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Morler m Grenzbote Die- Blatt enIHM die amtlichen Bekanntmachung« derAmtshaupt- i""""" """""" -- r Der Adorf« Grenzdote gÄangt jedm Wochent. : Mannschaft Oelsnitz i. BogU., des Amägericht», r Im Falle höher« Gewalt (Krieg od« sonstige r r nachm. zur Ausgabe, für den nächsten Tag vorda- : d« Amtsamoaltschast und de» Stadtrate» zu Adorf im Vogtland ; Störung des Betriebes) hat der Bezieher keinen l t tiert.—Anzeigen nach Tarif.-Postscheck.Konto ! HM r Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der : »7869 Leipzig. — Fernruf Rr. 14. »egr. 18LL Zeitung od« auf Rückgabe des Bezugspreise». L MNorf WEBad Mter,Bad Brambach, AmWiw,Breitenfeld,Bergen,Freiberg,Sber- «. rintergeNenMn, Srrmsgrlm, ÄgelöbMLSenbetba, Rüblbmiien Hebrrsrench, Rrmtengrün, Schönberg, eiebenbrmm, Sohl, Wvhlbach u. das übr. obere Bgtl. So«ntas< rt«e Ittusteteet» Snt»rha>tunosbrttavtz Druck und V«lag: Otto Meyer, M>orf (Bogll.), Bergstraße 14. — Verantwortlicher Schriftleit«: Otto Meyer, Adorf (Vogtl.) Nr. 2?2 Ssnnsdsnd, itrn 23. 1929 96. Sperrung -es WWegs i« einer Fahrtrilhinng. > Der bisher für Kraftfahrzeuge völlig gesperrte Mühltveg wird in der Fahrt richtung von der Markneukirchner Straße nach der Mehltau zu M den Verkehr mit Kraftfahrzeugen stetgegeben r für den gleichen Verkehr von der Melita« neeh der Markneukirchaer btoahe zu bleibt der V1ühl«»eg qefpervt. Die unter dem 28. Januar 1926 er lassene Bekanntmachung wird, soweit sic sich auf die Sperrung des Mühlwegs bezieht, in soweit aufgehoben. Uebertreiungcn werden nach H 3V Abs. 1 der Verordnung über Kraftfahrzeugverkehr 16. März 1988 in Verbindung mit 21 des Gesetzes über den Verkehr mit Krast- sahrzeugen nom 3. Mai 1909/21. Juli 1923 mit Geldstrafe bis zu 150 RM. oder mit Haft bchrvst. Adorf i. V., den 21. November 1929. Due Stadteat. In dem Kaakarsverfahrea über das Vermögen des Schneiders Auel Ernst HäUer in Adaef, Oelsnitzer Straße, wird a) die Vergütung des Verwalters auf 300 RM. festgesetzt, seine Auslagen auf 14.25 RM.; d) zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters und zur Anhörung der Gläubiger über die Erstattung der Auslagen an die Mitglieder des Gläubigerausschusses SH>l«Hteraaa auf den 4. Dezember 1929 vormittags 10 Uhr an beraumt. Amtsgericht Adorf i. Vgtl , den 18 November 1929. K 5/29. Jni Konkursverfahren über das Vermögen des Schuhwarenhändlers Jafef Haf- maaa in Aharf soll mit gerichtlicher Genehmigung die Schlußverteilung erfolgen. Zu berücksichtigen sind dabei 64.90 RM. bevorrechtigte Forderungen und 3369.85 RM. nicht- bevorrechtigte Forderungen. Verfügbar sind 307,20 RM. Masscbestand, von denen vorab die Kosten des Verfahrens zu kürzen sind, während die Zinsen der Hinterlegungsstelle noch hmzutreten. Die Schlußrechnung nebst Anlagen und das Verzeichnis der zu berücksichtigenden Forder ungen liegen in der Geschäftsstelle des Amtsgerichts Adorf zur Einsicht der Beteiligten aus. Adorf i. V., den 22. November 1929. RechisaaMait E Aiealaas, Konkursverwalter. Was gibt es Aeues? , — Reichspräsident v. Hindenburg empfing den Reichs ¬ kanzler Hermann Müller zum Dortrag. — Gerüchte von einer Erkrankung des Reichspräsi denten werden von zuständiger Stelle als völlig unbs- Akündet bezeichnet. — In Kassel begann am Donnerstag der deutsch- ^ationale Reichsparteitag mit einer Sitzung des Partei- Vorstandes und Ausschutztagungen. m Die Saarverhandlungen haben am Donnerstag in Pari« be^nnen. -Ar WevÄsfleth bei Glückstadt hat ein nächtliche» " - ^°ven angerichtet. . das freisprechende Urteil im Prozeh gegen aus Bannen und seine Mitangeklagten, bei OlMo« j"°r in der Nacht zum 2. Dezernbso ^ bat di^ K? besinnungslosem Zustand ausgesetzt hatten, hat "^ Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt. -t"» Sie letzte Wyche. law^E in diesem N/e gewöhnlich langen Par- Z LN'LL Vorspiel 6ab, wrrd nunmehr seine Arbeiten Reicks Man hat den .