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Amts- Wil AwiBllitt Abonnement oiertelj. 1 M. 20 Ps. einschließl. dek „Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage »Seifen blasen* in der Expedition, bei unsern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. für den Ajirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. «rschtlut wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Ps. Im amtlichen Teile die gespalten« Zeile 30 Pf. Leltgr.-Ldrksse: Amtsblatt. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Fernsprecher Nr. LIU. ' 51. Jahrgang. — . — « LOS Dienstag, den 13. September LVO4 Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Bäckermeisters slmll in OberftÄtzengrün ist zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen Termin auf den 6. Oktober 1904, vormittags v-10 Hlyr vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte anberaumt worden. Eibenstock, den 9. September 1904. Königliches Amtsgericht. Nr. 5V der SchankftSttenverbot-liste ist zu streich««. Stadtrat Eibenstock, den 10. September 1904. Hess«. Fßm. Holz-Versteigerung aus Carlsselder Staatssorstrevier. In der Bahnhofsrestauration Wilzschhaus sollen Montag, »en 18. September 1984, von vormittag- '/r9 Uhr an 26558 fichtene Ktäher von 7—15 cm Stärke, 3983 , „ 16—22 „ U03 „ , „ 23-51 „ 7 i m „ Auhkuüppet, 1250 „ Aeisftangea, 3 u. 4 „ „ 1475,5 rni verschiedene Brennhölzer, gegen sofortige Bezahlung und unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Die unterzeichnete Revierverwaltung erteilt über obige Hölzer nähere Auskunft. Carl 8 feld und Eibenstock, am 9. September 1904. Kgl. Forftrevierverwaltung. Kgl. Forstrentamt. Spindler. I. V.: Brückner. 17 und 23 Jahren alt seien. Dazu kämen dann noch vier dem Namen nach erstklassige Panzerkreuzer aus Eisen gebaut, von denen der jüngste nahezu 30, der älteste über 40 Jahre zähle. Solche Schiffe zum Angriff nach Ostasien hinaussenden, hieße die Götter versuchen. Wenn man in die Liste der Schlachtschiffe .Sissoi Weleki", „Nawarin", .Imperator AlexanderII.' und „Imperator Nikolai I.' einschließe, so nehme sie sich aus dem Papier ganz achtungS- gebietend au«, aber auch nur auf dem Papier, denn da» jüngste der genannten vier Kriegsschiffe sei über zehn Jahre alt, da» Durchschnittsalter der übrigen betrage lö Jahre, und die Wasserverdrängung unter 10000 To. bei nicht über 14 Knoten Schnelligkeit. Von den neuen Schiffen seien „Borodino', ,Orel' und „KniaS Suworow" beinahe fertig oder im Probestadium, „Imperator Paul I.', „Andrei Perwozvanni' und .Slawa' aber noch zu weit zurück, um vorderhand Erwähnung zu verdienen. Petersburg, 9. September. AuS Mulden wird gemeldet: Die Anzahl der Verwundeten aus den letzten Kämpfen ist enorm, ihre Fortschaffung auf den zweirädrigen Karren äußerst qualvoll. In der Zeit vom 30. August bi» 4. September hat die Rote Kreuz Gesellschaft 12 300 Mann verbunden. Die Gc- samlverluste sind noch nicht feftgesteUt, indessen werden bereit» 50000 Mann al» tot, verwundet oder vermißt angenommen. Petersburg, 10. September. Kuropatkin ist ohne Nach- richt über da» Schicksal seiner Nachhut. Es heißt, da« sibirische Armeekorps sei von den Japanern völlig erdrückt worden und habe alle Geschütze eingebüßt. London, 10. September. Aus einer russischen Quelle, deren Vertrauenswürdigkeit nicht bezweifelt werden könne, erfährt der „Dailh Expreß' auf Grund in Petersburg am Freitag ein getroffener amtlicher Depeschen, daß die Lage der Armee Kuropatkin» nicht so verzweifelt ist, wie angenommen wurde. Da» ist hauptsächlich dem Erfolge de» Generals Meyendorff zu danken, der mit etwa 42000 Mann 2'/, deutsche Meilen südlich von Mukden Kuroki aushält. Kuroki unternahm wiederholt An griffe auf Meyendorff» Korps, die aber mit schweren Verlusten abgewicsen wurden. Inzwischen hat bereit« über die Hälste der russischen Nachhut Mukden sicher erreicht. 