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^8 Netteste Zeitung des Bezirks Montag, am 6. August 1934 Nr. 181 100. Jahrgang Neue Gewitterwolken im Osten und tiefem schichtlicher M IN Sorgen sie dafür, daß Christus in Deutschland verkündet wird; das muß uns Vermächtnis sein. Und in Allenstein kniete er mit seinen Soldaten vor Gott und sprach: dankt dem da oben. So verstehen wir, wie die hochragende, ge bietende Gestalt doch so tm Hintergründe blieb, Hindenburg, der das zur Person gewordene Deutschland war, der nur hervortrat, wenn er glaubte, es sei ein Ruf von Golt her. Deshalb stand er auch fern aller Selbstüberschätzung. Das allerletzte aber ist der betende Hindenburg. Jesus war ihm zum Vater geworden und vor ihn trug er die Bitten, die größte Bitte; die Sorge seines Vaterlandes liegt ihm am Herzen: Wie klein sind unsere Sorgen gegen die Hinden burgs um sein großes, weites Vaterland. Eine ungeheuere Pflichtersüllung war ihm eigen bis zum letzten Tage, dazu feste Zuversicht, Klarheit im Blick, imponierende Ruhe, weil er aus dem tlessten und letzten schöpfte, weil er sich getragen Dieser Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshaupkmännschaft, des Stadlratr und des Finanzamts Dippoldiswalde große Ganze, er lebte dafür, das Vaterland war ihm alles; das muß uns Vorbild sein. Dem Reichsbischof sagte er: Ruse Gottes der Mensch Hindenburg voller Gehorsam und i des Judas, der um 200 Dukaten den Soldaten den Weg Glaubensstärke und voller Demut, einer Gotteskraft folgen-, / zu Hofer wies. Man fühlt sich hlneinoersetzt kn jene gewaltige die sichtbar und spürbar ist in allem. Er schaute auf das t Zeit der Befreiungsoersuche Tirols. — Neben diesem Schau grohe Ganze, er lebte dafür, das Vaterland war ihm alles; > spiel werden noch zwei Europa-Kultur-Filme gezeigt. Der eine 1923: das Volk verzweifelt und seht die letzten Hoffnungen der Zug durch dq« winterlich« Tal über die Klüft« und auf lhn. Immer steht zwischen der Not des Volkes und dem Schroffen, voll packend« WkLmg das Spiel des armen Narren, Wechselnd bewölkt, wieder wärmer und im wesentlichen niederschlagsfrei. Beschlagnahme der chinesischen Ostbahn durch die - Mandschurei? In dem seit langem sich hinziehenden Streit um die chinesische Ostbahn ist eine neue bedenkliche Krise eingetrelen. Am Donnerstag ist in der Nähe von Lharbin ein japanischer Munitionszug durch eine Höllenmaschine in die Luft ge sprengt worden. Nunmehr erklärt die mandschurische Regie rung, daß dieses Attentat nicht ohne Rückwirkurm auf die politische Lage bleiben könne. Die mandschurische Regierung könne nicht für die Sicherheit des Verkehrs aus der chine- > sischen Ostbahn verbürgen, solange sowjetrussische Staats angestellte sich im Dienst der Bahn besänden. Ihre Erset zung durch mandschurische Staatsangehörige sei notwendig. 3m übrigen wird von amtlicher Seite darauf verwiesen, daß weite und einflußreiche kreise der mandschurischen Bevölke- ! ruug bereits die Forderung ausgestellt haben, die chinesische ! Ostbahn kurzerhand zu beschlagnahmen und zum Eigentum i von Volk und Krone in der Mandschurei zu erklären. Die Untersuchung des Attentats wird durch den Chef der japanischen Militärmission in Chardin geleitet. Ver schiedene sowjetrussische Angestellte der chinesischen Ostbahn wurden verhaftet. Ihnen werden Beziehungen zu chine sischen Aufständischen nachgesagt. Auch der Ches der japa nischen Militärmisiion hat erklären lassen, daß