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Dresdner Nachrichten : 06.11.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187611062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18761106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18761106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1876
-
Monat
1876-11
- Tag 1876-11-06
-
Monat
1876-11
-
Jahr
1876
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.11.1876
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Rr. S11 «64'lnt «»«l»« »ratz 7 Uhr «I, der »»rlenlirahe U> Ädon. ,e»'»l«»rcl» vierteljähr lich 2 Marl ä» Pige., durch »iePatz « Mark» «I„. rti>tel.!»ummek»U>Pt^. ,u,I°,e 30000 »l»l- Alle die Rückgabe eilige» laudter Mauuscripte macht sich die Rcdaction »lqt verbindlich. gnl«r»leir<«nnadn„ ,u»< «Sri« i H««le»ll»t« u>>» vaglee in Hainburg. Ver» Im. Wien, ^eiprig. »laiel, «rceiau, ilraiiksurl a. M., -Ru». »lall« in vrrlt». t!etp«ig. Wi«». Hamdiirg, Ilraniiurl a. M.. Mün ch»«. — »au»« ch in granNml a. M. — le» »r.vaiatinLhimni». I»r»,, lallte < Uallli Montag, 6. November ch t.a. in Pari». Börsenbericht «nd Iremdcnkiste. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Nkpslh ^ Ntichnrdt in Dresden. Perantw. Rcdacteur: Fr. Gotdscht in Dresden. Lvieral» werden Marie», Snob» I» di« 7id.v Uhr an,»noiiim»n. Sonntag» > id Miiiag« IS Ui,r In 7>»,ii>adti aroge Kioller- goiic bis Nachm.» Uhr. — Dir Naiii» einer «in ipvlligen Peiii«ei>« kvliet Ptnk. (Liiigeiaiidt dt« .giilr Ui» Pig». Sin» Maraiiii» iur dag nachiila gigc ülichrinen der Iiiiriat, wird nicht gegeben. Auswärtige Annanren- Auiirag» von uns nnde- »aiiiilkn giimen und Ver tanen iiitrrire» wir nur gegen Prünumerando, ^iahl»»g durch «riet- Marien oder Poiikin»ah- luna Acht Silben lall»» Id Pige. Inicrate iur die Moniagc- Nummer oder nach kincm Jrillage die Pelitjiiir Ui» Pige. XXI. Jahrgang. Mltredactrur: vr. klintl Für daö Feuilleton: lil»rtn»»»an. Dresden, 1876. Locale» and Sächsische». — Dem Herrn OberappellationSrath Otto war von einer großen Anzahl Wähler des 22. Wahlkreises (Noigtland) ein Man dat zum Reichstag angetragen worden. Derselbe hat cs jedoch abgelehnt. — Dem Pastor Böttcher, bekannt durch die Conflicte, die seine Wirksamkeit in Riesa hervorgerufen hatte, ist die Pfarre zu Lachsenburg und zugleich die geistliche Pflege der im Schlosse Sachsenburg untergcbrachten l öO Correctionäre übertragen worden. - Soeben hat daö Reichöoberbandelvgericht zu Leipzig eine für die Bezahlung österreichischer Cou pons in Guldensilbcr ober in Goldwährung wichtige Entschei dung gelrotten. Diese Entscheidung geht dahin, daß. wo süd- dcuticbe Währung versprochen war, Eouponv, die vor dem I. Januar 1876 fällig waren, in dieser Währung cingelöst werden milssen, da dieselbe biö zu dein genannten Termine noch gesctz- licheS Zahlmittcl war. Eine iiolhwenkige Eonsegurnz dieser Ent scheidung für Rorddcutschland ist demnach, daß diejenigen aus wärtige» Gesellschaften, welche die Ztnscnzahlung in THaler- Währung zugcsagt haben, bon dieser Zusage sedcnfallo nicht eher entbunden sind, alö bis die Thalcr auihörcn, gesetzliches Zahl- miitcl zu sein. — Der Slbg. Güntbe r-Sachsen bat In Gemclnschatt mit mehreren anderen »Abgg. beantragt: Den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, die seit dem I. März d. I. geltende Telegra ph e n o r d n u n g dahin a bzuändcrn . daß iür die irühcre erste Zone cntwcder der Sah bo» Pfennig t»r ln Worte an- genoliunen werte, oder falls Im Interesse einheitlicher Gestaltung der Worltartf auch in dieser Zone aufrecht erhalten werden soll, dann in ihr der in Baler» und Würkembcrg dcrclts gütige Sah von 3 Pici.nlgcn sür jedes Wort cintrcte. - In Frankfurt wurde am :i.b. aus dem Friedhöfe daö dem Andenken dcö trüheren sächsischen Hot - Opernsängers Deitmer, des »Vaters unseres Hoi-Schauspielcr Dcttmer, von seiner Kamille gestiiiete, von Bildhauer R. Eckhard wahrhait künstlerisch ausgeführle Denkmal enthüllt. Dasselbe trägt die von dem Verblichenen selbst entworfene Grabschriit: El» deutscher Sänger wollt' tcl> sein, Von Herzen und von Seele rein. — Ist'ü wobt ein wenig mir gelungen1 Hab' nicht vergebens ich gesungen k Sei nicht zu nrcng, geliebte Welk, Ich ruh', nach de», das llrthcil lallt! — Es tst uns zur Veröffentlichung mitgethellt worden, baß diejenigen Pelzsachcn, welche dem Kürschner Raschkc zur Aubewabrung übergeben und von ihm nicht veräußert wor den sind. von beute, den 6. d., an, denjenigen Personen, welche sich durch de» Ailfbcwahrungöscheiii zu Icgitlmiren im Stande sind, gegen Erstattung der Auibewabrimgsgcbübr z u - rückgegeben werten sollen. Die Betreffenden haben sich zu dem Bobine i» dem 4. »Pollzel-Bczlrlöbnreau, WachSbleichgasseW, zu meldcii. — Vorgestern Abend in der II.Stunde stürzten von dom Hauie Schösscrgassc D.i ,»obrere große Sims sie ine von dcr I. Etage herab ans die Straße, zum Glück ohne Jemand z» beschädigen. DieSchössergasie ist daraus noch in derselben Nacht vom Slliiiiarkt und dcr Fraucnslraße her sür de» Fährverkehr abgespcrrt worden. Fn der Wallstraße ist vorgestern Abend In der 10. Stunde ein bieiigcr Gä rtnc r durch die zwclspännige Eguipage eines hiesigen Kauimanns überfahren worden. Die dadurch ihm zugesügte» Verletzungen solle» von keiner großen Bedeutung sein. — Das Auösische n der M ori tz b n rg er »A in tStc i ct, c. deren Zahl früher 54 war, jetzt aber wohl nur noch ca. 30 beträgt, indem man im Laufe der Jahre viele kleinere derselben trocken legte und in fruchtbares Acker- ober Wtcsenlanb umwandeltc, ist in der vergangenen Woche beendet worden undlhat trotz der »ichr- lährigen Ealamität, die sich in Folge übler Frühlingö-Wttterung hinsichtlich der Samenkarpic» und der von denselben erzeugten Nachkommenschaft geltend machte, dem Vernehmen nach abermals eine überaus reiche Ausbeute an Karmen, Schielen, Hechten und anderen Süßwasserfischen ergeben. Dieses günstige Resultat Ist - wie unö ein Sachverständiger versichert - lediglich durch die mn- iichttge und unerinüdlichc Thätlgkcit kcS Herrn »AmtStelch-Päch- tcrS-sönItz erzielt worden, der die Fischzucht nicht nach bem alten Schlendrian, sondern in rationellster Weise betreibt. Da Herr Sönitz mit Heuer 25 Jahre Tcichpcichter ist und also gegenwärtig sein silbernes Jubiläum feiert, so beglückwünschen wir denselben hiermit bezüglich der von ihm erzielten Resultate und wünschen, daß er im Herbste 1901 im Kreise seiner Familie und zahlreichen Freunde das goldene Jubiläum feiern