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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.01.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050128012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905012801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905012801
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-01
- Tag 1905-01-28
-
Monat
1905-01
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.01.1905
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verugrgebllhr: «lNUIiLIrtt» — »»»«»- »«I tliN« üuttaiiu», durck unlm »E >«»»«»« und »» ^»d «i »von. imd Monlaae« nur «tnmav »Vik »ovt durch »u«»üat,r»om> «tM-iLr» , V» d«. » M »0 «». vrt «tm»alt«kr Zululluii, durch »t« VolI»Ptt. >,l>neNftt»llaeldi. iv«u«- I«»d «tt niNvreLnidem ZutLlaee, N «chdrvck aller »rttlel u. vrtaMal- MilleUu,,,«, nur mit deulltcher vaeNeuanaade l.Dned. Rachr/) «ulLAa. Kachirdallche Sonorar- an'vrtich» dleiden miderilikllchtiat: Ulverlanat« Manutkrivte werden nicht LmlWvadrt. rel«dr«mm-»dretlr: «»chrtchti» Lridde«. St-riindcl 1856. ttllMll -EL »Alm! 21 Lw »es Orear ki8eker L» 8vv 21 dauptaesKLsts,teile: viarienstr. L84V. ^ureigen-carik. Inuadme vsn Ankündiaunaen dis »ackimutasL a Ube. Ssun- und ktkarlac,« nur Marienmad« s» vor n d>d >/»i Utir Die ilpaliiaeü!iund- reüe lca. » Tilden) so Pfu., An- klindiiiinisrn nul der Privat'eite Zeile ss Li, . die sidalilacZeile aus Teri icile so B>u, als tkinuelaudt Zeile w Pia 8» Nummern »ach S«»»- und Aeieiiagen Nvallia« Krundieilc so Pia aus Privmicise «e> Pie. Swalliae Zeile aus leriieile und als ismaklciudieoPia, Änöwüuiaei'ius. Naar nur oeaen jl>oru»«vezal,lu»u. !llkie »dl Liier werden »cu w Plg. dcieckner. Nernivrechanichiub'. rli», I Ar. u und Sir. 2VS«. «««rs 17 pirnslsostv 8t»-. M, U pit-ualivks 81,-. 17 «wpüokld SL »"'icton : Ii->»-li.»!«inlil«l' -Wk! ÄrL^.r^.u"^» »nuAm ° ^ Hrl»lünc!ko klappen. ttsn Kings LvdQürs Mal;e»r l?uklsr Ziömsn ÜUL Vruedlviävlläeu amiti-OOt 8vinn voeritxsiell pagnouclau unck «ielieio lliita bii-tendan linn- <in«n» vigenor bauidiilastc-r Iv'nn- btiutitiou: tjnnänssidt und Ürtboplld N» 98 Bergntbelterbewegung. Kasser-GebuktStagleier, GrnudstückSklillS, llicichsbank, Beiieht-! V» »» erstaitullgausRußland. Unluheil inRiiijlaud. Russ.-iap.Krieg. Ttreklivuswechsel iuLelvftg M» Mi NMiüffÄRdM-Wejd-WIlil tz «Li Ircodl ttecdt. 1. Hüller L k». Z vresllsn-^, Valvrisslrass« 22, perasprsoksi- Imt I, Uo. 3803 8 LIteL<c8 uud ane-rlcumt xiulin^mintnk O-nali.ift dieser liruiredv A ürös-tv Lusivsiil. Avila proiso. latalog grslis unü franko. ^ am Mtrivuslr. 22! »« in, vaptvn^» nnllmliiol». Dw» ZonttlLgn j;vü>l»vt ,«u 11—12 ^!>ll . L^LAw!i!Llri>,ii> o lic,l0728. ^ UN »IIr serilri ln ! n»lld»en Ynali-iieo k. Kütllllk vlVZZsll resüliiziiw. IZ. m.Msnä8v1med sva., ?r Jum Ausstand im Ruhrrevier. Einen bedeutsamen Schritt vorwärts in der Richtung, die zu dem Ziele eines dauernden Friedens zwischen Kapital und Arbeit aus dev Gebiete des Kohlenbergbaues führt, beabsichtigt die preu- hische Regierung durch die geplante, an anderer Stelle bereits erwähnte Abänderung des Berggesetzes zu tun. Es handelt sich dabei um eine gesetzliche Lösung der bei dem jetzigen Ausstande aufgetauchten wesentlichen Streitfragen in einem den ArbLiterforderungen günstigen Sinne, Namentlich