er die An wesenheit sowjetrussifcher Staatsangehöriger als Eisenbahn beamte nicht mehr dulden könne. Wie aus Tokio verlautet, will das japanische Kriegs- ! Ministerium von sich au» vorläufig keinerlei Schritte in der Angelegenheit unternehmen, solange nicht ein amtlicher Be richt über da» Ankersuchungsergebnis vorliegt und solange die Mitwirkung sowjelrussischer Angestellter bei dem Akten- i tat nicht einwandfrei erwiesen ist. Sollte die» der Fall sein, ! so werde man allerdings «mit rücksichtsloser Schärfe" vor- > gehen. > Moskauer Kundgebung zur Fernoppokttik s Seit der Schöpfung einer besonderen „roten Armee ! oes Fernen Ostens" sind jetzt fünf Jahre vergangen. Zwei- , fellos stellt es eine gewisse politische Demonstration dar. Bezugtpreit: Für einen Monat 2.—RM. mit Zutragen; einzelne Nr. 10 Rpfg. :: Gemeinde-Verbands-Girokonko Nr. 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 - Postscheckkonto Dresden 125 48 Gottes an Hindenburg auf der andern Seite. 1914: ein harter Kampf im Osten, Hindenburg wird Armeeführer und ' StSher von TgnnLnberg, 1916: schwere Krisis, Hindenburg 'l«trh SbeMfehlshaher, 1918: -die Autorität wird gestürzt iUN-«r steht und gründete eine neue Autorität, 1919: Bolsche- "wjsmus, Hindenburg organisiert diir Freiwilligen Verbände; Seitliches mit ÄWsches Dippoldiswalde. Der erste August-Sonntag ließ sich recht wenig freundlich an. Der Regen, der die ganze Nacht vom j Himmel gefgllen, strömte auch am Vormittag weiter und ! störte alle die in ihrem Reiseprogramm, die für diesen ' Sonntag sich etwas vorgenommen hatten. Da waren es vor allem Teilnehmer einer Kraft-durch-Freude-Fahrt aus Chemnitz und einer Reichsbahn-Fahrt ins Blaue aus Colt- . bus, die in je 2 Sonderzügen nach Kipsdorf befördert wurden. Die Wanderung nach Altenberg oder der Spazier- I gang nach Bärenburg usw. waren recht naß. Auch mancher Einheimische ließ sich von seinem geplanten Ausfluge durch den Regen äbhalken und am Nachmittag wurde es dann doch noch so schön,' daß es eine Lust zu wandern war. Vom Regen erfrischt, schaute alles noch einmal so schön aus, klar war die Aussicht. Am Abend fuhren die 4 Sonderzüge wieder abwärts. Die fahrplanmäßigen Züge waren ryeniger stark besetzt, auch bei der KVG. war der Verkehr nicht so stark wie sonst, wenn auch öfters 2 und 3 Wagen, am Abend sogar 4 Wagen im Kurs fuhren. Am kommenden Sonntag gehen die Ferien größtenteils zu Ende, damit wird der Verkehr wohl noch einmal anschwellen. Dippoldiswalde. Noch steht ganz Deutschland unter dem Eindruck des Hinscheidens seines großen Feldherrn und reckenhaften Reichspräsidenten, seines getreuen Ekkehards, -es Generalfeldmarschalls von Hindenburg. Das kam recht deutlich auch am Sonntag zum Ausdruck, an dem in allen Kirchen des Reiches ein Gedächknisgottesdienst stattfand; auch bei uns. Don '/-9 Uhr ab begann sich die Kirche zu füllen. In großen Scharen zogen die Andächtigen heran, geschlossen die NS-Formatlonen und die Vereine, deren Fahnen und Standarten auf dem Alkarplahe einen dichten Wald bildeten. Die deutschen Fahnen mit langem Trauerflor hingen auf dem Altarplatz herab, Altar- und Kanzelbekleidung waren schwarz umhüllt. Das Kirchenschiff war dicht besetzt, als die Orgel zu spielen begann und als Eiygangslied ertöftte: Wie sie so sonst ruhen alle die Seligen. Dann verlas vomLesepult aus Pfarrer Müller Psalm 260,1: Meine Seele ist stille zu Gott; dann des großen Toten Tauf und Konflrmationsspruch: „Was Hilse es dem Menschen,' so er die ganze Welt gewänne und nehme doch Schaden an seiner Seele", 1. Petri 5, 5 „Dem Demütigen gibt Golt Gnade" und weiter einer Reihe von Aussprüchen Hinden burgs, aus denen feine Gottgläubigkeit so wunderbar Hervor leuchteke, auch die Worte Hitlers bei der denkwürdigen Er öffnung des ersten Reichstages lm 3. Reiche. Er schloß mit den Worten Hindenburgs beim Abschied 1918 von der Armee: Lebt wohl, ich werde Euch nie vergessen, denen er die Wort« zufügte: Lebe wohl, großer Deutscher, wir werden Dich nie vergessen. — Frau Gönner verschönte die andachts volle Gedächtnisstunde mit dem „Mache mich selig, o Jesu", dessen Schlüßzeilen vom Kirchenchor aus der Ferne wieder holt wurden. — Seiner Predigt legte Pfarrer Müller die Worte aus der Helligen Schrift zu Grunde: „Ich habe einen guten Kampf gekämpft", die er in göttlichem Sinne be antwortete mit Worten aus der Offenbarung Johannes „Ich weiß Deine Liebe, Deinen Glauben und Deine Treue". Wenn abends, so führte Pfarrer Müller aus, die Glocken die Botschaft vom Hinschetden Hindenburgs durchs Land tragen, dann müßte, alles schweigen, müßten alle dem nach- -fimchn, was die Glocken uns sagen wollen, was so vielfältig tauch In dem Nachruf der Reichsregierung, In den Nachrufen sdesAuslandes zum Ansdruck kommt. Mögen andere unfern. ^HmvesthürgälS Menschen, Feldherrn, Staatsmann würdigen, hier im GotteShause versuchen wir, ihn im Lichte der Ewig keit zu sehen. Bismarck — Hindenburg. In beiden lebte die Stimm« des Volkes und des Volksgewissens. Jeder von ihnen wat Gestalter deutscher Geschichte, weil Gottes Hand -lese Männer regierte und führte. Männer machen die Ge schichte, heißt es und ist Wahrheit, und Hindenburg ist ein solcher. Aber über ihm stand die gestaltende Hand Gottes, er war ein Werkzeug ln Gottes Hand. Immer steht in seinem Leben die Not des Volkes auf der einen, der Ruf nnigen Roman. Das Siück Wmdelt, MHostr. Es ist voll packend« MMKg- Ä starker szenischer Essefte und.yuch.g*. ^Wunderbar sind die Naturaufnahmen. wußte der Verantwortlichkeit vor Gottes Angesicht. Bete und arbeite, diese Worte verwirklichte er. Er «ar der -betende und schassende Mensch in einer Person. In-diSfav Gedenkstunde soll uns das nicht nur stimmungsmähig er fassen, sondern soll Frucht Zeugen, das letzte zu vollbring««? Vorwärts mitGott, imGedenken an ihn, dem Führer zu folgen, wenn er ruft. So gedenken wir Hindenburgs und grüßen ihn. — Zu stillem Gedenken erhob sich die Gemeinde. Dann folgten.,Gebet und Vaterunser, Schlußlied und Segen. In ernstem-Gedenken an den großen Toten ging die Trauer- gemetnd« heim. Er, unser Hindenburg, wird seinem Volke unvergeßlich bleiben. Dtppowtt«,ache. Infolge einer Programm-Aendrrung ösf- neten di« „Ar-Ni"-Lichtspiele diesmal erst am Sonnabend die T«e und wnden dafür noch heute abend lpielen. Ein ernstes Schauspiel hat «in Lustspiel ersetzt: „Der Judas von Tirol" mÄV^M^igen Roman. Das. SM MmM, den Verrat m «oll vackeitdrr WirtUba- wenn dieser Tag besonders gefeiert wird. So hat' das Zen tralkomitee der, kommunistischen Partei der Sowjetunion an den Führer der Fernostarmee, Blücher, und an die Sol daten der Armee ein Telegramm gerichtet, das in sämtlichen Blättern veröffentlicht wird. Es lautet: Das Zentralkomitee der Partei ist überzeugt, daß die ruhmvolle Fernostarmee, deren standhafte Macht unsere Feinde zu spüren bekamen, auch weiterhin die unterschütter- liche Mauer bleibt