^^"Zusammentritt des o», sMit den Gemeindewahlen begründet, dis statta^s^l. Sonntag in Prmlßen, Sachsen und Hessen A^geiunden haben. Der Wahlkampf wurde diesmal mit besonderer Heftigkeit geführt, und alle Parteien hatten ihre parlamentarischen Führer in vorderster Mle eingesetzt. Aber neue Kampfe stehen noch bevor: M Thüringen finden am 8. Dezember die Neuwahlen iüm Landtag statt und am gleichen Tage werden in Myern die Gemeindewahlen vorgenommen. Wenigs Tage vor Weihnachten, am Goldenen Sonntag, soll T^nn auch noch der Volksentscheid durchgeführt wer- dew Es wird' also eine recht unruhige Adventszeit '«erden. W In der internationalen Politik stellt der am Don- l^tag erfolgte Zusammentritt der Saar- tz^ fer en z ein bedeutsames Ereignis dar. In Pariser »mischen Kreisen rechnet man mrt einer sehr langen D« der Verhandlungen, die zunächst in Unteraus ^msstn geführt werden sollen. Man glaubt nicht, daß hin br>r Weihnachten übeir diese Vorverhandlungen ^apKrommen wird. Die umstrittenen politischen Fra- vnor ^lou also erst nach einer längeren Weihnachts- stn» i"* Januar zur Erörterung gelangen. Einzeln« 'canzösisch? Politiker glauben sogar daß die Verhand- .ungen erst kurz vor der Septembertagung des Völker- unoes beendet sein werden. Sie erklären dies insofern Wünschenswert, als sich der Völkerbund ebenfalls 'n der Sache besänftigen müsse, da das Saargebiet ,""ner vom Völkerbund eingesetzten Regierung ver- das ^^^de. Dabei berücksichtigen sie allerdings nicht, hä«". Saarfrage eng mit dem Aoungplan zusammen- Der Zentrumsführer Kaas hat keinen Zweifel gelassen,, daß das Zentrum ohne Lösung der Anklage nrcht für den Aoungplan zu haben ist. M etwas in der Saarfräge erreicheit wollen, de» es jedenfalls nur vor der Amrahms Nvungplans. Besinn ter Snnrmhantinngen. Sinter verschlossenen Aren. Die deutsch-französischen Verhandlungen über das Saargebiet Haben Donnerstag vormittag 11 Uhr im Uhrensaal des französischen Außenministeriums mit einer nichtöffentlichen Sitzung begonnen. Von der deutschen Delegation erschien als erster ihr Vorsitzen der Staatssekretär z. D. von Simson. In Begleitung des deutschen Delegationschefs befand sich Botschafter von Hoesch, doch nahm Herr von Hoesch an der Kon ferenz selbst nicht teil. Eröffnet wurde die Saar konferenz mit einer Ansprache des französischen Ar beitsministers Pernot, des Führers der französischen Abordnung. Die amtliche Verlautbarung. Nach Beendigung der ersten Sitzung wurde eine amtliche Mitteilung über den Verlauf des Eröffnungs- aktes herausgegeben, zu deren Abfassung man eure Stunde benötigt hatte. Die amtliche Mitteilung be stätigt noch einmal die Tatsache der Eröffnung der Konferenz und fährt dann fort: Der Minister für die öffentlichen Arbeiten Per- not, der Vorsitzende der französischen Delegation, hat die deutsche Abordnung begrüßt, die Aufgaben der Konferenz dargelegt und den Wunsch der französischen Delegation zum Ausdruck gebracht, zu einer Verstän digung zu gelangen, die geeignet ist, die wirtschaft lichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu fördern. Herr von Simson, der Vorsitzende der deut schen Delegation, hat auf die Ansprache Pernots geant wortet, indem er zum Ausdruck brachte, daß die deutsche Delegation den gleichen Wunsch habe und indem er das von Deutschland in diesen Verhandlungen erstrebte Ziel dargelegt hat. Im Anschluß hieran wurde geprüft, welche Ver- yandlungsmethode die zweckmäßigste ist. Es wurde die Pilvung von drei Unterausschüssen beschlossen: es sind dies: ein Unterausschuß für Berg werksfragen, ein Unterausschuß für Handels- und Zoll- ftagen und 3. ein Unterausschuß für juristische Fragen. Die Unterausschüsse werden zusammentreten, sobald das Arbeitsprogramm von den Vorsitzenden festge legt ist. Vor Beginn der Sitzung wurden der deutsche Botschafter von Hoesch und der Leiter der deutschen Delegation für die Saarverhandlungen, Staatssekretär z. D. Simson, der bereits Mittwoch abend dem General sekretär des Außenministeriums