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Dieses Vlatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Rates zu Dresden für die Stadtteile Vlasewitz, Döschwitz. Weitzer Hirsch, Bühlau, Rochwitz und Laubegast (II. und III. Verwaltungsbezirk) der Gemeinden Wach» witz, Riederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weißig und Schönseid, sowie der Amtshauptmannschast Dresden. Ver«a-i Eltga».B«chdn»ckrr«i «d » S«, Vr»»-«ENafev»ttz. - V«nmtw»Mch M L-kate- «arl Vr«ch». für d« Inhalt Sv-«« Werner beide m Dresden. Werde» di« »geaalte« Petit-Zeit« mit 2S Goldpfennigen berechnet, Reklamen die 4 gespaltene Zeil» Golbpfennt-en. Anzeigen u. Reklamen mit Platzvorschriften und ichwierigen Satzarten «»erden mit 50 X , Aufschlag berechnet. Schluß der Anzeigenannahme vorm. Uhr. Für das Erscheinen 1 der Anzeigen an bestimmten Tagen ober Plätzen, sowie für telephonische Aufträge wirb v I keine Gewähr geleistet. Insertionsbeträae sind sofort bei Erscheinen der Anzeige fällig. " I Lei späterer Zahlung wird der am Tage der Zahlung gültige ZeileopreiS In Anrei nun, » ' gebracht. Rabattanspruch erlischt: b.vei^pät.Zahlung, Klage ob. Konkurs d. Auftraggebers mit Loschwiher Anzeiger L.Ä Tageszeitung für das östliche Dresden und feine Vororte. »o Am«.?»»»»«- »ab Kmüst«, Lebe» d» «lb, Agrar-Dart«, Rabio-Zeitun-, I Anzeigen werb«» Mißestund^Aus alter und neuer Zett, M*den-Z«ituvg, SchnittmAer^ea. betrügt frei Ins Haus I mit 100 Goldpfen St Zernspr. aufgegeb werden, tön», wir ein« Verantwort. b«z. der Richtigkeit nicht übernehm. ————— 89. Jahrgang - Donnerstag, den 78. August Nr. 192 1927 Ein Naggenerlaß des Reichswehrmimsters Nie französische presse bezeichnet das neu« Handelsabkommen mit Deutschland als wirtschaftliches Locarno — Bereits 100 Verhandlungstage im Barmat-Prozeß — Unter starker Anteilnahme des Publikums hat gestern die Ziehung der S. Klaffe der preußischen Staatslotterie begonnen Deutschlands Dank an Washington Der „Lokalanzeiger" meldet aus Washing ton: Die deutsche Botschaft übermittelte dem Staatsdepartement und anderen beteiligten Behörden den aufrichtigen Dank der deutschen Negierung für die weitgehende Unterstützung der deutschen Flieger durch Uebermittlung ier Wetterberichte der Warinestation Dar Habpr, sowie die Bereitstellung der ameri- Lnlschen Flugplätze für die Landung. Der Botschaft wurde die Versicherung ge geben, daß sie auf die gleiche Unterstützung und Zusammenarbeit auch fernerhin rechnen könne, für den Fall, daß die deutschen Flie ger sich für einen neuen Versuch entscheiden sollten. * Das wiro im« der Amerika-Klugpost? Die der „Europa" mitgegebene Post ist von dem Degleitflugzeug „G 31" nach Dessau zurückgebracht worden. Sowohl die der .Europa" wie die der „Bremen" zur Be förderung übergebenen Postsendungen ruhen im Tresor des Dessauer Postamtes. Lieber ihr weiteres Schicksal trifft das Reichspost ministerium die endgült'.ge Entscheidung, und zwar erst dann, wenn die Verhandlungen über den Zeitpunkt eines neuen Startes der Junkers-Piloten abg"^lZsen sein werden. Auch die Franzosen starten noch nicht Obgleich die beiden Ozeanflieger Coste und Le Brix startbereit sind, ist einstwei len an einen Abflug nicht zu denken, da die Wettermeldungen vom Ozean unent wegt ungünstig lauten. Auch die Repara turen an der „Miß Columbia" sind ausge führt, und das Flugzeug ist startbereit. Einstweilen aber leidet noch die ganze nordfranzösische Küste unter Sturmverhee rungen, die den ganzen Schiffsverkehr lahmlegen. Eberts Nachlaß unter Zensur Ter Sohn des verstorbenen Reichspräsiden ten Ebert, Fritz Ebert, -er in Brandenburg Parteiblattredakteur ist, will in einem Dresd ner Verlag den schriftlichen Nachlaß seines «aters herausbringen. Nun teilen die „Leip ziger Neuesten Nachrichten" mit, daß der sozial, demokratische Parteivorstand dem jungen Ehert niitgetetlt habe, das Druckmanuskript müsse dem Parteivorstand vorher vorgclegt werden. Es