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Amis- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Eibenstock, Larkseib, hundrhübel, ^UgrUtUtt Neuheibe, Gberftützengrün, Schönheide, Schönheidrrhammer, Sosa, Unterstützengrün, wildenthal usw. Eel.-Kdr.; Kmtrblatt. Fernsprecher Nr.NO. Drucker und Berieger: E m»l H an n « b o h n , oeranlwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. > --— ———— 6S. Jahr-a«a. - - - . > 42. Mittwoch, de» 24. Februar ISIS Z Erscheint täglich abends mit Ausnahme der ! Sonn-undZeiertagefiirdenfolgendenTag. j ktnzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Z Pfennige. Im amtlichenTeilediegespaltene ! Zeile 30 Pfennige. vezuaspreis vierteliäbrl. M. i. 50 einschliehl. des „Illustr. Unterhaltungsblatts' und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, beiunserenBotensowiebei allen Ueichspostanstalten. Auf Grund von tz I der BundeSratSverordnung vom 2. Februar 191b über Vorrat»- erhebungen werden al» Behörden, denen Auskunft über Vorräte an Kartoffel« und A»t- termittel« zu geben ist, dir Amt»hauptmannschaft«n für di« Bezirksverbänd» und die Stadt rät« der au« den Bezirk-verbänden «»»geschiedenen Städte für diese bestimmt. Die Bunde». rat»verordnung ist nachstehend unter O abgedruckt. Diese Verordnung tritt mit dem Tage der Bekanntmachung in Kraft. Drr»den, den 19 Februar 1915. Ministerium des Innern. Bekanntmachung über Lorratterhebungen. Vom 2. Februar 1915. Der Bunde»rat hat auf Grund de» 8 3 de» Gesetze» über di« Ermächtigung de» Bun- d«»rat» zu wirtschaftlichen Maßnahmen usw. vom 4. August 1914 (ReichS-Gesetzbl. S. 327) folgende Verordnung erlassen: 8 1 Während der Dauer de» gegenwärtigen Kriege» ist den von den Landeszentralbehörden bestimmten Behörden jederzeit Auskunft über die Vorräte an Gegenständen drS Kriegsbedarfs und an Gegenständen, die zur Herstellung von KriegSbrdarfSartikeln dienen, ferner an Ge genständen de» täglichen Bedarf», insbesondere an Nahrung»- und Futtermitteln aller Art, sowie an rohen Naturerzeugnifsen, Heiz- und Leuchtstoffen zu geben. Die Aurkunfi kann durch öffentliche Bekanntmachung oder durch Anfrage bei den ein zelnen zur Auskunft Verpflichteten erfordert werden. 8 L- Zur Autkunft verpflichtet sind: 1. alle, di» solche Gegenstände auS Anlaß ihres Handelsbetriebs oder sonst de» Er- werbe» wegen in Gewahrsam haben, kaufen «der verkaufen; 2. landwirtschaftliche und gewerbliche Unternehmer, in deren Betrieben solch» Gegen stände erzeugt oder verarbeitet werden; 3. Kommunen, öffentlich rechtliche Körperschaften und Verbinde. 8 3- Auf Verlangen find anzugeben: 1. die Vorräte, die dem zur Auskunft Verpflichteten gehören oder die sich in seinem Gewahrsam befinden: 2. di« Mengen, auf deren Lieferung er Anspruch hat; 3. di« M«ngrn, zu d«r«n Lt«ferung er verpflichtet ist. Der zur Auskunft Verpflichtet» hat auf V»rlangrn auch darüber Auskunst zu geben. 1. wer dt» Vorräte aufdewahrr, die ihm gehören; 2. wem di» frrmden Vorräte gehören, die er aufbewahrt: 3. wann die Vorräte abgegeben werden können: 4. für welchen Zeitpunkt die Lieferungen (Abs. 1 Nr. 2 und 3) vereinbart sind: 5. wohin früher angemeldete Vorräte abgegeben find. Jede» weitere Eindringen in die Vermögensverhältnisse ist unstatthaft. 8 4. Die zuständig« Behörde oder die von ihr beauftragten Beamten sind befugt, zur Er mittlung richtiger Angaben BorratSräume, in denen Gegenstände zu vermuten sind, über welch« di« Auskunft verlangt wird, zu untersuchen und die Bücher der zur Auskunft Ver pflichteten zu prüfen. 8 s. Wer vorsätzlich die Auskunft, zu der er auf Grund dieser Verordnung verpflichtet »st, nicht in der gesetzten Frist erteilt oder wissentlich unrichtige oder unvollständige Angaben macht, wird mit Gefängnis bi- zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bi» zu zehntausend Mark bestraft; auch können Vorräte, die verschwiegen sind, im Urteil für den Staat verfallen erklärt wrrden Wer fahrlässig die Auskunft, zu der er auf Grund dieser Verordnung verpflichtet ist, nicht in der gesetzten Frist erteilt oder unrichtige oder unvollständige Angaben macht, wird mit Geldstrafe bi» zu dreitausend Mark oder im Unvermögen»falle mit Gefängnis bi« zu sechs Monaten bestraft. 