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Dresdner Journal : 11.07.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188907110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18890711
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18890711
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-07
- Tag 1889-07-11
-
Monat
1889-07
-
Jahr
1889
- Titel
- Dresdner Journal : 11.07.1889
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«ISS »Ar 0r.»L.» rt«rs»lMr1ivi> » R. »0 kt, d« «t« ItLwart. 6«at»Ltl«» ri«rwl- MrUo» » K-; »a—rk»Id 6«« ä«ot»ct>«a Lsiotr», tritt ko«t- o»6 8t«op«i»ü»c^I»^ tuL»o. L»N»»ai»»«»MvtUu»», »Ar äv» Liu» «ü»«r L«ll« U«i»«r 8«Uritt ,0 kk v»t« äi. L«1. btz kk. v«i 1'»b«U» n»ä LL«»»t« «t«pr anLodM». Ar»»N«t»«», r»»Uov^»it Fo«»»tull« ä»r Sm»- I»ä k«mt»E« ^«r»»pr»«U FoxiUll« r Ar. IMS. Donnerstag, den 11.'AM, abends. AkMerLlmriml. Für -te Gesamtlettung verantwortlich: ^ofrat Gtto Banck, Professor der Litteratur- und Kunstgeschichte. 188S. «*» aMti»»ai»«U»» rumnArw, 0<muiü»«io»Lr «t«, Vrv«ä»»r ^o«r»»I», N»»d«U - >4rU» - Vti L»tP«tU Ir*»I»»-Un»KNir« ». ».: //««Et«»« L kvAkr, N«rU» Mt» U»»b«r, «r», N«tp»1»-»r»L^vrr ». ».»«»«d«: L—ci Lo««, k»rt, Lo»«o»-N»rU>» -rr»Lk1ar1 «. N -»t«UU»r1i D«»d« » vo., »ariM: SitrUt»: 0. ätM«'« N»»»v«r, 0. Se^U«^r,' U»U« ». «> F Lorot » va. Noro»»,»dorr LüMUt. Sipmiitio» äs« 0r«L»r ^onr»»l». Drwam», LMin^r^r»«« »0. k«r»»prm,N-^»«<>NIiu«: Ar. IMS. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Die Eröffnung des Betriebes auf der normal spurigen Secundäreisenbahn von Stollberg nach Zwöuitz betreffend. Das Finanzministerium hat beschlossen, die normal spurige Secundäreisenbahn von Stollberg nach Zwönitz am 15. Juli lfd. I». dem allgemeinen Verkehre zu übergeben. An der genannten Bahnlinie befinden sich außer den beiden Anschlußbahnhüsen Stollberg und Zwönitz die Haltestellen für Personen- und Güterverkehr Oberdorf-Beu tha und Affalter. Die Leitung des Betriebes der neuen Bahnstrecke ersolgt durch die Generaldirectiou der StaatSrisen« bahnen, welche die Tarife und Fahrpläne bekannt machen w id; dagegen verbleibt die Erledigung der aus die Bauanqelegenhriten und die Regelung der auf Besitzverhältniffe sich beziehenden Geschäfte im Be reich« der neuen Bahnstrecke bis auf Weiteres noch dem Eommissar für StaatSeisenbahnbau, Finanzrath vr. Kürsten Dresden, am 11. Jnli 188V. Finanz-Ministerium. Frhr. von Könneritz. Müller. Bekanntmachung, die Eröffnung des Betriebes auf der neuen Staalseisenbahnlime Stollberg-Zwönitz be treffend. Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung des Königl. Finanz-Ministeriums vom 11. d. MtS., be treffend dre Eröffnung de» Betriebes ans der normal- spurigen Secundärbahn Stollberg-Zwönitz am 1b. d.M. wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß der Betrieb der genannten Bahnstrecke nach de« Vorschriften der in Nr. 6 de» Gesetz- und Verord nungsblattes sür das Königreich Sachsen v. I. 1878 bekannt gemachten Bahnordnung für deutsche Eisen- bah>en untergeordneter Bedeutung stattfinden wird und sür die Beförderung auf derselben die sür di« Sächsischen Skaatteiseu bahnen gültigen Regle ments und Specialbeftimmunge« maßgebend sind. Die Tarife für die Personen- und Gepäckbeförderung befinden sich aus den betreffenden VerkehrSstelleu auS- gehäugt, hinsichtlich de» Gütertransports werden der Frachtderechvung die im Nachtrage II zum Kilometer- zeiger für den Lokal-Gütervrikehr sür die Sächsischen Staal-eisenbahuen vom 