Dresden her gefahren. Einer von ihnen, der noch einen Beifahrer auf dem Rade hatte, fuhr auf einen jenseits der Straße liegen den Kteshaufen auf und beide stürzten samt Aad kn kühnem Hechtsprung ins Wasser. Sie konnten schwimmen und wä ren bald wieder auf dem Trocknen, mußten aber dann mit der Heimfahrt warten, bis von den Kameraden trockene Kleidungsstücke aus Dresden herbeigeschafft worden waren. Höckendorf. Drei Monate nach seinem 95. Geburtstage ver schieb am frühen Morgen des gestrigen Sonntages unser ältester Einwohner, der Privatus Gustav Wilhelm Bormann, nach kurzem Kranksein. Bis vor kurzem war er geistig und körperlich noch beispiellos rege, iw Haus und Hof legte er hier und da mit Hanb an und die Tagesgeschehnisse verfolgte er an Hand der Zei- lung noch eifrig. Als er zu seinem 85. Geburtstage u. a. auch von dem Männergesangverein „Eintracht" Höckendorf, den er Jahrzehnte lang leitete, durch «in Ständchen geehrt wurde, hielt er noch eine flammende Ansprache, die sein« echt deutsche Gesin nung und Treue zum deutschen Lied zum Ausdruck brachte. Bie len Sängern traten vor Ergriffenheit die Tränen in die Augen. Seit Jahren ist er treuer Anhänger' des Nationalsozialismus. Eine große Freude war es für ihn, als sein Sohn und sein« En kel schon in der Kampfzeit der NSDAP beitraten und sich aktiv betätigten. Wenn damals im Gute seines Sohnes, das er 40 Jahre lang selbst bewirtschaftet hat, ein« Abteilung SA-Bereit- lchast zu liegen kam, richtete «r für sie ein Strohlager her und blieb bann meist die ganze Nacht mit auf und unterhielt sie mit ^Milderungen seiner früheren Kriegserlebnisse. Er war Krieas- "°'"nn von 1804 und 1806. Als er 1866 in der Schlacht bei verwundet wurde sOberbeinschuß), kam er mit unse- m verstorbenen Reichspräsidenten v. Hindenburg in ein Laza- r->r zu liegen. < .Ackendorf. Aufgeboten wurden der Maurer Kurt Rein- o ssleckbrodt aus Höckendorf mit der Hausangestellten Hilma a Zimmermann aus Ruppendorf. ^h"bach. Der Männergesangverein „Sängerlust" hielt am ^ronnerstog seine Hauptversammlung ab. Der vom Schriftführer vorgetragen« Jahresbericht zeigte eine rege Täiig- mehrfach trat man vor die Oeffentlichkeil, unter- slügkc Partei und Kirche bet besonderen Anlässen durch Liedvor- Altenberg-ein Erfolg für Sachsen Die ^rastfahrzeug-Winlerplüfungsfahrt ging zu Ende Die Kraftfahrzeug-Winterprüfungsfahrt ist zu Ende. Sie hat ihren Zweck auf das beste erfüllt, dank dem Gelände, das im Erzgebirge zur Verfügung stand. Und so steht, nach den Worten des Korpsführers Hühnlein, zu erwarten, daß diese wichtige Prüfung von Fahrerund Fahrzeug auch im kommenden Jahr wieder im Sach fengau zur Durchführung kommt. Daß die Kraftfahr zeug-Winterprüfungsfahrt nicht nur ein Erfolg schlecht hin, sondern auch ein Erfolg für Sachsen wurde, dafür gebührt Dank der Motorgruppe Sachsen, deren Führer NSKK.-Gruppenführer Lein die Organisation über tragen war. Dafür gebührt Dank den unzählig vielen Männern, die draußen auf der Strecke — bet dem wechselnden Wetter der letzten Tage nicht leichtI — die Durchführung der Fahrt sicherstellten. Diese Leistung wurde von Korpsführer Hühnlein anerkannt, wenn er in einem Korpsbefehl der Motorgruppe Sachsen den Dank aussprach. Der zweite Tag der Kraftfahrzeug-Winterprüfung brachte einen erneuten Wetterwechsel. Während am Frei tag dichter Nebel mit Regen und starker Wind herrschten, sank in der Nacht das Thermometer auf zwei Gard Kälte und am Morgen des Sonnabend sanden die Fahrer, die zwischen 7 und 8 Uhr starteten, zum Teil stark vereiste Straßen vor. Von 8 Uhr ab machte sich der Himmel