möge. — In Stadt Treuen hat bereits am 16. vor. MtS. ein Brand stattgcfundcn, dcr auf Brandstiftung schließen läßt und neuerdings ist wieder ein solcher vorgekonnnen. Der dortige Stadtrath bat hieraus Veranlassung genommen, darauf hinzu, weisen, daß nach dcr Verordnung vom 26. Oktober 1873 Der jenige. welcher einen vorsätzlichen Brandstittcr zuerst entdeckt, so daß derselbe bestraft werden kann. eine Belohnung von 1-300 T Haler erhält. — In Drehsa bei Bautzen brannte am 2. bS. das Schup pen- und Stallgebäutc des OrtsriclstcrS und Häuslers Iobaim Stosch bis ans dlc Umfassungsmauern nieder. Entstehung dcö Feuers unbekannt. — Am l. dies, sind im Stcinbrnchc zn Delgowitz bei Lödau den Steinbrechern Adolf Lcisincr ans Sobland a. N. und Fritz Käufer aus Stclnigtwollnötori Gesicht und Augen, Elfterem auch na,»entlieh die Hände, schwer verletzt worden. Etn Schuß, den sie zu legen hatten. entzündete sich während bcv Ladens. Beite sind im Löbaucr Krankcnhause nntcrgebracht. > — lieber daö Dien stbotenweien in seiner jetzigen Ge stalt äußert sich dcr schon mehrfach erwähnte lScneraldcrlcht an die Landesivncde dahin, daß man die Dienstboten zum Thcil nicht mehr alö Mitglieder dcö Hausstandes, sondern nur alö Ar- bcitömaschlne ausnntzt. manche Herrschaitcn cS auch an der Ge währung angemessener Wohnung, »Nahrung und Pflege schien lassen, thellwctse auch selbst kein gutes »Beispiel geben. Aus dem Gebiete der A rmenpslege bliebe, heißt cs. auch sür die christliche Mission viel zu thnn. Anerkannt wirb die Tbäklgkcit dcr Frauenvcreine und der Armrnkrankenpflcge dev Albertver- einö. Daö Verhältnis! zwischen Arbeitgebern und Arbeit nehmern. daö früher ein sreundllchc» gewesen, habe sich meist da sichtbar verschlechtert, wo die größeren Fabrilcläbltsseincntö in die Hände von Actienuntcrnehmungen umgcwanvelt wurden. Daö Verhalten derGciltllchenselvst wird in, Allge meine» als ein würdiges und standesgemäßes bezeichnet. Nur selten brauchte eine „Admonltion" ausgesprochen. nur l Geist licher zwangsweise emciltirt werden. Den wissenschaftlichen Be strebung!« brr Geistlichen In der Theologie wird im Ganzen An-l exkennung gezollt, daö Eonicrenzenabhalten im Allgemeinen qc-! lobt. Durchschnittlich sterben im Jahre 53 Gelslllche von den >172, die eS glcbk: Ende >875 hatte Sachsen 2lo emeritirte Geistliche und 48 erledigte geistliche Stellen. Ein freundliches Bild cittwirit der Gcncraiberlcht über das wcrkthällge „Ebrislcn- thnm" und die innere Mission. So hat die Dresdner Diaconisscn- Anttalt 1874 in ihrem Hospitale XllOKrankc, darunter 586 un entgeltlich verpflegt, im Sicchenhause Bethesda 70 Kranke, in der Kleinklndrrschule täglich 80, in der Krippe 34 ganz llcinc, hilflose Kinder. Die Dienslbotenichuie nahm 39. die Mägde- hcrbcrge 887 Dienstmädchen aus; das Louisenslbt bat lio Schü lerinnen, taS Magtalencnasbl 32 Zöglinge. Die Diaconisscn- Anstalt versorgt zahlreiche auswärtige »Arbeitsplätze m t ihren Albcltökräitcn. Die vom Staate erhaltenen Reltungshäuscr zur Erziehung sittlich vcrwahrloslcr Kinder zu arbeitsamen Menschen werden von dcr Kirche und ihren Organen criolgrcich in ihrer Wirkianikclt u»ler»üht: doch bertanken viele derartige 'Anstalten der freie» ^hätigkcit der innere» Missicn