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Dresdner Nachrichten : 24.02.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189402244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18940224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18940224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-02
- Tag 1894-02-24
-
Monat
1894-02
-
Jahr
1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.02.1894
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Lv. 5 «ufl. 5V.VVV ciuz-tiodlt in r,'rü88tvr .^usnalil: Llxvroe Ovtei» uuä II«r«»v, I»»»»-, K«tvl»«u- « trtL»»oIi»N»-LierLU»v. L»uU- Dresden, 1884. IlllM kiikilck L!twvkt.8»v»tr>u»1.1 I'i>iiil«>. 8»i-i»»«tr>»»» »L cx,or»o» ^»x>o»pl»tn. «»»!»»t»«v ktlr«ek»d« uuä kL>t»ll»ia F.mdrosiu-' U^rttr<«ud. L»»e«lb»»r. nn! «,N,o, 8elüill»«cl»eo in e-iukurbix uuä Knut krLllL klllllLZf mctMBckM I.M U L ö«Ilk vr««ck«« M i <i»Mv llltWkli«!«!. »«ritWlrW« 14. v»pvt««. SlL8VLLrvll zeäer ^rk uns äeu K«ä«utvnä8tou kilu^bütsirn äs« In- uvä Ludlnnäsk, ewptedleu in reiokditftiqer Lu«« »HI ^111». U «tlisfviLnwu, lVe««»»^Ut U. ^ II18. lS«IMv, vi«ßs»>»tv Ä«uls«i»« m INAIIWVI»« VÜ«I»H» a»rvi» «rttlpüstilt in xr.i88»rtix8t«l- ^usivitkl killi^l 4?. IL. Uv«»«, 20 Uüi'lvlltilruffxv 20, Lok« U«rLurvtIwll8trN88v (3 ttr»!,»»). MR»» LL Lniaivf» Ausgabe» des Wäbningoausschuffes. Hofnachrichten. Landtagsverbandluilge», Excelle»; "Bär i. Sladtverorduetensitzung/L„,»«»«»kBli^ 1 «PU». Vv» Iplkstkll. Markthalleiivertiättnisse. Einbrecher Krüger. Gerichtsverhairdlunge». Dagesgeschichte. „Großstadtluft". „Jlie". wünscht gleichmäßigere Behandlung der im Staats- und Koiniiiiin.il dienst lieichästicsten inakliven Offiziere : auch de» in« Staatsdienst besindlichen sollte ihr Gehalt nicht n»i die Pension angerechnei werden dürfen. — "Abg. Bebel iiaz hält seine "Ausführungen au> recht Tic Nlehrzahl der Pensionirungen inerde durch blanc Briefe veranlaßi. Leiste im kräftigsten Mannesaller. naincnstich über bürgerliche, würden durch dieie Briete gezivnngcn. den Abschied zu nehmen. Bei den Offizieren in höchste» Dienststellungen sei das Ticnstaltcr 1890—92 von 67 auf Kl Jahre zurückaegangcn Knegs niinister Bronsart v. Schellendorst: Ter blaue Brief würde da, wo es sich als notbwendig erwiese», von dem Enwiauger gern äuge Für de» Monat März werden Bestellungen auf die „Dresdner Nachrichten" für Dresden dei untrrzeichurter Geschäftsstelle zu 88 Pfennigen, für auswärts bei den Kaiserlichen posransralten im Deutschen Reichsgebiete zu q: Pfennigen, bei den 1t. K. Postämtern in Oesterreich Ungarn zu 88 Kreuzern und bei de» Postanstalten im Weltpostverein mit »utsprechrndem Postzuschlag, angenommen. Geschäftsstelle der Dresdner Nachrichten. Marienstraße 2« (Erdgeschoß). Politische«. Die Berbandlungen des von der Reichsregierung eingesetzten WährungSaiiSschusses. der den Zweck verfolgen soll, Mittel und Wejfe zur Hebung des Silberpreises zu finde», sind am Mittwoch durch eine Ansprache des Reichsschatzsekretärs eröffnet worden. Graf von PvsadowSkp hat hierbei versichert, daß cs der Regierung aufrichtig darum zu thun ist. das thatsächlichc und gutachtliche Material, das der Ausschuß ihr bieten soll, unparteiisch zu Prüfen, um damit die iiothivcndigc Unterlage für die sichere Beurthcilung der Währungssragc und für eventuelle praktische Maßnahmen zu gewinnen. Dieser objektive Standpunkt des Vorsitzenden der Enaueic verdient gewiß volle Anerkennung, und es liegt eine ge- wisse Bürgschaft für die Wahrung dieser