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Hohmstem-Ernstthaler Tagedlall un-Llyeiger Nr. 49 1. Beilage Dachsen und (Nachbarländer, FleisOerMgung und Fleischverbrauch 1838 Montag, den 27. Fe-eruar 1939 M „Bubi" durch den Kreis Glauchau Die WHW.-Reiterin, Frau Friedel Schumann, in Oberlungwitz, Hohenstein-Ernstthal und anderen Orten unseres Verbreitungsgebietes bar wesentlich langsamer als es in früheren Jah- Die Feststellung, daß der Spitzenbedarf im ratsentnahme mit etwa 6 v. H. des Gesamt- Sam- Million Mark für das WHW. gesammelt hat. diese Bestandslücke wieder aufzufüllen, weil in Grundpreiserhöhung für die besseren Qualitäten reits angespannt sind. Immerhin könnte man das Tempo und das Ausmaß der Wiederausfül lung dann allein als ein Preisproblem bezeich nen. Es ist durch den Reichsbauernführer selbst auf dem Reichsbauerntag in Goslar mit aller Eindringlichkeit gesagt worden, daß man diesen Schaden mit Geld allein nicht beseitigen kann, weil die Bestandsverminderung ohne Frage auch eine Folge des Leutemangels in der Landwirt schaft ist. Diese ErNärung findet ihre Stütze Frau halbe Der Ausfall in der inländischen Erzeugung an Schweinefleisch war an sich zu erwarten, weil sich im Jahre 1938 die im Jahre 1937 eingetre- tene Bestandsverminderung auszumirken begin nen mußte. Immerhin ist der Ausfall in der Fleischmenge ganz wesentlich kleiner geblieben, als es nach der Bestandsverminderung und da mit nach dem Ausfall in der Stückzahl der Schlachtungen möglich gewesen wäre. Dies ge lang nur, weil die zur Schlachtung kommenden Schweine wesentlich schwerer ausgemüstet wor den sind, so daß das Durchschnittsschlachtgewicht der Schweine von 94 Kilogramm im Jahre 1937 aus 102 Kilogramm im Jahre 1938 gestiegen ist. Aber selbst diese ungewöhnliche Zunahme des Schlachtgewichtes der Schweine Hütte nicht ausge reicht, um den Ausfall wettzumachen, wenn nicht gleichzeitig Rindvieh in wesentlich stärkerem Um fange als im Jahre 1937 geschlachtet worden wäre. Diese an sich für die Fleischversorgung der Bevölkerung erfreuliche Zunahme der inländi schen Fleischerzeugung ist vom Standpunkt der Landwirtschaft und vom Standpunkt der künfti gen Versorgungsentwicklung aus nicht unbedenk lich. Die Mehrschlachtung von Rindvieh stellt nämlich in Wirklichkeit zum Teil einen Eingriff in den Bestand dar. Im Durchschnitt des Jahr zehnts 1928/38 sind nach Berechnungen des In stituts für Konjunkturforschung jährlich etwa 20 v. H. des jeweiligen Rinderbestandes geschlachtet worden. Danach hätten im Jahre 1938 von dem im Dezember 1937 gezählten Rinderbestand (18,95 Millionen Stück) etwa 3,8 Millionen Rinder geschlachtet werden können. Tatsächlich sind aber 4,1 Millionen Stück geschlachtet wor den, also etwa 300 000 Stück mehr. Diese Schlach tungen hätten im Dezember 1938 einen Bestand von 18,6 Millionen Rinder erwarten lassen. Tatsächlich wurden nur 18,4 Millionen Stück ge zählt, so daß etwa 200 000 Rinder noch auf andere Weise (Maul- und Klauenseuche) abge gangen sind. Zusammen mit der Mehrschlach- tung von 300 000 Stück ergibt sich ein gegenüber dem zehnjährigen Durchschnitt hinausgehcndcr Abgang von 500 000 Rindern. Man würde sich die Erklärung hierfür zu leicht machen, wenn man den Eingriff in den Bestand ausschließlich als eine Folge der Maul- und Klauenseuche und . damit als eine von selbst vorübergehende Erschei- , nung ansehen würde. Wäre es so, dann würde es zwar ohnehin erhebliche Anstrengungen kosten, . übertraf die Fleischmcnge aus Schlachtungen in ländischer Erzeugung im Jahre 1937 um etwa LOO 000 Doppelzentner. Diese an sich verhältnis mäßig kleine Ziffer, um die der Fleischansall aus Inländischer Erzeugung im Jahre 1938 gegen über dem Jahre 1937 gestiegen ist, wird in ihrer wirklichen Bedeutung erst erkennbar, wenn man sich die Umschichtungen des Anfalls der einzel nen