8 v. Di» LandeSz»ntralb«hörd»n erlassen die Bestimmungen zur Ausführung dieser Verordnung. 8 7- Dies« Verordnung tntt nm dem Tuge der Verkündung iir Kraft Die Verordnungen über Vorratserhebungen vom 24. August 1914 (Reichs Äesegbl. S 382) und vom 15. Oktober 1914 (ReichS-Gesetzbl. S. 440) werden aufgehoben. Berlin, den 2. Februar 1915 Der Stellvertreter des Neich-kanzler». Delbrück. Lefeholzscheine für 1915 sind am Areitazz, de« LS. Aeör«ar in der Polijtiregrstratm abzuholen. Ab gabe erfolgt nur an Erwachsene. Gtadtrat Eibenstock, den 22. Februar isi5. Die völlige Vernichtung der X. russische« Armee. Unsere „V"-Boolc in der Irischen See. Auch die Oefterreicher haben im Februar über 40,000 Reffen gefangen. In geradezu glänzender Weise hat der neue große Sieg, der mit der völligen Vertreibung der Russen aus unserem Vaterlande endigte, durch die weise Feldherrnkunst unseres Hindenburg abgeschlossen werden können, ist es doch, wie gestern amtlich ge- meldet wurde, gelungen, auch die Reste der russischen X. Armee auf der Verfolgung zu vernichten, sodaß von diesem russischen Kraftaufgebot jo gut wie garnichts übrig geblieben ist. Mit Mann und Roß und Wagen hat sie der Herr geschlagen. . . ., wuchtiger noch ge schlagen, als im August v. I bei Tannenberg. Vor nehmlich ist uns bei diesem großen Siege ein unge heures Geschützmaterial in die Hände gefallen, des Materials, für das die Russel» nur schwer Ersatz schaffen können, das aber in diesem Kriege eine so hervorragende Rolle einzunehmen bestimmt ist. Die ser Umstand wird uns im Osten unsere Arbeit daher wesentlich erleichtern. Die Russen versuchen natürlich unseren großen Erfolg so viel wie irgend denkbar vor der Oeffentlichkeit zu verkleinern und zu vertuschen, wenn auch vielleicht Nikolai Nikolajewitsch zwischen seinen Generälen wieder mit der ausrutschenden Hand herum gehen wird. Die Russen berichten nämlich über unseren großen Sieg folgendermaßen: Amsterdam, 22. Februar. Di» P»terSburg»r Tel»- graphenaa»ntur v«rbr»it»t folarnd« vom 21. F»bruar dati»rt« offizirll« Schilderung dir russischen Niederlage in Masuren: Nachdem der deutsch« G«n«ralstad sich durch verscht«d»n« hart näckige Angriffe unter entsetzlichen Opfern (Der deutsch» Ge neralstab hat dies Märchen von de« .entsetzlichen Opfern' bekanntlich schon als erfunden dahingestellt. D. Red ) von der Unmöglichkeit, unS vom linken Weichselufer zu vertreiben, batte überzeugen müssen, schritt er End« Januar zur Aus führung «tneS n«u«n Plane«. Dir Konz«ntri«rung deutscher Truppen in Ostpreußen wurde b-r«itS am 4. Februar bemerkt, doch konnte der Umfang dieser Operationen erst einige Tage später festgestellt werden. Um mit der nötigen Schnelligkeit di, notwendigen russischen Truppen an die Front in Ost preußen heranzubringrn und dem Druck d« Feinde« wider- stehen zu können, beschlossen di« russischen Befehlshaber in Ermangelung von Eisenbahnen, da« russische Heer an di« Gr«nz« zurückzubringen. B«i di«s«n Operationen wurde jedoch der rechte Flügel der russischen 10 Armer durch eine vorge drungen« zahlreiche Feindesmacht mit Umzingelung bedroht und zu einer sehr schn«llen umschw-nkenden Bewegung in Richtung Kowno gezwungen. Durch diese schnelle Operation wurde di» Flank« d,« folgenden Korp» entblößt und kam in «ine äußerst schwierig« Lage, d«r sich zu enizirhen nur einigen Abteilungen möglich war. Ander« Korp« der 10. Arme», di« mit Hartnäckigkeit sich durchschlugen, zog«n sich langsam zurück, dabei den angreifenden Feind zurückfchlagend. (?) Die Ope- rationen wurden außerordentlich erschwert durch den Schnee, der die Wege für Auto» unfahrbar machte, wodurch der Train zurückblirb und seinen Bestimmungsort nicht erreichen konnte. (Er fiel dann in die Hände de« Feinde», hätte der rusfi che Generalstab noch hinzufügen können. D. Red) Langsam zurückw«tchend boten unsere Truppen, di« d«n link«n Flüg«l der 10. Armee bildeten, dem Feind