sind darunter das völlige Verbot des Nullend, d. h. der Nichlanrcchnung von nicht vorschriftsmäßig gefüllten Kohlentoagen auf den Verdienst, sowie die obligatorische Einführung von Arbcitcrausschüssen neben der Regelung der Arbeitszeit und des Strasgclderwcsens als be merkenswerte Zugeständnisse hcrvorzuhcbcn. Tie Wichtigkeit dieser Reformen für die Herstellung eines dauernden Zustandes von Zufriedenheit auf seiten der Arbeiterschaft ist nicht zu ver kenne»., Mit ihrer Verwirklichung wird sich aber zugleich unab- weislich die Forderung verbinden müssen, daß den sozialdemokra tischen Agitatoren im Ruhr-Nevicr noch schärfer als bisher auf die Finger gepaßt wird, damit sie nicht den neuen sozialen Er rungenschaften des abgcändcrtcn Berggesetzes zum Trotz ihre Wühlereien sortsetzen und schließlich nach ein Paar Jahren aber mals eine Katastrophe heraufbeschwören. Einen aktuellen literarischen Beitrag zu der Ausstands- bewegung im Ruhr-Revier bietet eine im Verlage von Julius Springer in Berlin erschienene Broschüre, in der der Ver fasser, Bergmeistcr Engel, den Standpunkt des von ihm als geschästSführendem Vorstandsmitglied vertretenen Bergbau lichen Vereins zu den schwebenden Fragen darlcgt. Ter genannte Verein hat sich bekanntlich als Organ der Zechenbcsitzer die Gunst der öffentlichen Meinung nicht zu erringen gewußt und ist auch von seiten der Regierung mehrfach entschieden wegen seiner starren Unnachgiebigkeit desavouiert worden. Es wird daher auch mit Vorsicht aufzunchmen sein, wenn der Verfasser den Versuch macht, das Vorhandensein allgemeiner Mißstände aus den Gruben des Ruhr-Reviers abzuleugnen. Daß tatsächlich Unzuträglichkeiten allgemeiner Art dort bestehen, wird man doch wühl nach den bisherigen Mitteilungen, natürlich vorbehält- sich des endgültigen Ergebnisses der Untersuchungskommission, als einstweilen erwiesen annehmcn müssen. Andernfalls bliebe es ja auch unerklärlich, warum sich die preußische Regierung zu einer entsprechenden Abänderung deS Berggesetzes entschlossen haben sollte. Immerhin verdient aber der Verfasser nach dem Grundsätze „Audiatur st altera parr," mit seinen sachlichen Darlegungen gehört zu werden, namentlich, soweit sie sich aus die sozialdemokratische Seite der Angelegenheit beziehen. Von diesem Gesichtspunkte aus erörtert der Verfasser die Fragen der Arbeiterdelegierten, der Arbeiterberrissvcreinc und des Schutzes der Arbeitswilligen. Die Forderung der Einführung von jährlich geheim zu wäh lenden Arbeiterdelegierten beleuchtet der Verfasser in ihren nach seiner Meinung leitenden agitatorischen Belveg- gründen wie folgt: „Es ist einmal der Wunsch, durch die Schaffung möglichst vieler aus kurzfristiger Wahl beruhender Posten im Betriebe einen noch innigeren Kontakt mit der gesamten Arbeiterschaft herzustcllcn. Der Beauftragte würde dann nämlich auch zugleich rin mit Aus« sichlSbefugnis ausgerüsteter A g i t a t o r werden und damit de» jetzt noch unverdorbenen könig-treuen Kern der Belegschaft, der dem sozialistischen Terrorismus noch immer wider steht, schon bald nach dem Rezept .Und willst Du nicht mein Bruder iein, so schlag' ich Dir de» Schädel ein" gefügig zu machen verstehe». Diese Verbesserung der Organisation würde daneben noch den Vorteil haben, dem Partcistabe eine Reihe von