12000 Mann russischer Truppen befinden sich noch in sehr gefährdeter Stellung südlich von Mukden. ES ist zweifelhaft, ob es ihnen gelingen wird, die Hauptabteilung zu erreichen. Die russische Armee ist in fünf Heeressäulen geteilt, deren erste bereit» Tieling erreicht hat, wo sic sich mit größter Schnelligkeit zur Verteidigung der Stadt rüstet. Die zweite Heeressäule ist aus dem Wege zwischen Mukden und Tieling, die dritte bei Mukden, die vierte ist da» Korps Meyendorff, die fünfte wird aus drei Seiten von den Japanern hart bedrängt. Die Verluste der Russen bei Liaujang und auf dem Wege nach Mukven bezifferten sich bi» zum Mittwoch abend aus 29600 Tote und Verwundete, ohne die Verluste der Ka vallerie zu rechnen, die durch den östlichen Flügel verhüllt werden. Die Verluste der Japaner bi» zum gleichen Zeitpunkte betrugen 33000 Mann. London, 10. September. Die hiesige japanische Gesandt schaft veröffentlicht folgende vom heutigen Tage datierte Depesche au« Tokio: Wie Ojama berichtet, hat die japanische Armee de« rechten Flügel» nach dem Kampfe vom 4. und 5. September da« Kohlenbergwerk von Jantai und den Jumentse-Hügel besetzt. Die Hauptmacht der Russen hat sich, wie man glaubt, nördlich de« Hunflusse« zurückgezogen. Vor der Räumung von Liaujang brannten die Russen die Magazine in der Nähe der Eisenbahnstation nieder, aber die Japaner erbeuteten eine ge waltige Menge Vorräte und Munition. Tokio, 10. September. (Meldung de» Rcuterichen Bu reau«.) General Kuroki berichtet: Nach der Schlacht am Montag schafften die Russen mehr al« 10000 Verwundete nordwärts nach Mukden und ließen 3000 Tote in der Umgebung von Liaujang zurück. Tsingtau, 10. September. (Meldung de« Reuterschen Bureau«.) Ein japanischer Offizier, der aus der Reise nach Tokio heule hier durchgekommen ist, erklärte, die Berluste der Ja pan e r vor Port Arthur in den letzten Tagen seien sehr schwer gewesen und überstiegen 15000 an Toten und Verwundeten, die Verluste bei Liaujang betrügen mehr al« 20000. Aer Krieg. Er stellt sich immer mehr heraus, daß die Schlacht bei Liaujang den siegreichen Japanern äußerst schwere Verluste und nicht den erwarteten strategischen Erfolg gebracht hat. Der Rück zug Kuropatkin» auf Mukden und Charbin hat sich bisher in leidlicher Ordnung vollzogen. Die Uebermacht der Zahl auf der japanischen Seite wurde ausgewogen durch die Uebermacht der Stellung und den ungestörten Besitz der Eisenbahnlinie Liaujang- Charbin bei den Russen. Man wird sich hierbei erinnern, daß Kuropatkin bei seiner Ausfahrt nach Ostasien äußerte, man müsse Geduld haben, der Krieg werbe im Anfang ungünstig für die russischen Waffen verlaufen und die Entscheidung sich Jahr und Tag hinauSziehen. Tatsächlich werden jetzt wieder Monate ver gehen, ehe die Armee Kuropatkin« so viel Verstärkungen erhält, um eine Angriffs-Operation zu unternehmen. Zunächst bleibt abzuwarten, ob und wie weit die japanische Armee der russischen auf den Fersen bleibt. Es wäre wohl denk bar, daß die Japaner jetzt vor allem ihre Kraft an die Eroberung Port Arthur» setzen und in der Mandschurei einen Stillstand in ihren Operationen cintreten lassen. E» ist durchaus glaubhaft, daß sie nicht die Mandschurei