Fleischarten während des Jahres 1938 ver gegenwärtigt. Die am meisten begehrte Fleisch art und daher auch wichtigste ist das Schweine fleisch, dessen Anfall im Jahre 1938 mit rund 23,6 Millionen Doppelzentner einen Ausfall gegenüber dem Jahre 1937 um nicht ganz 1 Mil lion Doppelzentner aufwies. Der Ausgleich im Anfall wurde durch Rindfleisch geschaffen, wovon im Jahre 1938 etwa 10,4 Millionen Doppelzent ner angefallen sind, was gegenüber dem Jahre 1937 einen Mehranfall von fast 1,1 Millionen Doppelzentner bedeutet. Kalbfleisch ist mit rund 2,1 Millionen Doppelzentner ungefähr in der gleichen Menge angcfallen wie im Jahre 1937, und der Anfall von Schaffleisch stieg um etwa 75 000 Doppelzentner. Die übrigen Verschiebun gen ergeben sich aus den weniger wichtigen übri gen Fleischarten. Die tapfere Frau sammelte bis V-12 Uhr und äußerte sich über die Qpferfreudigkeit der hiesigen Einwohnerschaft sehr zufriedenstellend. Das vorläufige Ergebnis ihrer hiesigen Samm lung für das WHW. betrügt 1 1 37,64 R M.; es ist als äußerst günstig zu bezeichnen. Die WHW.-Reiterin konnte allein am Sonnabend auf ihrem Ritt von Chemnitz nach hier einschließ lich des hiesigen Ergebnisses eine Spende von mehr als 3000 RM. zugunsten des WHW. buchen. Am Sonntag vormittag 10 Uhr ritt sie vom Neumarkt aus nochmals nach dem Altmarkt, wo sie erneut von mehreren Volksgenossen erwartet und mit Spenden bedacht wurde. Sie war auch am Sonntag in Begleitung des Oberlungwitzer Plwto: NSB.-Krcisamtslcltuua Glancha« Die WHW.-Reiterin grüßt und konnte eineut Spenden in ihre melbüchse entgcgennehmen. Es soll nicht unerwähnt bleiben, daß Schumann bisher insgesamt mehr als eine Ortsgruppenleiter Robert Wildeck hieß Frau Friedel Schumann im Namen der Partei willkommen und betonte, daß es unser aller Wunsch gewesen sei, ihr WHW.-Nitt möge sie auch durch Hohenstein-Ernstthal führen. Nun sei dieser unser Wunsch in Erfüllung gegangen. — Zweiter Bürgermeister Sammet begrüßte die WHW.-Reiterin namens der Stadt und Stadtverwaltung. Möchte Ihnen — unterstrich er — bei uns der gleiche Erfolg wie andernorts zuteil werden. Er appellierte an die Anwesen den, reichlich fürs WHW. zu spenden. Während „Bubi", Frau Schumanns treues und unermüdliches Pferd, das seine Herrin bald den 11000. Kilometer im Dienste des Winter hilfswerkes getragen hat, in gute Obhut genom men wurde, begann unser Gast sein Sammel- Am vergangenen Sonnabend haben wir die große Freude gehabt, die in ganz Deutschland be kannte WHW.-Reiterin, Frau Friedel Schu mann, persönlich kennenzulernen, denn am Sonnabend und Sonntag weilte die tapfere Rei terin im Kreis Glauchau und kam dabei auch mit nach Oberlungwitz und Hohenstein-Ernstthal. Den dritten Winter ist sie nun schon für das Winterhilfswerk des deutschen Volkes unterwegs, nicht Schnee und Kälte und sonstige Unbilden der Witterung fürchtend. Vom Morgen bis zum späten Nachmittag im Sattel, so reitet sie von Ort zu Ort, unermüdlich sammelnd. Der schönste Dank für ihren tatkräftigen Einsatz wurde ihr am 1. Februar zuteil, als sie vom Führer auf dem Reit- und Fahrturnier in Berlin einen prächtigen Flieder- und Rosenstrauß überreicht bekam. Frau Schumann wurde am Sonnabendmittag in Wüstenbrand am Kaffee Kubitz von 18 Reitern des Reitersturmes 2/34 unter Führung von Sturmführer Bauer empfangen und dann nach w.ooor «u^u,u^.., >>> lich auszumösten. Aus diesem Grunde wurde sett Jahren dauernden Erzeuglmgos^ vorsorglich vom Oktober 1938 ab eine alle Kräfte der Landwirtschaft aufs Höchste be- Qualitäten der Schlachtrinder und für die schweren Fett schweine angeordnet. Es ist darum auch kein« Frage, ob mit dieser Vorsorge genug getan ist, sondern die Frage lautet, was weiter getan wer den kann,' denn unsere Fürsorge verpflichtet uns, alles zu tun. um auch weiterhin alle satt werden ju lassen. , . Diplomlandwirt K. Lauge«heim, Berlin, . Referent im Reichsernährungsministerium. Reitersturmes und verließ unsere Stadt an der Goldbachstraße. Auf dieser wurde sie an der Ortsgrenze Oberlungwitz-Hermsdorf kurz nach '/-11 Uhr von Ortsgruppenleiter Wild eck und NSV.