gut dotierten Anhängern und zudem zu Lasten deS von ihr bekämpften Unternehmertums zuzusühren, welche genügend Zeit hätten, sich ihrem eigentlichen Hauptberufe, der Agitation, zu widmen. Was in dies« Beziehung die sozialdemokratische Partei leistet, das be weisen zur Genüge die Erfahrungen in unser» Krankenkosirn. Ein völlig einwandfreies Zeugnis hierfür düifie folgende Notiz im .Tewerkvereln" tNr. 1 vom 6. Januar i905>. dem Organ der Hirsch-Dunckrrschen Arme,kveieiiie. sein: .So muß eS kommen! Die Münchner Ortskrankenkasse, welche eine rein sozlaldemokralilche Verwaltung hat, ist pleite, denn sie hat ein Defizit von nahezu 800600 Mark. Nun hat die Generalversamm lung stattgesunden und sich mit den Zuständen in der Verwaltung gründlich beschäftigt. Das Resultat der erregten Verhandlungen war die Annahme folgender Resolution: Die Versammlung ver urteilt entschieden die offenkundige Bevorzugung sozialdemokratischer Agitatoren bei Anstellung der Beamte« und die damit verbundene Zurücksetzung von alten erprobten VerwaltungSbeamlrn. Sie piotestiert nachdrücklich gegen den vollständigen Ausschluß nichssozialdemviratlscher Aibeiter von der CeneralversammlungS-Vertiktung und hält die gesetzliche Festtegitng de- Proporze» — d. h. der Pioportlonalwahl ml» Vertretung der Mindeiheit — bet den Krankenkassen sür eine un abweisbare Psttcht der Gesetzgebung." Tie Verleihung der Rechtsiähigkeit an die Arbeiter- berufSvcreine eischcint dem Verfasser auf Grund seiner Kenntnis der sozialdemokratischen Psiickologie bedenklich. Er erkennt zwar a», daß die englischen ArbeiteibemiSverrine eine »miassende prasiischssoziale Fiirsorgetällakcit entfaltet haben, weist aber daraus bin, daß durch uniere fokale Gesetzgebung diese Ausgabe» in der Mehrzahl schon zur Erfüllung gebracht sind, und führt dazu n. a. ans: .Die Gewerkvcreine bei uns werden bei dem Mangel wirklich ausreichender positiver Ziele ihre Daseins berechtigung in negativen Aufgaben suchen, sie werden, statt das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die sich nicht gegenübeistehen, sondern in demselben Schisse sitzen, der eine am Slrner, die anderen am Ruder, z» verbessern. dieleS weiter zu vergifte» versuchen und daniit für unir-rc Industrie Verhältnisse schassen, die uns außerstande setzen weiden, dem ausländischen Wettbewerb die Spitze zu bieten." Als wirksames Gegengewicht gegen diese Gefahren müßte de» rechtsfähig gemachten Berussvcreinen die zivilrechtliche Haftbarkeit für allen Schaden auscrlegt werden, den sie durch ungesetzliche und vertragswidrige Maßnahmen Len Arbeit gebern zufügcn. Während der Verfasser bei der Besprechung der genannten beide» Punkte mit sachlichem Material und mehr oder weniger beweiskräftigen Gründen arbeitet, läßt ihn beides bei dem Ab schnitt über den Schutz der Arbeitswilligen im Stiche. Gewiß wird kein Mensch leugnen wollen, daß auf diesem Gebiete noch immer erhebliche Ausschreitungen Vorkommen, die unter Umständen durchaus den Ruf nach verstärktem gesetzlichem Schutz begründet erscheinen lassen können. Gerade im jetzigen Bcrg- arbciterausstande aber hat, von verschwindenden Ausnahmen ob- gesehcn, bis jetzt durchgehcnds eine wohldisziplinierte Ruhe, und Ordnung geherrscht. Gewisse, vom Bergbaulichen Verein verbreitete gegenteilige Meldungen