wol kenrein, die Sonne strahlte mit Kraft über das ganze Ost- und Mittelerzgebirge und über die Nordoststrecke durch Ostsachsen. Die Straßenverhältnissc besserten sich von Stunde zu Stunde, die am Vormittag gestarteten Fahrer fanden bedeutend bessere Bedingungen vor als die am Morgen gestarteten. Die Nordoststrecke, die am! Sonnabend von den Personenkraftwagen befahren wurde, zeigte nur im Hohwald zwischen Neustadt und Kirschan einige scheebedeckte Teile, sonst konnten die Fahrer auf den meist trockenen Streckenteilen so gut fahren, daß sie an den Kontrollstellen vielfach bis zu fünf Minuten zn früh ankamen. Die gleichen Verhältnisse fanden die Kraft räder und Lastkraftwagen auf der Südweststrecke durch das Ost- und Mittelerzgebirge vor. Aber kurz vor dem Ziel kam für die Krafträder das dicke Ende nach. Auf der schon durch den Vortag von den. Personenwagen fahrern, als berüchtigt bezeichneten Schneise 31 mit ihrer fcharfen Abfahrt und dicken Schneelage mußten die Fah rer alle Kraft aufwenden, um durchzukommen und nicht, doch noch kurz vor dem Ziel Zeit zu verlieren. Auf Grund der während der Nacht eingelaufenen Strecken meldungen war von der Fahrtleitung für den zweiten! Tag de'- Zuverlässigkeitsfahrt wiederum der mittlere Ge-> schwinr ^eitsdurchschnitt festgelegt worden; die meisten, Fahrer iounten ihn durchweg einhalten. Korpsführer Hühnlein brachte bei der Siegerverkün-i düng am Sonnlagvormittag sein Bedauern darüber zum! Ausdruck, daß der größte Teil der Langstrecken- und Zu-, verlässigkeitsfahrt aus trockenen Straßen sich abwickeltepj man könne fast von einer Frühlingsfahrt sprechen. Trotz-! dem s-i die Fahrt bei den stellenweise stark vereisten nnt» verschneiten Straßen nicht leicht gewesen. Der deutsche Kraftfahrsport brauche aber unbedingt Winterwetter mit strengem Frost und Hohem Schnee; die meisten der letzten, Winterprüfungsfahrten hätten das vermissen lassen, des-! träge, nahm am Gruppenkonzert in Lauenstein mit gutem Erfolg I teil und unternahm mit Frauen eine Autofahrt auf Umwegen I nach Ehrenberg (Sächs. Schweiz), um mit den Sängern aus letz- I terem Orte einige Stunden zu verleben. Abgehalten wurden 35 Uebungsstunben, 3 SangeSbrllder, Vorsitzender Vater, Kassierer Nickel und stellv. Vorsitzender Erhard, fehlten nur je eine Uebungs- stunde. Der Kassenbericht des Sangesbrudcrs Nickel zeigte eine sparsame FinanZwirtschast. Sangesbrudcr Boden berichtete von der Kassenprüfung und der einwandfreien Kassenführung, worauf dem Kassierer Entlastung erteilt werden konnte. Nach längerem Hin und Wider erklärten sich Vorsitzender als auch Kassierer wie der bereit, ihre Armier weiter zu führen. Chormcister Kantor Voigtländer dankte seinem Stellvertreter G. Gröllig für seine des öfteren erfolgte Vertretung. Aus Anlaß des im nächsten Jahre zu begehenden 50jährigen Vereinsbcstchens wurde ein Ausschuß oerufen, der ein Programm ausarbeilen soll. Vorsitzender Vater dankte seinen Mitarbeitern und allen Sängern für treu« Mit arbeit am deutschen Lied, desgleichen wurde auch dem Vorsitzen den gedankt. 3m Mai soll wiederum eine Autofahrt nach dem westlichen Erzgebirge unternommen werden. Dresden. Der vierte Tausender. Anläß lich eines Kameradschastsabends der DAF. wurde unter drei von einem Markthelfer gekauften WHW.