noch tagelang Widerstand auf einer Wegstrecke, die sonst in vier Tagen durchmessen werden kann. Am 19. Februar kamen unsere Truppen, indem sie sich auf Augustow zurückzogen, au» der Kampfsphäre und nahmen di« ihnen angewiesenen Stellungen ein. (Im Ge fangenenlager. D. Red.) Inzwischen entwickelte sich di« deutsche Front in der Gegend Ossowetz, auf dem Wege von Lomza nach Edkaban, nördlich von Kadziaiy. An einigen Stellen waren diese Kämpf« sehr hartnäckig. Ist aber der Kampf auf unserem äußersten linken Flügel auch beendet, so fetzt doch sofort wieder rin neuer in der Gegend Grodno und Suchawola ein, wie er bei Ossowetz, Lomza und Prasznysz ja noch tobt. Aus unserem Großen Hauptquartier wurde gestern gemeldet: (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 22. Februar. Westlicher Kriegsschauplatz. Oeftlich Ypern wurde gestern wieder ein kindlicher Schützen- -rade« genomme«. Feindliche Gegenangriffe auf die genommenen Stellungen blieben erfolglos In der Ebampagne herrschte auch gestern verhältnismäßig Ruh,. Di» Zahl der von un» in den letzten der dortigen Kämpfe aefa«ge« ge«a«me«e« Aea«zaf<« hat sich auf 18 Offiziere «nd »der 1VV0 Ma»« erhöht Die dl«» ttgen Verluste des Feindes haben sich al« a«ster« gewöhnlich grast herau»gekellt Gegen unsere Stel- lung nördlich Verdun hat d«r Gegner gestern und heute Nacht ohne ^tden Erfolg angegriffen. In den Vogesen wurden di« Orte Hahrad und Stastwetler nach Kampf ge«O»«e«. Sonst nicht» Wesentlich,«. O,stltchrrKrieg«schauplatz. Die V«rfol- gung in der Winterschlacht in Masuren (hier folgt die schon von un« in d«r gestrigen Nummer abgedruckte, mit vorstehenden Worten beginnende und mit den Wor ten ,ol» völlig vernichtet angesehen werden' schließende amtlich» Meldung). Neue Gefechte beginnen sich b,i Grad«a und nördlich Euchawala zu entwickeln. Di» gemeldeten Kämpfe nordwestlich Ossowetz und Lomza und bei Pra«zny»z nehmen ihren Fortgang. In Polen südlich der Weichsel nicht« Neue«. Oberst» Heeresleitung. (W. T. B.) Wie aus dem Bericht hervorgeht, haben wir auch im Westen merkliche Fortschritte gemacht, und zwar sowohl bei Ypern, in der Champagne wie in den Vv gesen. Eine Privatmeldung über die Kämpfe in'Flau der» ist uns dann noch in folgendem Telegramm zu gegangen: Amsterdam, 22. Februar. Aus Dünkirchen wird „Nieuws van den Dag" berichtet: Die heftige»» deutschen Angriffe haben sich seit einigen Tagen nicht wiederholt. Hartnäckige Kämpfe finden noch statt mit Zwischenpause»» an den Ufern der Lys, besonders bei Warneton, wo die Deutschen einige Brücken über den Kanal nach Lille geschlagen haben. Der Eisenbahn verkehr ist seit zwei Wochen vollständig reserviert für Truppentransporte. Was wir schon gestern vermutungsweise andni tcten, nämlich, daß der von einem unserer „N -Boote torpedierte Dampfer „Belridge" nicht norwegischer, sondern englischer Herkunft ist, wird heute bestätigt Wie nämlich der „Neuen Hamb. Ztg." gemeldet wird, ist der Dainpfer „Belridge" tatsächlich im Besitze eines englischen Reeders. Man sieht also abermals, daß die Engländer nur in einer Hinsicht groß sind, nämlich i», der Lüge. Natürlich lassen sich unsere Unterseeboote durch die englische Flunkerei nicht davon abhalten, weiter ihre Pflicht zu tun. So können wir denn heute abermals vernehmen, daß ein deutsches Tauchboot in der Irischen See einen englischen Dampfer versenkt ha»: Amsterdam, 22. Februar. Aus Belfast an der nördlichsten Küste Irlands meldet Reuter: Am Sonn abend 5 Uhr nachmittags hielt ein deutsches Untersee boot einen englischen Kohlendampfer in der Irischen See an und gewährte der Besatzung fünf Minuten Zeit zum Verlassen des Schiffes, das darauf versenkt wurde. lieber die rege Kapertätigkeit des „Kronprinzen Wilhelm ist nachstehende Drahtung -ingetrofsen: Buenos Aires, 22. Februar (Meldung des Reuterschen Bureaus.) Der deutsche Dainpfer „Hol ger" ist gestern mit den Passagieren und der Beman nung der englischer» Dampfer „Highlandbras" (76(0 Tonnen), „Potaro" >4400 Tonnen), „Hemisphäre" (3500 Tonnen), „Semantha" (2850» Tonneni und des Se-