sind sogar offiziös als „tendenziöse Ucbertreibungcn" ausdrücklich gekennzeichnet worden. Auch der Verfasser ist nicht in der Lage, seine Behauptung von der „Menge von Beispielen" über Mißachtung der Arbeits- freiheit durch die Streikenden mit Beweisen zu belegen, mit der einen Ausnahme, daß er ein „Todesurteil" in Facsimile ab druckt, das einem arbeitswilligen Arbeiter von der Zeche „Con- solidation" nach dessen Angabe unter die Haustüre geschoben wurde. Hier liegt ja allerdings unzweifelhaft eine grobe Aus schreitung vor, auch wenn cs sich nur um einen Einschüchterungs- versuch ohne die ernste Absicht von tätlichen Weiterungen handelt. Das eine Beispiel berechtigt aber noch lange nicht zu der mit den Tatsachen im Widerspruch stehenden Verallgemeinerung des Urteils, deren sich der Verfasser schuldig macht. Derartige lieber- treibungen sind auch taktisch falsch, weil sie nur dazu dienen können, die gegen die Zcchenbesitzer als Vertreter der großen Kapitalassoziationen in weiten Kreisen der Bevölkerung bereits be stehende Abneigung noch zu verstärken. Neueste Drahtmeldnnken vom 27. Januar. Kaiser-Geburtstag. Berlin. Die K a i s e r g e burt st a g s s e i e r im Schlosse begann morgens 8 Uhr mit Ehoralmusik. Als die Rcveillc vom Schlosse noch der Straße Unter den Linden zog, sah der Kaiser vom Fenster seines Arbeitszimmers aus zu. Der Kaiser nahm dann die Glückwünsche der Familienmitglieder und der Herren und Damen des Hofes entgegen. Die Kaiserin und die beiden ältesten Prinzen sind in Potsdam. Sodann ersolgte der feier liche Gottesdienst in der Schloßkapelle. Oberhofprediger T'ry- ondcr gedockte in der Predigt des kranken Prinzen Eitel Fried rich und des hcimkehrendcn Prinzen Adalbert, und hob hervor, doß wir in den Sorgen der Gegenwart, wie es der Berg- arbeitcrstreik und die Wunden sind, aus denen die Nachbar völker bluten, nicht des Dankes für die Gnade Gottes vergessen dürfen, vor der sich der Kaiser zusammen mit der Gemeinde neige. Unmittelbar an den Gottesdienst schloß sich die feier» liche Vereidigung des großjährig gewordenen Prinzen August Wilhelm an. Ter Prinz leistete mit lauter Stimme den Eid aus die vor den -Altar gebrachte Fahne. Der Kaiser küßte den Sohn herzlich. Am Lustgarten schoß die Leibbatterie Salut. Es folgte die DefiUercour nn Weißen Saale des Schlosses, wobei der Kaiser den Reichskanzler Grafen Bülow, den Staats sekretär von Richthosen, die Botschafter und die Präsidien der Parlamente mit Händedruck und freundlichen Worten be grüßte. Gegen 12 Uhr war die Defiliercour beendet. — Mittags nahm der Kaiser die Glückwünsche des Staatsministeriums ent gegen und begab sich dann nach dem Zeuahause zur Parole- ausgabe. Das Publikum brach beim Anblick des Monarchen in laute Hochrufe aus. Nach der Rückkehr des Kaisers ms Schloß fand Frühstückstascl statt, worauf der Kaiser sich mit den Prinzen August Wilhelm und Oskar nach Potsdam begab. — An Ordensauszeichnungen erhielten den Schwarzen Adlerorden der Oberstkäwmerer Fürst SolmS-Baruth und Ad miral v. Hollmann, die Kette des Hohenzollcrnschen Hausordens der Oberhofmarschall Graf Eiilenburg, das Großkrcuz zum Roten Adlerorden Admiral Freiherr v. Senden-Bibran, den Roten Adlerorden 1. Klasse mit Schwertern am Ringe Generaladjutant o. Scholl, den Roten Adlerorden 4. Klasse mit Eichenlaub und Krone Generaladjutaut Graf Hülsen-Häseler. Berlin. lPriv.