einen Besuch abge- jtattet hatte, von Außenminister Briand empfangen. Die französische Presse betont, daß die Vcsprc. chnngen streng vertraulich sein würden und daß im «ilgenbkick nicht Vie Rede davon fein könne, Vic Krage xnf Vas Gebiet »er Politik z« bringe«. In vicfer Hin sicht sei die Lage eindeutig nnd klar. Die Pariser Blätter benutzen die Gelegenheit, um »och einmal den französischen Standpunkt darzustellen und die französischen Forderungen zu entwickeür. Pcr- trnax begründet im „Echo de Paris" die französisch« Verhandlungsbereitschaft mit der Möglichkeit eines für Frankreich ungünstigen Volksentscheides im Jahr« 1935. Für die Aufgabe von fünf Jahren Herrschaft im Saargebiet müsse Frankreich al» Gegenleistung einen Rückkaufpreis für die Saargruben «halten» der der verbesserten Grubenausrüstung Rechnung trage, ferner eine Verwaltung der Kohlengruben, die die Versorgung der elsässischen und lothringischen Metall- und chemi schen Industrie mit Kohle gewährleistet. Zu diesem Zweck würde es genügen, daß veutsch-französische Uetriebsfnhrungsgesellschasten gegründet würden. Schließlich müsse ein Zollsystem bis zum Jahre 1935 Frankreich die Möglichkeit geben» seine Wareneinfuhr (mehr als zwei Milliarden Franken im Jahr) beizubehalten und nach dem Jahre 1935 diesen wichtigen Posten des französischen Außenhandels nur langsam zu vermindern. ES sei aber zu befürchten, daß Berlin sich vor allem von Politischen Gedanken- gängen leiten lassen werde. Wenn eine gerechte Lösung nicht möglich sei, so wäre es zweifellos besser, noch auf weitere fltnf Jahre die Vorteile des Versailler Ver trages zugunsten Frankreichs auszunutzen, um erst dann die Ungewißheit einer Volksabstimmung auf sich zu nehmen. Termin für den Zusammentritt der Haa ger Konferenz wird neuerdings in Paris der 6. Von einer Einigung über diesen Zeitpunkt kann jedoch noch keine Rede stin. Die Ein- berufung der Konferenz erfolgt durch den belgischen Ministerpräsidenten Jaspar, dessen Aufgabe es ist bet den sechs Hauptmächten — Deutschland, England, Frankreich, Italien, Japan und seiner eigenen Regie rung — anzufragen, welcher Zeitpunkt ihnen recht ist. Wenn eine Uebereinstimmung zwischen den sechs Haupt- beteiligten erzielt ist, werden die Einladungen von Ministerpräsident Jaspar an sie und an die kleineren Mächte ergehen. Zur Zeit ist man noch nicht soweit. Bisher hat Frankreich sich inoffiziell an die deutsche Regierung gewandt und mitgeteilt, daß es beabsichtige, beim Ministerpräsidenten Jaspar Anfang Januar äls Zeitpunkt für die Konferenz anzuregen. In mehr fachen Besprechungen mit der französischen Regierung ist es der Reichsregierung nicht gelungen, den Stand- punkt Frankreichs, der sich bekanntlich auf dringend« HaushaltSberatungen und di« Schwierigkeiten de« Aus schusses für die Ost-Reparationen stützt, mit Erfolg zu bekämpfen. Die Reichsregierung hat Li« f«WWöstfch« I Regierung wissen lassen, daß ihrer Auffassung nach der Zeitpunkt Anfang Januar für Deutschland sehr ungünstig sei und daß sie ihrerseits keinerlei Verant wortung für die Hinausschiebung der Haager Kon ferenz tragen wolle. Jedenfalls hat die Reichsregie rung im Gegensatz zu den Behauptungen der Pariser Presse dem Zeitpunkt von Anfang Januar bisher nicht -»gestimmt. W Eine Klippe, die bisher noch der Haager Kon ferenz gefährlich zu werden drohte, ist inzwischen über wunden worden: Die belgische Kabinettskrise ist wenigstens vorläufig vermieden worden. Die liberale Fraktion der belgischen Kammer hat nämlich nach lebhaft« Aussprache beschlossen, die Flamisierung der Universität Gent anzustreben, sie haben also der Forderung JasparS zugestimmt. Die Flamen werden nunmehr voraussichtlich ihre flämische Universität, nach der sie im 100jährigen Kampfe gestrebt haben, er halten. Es sei hierbei daran erinnert, daß die Univer sität Gent schon einmal, und zwar während des Krieges durch den deutschen Gouverneur von Belgien, von Vis sing, flamisiert worden war.