an den Grenzen unserer Heimat im Fernen Osten und die Schirmerin der friedlichen Arbeit der in der Sowjetunion vereinigten Völker. Ebenso verösfentlichen die Blätter einen Tagesbefehl des Verteidigungskommissars Woroschilow, in dem die Fernostarmee zu dem Jubiläum beglückwünscht wird. Ferner erwähnt das Telegramm den „ständigen unnachgiebigen Kampf der Sowjetregierung für das Friedenswerk . Eben für dieses Friedenswerk stärke Sowjetrußland seine rote Armee, die eine „Friedensstütze der ganzen Welt" darstelle. Uedereivkunit mtt Bulgarien von bulgarischer amtlicher Stelle wird eia Protokoll aber die Wiederherstellung regelmäßiger diplomatischer Be ziehungen zwischen der Sowjetunion und Bulgarien, da» am 23. Juli in Stambul unterzeichnet worden ist. veröfsent- tnht. Jedes der beiden Länder verpflichtet sich, die Einmi schung in innerpolitifche Angelegenheiten des anderen Lan des zu unterlassen, sowohl eine unmittelbare wie eine Ein mischung auf Umwegen. Dabei wird ausdrücklich auch die Agitation und Propaganda sowie ihre Förderung erwähnt. Beiden Vertragsparteien wird durch das Abkommen unter sagt, auf ihrem Hoheitsgebiet den Aufenthalt von Organi sationen zu dulden, die sich die bewaffnete Erhebung gegen die Regierung des anderen Landes zum Ziel gesetzt haben. Der Transport bewaffneter Streikkasse von Waffen und Munition und ähnlichen Krieasvorräten. die mr Erregung oder Durchführung eines Aufstandes dienen könnten, wirk» ebenfalls untersagt. 71 behandelt den Mansfeld« Kupfer-Schiefer-Bergbau, der schon weit vor Luthers Zeit betrieben wurde und d«r dank groß artiger ingeniöser Erfindungen und bester Ausnutzung aller abfallenden Nebenprodukte noch immer einen geringen Nutzen abwkrst. Der andere Kulturfilm „Deutsche» Vollblut" führt den Beschauer in Deutschlands bedeutendste Rennställe (Oppen heim, Weinheim, Bischoff usw.) und auf die Rennbahn, wo er an einem feinen Rennen teilnehmen kann. Die For tönende Wochenschau bringt Bilder von der Rede der Stellvertreters des Führers, von einem Wettspiel französischer Militärkapellen, vom Exerzieren unserer blauen Jungens, vom Spart usw. L» ist ein feiner Programm, das anzusehen Pch in allen Teilen lohnt. — Das im Grundbuche für Seifersdorf Blatt 56 auf den Namen des geprüften Hufschmieds Paul Arthur Gäbel in Seifersdorf eingetragene Grundstück soll am 25. September, vormittag« 10 Uhr, an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangs vollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 4,l Ar groß und nach dem Berkehrswert auf ttrvv M . gWM^^ beträgt S40S M. ' in der I. Stunde geriet die an der Kreuzung Bossestraße^Amtsgasse stehende Gas laterne infolge Rohrbruchs in Brand. Die hohe Flamme wurde von Angestellten des Gemeindeverbands durch Abstellen der Gaszufuhr zum Erlöschen gebracht, und die schadhafte Laterne wurde sofort beseitigt, da sie durch die Einführung der elektrischen Straßenbeleuchtung überflüssig geworden ist. — Unsere Straßenbeleuchtung durch Gas wurde im Jahre 1909 angelegt und kann diese» Jahr auf ein 25 jährige» Bestehen zurückblicken; sie wurde vor zwei Jahren durch die billigere elektrische Beleuchtung ersetzt, ist aber als Notbeleuch tung bestehen geblieben. AnzelgenpwlS: Die 46 Mllllmet« br«ttr - MMImeterzeiie 6 Rpfg.; tm Tertteil dl« »3 - Millimeter brette MimmeterzeN« 18 T ! Anzeigenschluß 10 Uhr vorm. Weiheritz-Jeilung Tageszeitung unö Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. U.