-Tel j Anläßlich des heutig«, G « burtS- tages des Ka tsers erhielten der sächsische Oberst v. Werl hof, L Io suite der Armee und militärisches Mitglied deS Reichsmüitärgerichttz, den Roten Adlerorden 3. Klasse, der pens. Sekretär der KrelSüauotmannschakt Dresden Hübler-Blaje- witz die Rote Kreuz-Medaille 2. Klasse. Generalmajor z. T. Preußer inDrcsden, Generalmajor z. T. Paten in Leipzig, Bürge,schullehrer Kretzschmar in Leipzig, der Freibank-Ver walter des städtischen Schlachthoses Ramtzsch in^Meißeu, Webermeister Büttner in Glauchau, Kaufmann Hofmann in Lommatzsch und Enwdient Pönitz in Limbach die Not: Kreuz-Medaille 3. Klasse. Berlin. Aus allen Teilen des Reiches gehen heute Mel dungen über festliche Veranstaltungen zur Feier des,Ge burtstages des Kaisers ein. an denen sich das Militär, die staatlichen Behörden und Gemeindevertretungen, Schulen nnd Vereine aller Art, in denen alle Schichten der Bevölkerung ver treten sind, beteiligten, lieber die Garnisonen wurden Paraden abgenommen. Kirchcnseier» fanden allerorten statt. In.zahl reichen Festbanketts vereinigten sich Behörden und Bürgerschaft zur Begehung des Tages. Berlin. sPriv.-Tcl.f Ter König von England bat dem Kaiser sein von einem kostbaren Rahmen umschlossenes Bild als Geburtstagsgeschenk übersandt. Paris. Ans Anlaß des Geburtstages des Deutschen Kaisers fand heute vormittag in der hiesigen evangelischen Chrisliislirchc ein Festaoltcsdieust statt. Rom. Zur Vorfeier des G e b u r t st ag sdcs Deut schen Kai fers veranstaltete der Deutsche Künstlerverein aestern abend ein Festmahl, bei dein der Vereinsvorsitzende, Prof. Gcrlmrdt, das Kmierhoch ansbrachte. Heute Vormittag fand in der vom Reiche unterstützten deutschen paritätischen Schule eine Feierlichkeit statt, der mehrere Mitglieder der deutschen Botschaft, der bayrische Gesandte beim Ouirinal. Freiherr v. d. Tann, und der deutsche Konsul Schnitzler beiwohnten. Petersburg. Zur Feier des G e b u r t s t a gc s des Deutschen Kaisers iand in der Pctrikirche ein Festgottes- dienst statt, zu dem die deutsche Kolonie, an ihrer Spitze der dentichc Botschafter, Gras v. Awcnslebcn. mit dem Personal der Botschaft erschienen war. Außerdem wohnten demselben. dev Minister des Auswärtigen, Grat Lamsdvris, sowie das gesamte Personal der österrcichilch-uugatiichen nnd der italienischen Bot schaft b«- Am Morgen halten bereits die Großsürstin Alexandra Josiphowna, iowie der Großfürst und die Großfürstin Kon stantin dem Botschafter ihre Glückwünsche auschrcchen lassen. Um 1 Uhr findet in Zarskoje-Selo beim Kaiser und der Kaiserin ein Galasriibstück statt. Zum Abend haben Graf und Gräfin Issvensleben die Herren und Tomen der Botschaft und des Kon sulats zum Festmahle geladen. Von den sanft üblichen öffent lichen festlichen Vcranstaltnnaen hat die deutsche Kolonie mit Rück sicht ans die gegenwärtige Lage abgesehen. Tie Erkianknna deS Prinzen Eitel Friedrich. Berlin. sPriv.