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AktlöeLAer ÄitjtlHer ^7- Ppr bi« Nachmittag» zzzztz gejpaltene Zeil« -da - ULr für bi« uüchst. ' »«mtRaM Mit» ^ TageVlatt. H Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. GerichtSLmter und der Stadttache zu Freiberg, Sayda und Brand. ^09 Montag, dru S«. August. 1861. Tagesgeschichte. Leipzig. Für die St. Cyriacus-Kirche zu Duderstädt bei Göttingen hat Herr Glockengießer Janck allhicr soeben ein auS <4 Glocken bestehendes schönes Geläute vollendet, welches am 19. Aug. die Probe bestanden hat. Die größte der gegossenen Glocken wiegt 100 Ctr. und bildet den Grundton zu einem lÜoll-Geläute. Sie ist im untern Durchmesser 7 Fuß 5 Zoll, hat eine Metallstärke von 61/2 Zoll am stärksten Punkte und einen Umfang von 23 Fuß 4 Zoll. Ihr Klöppel wiegt circa 3 Ctr. Die zweite, 60 Ctr. wiegende Glocke hat 6 Fuß 3 Zoll Durchmesser, 5'/r Zoll Stärke und 19 Fuß 7 Zoll im Umfang. Die dritte Glocke wiegt 28, die vierte 12 Ctr. Das Formen der großen Glocke dauerte 9 Wochen und wurde die über 1000 Ctr. schwere Form am 6. Juni aus einander genommen und das Modell herausgenommen. Am 7. Juni wurde die Form wieder zusammengesetzt und mit eisernen Ankern und Schrauben befestigt. Dann wurde die ganze Glockengrube schichtcnweise mit Erde gefüllt und festgestampst. Am 8. Juni, früh 10 Uhr, wurde der Ofen angrbrannt und nach und nach 100 Ctr. theilweise Zinn und Kupfer und theilweise altes Glocken metall eingesetzt. Schon um 4 Uhr Nachmittags war diese ganze Masse in rollem Fluß. Es wurde vorher vom Gpßloche de» OfenS bis zur Glocke eine Rinne gemauert und durch glühende Kohlen erhitzt, dann wurde der Zapfen gestoßen, das Metall strömte heraus und füllte in ungefähr 10 Minuten die Form. Sechs Tage nach her war die Glocke soweit verkühlt, daß man die Form zerschlagen konnte, und einige Tage später wurde sie durch Winden zu Tage gefördert. Reichenberg, 23. August. Gestern Morgen '/z2 Uhr brach auf dem hiesigen Bahnhofe in der zur umfangreichen Maschinen werkstätte gehörigen Schmiede auf bis jetzt noch unermittelte Weise Feuer aus, welches die Localitäten der Schmicderei, Schlosserei, der Tischlerei und Wagcnwerkstäite gänzlich, sowie das knapp an der Schmiede stehende Wohnhaus, worin sich auch eine Schreibestube mit wichtigen Geschäftsbüchern befand, theilweise zerstörte. Bon den Heidin großen Räumlichkeiten, worin die genannten Werkstätten untergebracht waren, stehen nur noch je die vier Wände, die aber so durchgebrannt sind, daß sie, um ihren Einsturz an den am meisten beschädigten Stellen zu verhüten, zum Theil niedergerisscn werden müssen. Die Gießerei, obschon in nächster Nähe vom Feuerheerde, blieb verschont; ebenso die nebenstehende Wächtcrstube mit dem daranstoßenden Kohlcnschuppen, welcher, wäre er in Brand gerathen, dem entfesselten Elemente massenhaft Nahrung geliefert hätte. Dieser glückliche Umstand ist wesentlich der Dachpappe zu verdanken, womit eine an die Schmiede angebaute Wagenremise gedeckt ist, welche nicht «Feuer fing, trotzdem die durch ein höheres Fenster herausschlagenden Flammen das Dach bereits bedeckten. Die Ver wüstungen, welche an Gebäuden, Maschinen, namentlich an einer „Richard Hartmann" getauften Locomotive von einem bedeutenden Werth, an Materialien, Eisenstangen, Drähten, Werkholz u. s. w. verursacht worden ist, läßt sich jetzt noch kaum übersehen. Aus den ersten Feucrlärm eilten selbstverständlich aus allen Stadttheilen Hilfeleistende zur Brandstätte, ohne daß jedoch bei dem schnellen Umsichgreifen des Feuers eine Rettung der schon erfaßten Gebäude, oder darin befindlichen Gegenstände zu ermöglichen war. Einer An zahl entschlossener Männer gelang