1. April 1888 enthaltenen Entsernungeu zu Grund« gelegt. Die Personenzüge werden nach dem im Jnseraten- theile dieses Blattes enthaltenen Fahrplane verkehren. Dresden, den 11. Juli 1889. Königliche Generaldirectiou der Sächsischen Staatseisenbahnen. Hoffmann. Nichtamtlicher Teil. HekegvapHisHe WcrchvichLen. Wie», 11.Juli. (Tel. d. DreSdu. Journ.) Da» „Aremdeublatt" schreibt heute: Ein Aufschluß der r Feuilleton. Die Adressenanöstellung im Königl. Kupferstich- Kabinett. Die AuSstellnng der Huldigungszuschriften, welche aus Anlaß der Wettrner Jubelfeier an Se. Majestät den König gerichtet worden, verleiht dem ersten Ober lichtsaale de» Königl. Kupferst lchkabinett», in dem sie staltfindet, ein ungewohnt reiche» nnd sarbige» An sehen. Sie legt zugleich in bedeutsamer Weise Zeugnis ab nicht nur von dem Geiste Neuer Anhänglichkeit und Ergebenheit, welcher alle Stände, BerufSgen osfen- schasttn, Kreis« und Vereine unseres engeren Vater land«» für unser erlauchte» König»hau» beseelt, sondern auch von dem großen Aufschwünge, den besonder» da» Kunstgewerde Sachsen» gerade unter der Regierung König Albert» genommen hat. Wollen wir die wichtigsten dieser Adressen einer etwa» näheren Bettachtung unterziehen, so würde e» un» zu weit führen, bei dem Inhalt und Wortlaut der einzelnen Urkunden zn verweilen. Sie find doch auch alle von dem gleiche», einen Gedanken beseelt, streben sie doch alle, wenn auch mit etwa» ver- schieden«» Worten und Wendungen, dem gleichen Ziele zu, atme» sie doch alle de» gleiche» Geist der Liebe, Treue »»d Hm^abc! E» liegt daher auf der Land, daß un» die au»- gestellte» 89 Schriftstücke »nd a»d«re Kundgebunge» au dieser Stelle zunächst von d«r Seite ihrer künst lerische» Au»stattuvg und Umhüllung interessieren. serbischen Regierung über die augeordnete Be waffnung de» dritten Aufgebot» wäre um so er wünschter, al» die verschiedensten Gerüchte bereit» in den Nachbarländern, namentlich in Bulgarien, ernsthafte Erwägungen veranlaßt haben. Der Entschluß, da» Räuberunwesen energisch zu be kämpfen, kann nur beifälligst ausgenommen werden, doch erscheint e» zweifelhaft, ob die Bewaffnung de» dritten Aufgebot» ein entsprechendes Mittel ist, da gewöhnlich erprobte Militärkräfte dazu herbeigezogen werden. Die von der serbischen Regierung indessen sel st zugegebenen Verhältnisse beweisen am klarsten die an die serbische Regier- ung immer dringender heravtretende Notwendig keit, ihr Augenmerk den inneren Verhältnissen zu- zuwenden und dem durch so große Umwälzungen erregten Lande d:e Ordnung wiederzugeben. Brünn, 1v. Juli. (W. T. B.) Die Zahl der Arbeiter, welche die Arbeit wieder aufnrhmru, ist im Zunrhmen begriffen. Abend» bedrohte eine größere Anzahl Streikender die zur Arbeit wie der Zurückkehrenden und leistete der Aufforbrruug von Polizeibeamteo, auseinander zu gehen, keine Folge. Beim Erscheinen des requirierten Mili- tär» zerstreuten sich die Streikenden. Pari», 11. Juli. (Tel. d. Dresbu. Journ) Die Untersuchung über da» Grubenunglück bei Berpilleux scheint zu bestätigen, daß der Unfall der Unvorsichtigkeit mehrerer Arbeiter zuzuschrei- den ist, welche während de» Frühstück» ihrc Lampen an ein Geländer der Galerie gehängt hatten und nicht bemerkten, daß die Metalldeckel derselben in folge Verlängerung der Klammen anfingen zu glühen, wa» ihnen die Nähe schlagender Wetter hätte auzeigen müssen. Dresden, 11. Juli. Nochmals zur Orientpolitik Österreich. Ungarns. In starkem Gegensatz zu der wortkarge» Art, mit welcher