Volltext Seite (XML)
MkiMrÄlgeM r-r „Wilsdruff-r Taqebl-li- erscheint werktaq, 16 Uk,r Bezugspreis monatl 2 NM. srei Haus, bei P-sAsEm« l« RM. zuzügl. Bcstellgcld. Einzelnummer 10 Rpf All- Poftanftalte-. Postboten, unsere Aurnagcr u. SEhöh7r°HL'L Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend wng°d°rKLr7ungd7s"Bezugspr°i,°S. Rücksendung eingesand,er Schriftstücke erfplgt nur. wenn Rückporto bei,iegt. Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Anzeigenpreise laut ausliegendcr Preisliste Nr. 8. — Ziffer-Gebühr: 20 Rpf. — Borqeschri». bene Erscheinungstage und Platzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — Anzeigen-Annahme durch Fernr/s übermit. Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 Een ^Anzeigen'übcrnc^ men wlr keine Gewahr. — Bet Konkurs und Zwangspergleich erlischt jeder Anspruch auf Nachlaß. Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Nr. 51 — 98. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Mittwoch, den 1. März 1939 Bemerkungen zum Tage Sinnbild wehrhafter Freiheit Für das soldatische Volk der Deutschen ist die nationalsozialistische Luftwaffe vielleicht der sinnfälligste Ausdruck unserer neuen Wehrhoheit. Nicht nur allein deswegen, weil sie von einem der ältesten nnd zielklarsten alten Nationalsozialisten geschaffen wurde, sondern, weil sie als eigener Wehrmachtteil — in Vergleich gesetzt mit Heer und Marine — dem Volke im Vorkriegsheer und der Reichswehr dem Augenschein nach nicht bekannt war. Im Gedächtnis der Nation lebte »ach dem Weltkrieg die kämpferische Leistung unserer Kriegsflieger, der Jagd-, Bomben- nnd Aufklärungsflieger, lebte der unvergängliche Ruhm der Staffeln Nichthofens und Boelckes; den unbekannten Soldaten der Luftwaffe aber schenkte dem deutschen Volke erst das Dritte Reich. Die eigene Uniform, die gewaltige Ausweitung der Aufgaben über das rein Fliegerische hinaus auf die Luftabwehr und den Bodendienst über haupt, die zahlenmäßige Stärke der bei der Luftwaffe Dienenden — das alles hat dazu beigetragen, die Luft waffe als jüngstes aber nicht schwächstes Kind der deut schen Wehrmacht dem Volke auch innerlich besonders nahezubringen. Vor dem Kriege hatte die deutsche Flieger truppe einmal einen Gesamtetat von 400 000 RM., wäh rend zur gleichen Zeit Frankreich 10 Millionen Franken für seine Luftrüstung anwandle. Wenn auch diese Unter schätzung der Lttftstreitkräfte im Laufe des Weltkrieges berichtigt wurde, so blieb es doch dem nationalsozialisti schen Deutschland Vorbehalten, nach 'Durchbrechung der Vertragssklaverei von 1919, erstmalig den deutschen Luftraum wirklich zu sichern und dem deutschen Volke neben den ihm schon bekannten Waffen auch die Luftwaffe zu schenken. Wohl alle Volksgenossen haben mit »»bündigem Stolz damals die ersten deutschen Geschwader der Luftwaffe über sich gesehen, die fliegenden Boten der Wehrfreiheit und Wehrhoheit. Und für Tausende in der Ostmark und dem Sudetenland sind die Flugzeuge mit dem Zeichen der nationalsozialistischen Luftwaffe über ihren Tälern und Wäldern die ersten Verkünder der endlichen Befreiung, die ersten Zeichen gewesen, daß der Führer im Kommen sei. Aus diesen Erlebnissen und aus der Kenntnis der unerschütterlich klaren und energischen Persönlichkeit des Oberbefehlshabers der Luftwaffe er klärt sich die Tatsache, daß das Volk zu ihr in jeder Stunde ein unbegrenztes Vertrauen hat, das am „Tag der Luftwaffe" deutlich bestätigt und erweitert werden wird. Sieg der Gerechtigkeit. Endlich haben England und Frankreich den Tatsachen Rechnung getragen und haben die national spanische Regierung anerkannt. Militärisch hatte General