streng sachlichen Haltung der Regierung in dem gleichzeitige» Versprechen des Leiters der Reichssinanzen, daß jeder einzelne Vorschlag geprüft und kein Mkbrbeitsbrschlnß seitens der Kommission gefaßt werden solle. Dennoch wird man gut thun, die Erwartungen bezüglich der posi tiven Ergebnisse dieserEnguetc von vornherein aus ein bescheidenes Maß zu rednziren. Schon die Erfahrungen, die im Allgemeinen mit derartigen Ausschüssen und Konferenzen gemacht worden sind, berechtige» nicht gerade zu weitgehenden Hoffnungen. Selten hat der Weg der Enguetc. besonders in der Znsaniinensetzung wie sie die vorliegende bietet, dazu geführt, unmittelbar die feste Grundlage für ein gesetzgeberisches Vorgehen zu schassen. Es sei hier nur an die internationale Arbcitcrschutzkvnscren; i» Berlin und an die Börsen- enguctctommission erinnert. Jene wurde seinerzeit in der ganzen Welt als ein epochemachendes Ereigniß ersten Ranges begrüßt und doch besteht ihr thatsächliches Ergebniß lediglich darin, daß die Archive der betheiligten Staaten um einige dickleibige Protokolle bereichert worden sind, in denen die schönen Reden und die wohl gemeinten Bauchlage verzeichnet stehen, ohne daß sich heute irgend Jemand noch der recht überflüssige» Mühe unterziehen mag. diese Protokolle zu studircn. Mit allscitiger Freude und Gciiugthuuiig wurde vor zwei Zähren auch der Entschluß der Regierung begrüßt, die Börscnreform durch eine gründliche Engucte einzuleiten, welche den gesetzgebenden Faktoren die Unterlage für den Umsang des Rcformbedürfnisscs und die zweckmäßigste Art seiner Befriedigung liefern sollte. Seit zwei Monaten liegen die Resultate dieser Enguetc vor. Aber schwerlich befürchtet oder hofft heute Jemand, daß die umfangreichen Untersuchungen derselben dazu angethan sind, eine gründliche Reform der Börse anzubaknen. Praktische und theoretische Sachtenntniß war in der Kommission gleichmäßig ver treten und mit deutscher Gründlichkeit hat man länger als ein Jahr gearbeitet. Dennoch ist man heute zu der Annahme be rechtigt, daß das Ergebniß der Börsenenqueterommission ein papiernes bleiben wird. Die Aufgabe, welche die Börsenenquete zu bewältigen hatte, tvar eine schwierige: aber noch ungleich schwieriger ist das Gebiet der Währungsfragcn. Hier stehen sich die Gegensätze unversöhnlich gegenüber und es ist so gut wie ausgeschlossen, daß die grundsätz lichen GoldwährimgSleutc vom Schlage Ludwig Bambcrger's und die extremen Bstnetallisten jemals nach irgend einer Richtung hi» zu einer Einigung gelangen können. Die überzeugten Vertreter der Goldwährung wie der Doppelwährung halten daher eigentlich eine solche Enquete überhaupt für überflüssig, da für beide Par teien ihren theoretischen Nebcrzeugungcn entsprechend der Weg, den die aktive Währungspolitik i» Zukunft cinzuschlagc» hat. von vornherein gegeben ist. Für dir enragirten Anhänger des Goldes rristirt die Frage gar nicht, zu deren Prüfung der Währungs- Ausschuß berufen ist. ob nämlich und eventuell durch ,reiche Maß. nahmen es ausführbar erscheint, de» Werth des Silbers wieder zu heben und zu befestigen. Die Verfechter der Alleinberechtigung des gelben Metalls werden sich sicherlich nicht durch die Argumente ihrer Gegner, die sic ja schon vor der Einberufung des Unter suchungsausschusses hinlänglich gekannt und geprüft zu haben glauben, von der Behauptung abbringen lassen, daß das Silber infolge seiner vermehrten Erzeugung und des fortdauernden Sinken- im Werthe nicht mehr als Preismesser dienen