die österreichische Delegation kürzlich den Aus- schußbericht über da» Ministenum des Äußern zur Kenntnis genommen hatte, zeigte sich die magyarisch heißblütige, redselige Weise, mtt welcher der gleiche Gegenstand der Tagesordnung gestern in der unga rischen Delegation behandelt wurde. Hier entspann sich eine sehr lebhafte Erörtei ung über das vom Dele gierten Falk im Namen de- Ausschusses vorgetragene Vertrauensvotum sür den Grafen Kalnoky, und zwei einflußreiche Politiker, der Führer der gemäßigten Opposition Gras Apponyi und Gras Theodor Andrassy, sahen sich veranlaßt, diesem Anträge ihre Genehmig ung vorzuenthalteu. Der Oppositionsmann begründete seine ablehnende Haltung mit der erneuten Hervor- Hebung seines altbe.annten Standpunktes, daß er wohl die Richtung, nicht aber die Methode der gegenwär tigen Politik billigen könne und daß er eine selbst bewußtere uud aktivere Politik mit derselben Dring lichkeit sordern müsse, wie die Übernahme der Führer rolle in der europäischen Orientpolitik durch Öster- rrichUngarn. Nach ihm erhob sich Graf Andiassy, der Soyn des bekannten Staatsmannes, und sprach zunächst seine vollste Anerkennung für die klare uud selbstbewußte Sprache der Thronrede ouL; er zollte damit dem Graten Kalnoky ein indirektes Kompliment, da doch niemand annehwen kann, daß die Thronrede nicht im vollsten Einvernehmen Mit dem auswärtige» Munster verfaßt worden ist. Sodann ging er aus die polnische Lage ein, deren Verschlimmerung seit Jahr und Tag er sestzustellen suchte, und bemerkte — ohne den Minister unmittelbar verantwortlich zu machen — daß die ge- Nicht, als ob uns die schlichtesten und schmucklosesten dieser Adressen in der reruen Gesinnung, welche sie wiederjpiegeln, in der warmen Sprache des Herzens, welche sie reden, nicht an sich genau so wertvoll er schienen (wie sie unzweifelhast von unserem König auch genau so huldvoll entgegengenowmen worden sino), wie die üppigsten Prachtstücke, welche die reichsten Körperschaften und vornehmsten Verbände eingesandt haben: nichts läge uns ferner als eine fo che Auffassung. Wohl aber scheint uns in der Ausstellung aller dieser Urkunden au einer der Kunst geweihten Stätte schon die Aufforderung zu liegen, sich in der Öffentlichkeit zunächst an der Fülle künst lerischen Könnens, welche sich in ihnen offenbart, zu erfreuen. Den Bortritt lassen wir billiger Weise den die ersten Geistesmächte vertretenden Anstalten, welche siey vornehmlich aus unse>er Schwcstrrstadt Leipzig ein- gefunden haben. Die Universität Leipzig spricht noch wie vor lateinisch zu ihiem Könige; aber e» ist ein klassische», wohllautende» Latein, in welche» sie den Ausdruck ihrer Grsinuun »treue gekleidet hat. Wir glauben die vornehme Feder Ribbel», de» berühm ten Leipziger Philologen, »n diesem edlen Satzgefüge zu erkennen, welche» vr. Franz Hofmann als der zeitiger Rektor unterzeichne» hat. In der von Friedr. Fadian in Leipzig gezeichneten ornamentalen Um rahmung find die fauberen Ansichten der alten und neuen UniversitätSgedäude da» beste. Außerordentlich kostbar aber ist die mit grüner Seide überzogene, mit weißem und goldenem Zierat versehene Kapsel, welche die iu der Art eine» Dvktordiplom» gerollte Urkunde umschließt. — Ta» R«ich»gericht, welche» sich »a- genwärtige Sachlage keine vollständig abgeschlossene Phase der Orientpolitik der Monarchie bilde, daß man also vorerst ein feste» Endergebnis der jetzt aus dem Wiener Ballplatze maßgebenden Politik abwarten sollte, bevor man sich