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«iliel« ) aße 2ß'l Ä»!i Mau rll< oerslei^! Amisb«' )8. ! Kiinigl iches ^ff. o^l' Ulla, tteri^ inck^ üNLiii^ wnhüe ^inlieiv" 3, Naä>^ ISIÜ 'en, ! erhall>>« l ! erste«' e EzP'^ r leide»' inei. r, 87' n «,i»ö chi>d^' er II"" Dich^ hl sol>- >er,i^ s nd.. erschein« Tieiislag, Toimersiag u. Sonnabend. »> e > > Inserate kosten die Spaltenzeile ober deren «bonnenienISpreir einschließlich zwei illustrierter UllilNNllt iritt I Naum 10 Pf., siir auswärtige Inserenten tb Pf. Lkillillß sm MifklüUvrl) Klein- und Grohölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Eotzmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikatiouskraft für amtliche Bekanntmachungen. Nummer 83. Fernsprecher: «mt De,eben 114. Donnerstag, den 16. Juli lW8. Fernsprecher: Amt Deuben 114. 21 Jahrgang. Wegen Muffenbrschotternng der Ober« naun-orf-Eckersdorferstratze wird mit ^mehmigung der Köiugl. Ainlshauptmann- 'chast Ler Fährverkehr vom IS. bis mit 18. litlt». Ktzsperrl. Der Fahiv rkehr wird "dlr kukvlluu verwiesen. Obernaundorf, am 14. Juli 1908. Der Gemeindevorstand. Kästner. Nur Nsv um» 7er«. Rabenau, den 15. Juli. — Herr A m t sh au p t m an n Dr. jur. ""Ug von Nidda zu Dresden-Altstadt ist vom Juli bis mit 22. August d. I. beurlaubt wird während dieser Zeit durch Herrn ^gierungsrat Dr. Wimmer vertreten. — Nach dem seil dun 1. Mai 1908 gül- W" 2. Nachtrag zum Personen- und Gepäck- der sächsischen Staalseisenbahnen ist auf drecken ohne 4. Klaffe den Reisenden 3. Klaffe, den Inhabern von Monatskarten, gestattet, W Traglast ohne Frachtzahlungin Gepäckwagen zu stellen, soweit die unentgelt- 'V Einstellung nicht ausdrücklich ausgeschlossen und soweit es der Naum zuläßt. Ein An- auf unentgeltliche Mitnahme von Trag- "!!>N besteht «richt. — Zur uuentgelttichen Ein- i» den Gepäckwagen «verden nur Gegen- mnde zugelaffen, die zur Ausübung des Ge lbes milgeführt werden und von einein ein- Fußgänger getragen werden können, ^ahii« gehören z. B. Waren von Markthäud- Hausierern und Hausgewerbetreibenden, lkzeug von Handwerkern, Drehorgeln von ^«umziehenden Mlisikanten, Körbe mit Geflügel 'ud anderen kleinen Tieren, leere gebrauchte Me, Säcke, Käfige, Kannen und dergl-, auch " Körbe ringest, llle leere gebrauchte Gefäße, ^geschloffen sind dagegen alle den persön- ^kn Bedürfnissen der Reisenden dienenden ^genstände, kaufmännisch verpackte Kisten u. üben, sowie Fässer und dergl., ferner die ^ögeräte der Geometer und Musterkoffer. Der Äffende hat seine Traglast selbst an den Ge- Mivagen zu bringen, nötigenfalls unterwegs «inen anderen Zug umzuladen und auf der ^fftinunungsstation am Gepäckwagen abzuholen. ° — Nachdem die Verdrückung der Staats- '""ße unweit der Pastritzinühle zum Zwecke 's Gleisverbreiterung erfolgt ist, werden be- nach dieser Seite hin Schienen für die tum Gulerzugsgleise gelegt. Der Güterboden " last fertiggestellt, ebenso das neue Stellecei- Abäude zur Bedienung der Weichen. Die angier- und Gütergleise nehmen einen ziein- breiten Nanin ein. Die beiCoßmanns- errichtete Slraßenbahnbrücke geht ihrer ^Uendung entgegen. In Wilmsdorf ist eine Telegraphen- 'ssstelle mit öffentlicher Fernsprechstelle in ltksanrkeit getreten. Die neue Telegraphen- blalt, die im Telegrammverkehre die Bezeich- .-""g Wilmsdorf (Amlsh. Dippoldiswalde) ist zugleich Unfallmeldestelle. 