al« Siegerpreis erstreben, vielmehr sich mit der Erwerbung Port Arthurs und der Sicherung ihrer Vorherrschaft in Korea begnügen wollen. Die ganze Küste von Niutschwang bi« nahe bei Wladiwostok stehl unter ihrem Einfluß, Rußland ist aus den dortigen Gewässern vollständig verdrängt, und Japan« größte« politische« Interesse richtet sich daraus, diese BewegungSsreiheit aus dem Meere und an den Küsten zu be haupten. Diese günstige Lage könnte nur durch ein glückliches Eingreifen der baltischen Flotte Rußland« verändert werden. Aber der Weg ist weit und die Flotte wahrscheinlich nicht stark genug, um mit dem einzigen im Winter zugefrorenen Stützpunkt Wladiwostok die japanische Seeherrschast zu brechen. Rußland kann mit seinen großen HülfSmitteln den Krieg zu Lande noch Jahre lang fortsetzen und die japanischen Landkräfte erschöpfen, aber zur See wird die Lage günstig für die Japaner bleiben. Unter diesen Umständen sollte e« und nicht wundern, wenn demnächst wieder in der Presse Gerüchte von Versuchen einer Fricdensvermittelung auftauchen sollten. Ob sie aber wirklich Gestalt gewinnen, wird von der Stärke de» Friedensbedürfnisse» der Kriegführenden selbst abhängen. Einstweilen ist davon noch nicht« zu merken. Tagesgeschichte. — Deutschland. Bei der Reichstag» st ichwahl in Schaumburg-Lippe wurde am Freitag nach bisheriger Zählung der Konservative Or. Brunstermann mit 4516 Stimmen gewählt. Der Sozialdemokrat Klingenhagen erhielt 2657 Stimmen. Derselbe hatte schon bei der Hauptwahl am 1. September d. I. etwa 120 Stimmen weniger erhalten al» bei der Hauptwahl im Sommer 1903. Die Stichwahl brachte ihm nur 2657 Stimmen, gegen 3241 Stimmen in der Stichwahl vorigen Jahre«. E« haben Heuer jedenfalls weniger Freisinnige für den Sozialdemokraten votiert, obwohl 1903 der wildlibcrale Kandidat Deppe den Freisinnigen politisch näher stand, al« jetzt der wild konservative Brunstermann. Die „Genossen" gewannen in der Stichwahl gegen die Hauptwahl nur 465 Stimmen. Der bürger liche Kandidat schlug den sozialdemokratischen mit einer Mehrheit von fast 1900 Stimmen, während diese Mehrheit im vorigen Jahr nur etwa 1300 Stimmen ausmachte. Der Wahlkreis Schaum- burg-LiPpc hat nun in den letzten sechs Jahren wegen de« Tode« der Abg. Biesantz, Müller und Deppe nicht weniger al» zehnmal Reichstag-Wahlen gehabt. — Zu den Handelsvertrag-Verhandlungen bestätigt die Not.» Lib. Korresp., der neue Abschluß mit Rumänien dürfte al« so gut wie perfekt bezeichnet werden. Mit der Schweiz zu verhandeln und zu einem Fortschritt in Bezug aus die Ge stattung der handelspolitischen Beziehungen zu gelangen, werde im allgemeinen nicht gerade für leicht gehalten. Die Schweizer seien in mancherlei Hinsicht noch schwieriger al« andere Nationen. E» komme hinzu, daß sich französische Einflüsse stark geltend machen, um Bestrebungen innerhalb der Schweiz und namentlich in den an Deutschland grenzenden Kantonen entgegenzuarbeiten, die eine fortschreitende Entwicklung der Handelsbeziehungen zwischen der Schweiz und dem Deutschen Reiche gern sähen und zu unterstützen geneigt sein würden. In den Kreisen der be teiligten Industrien gebe man sich indes doch der Hoffnung hin, cS werde den deutschen Unterhändlern in Luzern nicht allzu schwer gelingen, dem berechtigten deutschen Standpunkt die er wünschte Geltung zu verschaffen. — Die Verfolgung und Zerstreuung der Herero macht weitere Fortschritte, aber au« dem Süden de« südwestasrikanischen Schutzgebiet« kommen ungünstige Nachrichten. General v. Trotha meldet au« Otjosondu