-Losen ein IVVO-Mark-Gewinn gezogen. In der Landeshauptstadt sind in diesem Jahr schon vier 1000-Mark- und 24 50V- Mark-Gewine ausgezahlt worden. Freiberg. Am Freitagabend stieß an dem unbeschrankten llebergang der Frauensteiner Straße ein Freiberger Einwohner mit seinem Personenkraftwagen an einen Güterzug an und wurde etwa l2 m mitgeschleist. Während der Kraftwagen ganz erheblich beschädigt wurde, erlitt der Fahrer und einzige Insasse des Kraftwagens nur geringe Gesichtsverletzungen. Kamenz. Beim Einbiegen in die Oskar-Miller-Straße ver lor nachts ein aus Wiesa bei Chemnitz stammender Kraftrad fahrer die Gewalt über sein Fahrzeug und fuhr mit voller Wucht gegen die Ladentür eines Friseurgeschäfls. Der Anprall war so heftig, daß die Maschine bis zum Hinterrad in der Tür stand. Der Fahrer mußte mit schweren Verletzungen ins Kamenzer Barmherzigkutsstift gebracht werden. Sein Be gleiter kam glimpflicher davon. Leisnig. Hier schlachtete ein Fleischermeister einen starken Bullen im Gewicht von fast 22 Zentnern. Futterleer wog der Bulle 21,40 Zentner. Dieses Prachtstück deutscher Tierzucht, dzs im Dezember 4 Jahre alt geworden ist, stammt aus dem , Vorwerk Paudritzsch. Der Besitzer des Vorwerks hatte diesen Bullen als 4 Wochen alles Kalb gekauft. Schreckliche Tat einer Mutter Bon einer unbekannten Fran wnrde vcr Krünina»- j Polizei in Pirna fernmündlich ein Mord gemeldet, vcr in einem Frcmdcnhof in Pirna Copitz begangen worden sei. Die Beamten fanden in einem Bett zwei Mädchen im Alher von einem und zwei Jahreü mit durchschnittenen Kehlen tot auf. Der Doppelmord war von der Mutter der Kinder, einer 26 Jahre alten Frau auS Bannewitz bei Pirna, verübt worden, die inzwischen festgenommen worden ist. Die Frau lebt nach ihren Angaben seit einiger Zeit in unglücklicher Ehe. Da ihr Mann sie angeblich nach einer Reise nicht aufnahm, faßte sie den Entschluß, mit den Kindern aus dem Leben zu scheiden. Sie mietete sich in einem Fremdenhos ein, wo sie den Kindern Schlaf mittel gab und dann die grauenvolle Tag beging. Die Frau versuchte, auch sich das Leben zu nehmen, brachte aber nicht den Mut dazu auf und verletzte sich nur leicht an den Handgelenken. Frauenmori) in Riesa In Rtesa wurde die vierzigjährige geschiedene Frau Oelschläger erstochen aufgefunden. Die Ermittlungen er gaben, daß gegen 9 Uhr vormittags an der Wohnungs- tür der Frau Oelschläger geklopft wurde. Nachdem Frau Oelschläger geöffnet hatte, rief sie plötzlich nach ihrer Tochter, ihre tu der Wohnung anwesenden Angehörigen hörten gleichzeitig einen dumpfen Fall. Sie eilten herbei und fanden die Frau an der Wohnungstür zusammen gebrochen mit einer Stichwunde in der Brust. Der Arzt konnte nur noch den Tod feststellen. Hausbewohner haben einen jungen Mann ohne Kopfbedeckung und ohne Man tel auf einem Fahrrad flüchten sehen. Dringender Ver dacht ergab sich gegen den Fleischerlehrling Werner Rolf Götze, am 18. Oktober 1922 in Riesa geboren, zuletzt dort. Bismarckstraße 11 f beim Vater wohnhaft gewesen, der flüchtig ist. «UUrvocherso»« »eichswetterdienst«« Ausgabeorl Dresden für DienStag: Langsam zunehmende Winde aus Süd bis Südwest. Nach Frühnebel meist wolkig. Trocken. Nur unwesentliche Temperatur- Aendernngen. Wetterlage: Die Störungsfront, welche am Sonnabend über England ein ausgedehntes Niederschlagsgebiet hcrvor- kracht«, ist inzwischen vollkommen zerfallen Ucker Mittel- deutschland blieb infolgedessen der Hochdruckeinfluß nahezu ungestört, so daß hier meist heiteres Wetter herrschte. Die Temperaturen stiegen am Tage durch Einstrahlung vielfach auf 5—7 Grad, sie konnten während der Nacht nicht weik unter Gefrierpunkt sinken, da ein nach Eintritt der Dunkel heit sich bildender Molkenaufzug die nächtliche Ausstrahlung abschwächte. Heute wird daS mitteleuropäische Hoch von - Meisten her bereits durch eine neue, über den Atlantik her^ ankommende Störungslinie angegriffen.