zu einem unbedingten Vertrauensvotum entschließe: er sei eines solchen Entschlusse» nicht sähig uud müsse daher seine Zustimmung versagen. Diese Erklärungen der beiden Oppositionspolitiker geben der (alten) „Presse" zu solgenden richtigstellen- den Bemerkungen Anlaß: Es ist selbstverständlich Sache der individuellen An schauung. für irgend eine Person, für eine bestimmte politische Richtung oder Meihode Vertrauen zu besitzen. Wir können hier nur von der Kritik Kenntnis nehmen, welche in einer solchen Entziehung des Vertrauens liegt, und müssen dann den Wert dieser Kritik an der Hand der zur Stunde bestehenden politischen Sach lage prüfen. Das Um und Auf dieser Kritik gründet sich auf die Thatsache, daß die Situation auf der Balkanhalbinsel heute weniger günstig steht, als vor einem Jahre. Es ist eben nur die Frage: wie weit diese Beobachtung zutrifft und wie weit dafür Graf Kalnoky die Schuld zu tragen hat. Vergegenwärtigen wir uns zu diefem Zwecke die jüngsten Erscheinungen aus der Balkanhalbinsell In der Türkei hat sich wesentlich und sichtlich nichts verschlimmert; die osmani sche Herrschaft sinkt immer tieser, ohne daß jemand dafür verantwortlich zu machen wäre, ohne daß jemaud in: stände wäre, diesen naturgemäßen Niedergang aus- zuhaltcn. Die Beziehungen zwischen Griechenland und unserer Monarchie sind stationär geblieben, und wenn es selbst nicht der Fall wäre, so könnte das Österreich- Ungarn wenig kümmern. In Bulgarien haben sich die Zustände sichtlich gebessert; die Stellung der Regierung hat sich gefestigt und es ist sogar eine wohlthuende Annäherung der öffentlichen Meinung an unsere Mo narchie festzustellen. Rücksichtlich Bulgariens hat sich also die Lage wesentlich zu Gunsten der Orientpolitik unserer Monarchie geändert. In Rumänien steht wohl heute kein Ministerium Bratiano oder Rosetti an der Spitze der Staatsgeschäste, aber es hat sich gezeigt: daß einerseits das Kabinett Eatargiu nicht so russoman ist, wie eS Mr. Hitrowo gewünscht hätte, und daß andererseits Eatargiu weder die Macht noch die Geschicklichkeit besitzt, Österreich-Ungarn unbequem zu sein. Die öffentliche Meinung in Rumänien ist un» heutt so hold oder so wenig hold, als sie vor einem und vor zwei Jahren war. Darau sind die irredentischen Elemente in Rumänien und der zwischen diesem Königreiche und unserer Monarchie bestehende Zollkrieg schuld. Nach unserem Dasürhalten hätte Graf Kalnoky gar nichts thun könne», um unsere Heu- Ligen Beziehungen zu Rumänien anders zu gestalten, um ein Kabinett am Ruder zu erhalten, das seinem Optimis mus und parlameutarsichen Jnttiguen zum Opser ge fallen ist. WaS Montenegro betrifft, so ist das Ver hältnis dieses Fürstentuu s zu Österreich Ungarn so klar und so einfach, daß in friedlichen Zeiten von emei Verschlimmerung dieses Verhältnisses nicht leicht die Rede sein kann. Bleibt noch Serbien, wo sich im März dieses Jahres ein Thronwechsel vollzogen hat und wo sich soeben Einflüsse geltend machen, deren Tendenz dahin geht, das benachbarte Königreich in eine feindselige Stellung zu unserer Monarchie zu fetzen. Jene Partei, welche ehedem mit ihrem ganzen Einflüsse für eine freundschaftliche Politik mit Öster reich-Ungar» eingeritten war — die Fortschrittspartei — ist durch die Mißgriffe und Irrtümer des Königs Mrlau aus dem politischen Leden Serbiens so gut wie verschwunden, doch hat die Regentschaft förmlich erklärt, daß sie eine freundnachbarliche Politik auch in der Zukunft befolgen werde Graf Kalnoky ist