Volltext Seite (XML)
Hkr 14 t Redaction, Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Pienslag. Erscheint Dienstags und Freitags. Zit beziehe» durch allePostanstal» ten. Preis pro Quart. IVNgr. Weißeritz-Keitung Em unterhaltende- Wochenblatt für den Bürger und Landmann. . 17. /rbr. 1852 Instraie ' '' wtrven mtt «Pf. fllr hie Zeile berechnet und 1« allm Expeditione» angeuounnrn. Aus dem Vaterlande. Dresden, 12. Febr. Die Sächsisch.Böh. mische DampfschisffahrtSgesellschaft hat heute die Dampfschifffahrt auf der Elbe zwischen Dresden und allen Zwischenstationen (Teplitz-Prag) bis Leit, meritz eröffnet. Bon Dresden geht reßelmäßig^ ein Dampfschiff täglich früh 6 Uhr nach Leitmeritz, Nach mittags 2 Uhr bis Schandau, während die Abfahrt nach Dresden in Leirmeritz Vormittags halb 9 Uhr, in Außig (nach Ankunft veS Prager EisenbahnzugeS) Vormittags 10 Uhr erfolgt; von Schandau geht täg lich früh 6 Uhr ein Dampfschiff nach Dresden ab» wo die Schiffe überhaupt Vormittags gegen 9 Uhr und Nachmittags gegen 4 Uhr eintreffen, so daß die mit denselben ankommenden Reisenden noch die letzten nach Leipzig und nach Schlesien abgehenden Eisen- bahnzüge benutzen können. — Ein Amerikaner, NamenS Joneö, hat eiste Büchse erfunden, die 25 Schüsse mit einer einzigen Ladung abfeuert. Sie hat zwei übereinander liegende Läufe, deren unterer 'etwas kürzer ist und 25 einen Zoll lange SpItzkUgeln hält, welche durch einen leisen Federbruck eine nach dem Abfeuern der andern in den obern pulvergefüllten Lauf spazieren. In derselben Weise fallen auS einer Höhlung im Kolben 25 Knall pillen, welche statt der Kupferkapseln dienen, unter den Hammer des Drückers. Mit dieser Büchse, welche dem KriegSzeugamt zur Prüfung vorliegt, wurden gestern Erperimente angestellt. Herr JoneS feuerte seine 25 Kugeln binnen einer Minute ab und ver sichert, daß er eben so bequem 125 Mal binnen we niger als 5 Minuten laden und feuern kann. Stollberg, 19. Februar. Ein um des Urhebers wie um deS Opfers willen gleich tief zu beklagendes UnglückSereigniß ist heule in der ersten Stunde nach Mitternacht in dem zwischen hier und Lichtenstein lie- genven Dorfe Unterwürfchnitz vorgekommen. Der Dorf« wächttt gewahrt, daß an der nach der Straße gekehrt ten Seite des dem Gastwirth Bochmann gehörenden Hauses eine Leiter angelehnt ist, die nach einem offe- neu Fenstrrraum deS Oberstockes führt, und daß die ausgehobenen Fensterflügel unten auf der Erde liegen. Er setzt diebischen Einbruch voraus und eilt seiner In. structton gemäß zu dem unmittelbar nebenan wohnen den Gemeindevorstand Franke und weckt diesen. Franke eilt sogleich nach de« Hintern Theile des Bochmann- schen Hauses, um das dort schlafende Gesinde zu we cken, während sein ILMriger Sohu seinen Posten am vordem Theile des Hauses bei der DiebSleiter ein. nimmt. Doch kaum ist dies geschehen, al« der tn-. mittelst ebenfalls wach gewordene Besitzer des HauseS, Bochmann, die Hausthüre aufreißt und in dem un glückseligen Wahne, Franke jun. sei einer der Diebe, ohne weiteres einen Schuß aus denselben abfeuerh der ihn sofort zu Boden streckt. Allein Bochmann läßt sich an diesem ersten Werk« seiner blinden Unbesonnen, heil und Wuth nicht genügen, sondern versetzt dem sich am Boden Krümmenden auch noch mehrere Flinten- kolbenstöße auf den Kopf. Erst in diesem Augenblicke stürzt der ältere Franke herbei und bricht beim Anblick der That in den Ruf auS: „Gevatter! waS machst Du? ES ist ja mein Sohn!" Allein Bochmann, not immer wie von Besinnung, stürmt auf ihn ein, und würbe ihn vielleicht in gleicher Weise zugerichlet ha ben, hätte nicht der stärkere Franke den Angretfenden geschickt unterlaufen, umfaß» und zu Boden gewotk^n! Erst fetzt gelang es, Bochmann über das fürchtemcht tzuiä pro guv zu enttäuschen, nachdem es, letvep ! xü spät war. Denn Krank« dw MWpw, in sein« An häufung zurückgebracht und ärztlicher Pflege übergeben, ist nicht sowohl an den Folgen de- durch den Ober schenkel gegangenen Schusses, aks an denen der hp- littenen Kopfwunden nach 9 Stunden verstorben. Man denke sich nun in die foltrrnreiche Lage deS unbeson nenen ThäterS, gegenüber der Leiche des Erschlagener» und der ihm eng befreundeten Familie des Letzteren. Franke, ein sonst sehr achtbarer Mann, hat die An zeige von dem Vorgefallenen der zuständigen Echvi- nalbehörde sofort selbst gemacht. Mit dem Einbrüche, der zu jenem blutigen Nachtstück die nächste Veran lassung gegeben, harte eS übrigens seine Richtigkeit; nur daß sich die Diebe, als der Wächter obige Wahr- nehunmgen machte, mit den geraubten, wiewohl nicht gerade sehr werthvollen, Gegenständen bereits längst wieder auS dem Staube gemacht hatten. Dem Der- nehmen nach ist man ihnen indeß auf der Spur. Politische W-ltfchau. Frankfurt, 11. Febr. Mit denHundeSlagS - arbeiten geht es nicht vorwärts. Der Präsidial gesandte ist unwohl, zwischen Wien und Berlin herrscht Uneinigkeit und zwischen-en BunPchagSgesandten dev beiden Großstaaten nicht da- 'beste Einverständniß. Heute läuft die Frist ab, binnen welcher die RÜik-- äußeruckg über die letzten Anträge, die deutsch» FlSNe betreffend, erwartet wird.-- Der Großherzog van Baden liegt an einer bedenklichen Krankheit darnie der. Der Thronfolger soll stet- leidend und sein-ei- den.der Art sein, daß man daran denkt, »m »weiten Prinzen, 1828 gehören, zur Thronfolge zu bestimmen.