Franco den Krieg gegen den Bolschewismus schon lange gewonnen. Er hat jetzt dem militärischen dendiploma- ti scheu Sieg hinzugefügt. Der rote Rest in Madrid ist fast zu einer innerpolitischen Säuberungsangelegenheil geworden und das feindlich gesonnene Ausland hat er kannt, daß es eine hoffnungslose Angelegenheit ist, diesen Rest von Rotspanien noch zu unterstützen. Die völkerrecht liche Anerkennung der Regierung Franco als legale Sprecherin von Staat und Nation durch die beiden west lichen Demokratien wird überall mit Genugtuung begrüßt werden, wo man in der ungelösten spanischen Frage eine der schwersten Gefahren für den europäischen Frieden ge sehen hat. Das siegreiche Spanien wird viel zu vergessen haben, wenn man von ihm bei der Entgegennahme ge wisser Beglaubigungsschreiben Vertrauen für die Zukunft erbitten wird. Es blickt auf 30 lehrreiche Monate zurück. Denn man muß sich vor Augen halten, daß die Anerken nung Francos durch die Westmächte nicht dem freien Er messen und der politischen Einsicht von Paris und London entspringt, sondern eine verspätete Anpassung a» die gegebenen Tatsachen darstellt. Man' muß sich auch immer daran erinnern, daß Paris und Lon don drei Jahre hindurch Franco und seine nationalspani schen Kämpfer als „Rebellen" hingestellt und alles getan haben, um seinen Sieg zu verhindern. Mit dem 'Ein schwenken Englands und Frankreichs wird nunmehr vor der ganzen Welt dokumentiert, daß die gerechte Sache der spanischen Nation, für die neben den italienischen Legio nären auch idealistische und begeisterungsfähige deutsche Männer Blut und Leben eingesetzt haben, den Endsieg Nrungen hat. Es ist Deutschlands und Italiens fester Wille, dem spanischen Volk auf dem neuen schöneren Weg des Aufbans die Freundeshand zu reichen, so wie beide Länder in den schweren Stunden an seiner Seite standen. Würdelos und mit ungeheurer Blutschuld beladen ver sinken die Platzhalter Moskaus und die fremden Legionäre der Weltdcmokratie in das Nichts. Mögen sie noch ver suchen, neue Umtriebe gegen das nationale Spanien an- Wetteln. Es wird ihnen nichts helfen. Auch ein Läou Blum, ein Baldwin, oder ein Attlee müssen es sich heute Magt sein lassen, daß alle ihre bösen Hoffnungen ver- udvens sind, daß das neue, nationale Spanien irgendwie «och einmal erschüttert werden könne. Belgien im innerpolitischen Kampf. Rem?-""e" wenigen Tagen ist i n Belgien ein zweiter bilde.! zu verzeichnen. Das erst kürzlich ge- Ue Kabinen Pierlot ist Lurückgetreten. Das Tunis im Kriegszustand Immer neue französische Truppen- und Materialtransporte Die militärischen Vorgänge in und um Tunis erregen das besondere Interesse der italienischen Presse, die unter großer Aufmachung von einem „T unis im Kriegszustand" spricht und vor allem die un aufhörlichen Truppen- und Munitionstransporte durch Tunis hervorhcbt. Seit Tagen, so stellt der Vertreter des „M essag - g e r o" tn Tunis fest, begegne man nur noch Truppen- und Kriegsmaterialtransporten. Aus Tunis selbst sei das Militär fast völlig verschwunden und nach Südenzur libyschen Grenze abtransportiert worden. Jede Nacht träfen mehrere mit Kriegsmaterial, Zugtieren und Vorräten beladene Dampfer im Hafen ein, durchführen Truppen- und Kriegsmaterialzüge aus Algier den Bahn hof, während die Stadt in aller Eile in den Verteidigungs zustand versetzt werde. Neue Luftabwehrgeschütze würden im Hafen aufgestellt. Die Eisenbahnbrücken und Benzintanks ständen unter militärischer Bewachung. Schützengräben würden ausgehoben und Luftschutz- zukluchtstätten eingerichtet. Die Folge dieser überstürzten Maßnahmen sei eine allgemeine P anikstimm « « A der Bevölkerung