vom 8. September: Am 3. September wurde Bolkmann« Spitze auf dem Marsch von Okahitua nach Okosondusu von Hererobanden angegriffen. Biele Herero, darunter zwei Großleute, wurden getötet, vieSseit« ein Reiter verwundet. Am 5. September versprengte Deim'ing bei Okowindombo starke Kräfte de« Feinde«, der zahlreiche Tote und viel Vieh verlor; diesseits keine Verluste. Estorfs jagte den Feind von Okosondusu in die Flucht über Oljomasu—Otjimbindc. Der Feind ist an scheinend nach Osten und Südosten gewichen. Für die Verfolgung nach Osten bieten sich überaus große Schwierigkeiten durch den Mangel an Wasser und da« völlig unerforschte Gelände. Lang same« Vorfassen unter sorgfältiger Aufklärung ist angeordnct. Estorfs mit Volkmann steht 14 Klm. östlich von Otjimbinde, Deimling in engster Verbindung mit ihm, geht von Okowindombo aus Epata, Reitzenstein ist in Oljomasu, Meister im Marsch auf Oparakane—Ewaruse. — Ferner meldet Gouverneur Leut wein: Die Abteilung Stempel ist vor Eintreffen der Expedition Lengerke mit 34 Mann von Plattbeen auSgerückt, um eine durch Morenga abgeschnittene Patrouille zu befreien. Er stieß am 30. August auf dem Wege KouaS Langha«, westlich Schanzogberg aus Morenga, welcher 70 bi« 100 Gewehre stark war. Beim Ansturm fiel Leutnant v. Stempel und Sergeant Stolle. Die Kompanie Kopph ist zur Ausnahme der Abteilung Stempel I. September von Hasuuo auSgerückt. Wo gegenwärtig die Abteilung Lengerke sich befindet, ist nicht gemeldet. — Im Gebiet der Bondel- zwarl», wo vorigen Herbst die Unruhen anfingen, aber durch einen faulen Frieden bald beendigt wurden, kommt also nun auch die Gährung zu neuem Ausbruch. — Rumänien. Uebcr den deutsch-rumänischen Handelsvertrag hat die au» Vertretern Deutschland» und Rumäniens eingesetzte Kommission, wie der Münchener „Allgem. Ztg." au« Bukarest geschrieben wird, die Verhandlungen bereit» vor einigen Tagen zum Abschluß gebracht. Der Vertrag harrt noch der Zustimmung de» Ministerpräsidenten Sturdza, dessen Eintreffen im Laufe dieser Woche erwartet wird. — Türkei. Die Pforte teilte ihren Botschaftern mit, daß sie die Erfüllung der Bestrebungen de« Prinzen Georg bezüglich Kreta« durch die Großmächte al» eine flagrante Verletzung de« Status <zuo ansehen müsse, für deren Folgen sie jede Verant wortung ablehne. Die Pforte erhielt von den meisten Kabinetten beruhigende Versicherungen, wonach keinerlei Veränderung in den staatsrechtlichen Verhältnissen Kreta« beabsichtigt sei. — Vom russisch-japanischen Krieg. Ein au« Kronstadt datierter russischer Bericht der „Time«' von einem augenscheinlich sehr sachkundigen Gewährsmann über die Ost- sceflotte führt au-, der wirkliche Grund, warum Rußland nicht Miene mache, eine große neue und tüchtige Flotte von Schlachtschiffen, Panzerkreuzern, gemischten Kreuzern und Tor pedojägern nach Ostasien zu senden, sei nur zum Teil in der zwciselhasten Lage Port Arthur«, hauptsächlich vielmehr in dem Umstande zu suchen, daß eine solche Flotte überhaupt nicht vor- Händen sei. Rußland besitze im Augenblick zwei neue oder ver- gleich-wcise neue Schlachtschiffe, aber außerhalb de« Stillen Meere« keinen einzigen Panzerkreuzer erster Klasse, mit Ausnahme de« über zwanzig Jahre alten, vor zehn Jahren umgeflickten „Dmitri DonSkoi" von etwa« über 6000 To. und etwa« über 15 Seemeilen Schnelligkeit. Auch sei kein einziger erstklassiger Kreuzer im Bau begriffen. Vorhanden seien nur drei geringere Panzerkreuzer von durchschnittlich 7000 T».; „Pamyat Osowa", „Admiral Nachimow" und „Wladimir Monomach', die zwischen