Existenz nnd Erhal tung. »Nicht ohne Anerkennung bleibt die Wirksamkeit tcrIüng- lingSvcrcine, iowie des MaghaienenvcrciiiS. Letzterer vcriolgt den Zweck, gefallene Mädchen dem Stiite zuzufuhien und ihnen zum Wicteramang eines neuen Lebens zu vcrhclien. Tic Her bergen „Zur Hcimalb" sind den wandernde» Hantwcrkogcicllcn sehr willkommen; cs gicbl deren in Bautzen, Dresden, Leipzig, Löbau, Zittau und Zwenkau. Mägdeherbergen gicbt cs nur in Dresden und Leipzig. Der »Verein tür innere Miisio» wendet seine Fürsorge auch dem Woblc dcr Elienbahnarbciler zu. Es sind aus seine Veranlassung Menagchänscr errichtet worden, um den bei dem Eiscnbahnbau bcjchäitigtcn »Arbeitern die Kost zu Ueicrn. Eolporteurc mit religiöse» Schlüte» werten an die betr. Bahnstrecke» entsendet, wie denn die Geistlichen der anliegenden Parochie» sich dcr Etienhahnarbeiler. trotz der oit dakblonischc» Sprachrcrwirrnng mit besonderem Eiicr annchmcn. Die Thä- tigkcit des Drcodncr Eentrai-'Auc-schusscs erstreckt sich auch aus die Fürsorge sür entlassene Sträilinge, im ganzen Lande be stehen VolkSbibliothcke», bei deren Bnclierauöwahl keineswegs bildende und unterhaltende, sondern nur langweilige und unmo ralische Bücher ausgcichlosscu sind. (Fortsetzung iolgt.s — Oeiicntliche Gerichtssitzung am 4. November. In dem 24jährigen Schlosscrgeselien Johann Earl Hcdclt aus Klcln-Leipisch bei Liebenwerba erscheint eine »Persönlichkeit vor den Schranken de4 Gerichts, die trotz teSnoch lugcntlichcnAlters schon ziemlich traurige Beweise ihres ebenso robcn, alb rücksichts losen Eharaklerv erbracht bat. Der »Angeklagte erlernte aus dem Eiicnwerk Laucbhammcr die Schlosscrproleision und weilt seit dem NIpnat Januar d. I. hier i» Dresden. Er ist bereits wegen Körperverletzung »ist tödtlichcm Erfolge bcstrait. ES warintcr'Nacht vom 24.-25. Octobcr 1874, als Hcdclt In einer Restauration in Dahlenb.Oscbatz bcinlKarteniplcic» mit dem mitipielcndcnSchmied Wecke in Streit gericth und im weiteren Verlause desselben plötz lich mit seinem Taschenmesser dem Gegner eine» Stich In die rechte Leislcngegend bcibrachte, in Folge dessen der »Verletzte ans dem Nachbauiewege aus freier Straße zusammcnbrach und ver schied. Vom Lchwurgerichtöbosc zu Leipzig ward dcr »A». geklagte biergus zu l Iabr Gciängniß vcrurtbcilt und verließ er am lil. Dcccmbcr >875 nach verbüßter Strafe daö Laiitcs- Gcsängnis! zu Zwickau. »Am 24. August d. I. »Abends in dcr lo. Siundc kgm er in die auf dcr Feldichlößchenstraße besindiiche Hcibne'sche Restauration, in welcher an einem Tische „Tippen" gespielt wurde, woran auch dcr Bremser Johann Gottheit Zeidler tbeilnahm. »Nach einiger Zeit, als cincr der Milspiclcndcn aus trat. nahm Hcdclt mit am Spiele Thcil: A»ia»gs vcrlici daö letztere rubig. bis plötzlich H. ein von Zeidler ausgesetzlco Zchn- piennigstnck wcgnabin, einstecktc und kan» ansstaiid, um iortzu gchcn. »Natürlich erregte dieses eigen«,ümlichc Gcbabren von allen Seiten den lebhafteste» Wider,pruch: Hcdclt war jedoch durchaus nicht zn bewegen. das wcggciioinmcnc Geldstück hcr- anozugeben, trotzdem cs an gütlichen und ernslcn Aufforderungen nicht fehlte. H. cntgcgnctc ciniach, er gäbe cs nicht wieder heraus, wenn es Zeidler haben wolle, iollc er ihn