7- Die Bahnhofsgebäude an der Station Ossendorf gehen nunmehr ihrer Voll- i °UNg entgegen. Das Maschinenhaus ist fast - ">g und auch der Bahnhof zeigt sich bereits nimm vollen Umfange. sIn Bannewitz erschoß sich Montag gegen 3 Uhr der 25jährige Bohrer, frühere Heizer Schmitz von Alt-CunnerSdorf. Als lvp , > nimmt man Liebeskummer und Arbeils- , "ä'eit an. Schinitz war unverheiratet und j nach Rückkehr vom dem Gewerkschastsfcst Plauenschen Grunde im Grasgarlen seiner "MllNg Hand an sich gelegt. -7 Ein trübes Sittenbild bietet 2 öffentlich; Ladung des Landgerichts Zbmau, die an neunzehn Ehemänner des ^g'erungsbezirks Zwickau ergeht. Achtzehn r'^auen verlangen die Scheidung ihrer un- », ubaren Ehe, eine wünscht die Nichtig-Er- "'"ug der Ehe. Diese achtzehn Ehemänner haben sich nicht besonders schön aufgeführt. Zwei haben die Ehe gebrochen und sich dann ans dem Staube gemacht, acht haben Frau und Kind böswillig veilaffen, einer wird der Doppelehe beschuldig«, die übrigen sollen einen derartigen Lebenswandel (Trunksucht, Miß handlung usw.) geführt habe», daß den Frauen eine Fortsetzung der Ehe nicht zugeinutet wer den kann. — In Hennersbach ereignete sich ein bedauerlicher Unfall. Der 10jährige Sohn des Schuhmachers und Tagearbeilers Ernst Müller vergnügte sich mit Kirschenpflücken an einein der hohen Bäume der Octsstraße. Durch irgend einen Fehltritt stürzte er herab und starb wenige Stunden darauf an einer Gehirn erschütterung. — Beim Dorf Kemnitz badeten in der freien Elbe mehrere Knaben. Hierbei wurde ein 13jähliger Knabe vom Strome erfaßt. Er wäre ertrunken, wenn nicht ein Angler kurz entschlossen in den Strom gesprungen und den Knaben gerettet hätte. — Eure ergreifende Bitte hat ein Verzweifelter an die Nachwelt gerichtet, der dieser Tage im Rossauer Walde erhängt aufgesunden wurde. Dec in den 40er Jahren stehende Mann hatte sämtliche Namen aus seiner Wäsche entfernt und mit seinen Papieren verbrannt. Die verkohlten Ueberreste befanden sich in nächster Nähe des Toten. Nur im Hemd waren noch die Buchstaben H IV vorhanden. In der noch sehr guten Kleidung fand sich ein Zettel «nit den Worten : „Ein stellenloser Kontorist bittet hier um sei» letztes Obdach." — Beim Baden ertrunken ist am 12. Juli nachmittags der Führer bei der elektrischen Straßenbahn in Meißen Beyer, ein Mann in den dreißiger Jahren, verheiratet und Vater einer zahlreichen Familie. — Der 13jährige Sohn des Fabriktischlers Folterung aus Adorf i. V. rettete in Friedens- Weil bei Asch einen Kameraden vom Tode des Ertrinkens. Dabei büßte der heldenhafte Knabe das eigene Leben ein. — Auf dein Obermarkt in Freiberg brach unter den dort aufgestellten Jahrmarkts buden F-ner aus, wodurch die Verkaufsstände einer armen Oberlausitzer Leinwandhändlerin und eines jüdischen Kurzwarenhändlers vom Feuer vollständig zerstört und eine Anzahl anderer Verkaufsstände durch Flugfeuer und Wasser arg beschädigt wurden. Das Feuer, das allein Anschein nach im Stande des Kurz warenhändlers Herauskain, ist vermutlich da durch entstanden, daß ein zum Herstellen des Mittagessens benützter Spirituskochapparal um- gesallen ist. — Von einem plötzlichen Tode ereilt wurde der aus Freiberg gebürtige Soldat Richter III der 3. Kompagnie des 102. Infanterie- Regiments in Z,tlau. In den, Moment, als er vor dem Ausrücken zum Felddienst in seine Feldflasche Kaffee füllen wollte, sank der junge Krieger lautlos zusammen und mar binnen wenigen Minuten eine Liche. Der sofort herbei- gerufrne Arzt vom Dienst konnte nur den Tod infolge Herzschlags feststellen. — Ein schwerer Unfall ereignete sich Sonn tag früh 4 Uhr ain Berge von Zinnwald nach Eichwatd in Böhmen. Ein Radfahrer aus Meißen fuhr zum Start der Bergwetlfahrt Eichwald-Zinnwald. In der Nähe des Bahn hofes E.chwald verlor er die Herrschaft über sein Rad und fuhr iin schärfsten Tempo den Berg hinab. Bei einer iin Ba«« begriffenen Brücke, bei welcher zur Durchfahrt wenig Raum vorhanden w^r, kam beim Nehmen einer Kurve das Rad ins Rutschen, und der Fahrer stürzte in ein zur Srite befindliches Loch. Ec schlug mit dem Kopf derart auf einen größeren Stein, daß er sofort liegen blieb. Zwei Potschappler