nach unserem Dafürhalten gewiß der letzte, der nicht zu geben würde, daß unser Verhältnis zu Serbien vor türlich der deutschen Sprache bedient, hat jede kalli graphische und ornamentale Ausstattung seiner Adresse verschmäht. Diele wirkt hauptsächlich durch den Glanz und die Fülle der eigenhändig unterzeichnettu Namen der nahezu hundert berühmten Rechtsgelehrten, welche als Räte, Reichsanwälte und Rechtsanwälte da-Gesamtperso nal des höchsten Gerichtshofes des deutschen Reiches bilden. An ihrer Spitze steht natürlich der weithin leuchtende Name des Präsidenten vr. v. Simson. — Ein Meisterwerk der Sprachkunst und AusstattungSkunst ist die Adresse der Königl. Gesellschaft der Wissen- schasten. An vornehmer Einfachheit wird sie von keiner anderen erreicht. Der Text ist mit altrömischen Buchstaben auf Pergament geschrieben und mit Zier leisten in der feinsten mittelalterlichen Ornamentik, sowie mit edel gestalteten sarbigen Anfangsbuchstaben auSgeftattet. Der rote, mit zarten Goldpressungev geschmückte Ledereinbavd macht den Eindruck größter Gediegenheit. — Rahe verwandt ist »hm der hellgrau- blaue Ledereinband der von vr. Ludw. Nieper unterzeichneten Huldigungsurkunde der Leipziger Akademie, die nur aus einem Pergamentdlatte be steht, dessen gemalte dekorative Eunanung zu drm künstlerych vollendetsten gehört, wa» die Ausstellung bietet. Ein heiterer, freier Renatssancegeschmack weht durch die fein gestimmte Darstellung, an deren oberer Balustrade -wer Grnienlnäbchen da» sächsische Wappen halten. — AuS Leipzig sind ferner vor allen Drngen die Adressen de» Börseuverern» der deutschen Buchhändler und de» Zeutralverein» für da» gesamte Buchgewerbe hervorzuheben. Die erstere lst prachtvoll von W. Druguliu gedruckt, aus d«m Titelblatt mit eruer sinnbuvuch-figürlichen Jahr und Tag angenehmer und bequemer war al» heute. Aber die ungarischen Delegierten sind den Be weis dafür schuldig geblieben, daß das Wiener Kabi nett im Verlaufe der letzten zwölf Monate irgend einen Fehler begangen hätte, al» dessen logische Folge die heutige Position SerdieuS anzusehen wäre. Die ungarischen Delegierten — welche ja seit einem De zennium die Politik der Nichtintervention al» die allein seligmachende hingestellt haben — können e» doch unmöglich dem Grasen Kalnoky zum Vorwürfe machen, daß er König Milan weder von der Thron entsagung, noch von der Zertrümmerung der Fort schrittspartei abgehalten hat. Politische Systeme uud Prinzipien halten sich iu Serbien in der Regel nur zehn Jahre lang, uud wie die 1869 inaugurierte Po- littk lm Jahre 1879 in die Brüche ging, so hat auch da» Regime von I88V im Jahre 1889 Schiffbruch gelitten. Es scheint un», daß wir soeben wieder am Anfänge einer Periode stehen, in der Serbien den Versuch machen will, sich dem Einfluss« Österreich- Unga'us zu entziehen. E» wird dies nicht gelingen, aber dieser Versuch mußte kommen, veil er eia natur gemäßer ist, weil er sich als Rückschlag gegen das Regime der Förtschi lttSpartei srüher oder später ei'stellen mußte. Wir geben ohne weiteres zu, daß sich dieser Rück- schlag unter wilderen und freundlicheren Symptomen — ganz befonderS, wenn König Milan in Belgrad blieb — hätte vollziehen können, aber r» liegt doch auf der Hand, daß das Wiener Kabinett nicht die Schuld dafür treffen kann, wenn sich die Serben heute fchlimmer betten, als sie vor einem Jahre ge- bettet waren E» wäre noch eines Wortes zu gedenken, da» Graf Apponyi in einer kritischen Wendung seiner Rede ausgespro. en