verklagen. Zuletzt versuchte er, sich durch die mit der Restauration zusammenhän gende rbürc des Ladens zn drücken, dieselbe war jedoch vcr- lchloffcn, da schon 10 Ubr vorüber war. und nunmehr suchte Hcdclt mit den Worten: „Ach. das tst wohl gleich daraus angelan- genk" durch die znnächsi »ach dem Vorsaal führende Thürc den »Ausgang zu gewinnen. Neue »Versuche dcr »Anwesenden, von dem »Angeklagten die 10 Plcnnige zu erlangen, mißglückten; Zeidler erklärte, er wolle dieselben zum »Vertrinken geben, Alles umsonst, und schließlich packte der Angeklagte sogar den Dienst- mann Paulini nnd wart denselben an die Wand. »Alö er daraus ein leeres Glas ergreifen wollte» in der Absicht, mit tcnnelbcn weiter um sich herum zu schlagen, machte Zeidler den »Versuch, zur Vermeidung weiterer Eolllsioncn den »Angeklagten aus dem Lokal zu dringen, kaum batte er diesen jedoch angcsaßt, als H. ein Messer zog nnd seinem Gegner einen Stich in die Schcnkelbcugung. die sogenannte Dünnung, bcibrachte. Sofort packten den Attentäter zwei dcr Anwe senden nnd drückten ihn nach vorn hernieder, aber in diesem Moment führte dcr rohe Mensch einen zweiten Stich nach Zeidler aus. der dcmieldcn am Lchienenveinc noch eine Schnitt wunde vcibracbtt. Bei der verzweifelten Gegenwehr dcö »Angeklagten gelang eö erst nach einiger Zeit, ehe man denselben nngesäbrlich machen konnte und mußte schließlich behufs Trans portes des »Angeklagten nach der »Polizeiwache ein Handwagen berbeigeholt werden. Hcteit war durchaus nicht zum Lausen zu bewegen. Zeidler wurde pon dem ibn behandelnden Arzt 1>>. Ochme im »Verlauic von süns Wochen wieder bcrgestellt und sind etwaige schlimme Folgen nicht zu befürchten, nur macht sich bin und wieder an dem verletzten Schiencn- belne der sogenannte „Klamm" etwas bemerkbar. Der Angeklagte erklärt beute, von der ganzen ausrcgcnkcn Scene biö zu seiner Arrctur auch nicht das Mindeste zu wissen und be hauptet, er sei total betrunken gewesen, während die Aussagen drr Zeugen daS dirccte Gegentbctl bestätigen. AlS Motiv zur Tbat dürste zu erwähnen sein, baß Hcdclt dem »Anscheine nach ans die Geliebte Zeidlers eine Neigung besaß, die ihn jedoch mit seinen Anträgen abgcwicien hatte. Die Erwähnte, ei» Dienst mädchen, befindet sich jetzt im Krankenhaus nnd hat bereits während dcr Voruntersuchung ihre Aussagen zu Protokoll ge geben. Das von Herrn Gerichtsrath Tzummler präsidlrte «Schöffengericht verurtbeilte den Angeklagten rcegen vorsätzlicher Körperverletzung, unter »Ausschluß mildernder Umstände, zu elnein Jahr 6 Mionaten Gefängnitz. — Tagesordnung iür die 20. öffentliche Sitzung dcr tvangcl.-luth. Lanbeo-Stsnote, Montag den 6. »November, »Vorm. 10 libr. Fortsetzung der »Berathuna des Bericht» des »Venassungö- auSschusseö über Erlaß Nr. 5, die Fixation der »Accidenzie» und Stolgcbührcn der evang.-lukh. Geistliche» und Kirchendiener betr.; Bcrathung dcö »Berichts desselben Ausschusses über Erlaß Nr. 6. die Regelung der finanziellen Lage der Geistlichen betr. — A n gek ü n d 1 g te Ge ri chtö - V c rba nd lungen. Heute Vormittag 9 Uhr Hauptverhandiung wldcr Earl Gottbels Rudolph aus Dresden, wegen der in den SK 348 »Abi. 2 und 133 keS RcichöstrafgesctzbiichcS gedachten »Vergehen. Einsprüche: 9 wider den Fleischer Robert Fischer ln »Plauen bei Dresden, wegen »Verkaufs irichinenbaltigcn Fleisches. — 9' > wider den Schiffötapltän Earl Tischler hier, wegen Uebcelretung. — 9V« wider den Fleischer und Leterbändler Earl Traugott Wolf hier, desgl'. 