Radfahrer, die ebenfalls zum Start fuhren, brachte«« den Schwerverletzten nach einem Re staurant, wo der herbeigeholte Arzt schweren Schädelbruch feststellte. — Kleine Notizen. — In Zöhda erhängte sich der Wirlschaftsbesitzer Kunze, der das Unglück hatte, in Hvhustädt den Kirschen pflücker Hönicke durch Anfahren an die Leiter vom Baume herabzuschleudern, sodaß letzterer bewußtlos weggelragen werden mußte. Während Hönicke bereits seiner Beschäftigung nachging, halte mau Kunze erzählt, der Kirschenpflücker sei den Verletzungen erlegen. — Ein G:oß- feuer äscherte die dein Baumeister Fischer in Olbernhau gehörige Brettmühle ein. Das Feuer dürfte vermutlich infolge Warmlaufens des Sägegatters ausgebrochen sein. — Beim Straßenwalzen wurde der Straßenwärter Tho mas in Langenau bei Ge«ingswalde von einem Pferde geschlagen und dabei tödlich verletzt.— In Hetzdorf bei Niederschöna stürzte die Ehefrau des Holzhändlers Fischer vom Heu boden und blieb besinnungslos und schwer ver letzt liegen. — In der Nähe des unteren Bahn hofs in Reichenbach i. V. wurde die 63 Jahre alte Ehefrau des in Reichenbach wohnhaften Invaliden Böhm voin Eisenbahnzug überfahren und dabei am Kopfe, sowie am Leibe erheblich verletzt. — Ihren Brandwunden erlegen ist die 68jährige Ehefrau Pauline Westner in Leub nitz bei Werdau, die einer Spiritusflamme zu uahe gekommen war, mit ihren Kleidern Feuer fing und alsbald in Flammen stand, wobei sie schwere Verletzungen erlitt. — Der Wert der Reklame. Der älteste Chef der Schokoladenfabrik Otto Rüger in Lockwitz bei Dresden, die am Freitag in festlicher Weise ihr 50jähriges B stehen feierte hat in seiner in Gegenwart von Regierungs- Vertretern usw. gehaltenen Festrede u. a. fol gendes geäußert: Vor 25 Jahren hätten sein Vater und seine Mutter das 25jährige Jubi- länm feiern können. Sein Vater habe damals gewünscht, daß seine Söhne rechte Erben sein möchten. Sie, die vier Brüder, hätten heute darüber Rechenschaft abzulegen. Das Aufblühen der Firma werde durch folgende Zahle» doku mentiert; 1882 seien 20 000 Kisten Versand« worden, iin letzten Jahre 100 000. Bis 1895 habe man ohne Reklaine gearbeitet; jetzt sei das unmöglich, denn die Reklame gehöre zu den notwendigen Pflichten eines guten Ge schäftsmannes ! — In Dittersdorf bei Chemnitz ge riet am Sonntag ein Trupp Chemnitzer Aus- flügür, die auf einen« «nit Birkenreisig ge schmückten Leiterwagen zum Bahnhof Ditters dorf fuhren, in Gefahr. Durch ein in Brand geratenes Papierlampion entzündete sich das trocken gewordene Laub der Birken, sodaß einige Damen in voller Fahrt absprangen, bevor der Wagen halten konnte und der Brand ge löscht war. Eine der Damen war ohnmächtig geworden, während eine andere Brandwunden an Arm und Händen davontrug. — Beim Rutschen auf dem Treppengelän der verlor iu Chemnitz ein 7 Jahre alter Knabe das Gleichgewicht und stürzte in den Hausflur. Ec blieb mit zertrümmerten Schädel liegen und Verstarb bald darauf. — Ein schweres Gewitter ging ain Mon tag über das Erzgebirge nieder. Iu Röd- l i tz richtete ein außerordentlich starker Wolken bruch «nit Hagelschlag bedeutenden Schaden an. In Hohndoif äscherte der Blitz die Scheune des Gutsbesitzers Selbmann eii«. — Durch Blitzschlag wurde ferner das Scheunengebäude des Gutsbesitzers Th. Barthel in Reichen bach bei Waldheim zerstört. — Der in Naundorf bei Gaußig wohnhafte Arbeiter August Voigt wurde auf dein Heimwege von Demitz-Thumitz vom Gewitter überrascht, von einein Blitz getroffen und getötet. Ein weiterer Blitz traf das Wohnhaus des Backofenbauers Rich- Richler in Gaußig; das von zwei Familien bewohnte massive Grundstück brannte nieder. -- In Niederohbin wmde das von zwei Witwen, der Treiberin nnd Renten empfängerin Auguste Seidel und einer