hat. Er stellt die Forderung aus: Österreich Ungarn müsse in der Orlentpolitik dre Führerrolle haben. Und wir fragen den Grasen: ist es denn nicht thaisächlich der Fall, soweit überhaupt vrn einer solchen Rolle vernünftigerweise die Red« sein darf? Führen vielleicht Deutschünd und England, Frankreich und Italien am Balkan das große Wort; kann sich vielleicht Rußland mit dem Besitze dieser Führerrolle rühmen, weil Fürst Nikita der Beherrscher der Schwarzen Berge und Metropolit Michael wieder Metropolit von Serbien ist? Gewiß nicht — und damit überlassen wir die weitere Schlußsolgerung dem Grafen Apponyi und feinen Genossen, die in diesem Falle offenbar den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen. In dem teilenden Aussätze unserer gestrigen Ausgabe muß eS auf Sp S Z 4 v. u. statt „AeaKtouSengherziglett" „Fraktion» eugHerzigkeit" heißen. Lages geschuhte. * Berlin, 10. Juli. Ihre Majestät die Kaiserin wird dem Vernehmen nach mit den vier Prinzen am 17. d. Mts. aus Schloß Wilhelmshöhe eintreffen, wo selbst die kaiserlichen Söhne mehrwöchentticheu Aus- enthalt nehmen solle». — Der Staatssekretär des Auswärtigen Gras Bismarck wird Ansang der kommenden Woche wieder in Berlin eintreffen und sodann die Geschäfte des au»- wärtigev Amts übernehmen. — Uber die Einnahme von Pangani geht der „Nationalztg." aus Sansibar die folgende telegraphische Mitteilung zu: „Pangani ist genommen am 8. Juli, Geschwader bombardierte, landete und besetzte Nord ufer und die gut erhaltene Stadt. Vier Eompagmen Wißmann besetzten Südufer, die Dampfbarkassen Wiß manns „Max" und ,,München" avancierten den Fluß aufwärts. An Verluste» hat Wißmann zwei Schwarze tot, ein weißer Unteroffizier leicht verwundet, dre Marine hat keine Verluste, die feindliche» Verluste Darstellung in gutem getöntem Farbeustemdruck vo» Bogel u. Naumann geschmückt und in einen mit gepreßten uud geprägten Ornamenten uud Metall beschlägen, au» denen halbkugelförmig geschliffene Kristalle hervorragev, versehenen kostbaren Ledereinoand gelegt, der dem Geschick de» Hofbuchbiuder» Gustav Fritzsche in Leipzig alle Ehre macht. — Derselbe» Firma dankt d«r mit seiner farbig auf brauuem Grunde eingelegten Lederarbeit fast nach vornehmer lvirkende Ledereinband der schon genannten Adresse de» gesam ten Buchgewerbe» seme Entstehung. Der reiche Druck ist auch hier von W. Druguliu ausgeführt. Das Titelblatt, welches hier ebenfalls eine werbliche allegorische Gestatt zeigt, ist nach eiuer Zeichnung von Fritz Reiß durch Meißner u. Buch iu Leipzig iu „Ehromolichtdruck" hergestellt. — Diesen Adresse» aber schließt sich nach Form und Inhalt am nächsten die- jenlge der Gewerblichen BerufSgenossenschaften in Sachsen an. Ebenfalls von Drugnliu und so- gar auf Pergament gedruckt, liegt sie iu einem braune» Lederbaude mit vortrefflich eingeschuitteue» Oruameuttv, bereu Mitttlfchild da» sächsische Wappen zeigt. Wenden wir un» »uuinehr den vornehmsten Dresdner Genossenschaften und Vereinen z«, welche auf der Ausstellung mit Adressen vertrete» sind, fo gedenke» wir zuvächst der Knnstgenosseaschaft, welche weder Kosten noch Müh« gespart hat, um eine würdig ausgestattete Adresse zu überreiche». Der Text ist in reicher farbiger Kalligraphie von Hilmar Kriebel hergestellt. Da» Titelblatt hat Prof. Alfred Diethe gemalt. In dem »ehr zeichnerischen al» malerische» Stile der „guten alte» Zeit" stellt e» unter einem römische», vo» Sä»le» getragen«»
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