10'/» wider Ebristian »August Giiiisch hier, wegen Dieb- stablS. — 10'/2 wider den Spediteur Ernst Friedrich Lauge in Olbcrnhan und Genossen, wegen Uebertrciung. — >o wider »Amalie »Auguste pcrcl cl. Krctzicbmar von hier, wegen Beleidig ung. — 1l wider den Fleiichcrmcistcr August Zimmer in »Bühlau, desgl. — II'/» wider Amalie Ernestine vcrchcl. Schulze in »Pieschen desgl. » WltterttttgS-Beobaelitung am 5. Novbr., Mittags: »Barometerstand nach OScar Bosolt tWallslr.lü,: 28 Pariser Zoll 4',2 L.Zeit gestern l'/-L. gestiegen,. — Tbernwn ctcr nachReau- mur: 3 Grad über Null. — Die Echloßthurmial ne zeigte West-Wind. Himmel: trübe. — Elbhöhe in Dresden, 5. Nodbr., M!tt.:120Ee»d u>iter0. Briefkasten. . A. N., hier. „Ein Fräulein, mit welcher ich in ge schäftlicher Verbindung stehe, hat mich Handlungen mit ihr gegen meine Frau beschuldigt, woraufhin letztere sich scheiten laßen will. Genügt die d oie Aussage dcö Fräuleins als »Beweis icncrHand lungen und kau» sic, da sie unter 18 Jahren ist, einen Eid ad- Icgcn?" — Wir glauben nicht, daß die'Donna überhaupt in diesem Falle zu einem solchen gelassen werden wird. Eitccmündig aber würde sie bcwandtcn Umständen nach sein, da sie über lffIahre alt ist. .-.Abonnent, vier. ,,Hat el» »ncbclichcö Kind nach bem Tote seines VatcrS Antbeil an dem Nachlasse desselben oder fällt selbiger den Verwandte» zu e" — Leider geht das arme Kind leer auö, nnd steht ihm nur an dem Nachlasse dcr Mutter ein Recht zu. Hirsch, Li mb ach. „Sind die dortigen Droschken kutscher event. Diejenigen von anderen Städten verpflichtet, dem Fahrgast beim Einstcigen Marken zn geben, aus welchen der Fahrpreis ersichtlich?" — In dem sür Dresden geltenden Drosch kenregulativ ist eine solche Bestimmung nicht enthalten. .*» Emi l R os en m ü l l cr, Ehe m n i tz. „»Wer war der Vater von Romulus und Rcmus?' - Deren Mutter war eine Tochter des Numilor, Königs von »Alva, Rdca Svlvia. Ihr Oheim Amnliuo bestimmte ne zur »Pricslerin der »Vesta und alö solche war sie zum Kcuichhcitbgelübde verpflichtet. Sie vergaß aber solches, hegte eine geheime Liebe und gebar das Zwillings paar Romulns und Rcinus. Sic gab vor. Gott Macs sei der »Vater, und man glaubte >br. Die übrige Geschichte beider »Prin zen ist Ihne» und »Allen ja bekannt. L. A., hier. „1. Wo bekommt man sür lo Mark »An zahlung monatlich ein 3 proc. Staatöpapler? 2. Wo ist Fräul. Langcnhaun jetzt? 3. Erlhciit Frau »Bavcr dramatischen Unter richt und wen ralbcn Sic mir als Lcbrcr oder Lehrerin? 1. Wo ist Frl. Elara Zicglcr jetzt verveirathet und an wen? Spielt tieselhe noch oder hat sie dem Theater gänzlich entsagt? 