könne. Die Bam- bergcr »ndGenossen werden daherauch nach derEnqnete bei der Ueber- zeugung beharren, daß der statu« qua in der Währungsfrage unbe dingt aufrecht erhalten werden müsse. Der Vertreter der Reichs- regicrung nannte in seiner Begrüßungsansprache die zunehmende Sildercntwerthung eine ernste wirthschastlichc Frage, die eingehen der Prüfung bedürfe. Die Hälfte, wenn nicht gar, die Mehrheit der Kommission steht aber auf dem Standpunkt, daß nur das Gold als vollwerthiges Münzmelall nnzucrkennen ist. Diese muß daher a priori die von der Reichsregierung gestellte Frage verneinen nnd es ist nicht rinzusrkcn, wie der Ausschuß zu drin vom Grafen von Posadowskh für den Arbeitsplan vorgczeichneten Ziele ge- langer» soll »eine von allen Seiten für den Inhalt der Bcrathungcn als maßgebend anerkannte Grundlage zu gewinnen". Um sich keinen Illusionen hinzugeben, muß man sich weiter vergegenwärtigen, daß bisher alle Enqueten über die Währungsfrage — und cs sind solche anderwärts wiederholt vorgenommeir worden — diese Frage selbst praktisch nicht um einen Schritt gefördert haben. Sv ist bei spielsweise die große englische Wührungsengucte. die sich jahrelang abgemüht hat, zu praktischen Vorschlägen zu gelangen, gänzlich resultatlos verlaufen. Schließlich darf man auch nicht übersehe», welcher Erwägung der Währungsausschuß seine Entstehung verdankt. Nicht aus innerster Ueberzeugung, sondern lediglich aus taktischen Gründen, um den ostpreußischcn Agrariern eine goldene Brücke zur Ver ständigung wegen des deutsch-russischen Handelsvertrages zu bauen, zeigte sich Graf von Caprivi Anfang Januar bereit, in eine Er örterung der Silberfrage einzutreten. Er hoffte, mit diesem Zuge- ständniß einen Theil der konservativen Opposition für den Vertrag mit Rußland zu gewinnen. Von der Bereitwilligkeit aber, in eine Diskussion über die Währungsfrage einzutretcn, bis zu einem that- sächlichen Entgegenkommen ist ein sehr großer Schritt. Bei aller Hochachtung vor der Schmiegsamkeit der Caprivi'schcn Ansichten und seiner Nachgiebigkeit, sich anderen Uebcrzeugungen miterzuordncn, darf doch nicht vergessen werden, daß der Reichskanzler noch bis vor Kurzen! in der Währungssragc einen schlechthin kategorischen UnsehlbarkcitsrStandpnnkt vertreten hat, der demjenigen des Bi inetallismns diametral gegcnübcrstcht. Im December 1892 legte der Reichskanzler Werth daraus, die Stellung der Reichsregierung dem „demagogischen" Bimctallisnius gegenüber „sestzulegcn". Er sagte damals im Reichstage: „Der Bimctallisnius ist ein ausge zeichnetes Agitativnsmittel, weil es sehr wenig Menschen giebt. dir ihn wirtlich verstehen und durchsch a neu. er wird aber auch ein sehr gefährliches Agitationsmittel. Seit Jahren wird dem Lande gesagt: "Wenn nur der Bimctallisnius cingeführt würde, dann würden die Klagen der Landwirthschast schwinden. Ich für meine Person bin doch noch zweifelhaft, ob diese Behauptung richtig ist und ich sehe, daß Männer, die sich mehr damit beschäftigt haben als ich gerade, in diesem Punkte auch zweifelhaft sind." Noch bei der Verhandlung über den Handelsvertrag mit Rumänien wies Gras Caprivi jeden Versuch, die Währungssragc nur einmal objektiv zu behandeln, weit von sich, und man müßte zu den Vertrauens seligsten Optimisten gehören, wenn man angesichts der Znsammen- setzung der Engiietetoininissiv» der Hoffnung Raum geben wollte, als sei dxr Reichskanzler ernstlich bestrebt, dem Bimetallismiis in Wirklichkeit entgegenzulonimeii. „Man spricht vergebens