Fabrik- arbeiterin gleichen Namens bewohnte Haus I durch Blitzschlag eingeäschcrt. — In Geher wurde am Damm des großen Teiches der Leichnam eines ermordeten Kindes gefunden. Die Leiche lag iu einer «nit Reisig verdeckten Pappschachtel und trug noch die Schnur um den Hals, mit der das kleine Wesen erwürgt worden ist. — Ein Rie sei« Pech scheint der Gefäng nisaufseher D. in Taucha zu haben; dem« dreimal ist ihin schon ein Arrestant entlaufen. Ain 2. April d. I. gegen Abend hatte D. außer seinen gewöhnlichen Landstreichern und Bettlern auch dein Untersuchuiigsgefangenen Ehmisch das Abendessen gebracht. Hierauf glaubte der Gefängnisbeamte in seinem Arrest lokale alles in Ordnung. Aber dein war nicht so- Der Beamte hatte vergessen, bei seinem Hauptgefangenen die Klapptüre zu schließen, durch die das Essen gereicht wird. Ehmisch öffnete das Türchen, fand, daß der Wärter auch den Niegel nur vorgeschoben, aber nicht abgeschlossen hatte, das ferner in der Tür der Schlüssel steckte, und das auch' eine quer über die Tür laufende Eisenschiene nicht befestigt war. Der undankbare Ehmisch wartete die Dunkelheit ab und — verschwand aus dem gastfreien Taucha. D. hatte sich wegen seiner Nachlässigkeit zu verantworten und wurde zu 150 Mark Geldstrafe verurteilt. — Das Dienstmädchen einer Herrschaft in Lo schwitz wurde in Untersuchungshaft genommen, weil es seine Herrschaft fortgesetzt bestohlen hatte- Das erst 17jährige Mädchen hatte sogar die Frechheit besessen, in den Geld schrank zu gehen und sich bares Geld in Höhe von 150 Mk. anzueignen. — In Oberl 0 schwitz sind einer zur Kur dort aufhältlichen Dame aus Rußland 1300 Mark aus ihrer Wohnung abhanden ge- kommen. Ob eilt Diebstahl vorliegt, oder das Geld verlegt bezw. verloren worden ist, scheint noch nicht aufgeklärt zu sein. — Das Dienstmädchen Klara Heine in Leipzig, das sich seit einigen Woche«« wegen Verdachts der Zerstückelring der Leiche seiner Schwester Emma im Untersuchungsgefängnis befand, ist entlassen worden. Es besteht gegen sie nur noch der V.rdachl der Beihilfe zur Abtreibung. — Bei der am Dienstag staltgefundenen Dauerfahrt landete GrafZeppelin gegen 4 Uhr iu Manzell. An dem vorderen Motor war die Kühlwasserschraube gebrochen. Der Schaden ist vorläufig behoben. Während der Fahrt konnte beobachtet «verden, daß der vordere Motor nur recht selten arbeitete. Heute Mitt- woch wird die Dauerfahrt fortgesetzt. — Ueber den Hofrat Kistler bringen die Dredn. N. N. eine Reminiszenz, iu welcher das Blatt folgendes schreibt: „Ehe der Hofrat Kistler noch einfacher Sekretär bei seinem Gön ner, und Fürst Eulenburg noch Graf war, war er den« Liebenberger Schloßherrn unent behrlich, und diese Unentbehrlichkeit hat indirekt ein schweres Unglück verursacht- Fürst Rich, zu Dohna wird, wenn ihn in der Ruhe feines Schlosses Zeitungen erreichen, und wenn er dann allerhand liest voin Zeugen Kistler, sich deS Tages schmerzlich erinnern, wo ihn ein Schuß aus der Büchse des Sekretärs des Grafen Eulenburg traf. Kistler war es, der dem Fürsten zu Dohna auf einer Liebenberger Kaiserjagd eine«« Fuß kurz und klein und ihm dainit zeitlebens zum Krüppel schoß. Kistler war dainals auf Bitten Eulenburgs vom dem Fürste«« Dohna als Lader mitgenommen wor den, weil er gern mit dabei sein wollte, und in seiner Eigenschaft als Privalsekcetär Eulen burgs nicht Jagdgast sein konnte. Kistler ging auf der Jagd mit dem Gewehr unvorsichtig um, es entlud sich und dem Fürsten Dohna wurde ein Fuß buchstäblich zerschmettert. ES war ein Wunder, daß Dohna von dieser Ver wundung überhaupt genaß; hätte ihm nicht seine gute Natur und die Kunst des Professors von Bergmann geholfen, so wäre wohl ein verhängnisvoller Ausgang eingetreten." — In der Türkei ist das Automobil ^verboten worden.