5. Wie alt ist Frl. Ulrich? Wie alt ist Frl. Havcrland:" — uä 1. Mit dlcicm Schwindel ist'ö vorbei, ml 2. Frl. Langenbann lebt in Dresden, ml 3. Daö E on scrvat o r i um, Dir. Pukor, ist Ihr Ort. aä 4. Frl. Ziegler ist mit ihrem Lehrer El rliic» In Manche» verheiraihct und gaslirt ückö. mi ist eine nnartige Frage einer Dame über Damen. Lchauspiclerinnc» werden lang sam 29 Jahre alt und bleiben dann immer 29 Jahre. Langj. »Abonnent. „Darsei» Lcbrcr, da er jetzt allen übrigen Staatsbürgern gleichgestellt ist und seiner Militär pflicht genügen muß. die Jagd ausüdcn »nd sieb eine Jagdkarte lösen?" — Wenn wir anch im »Principe nicht dagegen ünd, daß den Lcbrcrn die Ausübung der Jagd gestattet sc!, so müßten wir doch offen bekennen, daß sie, denen wir gewiß bei ihrem ichwcrcn »Bernic die nötbige Erholung in freier Natur gönnen, diesen Zweck ebenfalls erreichen, wenn sic sich dem Botanisircn, dem Sammeln von Mineralien »nd Käsern .'c. oder dcr Blumcn- lind Gemüsezucht in ihren Gärtchen widmen, und so das Ange nehme mit dem Nützlichen verbinde». Auch ihren Schülern würde dies zu Gute kvlnincn, namentlich wenn sic an den Ex kursionen thcilncbincn. A. Z. „Ein kleiner Gesellschaftskreis bittet die doch sonst »Alles wissende gccbrtc Redaktion um Bcantworlung folgender Fragen.: Wann kommt Schillings O.uatriga ans das neue Theater? Wann wird Hcnzc'ö Germania aus dem Altmarkte enthüllt?" — Erstcrcö weiß Semper, Letzteres dcr Ratbö-Ther- monictcr. .*. N. N. in N. „Lauten die Pi Isen-»Pries euer »Prioritäten ans S 100 Tülr. oder 2M Thir.? Ich besitze Stücke zu ä 100 Thlr., während sic in dcr ,.»B. B. Z." stets ä 200 Tblr. ausgcjührt werten. Wie ist dcr Werth derselben?" Die Stücke dcr erwähnten Prioritäten lind ans lOO T bir. ge stellt und ist dcr Eours der letzteren ca. 56 Prvc. R. S. „Wie stehe» die Actien der Ebeninitzer Papierfabrik?" — Ea. 18 Proe. .*. »Abonnent T. in K. „Im Sonnabendsblatt vom 7. Octobcr ist der Eours B c r l in - D r c od n cr E i s e n ba bn . »Aktien am 6. Octoder mit 21 notirt. »stach mir bei Hci.cn Günther unt'Rudolph vorgcwicscncm Eourozcttcl sind diese Acl.en am selbe» Tage mit 21'/« notirt. Welche Mitlhcilung ist nun richtig? Ferner kaufte ich pon diesen »Papieren und mußte 22 »Proc. geben." — Warum stellten Sie nicht noch einige 20 Fragen an uns. Wie Sie sehen, hat der Rothstist daö Scinige gctban. Ein Viertel Proccnt kann Sic nicht schlafen lassen? Gcnannlcs Bankhaus wird halt „geschnitten" haben. »A. M. „Skcbt den Inhabern von Actien dcr Sächs. eine Tbeilzablung hierauf überhaupt als wertbloo zu betrachten?" — Ist nur Oscn-Papicr. Witt w e P. F. „Icl' bin seit einem Jahre Wittwe nnd stndc bei meines Mannes Nachlasse eine Actie dcr Leipziger Tabakfadrikcn in Leipzig vor. Den mir gemachten »Befürchtungen nach soll die »Actie keinen Werth mehr haben, beruht dieses aus Wahrheit oder ist cs noch möglich, einen Tbeil zu retten?" — Ja, Ihr derartiger »Besitz ist wcrthios. Auch »Plciß »Athen wußte faule Gründungen in die Welt zn setzen. Alter Abonnent in Meißen. „Viele Ihrer Abonnenten und ich besonders würden Ihnen ganz außcrordcnt- Uch dankbar sein, wenn Sie einmal dicjjctzigcLagetcrLciscrv- dorser Papierfabrik in Scifcrodorf bei Rade- bexg gefälligst berühre» wollten. ES soll ja trostlos da aus- sehen." — Ibrc weiteren »Auslassungen können wir, wcil anonbm geschehen, nicht berücksichtigen. Im klebrigen lesen Sic hübsch daö „vinanzieue" und Ihr »Anstelle» erledigt sich dadurch. Hhvotl'ckcnvcrsicl'crungs - Gesellschaft noch in »Aussicht oder sind dieselben
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