müsse von einem zuverlässigen Mannck auf leine Wirkungen für die Partcigegenwart ge- vrüft werden. Der junge Ebert habe diesem Vesehl Gehorsam geleistet und so sei aus dem Manuskript alles heransgestrichen morden, was Friedrich Ebert, der Vater, über seine noch «benden Parteigenossen, namentlich über bcheidemann, gesagt habe. Hindenburg-BriefmM i «n Die Verwaltung der Hindenburg-Spende bereitet im Einvernehmen mit dem Reichs- pvstministerium die Ausgabe von Hinden- MW-MOM M» Kl MWkMMM Die deutsche Wehrmacht soll in der Entspannung der Gegensätze «m Flaggenstreit m>t gutem Beispiel vorangehen Oer Erlaß Reichswehrminister Geßler hat unter dem 18. -. M. einer» Erlaß an die Reichs wehr ergehen lassen, der die Beflaggung von militärischen Dienstgebäude», aber auch von Privatwohnungen der Wehr machtsangehörigen und die Auswahl von Krauzschleisen bei Beerdigungen regelt, indem er auch für diese Zwecke schwarzrot- gold bestimmt. Der Erlaß geht davon ans, es habe in der Oesfentlichkeit zu unlieb samen Erörterungen geführt, -aß Reichs wehrangehörige ihre Privatwohnung le diglich schwarzweißrot beflaggt haben. Die Begründung An den Erlaß knüpft sich eine längere Erklärung des Ministers, in der es heißt: „Wie die Verhältnisse in Deutschland lie gen, bedeutet die Verwendung der schwarz weißroten Farben ohne gleichzeitige Be rücksichtigung der Nationalfarben Schwarz- Rot-Gold eine politische Stellungnahme und Betätigung und ist daher gemäß § 36 des Wchrgesetzes verboten. Darüber hin aus ist ein solcher Vorfall aber geeignet, meinen Kampf um die überparteiliche, nur dem Staats wohl dienende Stellung der Reichswehr zu erschweren und den Gegnern der Wehr macht Waffen in die Hand zu geben. Mit allen Mitteln suchen diese Kreise den Nach weis zu führen, daß die Wehrmacht ganz einseitig eingestellt sei, und ihre „unpoli tische" Einstellung in Wahrheit nur ein Deckmantel für ihre Rechtsorientierung darstelle. Gerade in der Flagaenfrage, die im Vordergründe des politischen Kampfes steht, ist deshalb äußerste Zurückhaltung am Platze. Ich bin mir nicht im unklaren darüber, daß eine solche Haltung der Wehrmacht von einem Teil der Bevölkerung ver übelt wird, und daß gerade für den Soldaten, der un ter den Farben Schwarz-Weiß-Rot ge kämpft und geblutet hat, ei« großes Maß von Selbstüberwin dung und Zioilkourage daz« gehört, um diesen Standpunkt in aller Oefseut- lichkeit zu vertrete«. Derartige Gefühle und Empfindungen, für die ich das vollste Verständnis habe, müssen aber unterdrückt werden, wenn es die große Aufgabe der Einigung unseres Va terlandes verlangt. Denn die Wehrmacht ist durch ihre« Werde gang und die jetzigen Ausgabe« i« erster Linie berufen, die Achtung vor der großen Vergangenheit mit dem treuen Dienst am bentige» Staate zu verbinden. Ich betrachte sie daher als wohlbefähigt, im Flagaenstreit des deutschen Volkes durch ihr Beispiel die Gegensätze zu ent spannen. - * Neuregelung der Reichswehrbesoldung Nach einer Korrespondenz-Melduna soll die Besoldung der ReichSwehrangehörigen künftig, »ntsprechend einem Beschlusse des Reichstages von dem für die Reichsbeamten gültigen Schema losgelöst werden. Man will, da sich die Bestimmungen der Besoldungsordnung vom Jahre 1920 teilweise nicht bewährt haben, auf die Besoldungsgrundsätze vom Jahre 1909 'urückgreifen und wieder Stellengehälter fest legen, wobei der Dienstgrad des Gehalt be stimmt. Die Mannschaft wird nach den neuen Plänen eine allgemeine Aufbesserung ihrer Bezüge erhalten: die Bezahlung der Bervslegung bleibt, dagegen tritt künftighin an Stelle der bisher bezahlten Unterkunft trete Unterkunft. Günstiger werden vor allem die Bezüge der Obergefreiten gestaltet, die aus verschiedenen Gründen nicht Unteroffiziere werden können, aber jetzt in die Lage versetzt werden sollen, im zulässigen Alter einen eige nen Familienstand zu gründen. Für den Leutnants- und Oberleutnantsrang sind vier Gehaltsstufen, für den Hauptmannsrang drei Gehaltsstufen vorgesehen: jede Stufe umfaßt eine Zeitspanne von drei Jahren. Vom Ma ior ab sollen Einzelgehälter bezahlt werden, und kür alle Reichswehrangehörigen und deren Familien bis zum Oberst einschließlich ist eine wirksame freie Heilfürsorge geplant. burg-OubiläumSmarken vor. die einige Wo chen vor dem 60. Geburtstag des Reichs präsidenten zur Ausgabe gelangen sollen. Es handelt sich dabei um vier Markenwerte, und zwar zu 8, 15. 