viel zu versagen, der Ändere hört von Allem nur das Nein!" Dieses "Rein hat Graf Mirbach deutlich vernommen. Er hat infolgedessen sofort nach dem Zusammentritt der Enquete das ihm ge wordene Mandat niedergelcgt. Die Schlußworte der Erklärung, mit welcher der bekannte Vorkämpfer der Doppelwährung seinen Austritt motivirt. lauten: „Eine Engucte, welche lediglich vrat tische Vorschläge zur Lötung der Silberfrage zu entwerfen hat, darf nach meiner Auffassung nur aus Männern zusammengesetzt sein, welche ans dem Boden stehen, daß sic das Silber als voll- werthiges Münzmetall acceptire». ES »st weder nöthig, noch er wünscht, daß dieselben säinintlich den unbedingt bimctallistischen Standpunkt einnekmen. Dagegen erscheint es mir ganz ausge schlossen, daß eine Engucte. deren Mehrheit unbedingt auf dem Standpunkte der einseitigen Goldwährung steht, praktische Vor schläge zur Lösung der Silbersrage macht, wie ich sie im Interesse der schwer darniwerlieaenden Produktion namentlich aus dem Ge biete der Landwirthschast für unbedingt notbwendig halte. Ich halte bei der Zusammensetzung derEnaucte meine Betheiligung an den Arbeiten derselben für zwecklos und scheide aus derselben aus." Es ist wahrscheinlich, daß diesem Beispiele auch die näheren Ge sinnungsgenossen des Grasen Mirbach Folge leisten werden. Man braucht daher keine besondere Prophctengabe zu besitzen, um niit Bestimmtheit Vorauszusage», daß die Währungsenquete gemächlich im Sande verlaufen wird, ohne den mindesten Beitrag zur Hebung oder Festigung des Silberwerthes geliefert zu haben. um Aeruschrkib- und Kernsprech-Berichte vom L3. Februar. Berlin. Der Reichstag nahm den Antrag der Sozialdemokraten wegen Einstellung des gegen ihren Genossen Schmidt-Frankfurt schwebenden Strafverfahrens für die Dauer der Session an. Dann wurden Wahlprüfiingcn erledigt. Die Walilcn der Abgg. v. Bcnda und Geicher wurden beanstandet, ebenso die Wahlen der Abgeordneten Dr. Görst und Dr. Pichler. Die Wohl des Abgeordnete» Euler wurde für giftig erklärt. Erhebungen werden ferner u. A. beantragt über die Wahl des Abg. Grasen v. Bismarck-Ichönkausen. 3. Wahlbezirk Magdeburg. — Beim Etat des Pensionssonds beantragt Abg. v. Schöning (kons ), den Reichskanzler zu ersuchen, dahin zu wirken, daß denienigcn Sanitätsoffizieren. Militärbeamten nnd Mannschaften von Heer nnd Marine, welche infolge einer 1879 71 erlittenen Verwundung verhindert waren, an den weiteren Unternehmungen des Feldzugs theilzunehmen. und welche dadurch der Anrechnung eines zweiten Kriegsjahres bei der Pcnsionirung verlustig gingen, der betreffende Pensionsausfall erstattet werde. - Abg. Bebel ijoz) wendet sich gegen die durch die häufig frühzeitig vorkvmmcndcn Pensionirungen noch brauchbarer Offiziere veranlaßte Belastung des Pensionsfonds. Daß die Mehrzahl der pensionirten Offiziere im Moment der Pen- sionirung in der That noch dienstfähig seien, beweise die Tbatsache, daß die Pensionirten aufgefordert werden, sich im Kriegsfall wieder zur Verfügung zu stellen. — KriegSminister Bronsart v. Schellen- borff erwicdert, daß trotz der Heercsverstärkungen der letzten Jahre das Anwachsen des Pensionssonds von 1889—98 nicht größer war als von 1881—89. Auch ist der Mehrbedarf an Pensionen an Offiziere und Beamte in einem kleineren Prozentsatz gestiegen, als der für die Mannschaften. Die Zabl der Pensionirungen bat in den letzten Jahren keineswegs zugenommen. Von einer besonderen Verjüngung der Armee kann man nicht reden: das Durchschnitts