es jedoch, wenn auch nicht ohne Gefahr und viele Anstrengung, 2 Locomotiven und 4 Waggons in Sicherheit zu bringen, die an einem der bedrohtesten Punkte standen. Dagegen mußte die versuchte Rettung obgenannter Locomotive, die zum Behuse einer Hauplreparatur an einer Kette hing, unterbleiben, nachdem durch herabstürzende Trümmer die Gefahr für die Arbeitenden eine allzu drohende geworden war. Pesth, 22. August. (D. I.) Der Landtag ist heute Mittag durch die beiden Präsidenten, welche da« betreffende Refcript vom königlichen Kommissar übernommen, aufgelöst worden. Da« k, Rescript sagt: „Nachdem der Landtag den Aufforderungen nicht nachgekommen und von demselben, der seinen hochwichtigen Beruf in so schwerer Zeit zum Nachtheile aller Betheiliaten so arg miß handelt hat, daß er den Faden möglicher Vereinbarungen für ab gerissen erklärt, weil Forderungen, deren Tragweite das Maß der Zulässigkeit überschreiten, nicht hat willfahrt werden können, zum großen Leide Unseres Herzens keine fernere, für das Wohl Ungarn- gedeihliche Wirksamkeit erwartet werden darf, finden Wir gegen wärtigen Landtag hiermit aufzulösen, die Wiederberufung eine» neuen, Landtags womöglich im Verlaufe von sechs Monaten UnS vorbehaltend." Deutsche Kriegsflotte. Nachdem deren Wichtigkeit und Nothwendigkeit von Allen, denen Deutschlands Sicherheit und Wohlfahrt aufrichtig am Herz«« liegt, anerkannt ist und die Krone Preußens die von der deutschen Nanon zu schaffenden Kriegsschiffe oder Kanonenboote in ihren Schutz zu nehmen erkläret, auch unsere Regierung der Aufbringung her nöthigrn Mittel für solchen Schutz Deutschlands das beste Gedeihen gewünscht, und in fast allen deutschen Landen die erfreu- lichste Opfcrwilligkeit dafür sich kund gegeben hat, kann tS nur noch auf deren ernstliche Bethätigung ankommen, um dieses höchst wichtige Werk auszuführen. Vereinte Kraft, das Grosse schafft. Bedeutend, ja sehr ansehnlich und durch das gegebene förderliche Beispiel sich häufend, würde gewiß schon die Summe fein, welche durch vielseitige Sammlungen für diesen Zweck in einzelnen Städten und Ortschaften erzielt werden könnte. Würde man namentlich unter den sämmtlichen Beamten, Lehrern und Gr» lehrten eines Ortes, wie auch im Kaufmanns- und Gewerbstandh unter Landwirthen, Rentnern, auf Gruben und Hüttenwerken, in Fabriken und in den sehr vielfachen Vereinen, durch theatralische und musicalische Productionen, gemeinnützige Vorträge, in Gast häusern und bei geselligen, festlichen Versammlungen, durch Vor stände, Mitglieder oder durch rühmliche Verwendung Einzelner für diesen so wichtigen nationellen und patriotischen Zweck vielleicht von zwei zu-zwei Jahren oder überhaupt eine Zeit lang Geldbeiträge sammeln, so müßte sich schon im Freiberger amtskauptmannschaftlichen Bezirke eine sehr ansehnliche Summe ergeben, die dann einer OrtS« behörde oder einem sicheren Geschäftshause zur zweckmäßigen Be förderung an eine Hauptsammelstelle gegen einen auch für spätere Zeiten werthen Nachweis zu übergeben wäre. Wie am Schutze und Wohle Deutschlands jedem Stande, jedem Deutschen, der Kunst und Wissenschaft, dem Handels-, Fabrik-, LandwirtHS-, Ge- werbs- und Arbeiterstan de, gleichwie dem Grundbesitze dringend ge legen sein muß und Kriegsflotten andere Nationen mächtig geboten haben, so darf man auch zur Ebre, Kraft und Vaterlandsliebe der Deutschen, die ja überall deS Schutzes und der Förderung ihre» Wohles bedürfen, diesfalls vornehmlich das beste Vertrauen erfassen. Verantwort!. Redacteur: 3- «. Wolf- Ortskalend-r. S.a».«-T.l.g,°phen-B»r.°u .-glichst °°» Uh, w Abend» » Uhr. kreidereer LNettdESntt'ull -i- Heute den S«. August Sparkaff« geMet Nachmittags.»-" S Uh, n