-Amtsleiter Scheibe verabschiedet. Beide wünschten ihr weitere gute Erfolge auf ihrem WHW.-Nitt. Unmittelbar darauf wurde sie von Hermsdorf aus be- Ungewöhnliche Verbranchssteigerung — Gesamtmenge über steigt die des wahres 1913 — Jeder Erwachsene säst ein halbes Pfund Fleisch pro Tag Verbrauchs gedeckt wurde, läßt erkennen, von welcher entscheidenden Bedeutung die Förderung der laufenden inländischen Erzeugung für die Möglichkeiten der Fleischoedarfsdeckung in Deutschland ist. Es braucht nicht besonders be gründet zu werden, warum die Möglichkeiten des Fleischbezuges aus dem Ausland für Deutschland begrenzt sind. Es braucht auch nicht mehr eingehender dargelegt zu werden, warum Deutschland mit Rücksicht auf seine Lage eine Sicherung der heimischen Erzeugung unter allen Uniständen gewährleistet sehen muß. Es ist daher keine Frage, daß eine gesicherte Entwicklungsmöglichkeit für die landwirr- schaftliche Erzeugung im allgemeinen upd die viehwirtschaftliche Erzeugung im besonderen eine Sache ist, die alle angeht. Darum ist es unsere vordringliche Sorge, daß die Lücke im Rindvieh bestand so schnell wie möglich wieder geschlossen wird und daß die Entwicklung des Schweinebe standes schnellstens Fortschritte macht. Außer dem muß hierbei bedacht werden, daß in den wieder zum Reich gekommenen Gebieten — Österreich und Sudetcnland — der Kräfteeinsatz dort ein schnelleres Wachstum des Bedarfes er warten läßt, als es möglich ist, die landwirtschaft lichen Erzeugungsmöglichkeiten zu erschließen. Daher ergibt sich auch die Notwendigkeit, weiter hin jedes Schwein und jedes Rind, das zum Schlachten verbleibt, so gut und schwer als mög- „Zweckvoll, ehrlich und schön" Ausstellung „Deutsches Wohnen 193g" in Leipzig Leipzig, 26. Februar Am Sonnabend wurde in Leipzig eine Aus stellung des Tischlerhandwerks „Deutsches Woh nen 1939" in Anwesenheit zahlreickier Vertreter von Partei und Staat feierlich eröffnet. Aus der Eröffnungsfeier sprachen der Reichshandwerks meister Schramm, die Reichsbeauftragte für das BDM.-Werk „Glaube und Schönheit", Ober gauführerin Clementine zu Castell, und der Reichsinnungsmeister des Tischlerhandwerks, Kaiser. Messekun-gebung -es Gas- und Wasserfachs in Leipzig Anläßlich der Frühjahrsmesse veranstaltete das Gas- und Wasserfach am 8. März uin 15 Uhr im Vortragssaal der Halle 19 wie alljährlich eine Messekundgebung, auf der aktuelle Fragen be handelt werden. Es sprechen Direktor Dipl.-Ing. werk. Und es wurde in erfreulicher Weise ge spendet, daß bald neue Büchsen beschafft werden mußten. Dabei fand Frau Friedel Schumann liebe, nette Worte für die großen und kleinen Spender und Spenderinnen, denen sie mit einem Handdruck für ihre Gaben dankte. Es war ein langer Zug von Menschen, der an ihr vorbeimarschierte. Anschließend setzte sie ihre Sammeltätigkeit innerhalb unserer Stadt bis zum Abend fort, um dann noch eine Eaststättensammlung durch zuführen. Und niemand versagte sich ihrer Auf forderung, jeder überreichte sein Scherflein. V?. 8t. Gas- und Wasserverwendung, Berlin, über „Eas- verkauf an Gewerbe und Industrie", Direktor Dipl.