alter der Generale ist jetzt Vl Jahre, genau so wie seit Jahren, ebenso ist seit Jahren das Durchschnittsalter der Generalleutnants, Regimentskommandeure n s. w nicht mehr heruntergrgangen. Die meiste» Offiziere suchen ihren Abschied selbst nach, wenn sie sichle», daß sic ihrer Stellung nicht mehr gewachsen sind Im Kriegsfall sind die vensionirtcn Offiziere febr werthvoll. aber sie werden dann in Stellungen kommondirt. wo ihnen geringere Aus gaben gestellt werden. (Beifall rechts.) — Abg, Pirsche! tul ) nommen: eine Bevorzugung der adeligen Offiziere finde nicht stall — Generalleutnant v. Lvitz: Daß cs sich bei den Offiziecen im Allgemeinen um kräftige Personen handele, sei richtig: aber Rhen matlsmus oder Lungenentzündung, wie solche die Thätigteit der Offiziere mit sich bringt, nöthige vielfach zu Pensionirungen. — Der Etat wird genehmigt und die Resolution v. Schöning ange nommen. — Bei dem Etat der Reichsjustizverwaltung führen die Abgg. v. Salisch und Sachssc (Beide kauf.) Beschwerde über die "Art der Führung der Standesamlsregister. Papiewerschmendiiiig. ungeschickte und unverständige Abfassung der Protokolle. Umstand lichtesten bei Ertheilung von Auszügen u. s. w. Der Bundesroth hätte dem diirch geeignete AusfühmngSbestinunungcn Vorbeugen müssen. — Staatssekretär Niebcrding giebt das Vvrhairdeniein kleiner Mängel zu: Abstellung derselben müsse aber vorwiegend durch die Laiidesvcrwaltung erfolgen. — Aus eine Anfrage des Abg Tr. Bachem (Centr.) erwiederl der Staatssekretär, er hoffe, daß die Arbeiten der Kominissivn für das bürgerliche Gesetzbuch in nicht allznlanger Zeit zum Abschluß kommen. Die allgemeinen Grniidgcsetze, das Obligationsrecht nnd das Sachciircctn. sind ab- geschlossen oder doch dem Abschluß nahe, das Erbrecht wird hoffent lich im Frühjahr lM5 fertiggestellt sein, dann würde man an dos Eiiisühriinysgesetz herantreten, das allerdings einige Schwierigkeiten i» sich schließe: aber auch das Einführunasgesetz werde wohl im Spätherbst 189-, fertig werden können Der Reichskanzler habe beim Bnndcsrath beantragt, daß die Einzclrcgierungcir schon jetzt die bereits fertigen Dheile des Gesammtwcrkcs in Bcrathung »ch- men. Es sei deshalb zu erwarten, daß auch der "Bundesroth schon im Spätherbst 1895 Stellung für den Gesetzentwurf würde nehmen können. Wenn dann der Reichstag der Sache ebensolchen Fort gang gebe, würde das Gesetzbuch binnen kurzer Zeit fertig werden. — Abg. Dr. v. Kuitti i»Iö weist als Milglico der Kommission für das bürgerliche Gesetzbuch den Pom Abg. Schröder istcis. Ver) gegen die Kommission erhobenen Vorwurf zurück, daß sic sich zu sebr ans juristische Detailftagen eingelassen babc. Tic Kommission müsse die an den "Beschlüssen der ersten Lesung von dcr Oeffentlich- kcit geübte Kritik berücksichtigen. — Beim Etat der Reichseiscn- bahnen wünschte Abg. Tr Hammacher inl.i reichs . nicht landes gesetzliche "Regelung des Pfandrechtes an Eisenbahnen. — Abg. Schultz (Reichsp.) erwiederl, es sei nicht angängig, ein solches Svezialgesetz zu erlassen, ehe nicht das Pfandrecht rm Allgemeinen im bürgerlichen Gesetzbuch geregelt sei. An sich sei die Frage aber rivaten zu legen, ie Zuschlisse wur- Berli n. Im A b geordnet e n h a n s e wurde beim Etat für Handel und Gewerbe übce die hohen Zuschüsse geklagt, welche die König!. Porzellanmanusaktur erfordert und eine bessere taut- mäimische Führung des Instituts gewünscht. Die Meißner PorzeUanmanusakillr erfordere so hohe Zuschüsse nicht. Minister v. "Berlepsch