-Tel.) Im Befinden des Prinzen E i t c l F r i c dr i ch ist auch heute keine Wendung zum Besseren eingelrelen, so daß die Situation nach wie vor recht ernst ist. Gestern abend schien cs einmal, als ob die Nacht ruhig ver laufen würde. Als die Kaiserin das Kabinettshaus verließ, schlief der Prinz. Bald darauf steigerte sich jedoch dos Fieber, und der Hustenreiz wurde immer heftiger. Ter Patient, der nachmittags fast schmerzfrei gewesen war, klagte wieder über heftige Seitcnsliche. Erst in den frühen Morgenstunden trat etwas Ruhe ein. Tic Kaiserin, die schon in früher Morgen stunde von dem Verlause der Nacht in Kenntnis gesetzt war. begab sieh -s.h8 Uhr vormittags in das KabincttShaus, um wieder persönlich die Pilcge ihres Lohnes zu übernehmen. Auch im Laufe des Vormittags verschlimmerte sich der Zustand, .der Schmerz wurde immer anhaltender, so daß die Kaiserin keinen Augenblick vom Krankenlager wich. Auch der rechte Lungen flügel ist cissiziert. Der Zustand ist recht ernst. Bcr««> beitcr-Slusstand. Essen. In den 18 Bcrgwerksrevieren des Oberbergamts bezirks Dortmund fuhren heute von einer Gesamtbelegschaft von 211058 Mann der streikenden Zechen unter und über Tage 50737 Mann a n , mitbin fehlten 191221 Arbeiter gegen 191712 in der gestrigen Schicht. Es ist demnach eine Abnahme der Streikenden um 192 zu verzeichnen. Kassel. lPrw.-Tel.j Auf der Braunkohken-Zeche „Watien- bach" ist die gesamte Belegschaft ausständig. Sie fordert Lohnerhöhung. Breslau. (Pliv.-Tel.s Der „Schief. Volks-Ztg." zufolge wollen die Bergarbeiter des Waldcnburgcr Kohlenreviers 20 Prozent Lohnerhöhung fordern. Da die Bewilligung unwahr scheinlich ist, sei ein A nsstand möglich. Brüssel. Während am nächsten Sonntag der National- auöschnß der belgischen Grubenarbeiter darüber de- schließen wird, ob man, gleich den dcntschcn Arbeitern, in den Aiisstand eintrcten soll, steht nach dem Wunsche der belgischen revolutionären Partei die Einberufung eines internationalen Komitees der Arbeiterpartei bevor, um Stellung zu der Frage zu nehmen, ob der deutsche Ausstand auf die Grubenarbeiter aller Länder ausgedehnt werden soll. Eharleroi. sPriv.-Tel.) Der Generalaus stand der Bergarbeiter des hiesigen Beckens ist gestern obciw proklamiert worden. In drei Gruben von Onareaon sind 2500 Bergarbeiter ansständig. In Grande - Hornu haben die Aus ständigen die Arbeit wieder angenommen, nachdem ihnen eine zehnprozenlige Lohnerhöhung statt der geforderten zwanzigpro zentigen zugesichert würde: sie erklärten jedoch, daß sie wieder in den Ausstand treten würden, wenn ihre übrigen Forderun gen nicht gleichzeitig bewilligt würden. Die Unruhe» in Russland. Petersburg. (Priv.-Tel.) Es verlautet, der Zar habe eine Arbeiter-Deputation zu sich befohlen, nachdem ihm von einer hochstehenden Persönlichkeit versichert worden ist. daß die Bewegung sich nicht gegen die Person deS Zaren, sondern gegen die Vcrwackung richte. — Drei Viertel der Truppe», die am Montag in Petersburg waren, sind seitdem in die auf ständischen Gebiete außerhalb Petersburg, hauptsächlich nach de» Osticchäfcn. entsandt worden. General Trepow antwortete Arbeitern, die sich zur Wiederaufnahme der Arbeit bereit erklär ten, es sei deS Kaijers Wunsch, daß sie großherzig behandelt und ihre Familien mit Geld unterstützt werden sollten. Ferner teilte General Trepow mit, daß aus Anordnunq des Zaren 350 Ver wundete, die in den Hospitälern zuriickgelassen worden waren, iu ihren Wohnungen weiter ärztlich behandelt werden solle». Di«
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