-Ing. Otto Mayser von den Hamburger Gaswerken über „Tarifreform und ihre Auswir kung auf den Gasabsatz" sowie Obering. Botho Pohl von der Zentrale für Gas- und Wasser verwendung, Berlin, über das Thema „Baumesse und Bauausstcllungcn als Schrittmacher für bes sere Wasserhygicne". Modellausstellung der Schneider Am Sonntag veranstaltete die Herren- Schneiderinnung des Kreises Glauchau im Saale des Christlichen Vereinshauses Glau chau eine Modellausstellung in Form eines Mit gliederwettbewerbes. Aus den zur Kreisinnung gehörigen Städten Glauchau, Meerane, Ho henstein-Ernstthal und Waldenburg wurden etwa 20 Modelle zur Verfügung gestellt. Alle Modelle wiesen die verlangten modernen Richtlinien des Reichsinnnngsverbandes aus. ren der Fall war. Die Schweinehaltung ist in erster Linie Bestandteil der bäuerlichen Wirt- . schäft. Wenn sich hier die Bestandsvermehrung nur langsam vollzieht, dann eben deshalb, weil die bereits bestehende Arbeitsüberlastung des Bauern und insbesondere der Bäuerin dies ver hindert. Wie sehr die Lösung dieser Frage alle Vevöl- kcrungskreise angeht, ist aus der Entwicklung des Fleischverbrauchs zu erkennen. Dieser Verbrauch ist nämlich noch erheblich stärker gestiegen, als es die Entwicklung der Jnlandscrzeugung er lauben würde. Im Jahre 1938 sind für die Be völkerung des Altreiches rund 39,3 Millionen Doppelzentner Fleisch zum Verbrauch zur Ver fügung gestellt worden,' das waren etwa 1,3 Millionen Doppelzentner mehr als im Jahre 1937. Auch auf den Kopf der Bevölkerung ge rechnet, hat im Jahre 1938 erheblich mehr zur Verfügung gestanden, denn die Kopsquote ist von 56,07 (1937) auf 57,79 Kilogramm im Jahre 1938 gestiegen. Diese Menge ist ein neuer Rekord. Selbst wer als Maßstab noch das Jahr 1913 heranzieht und den verschiedenen Altersauf bau gegenüber der Vorkriegszeit berücksichtigt, kommt zu der Feststellung, daß je Kopf des Fleischvollverbraüchers im Jahre 1938 mit 78,83 Kilogramm eine neue Höchstzisfer des Fleischver brauches erreicht ist (1913: 74,55 Kilogramm). Was über die Zunahme der inländischen Erzeu-, gung hinaus zum Verbrauch zur Verfügung ge stellt worden ist, wurde der laufenden Aus landseinfuhr und nicht zuletzt den planmäßig angesammclten Vorräten der Rcichsstelle für Tiere entnommen. Eine sachliche Würdigung dieser amtlichen Verbrauchsziffern erlaubt die ' eindeutige Feststellung, daß im Jahre 1938 von ' einer Knappheit oder gar einem Mangel au Fleisch sicher nicht gesprochen werden kann. Daß das deutsche Volk noch mehr Fleisch hat ver- < brauchen können, ist höchstens ein Beweis für ! die grundlegende Wandlung unserer Lebens- ' bedllrfnisse seit 1933. > Oberlungwitz geleitet, wo sie von Ortsgruppenleiter Hein rich, NSV.-Amtsleiter Mitzscherling und Verwaltungsoberinspektor Geipel in Vertre tung des Bürgermeisters Hertel begrüßt wurde. Ebenso war ihr schon an der Grenze des Kreis gebietes Glauchau der NSDAP, durch Vertre ter der NSV.-Kreisamtsleitung ein herzlicher Willkommensgruß entboten worden. Frau Frie del Schumann nahm sogleich die Sammeltätig keit auf, und die Einwohnerschaft von Oberlung witz ließ es nicht an Spenden fehlen. Von den Reitern des Reitersturmes 2/34 be gleitet, ritt sie die Goldbachstraße heraus und wurde hier am Verwaltungsgebäude der Stra ßenbahn, also an der Stadtgrenze von Hohenstein-Ernstthal, durch Ortsgruppenleiter Wild eck und NSV.- Amtsleiler Scheibe begrüßt. Zwei BDM.- Mädel überreichten ihr einen herrlichen Blumenstrauß. Wenige Minuten vor 4 Uhr traf die WHW.-Reiterin auf dem Altmarkt ein, auf dem sich zahlreiche Volksgenossen und Volks- genossiunen eingefunden und Deutsches Jung volk sowie Jungmüdel Aufstellung genommen hatten, während der Kreismusikzug der NSDAP, unter Leitung von Kapellmeister Stein- Die ausgezeichneten Stücke wurden zur Bezirks^ Richard Hartmann von der Zentrale für I modetagung am 12. März in Leipzig zugelassen. Aus den Tieren, die die deutsche Land-^'°h in der Bestandsentwicklung der Schweine wirtschaft im Jahre 1938 zur Schlachtung abge-Zwar ist in der Nachzucht eine gewisse geben hat, ist eine Fleischmenge von 37,0 Millio-!^ledererhohung des Schwe.nebestandes erkenn- nen Doppelzentnern angefallen. Diese Mengeler, aber diese Vermehrung vollzieht sich offen- vu« vri im h vorder „aLker durcki seine Jahre 1938 aus der Auslandseinfuhr und Vor-i ^atzmustk er reute