25 und 50 Pfennig. Außerdem soll eine Postkarte mit einge druckter 8-Pfg.-Marke und mit besonderer Ausstattung ausgegeben werden. Da aus dem Verkauf dieser JubiläumSmarken eine große Summe der Hindenburg-Spende zu geführt wird, werden die Marken zum dop pelten Betrag des Rennwertes verkauft. Die Ausgabe wird etwa Mitte September be ginnen. Auch ein Jubiläum Am Dienstag fand in Berlin-Moabit der 100. Verhandlungstag im Barmatprozeß statt. Voraussichtlich wird der Prozeß noch ois Ende dieses Jahres dauern. Rach sieben monatiger Verhandlung ist man jetzt zum sechsten Teile der Anklageschrift vor;> drungen. Die Schöffen, die Gewerbetreibende sind, haben zur Aufrechterhaltung ihrer Ge schäfte einen Stellvertreter nehmen müssen, dessen Gehalt allerdings von der Gerichte lasse bezahlt wird, da die Schöffen derartige La sten auf die Dauer, nicht tragen können. ynen. vollkommnung an Fahrzeugen und Fahr ba^— Zur schnelleren Bedienung des Ver kehrs dient die Beschleunigung der Züge. Diese haben zwar im Personenver kehr für die D-Züge noch nicht überall die Geschwindigkeit der Vorkriegszeit wieder erreicht, gehen derselben aber bald ent gegen. Um so größer sind dafür die Be- schleunigungen der Güterzüge geworden, die infolge der Einführung der Kunze- Knorr-Bremse sich der der Personenzüge nähern. Durch Einführung durchgehender Eil güterzug - Verbindungen zwischen den Hauptverkehrspunkten Deutschlands und die Bekanntyabe ihrer Fahrpläne an die Verfrachter sind viel schnellere Transporte ermöglicht als in der Vorkriegszeit. Er zielt sind diese Erfolge dadurch, daß auch für diese Eilgüterzüge für gute Anschlüsse an den Knotenpunkten gesorgt ist, vor allem aber dadurch, daß das Rangieren auf den Unterwegsstationen ausgeschaltet wird. Das Hauptinteresse hat der Verkehr an billigen Personen-Fahrpreisen und nied rigen Güterfrachteü. Wer die Personen sahrpreise Deutschlands mit denen des Auslandes vergleicht, wird der Reichs bahn zugestehen, daß sie meist bedeutend niedriger sind als die des Auslandes, ab gesehen von den Ländern mit nicht ge sicherter Valuta. Es ist ja bekannt, daß ein Land von einem anderen selten etwas lernt. Es werden im Auslande dieselben Fehler gemacht, wie sie Deutschland damals Ile MMOll im MM voll MW M MW Von Generaldirektor Dr. Dorpmüller Die Reichsbahn hat an der Bewältigung des Verkehrs den weitaus größten Anteil sowohl im Vergleich mit der Binnenschiff fahrt als erst recht mit den jungen Ver kehrsmitteln, Kraftwagen und Flugzeug. Ihr Verkehr gliedert sich in Beförderung von Personen und Gütern. Ihre Arbeit ist so innig mit den Belangen des wirt schaftlichen Lebens verbunden, daß sie unter ständiger Kritik der Oesfentlichkeit stehen muß. Man verlangt von der Eisenbahn Si cherheit, Schnelligkeit, Pünktlichkeit und Billigkeit ihrer Transporte. Der Wahlspruch „Safety first" ist nicht erst in Amerika erfunden, er ist eine alte, der Reichsbahn von ihren Vorgängerin nen, den Staats- und Privatbahnen über mittelte Richtschnur. Hinter derSicher - heit haben alle anderen Rücksichten zu rückzutreten, sowohl sächlicher wie per soneller Art. Wem Leben und Gut seiner Mitmenschen anvertraut ist, bei dem dür fen zur Erfüllung der ihm übertragenen Pflicht der Sicherheit die Kosten keine Rolle spielen. Nun mehrt sich mit zunehmendem Ver kehr und wachsender Geschwindigkeit die Gefahr. Daher die ununterbrochenen Ver besserungen auf dem Gebiete der Sicher- he tsvorrichtungen und die ständige Ver I .WMMWPMMi ..'ML',- »