erwiderte, daß, wenn man das Institut zu einem ac winnbringenden Unternehmen umwandeln wollte, es schließlich besser wäre, den "Betrieb in die Hände von ' Dazu würde er aber seine Hand nicht bieten, den bewilligt. Der Anarchist Henrh gestand ein. der Urheber des Attentats in der Rne des Bons Enfants gewesen zu sein. Er machte darüber eingehende Angaben und behorchtet, daß er ohne Cvmplicen gehandelt habe. Berlin. Die Kommission für die Arbeiterstalistik bat eine endgiftigr Beschlußfassung über die Arbeitszeit in Konditoreien und Bäckereien ergeben. Als vorläufige Ansicht der Mehrheit der Kommission ergab sich Folgendes: Für Bäckereien und Konditoreien wird eine Beschränkung der täglichen Arbeitszeit und der Sonn- tagsarbcit für erforderlich und durchführbar gehalten. In Bäckereien darf die Arbeitszeit der Gesellen an de» sechs Wochentage» zu- stniine» die Dauer von 75, Stunden, die tägliche Arbeitszeit oic Dauer von 1 t Stunden nicht iibeifchrcitc» Pausen, welche kürzer sind als eine Stunde, sind in die Arbeitszeit cinzurechnen. Die tägliche Arbeitszeit der Lehrlinge ist im ersten Lcbrjalnc durch- schniftlich »in "2 Stunden, im zweiten Lelnjalire nn> eine Stunde kürzer zu betrachten als die der Geiellen nnd darf im ersie» Lehr ahrc die Dauer vnn I I Stunden nicht übelichr.'iten. Fiii Hi Dage im Jahre bleibt die Arbeitszeit unbeichräntt An Sonntagen rst den Gesellen »nd Lehrlingen eine nnnnterbrvchcne Ruhezeit von 16 Stunden zu gcmäbrcn, doch sind während derselben die Vor- bereitnngsarbefteir für die in der Nacht znm Montag beginnende Schicht bis zur Tanci einer halben Siundc zu geiiaften In Konditvreien ist die Arbeitszeit für die sechs Wochentage zistmnmcn ebenfalls aus 75, Stunden, die Däner der täglichen Arbeitszeit da. gegen nicht ,zn beichränke» Bezüglich der "Berechnung der Pausen und der Beschäftigung der Lebriingc sollen die für die "Bäckereien ausgestellten Grniidiätzc in Anwendung kvmmcn FürKO Daac im Jahre bleibt die Arbeitszeit unbeichränkt Am Sonntag ist die Arbeit um 12 Uhr Mittags zu beenden: nur solche Maaren, welche unmittelbar vor der Verzehrung zubercitet werden, wie Eis, Erenic >i. s. w.. können auch am Sonntag Nachmittag hergestcllt werden, doch ist den dabei beschäftigte» Personen als Ersatz ei» freier Nach mittag in der Woche zu gewähren — Zum 16. Mär; werde» Ver treter der Glashüttenindüstrie nach Berlin berufen werden, um mit Regierungsvertretern den für diese Industrie ausgearoettcten Entwurf vou Ausnahmebestimmungen über die Sonntagsruhe durchzusprechen. — Für die Hi»terbl>ebenen der auf der „Branden burg" Verunglücktcn hat der Kaiser aus seiner Privatschatnlle eine größere Summe ansgewvrrcn. Aelnilichc Zuwendungen sollciij von sämnftlichen Mitgliedern des königlichen Haines beabsichtigt sein. Die Reise des Kaisers nach Abazzia ist erst nach Abschluß des deutsch russi schen Haiidclövertmgs imReichstag zu erwarte».—In der Budgetkoni mission des Reichstags wurde heute die Berntlmng des Extra Ordinartums bom Militär Etat fortgesetzt Die,um Erweiterungs bau des Militär Reitinstituts in Hannover für Grnnderwerb ge forderten 278.,Xi" M wurden bewilligt: abgelelint wurden <j09.«Xift M ats erste Beirate ffir eine Kavallenekaierne in Karlsruhe und 1«,,900 M zur Eiwertcrung de, KavaUcrietaicinc in Ricienburg — Die Slcnwclikencl-Kommtssiov vcs Reichstags beschloß heute, die Pfimd'S «SZ- Kindermilch. vrtsdlin Artkcrri Kebr. Pfund» VaatziurSr. 7S.
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