und eine schwere Störung des Handels und der Jndnstrie. Englische Klotten demonsiralLov Gesamte Mittelmeerflottc vor Gibraltar In Gibraltar lief, aus Malta kommend, die ge samte britische Mittelmeerslotte unter dem Kommando von Admiral Sir Dudley Pound ein, ins gesamt drei Schlachtschiffe, fünf Kreuzer, ein Flugzeug träger, 34 Zerstörer, drei U-Boote und ein Depotschiff. Die Mittelmeerslotte hat zusammen mit der gesam ten Heimatflotte gemeinsame Hebungen ausgenom men, die sich über mehrere Tage hinziehen werden. Das Ziel der Flottenübungen soll die Erprobung der Verteidigungsstärke Gibraltars fein. Die Politiker in Burgos fragen sich jedoch, ob es Zufall oder Absicht ist, daß England unmittelbar nach der Anerkennung Francos eine große Demonstration vor Gibraltar veranstaltet. — » Keinerlei Verpflichtungen Franeo zu der Anerkennung Nationalspaniens durch die Westmächte Bor der Residenz in Burgos fand eine große Kund gebung der Falange zu Ehren des siegreichen Generalissi mus Franco statt, bei der der nationalspanische Staats- chcf eine Ansprache an die Volksmenge hielt. Francos An sprache war ein deutliches Zeichen des nationalspanischcn Sclbstbewutztseins. Im Augenblick der Anerkennung durch Frankreich und England fühlt Nationalspanien, wie in nationalspanischcn Regierungskrcisen betont wird, kei nerlei Verpflichtungen gegenüber diesen Na tionen, sondern empfindet es eher als befremdend, daß die Anerkennung nicht bereits früher erfolgte. Spanien sei gegenüber Italien, Deutschland und Portugal als den Nationen von Dank erfüllt, die dem Herzen des spanischen Volkes immer am nächsten stehen werden. Franco: Spanische Armee machtvoller denn je In seiner Ansprache hatte General Franco betont, daß in Spanien heute wieder jeder den Stolz empfinde, Spanier zu sein, und daß die spanische Armee machtvoller denn je sei. Noch vor kurzem seien die nationalen Spanier in einem großen Teil des Aus landes als „Rebellen" bezeichnet worden. Erst nach der verheerenden Niederlage der Roten seien sich jene Mächte des Auslandes bewußt geworden, was eigentlich das wirk liche Spanien sei. Der Sieg über die Roten bedeute gleich zeitig einen Sieg über Freimaurer und internationalen Kommunismus. Der Staatschef gedachte dann jener Nationen, die seit Anbeginn des Krieges sich vorbehaltlos auf die Seite der nationalen Sache stellten: der Schwesternation Portugal und der befreundeten Mächte Italien und Deutschland. Franco schloß mit einem Dank an die Mütter der spanischen Soldaten und ihre heldenhaften Söhne. — Die Rede Francos wurde mit begeistertem Jubel ausgenom men. Besonderen Beifall fanden seine Worte, mit denen er den befreundeten Nationen den Dank Nationalspaniens zollte. Kabinett hat noch nicht soviel Tage gehalten, wie sein Chef gebraucht hat, um es zusammenzustellen. Besonders waren es die Sozialdemokraten, die jede Mitarbeit verweigerten und die zur Sanierung der belgischen Finanzlage erforder lichen Kürzungen ablehnten. Damit hat die innerpolitische Krise Belgiens eine neue Verschärfung erfahren. Einmal besteht der Fall Martens weiter. Die Wallonen haben sich immer noch nicht mit der Ernennung des flämi schen Professors abgefunden. Sehr erheblich sind aber in erster Linie die Meinungsverschiedenheiten über die wei tere Gestaltung der belgischen Finanz-, Wirtschafts- und Sozialpolitik. Der Vorläufer Pierlots, Ministerpräsident Spaak, hatte sich bemüht, durch Hinausschieben der ge planten Sparmaßnahmen die Lage dürftig zu retten. Die Finanzlage hat sich aber so entwickelt, daß von der jetzt zurückgetretenen Regierung die Sparmaßnahmen für so fort als notwendig erachtet wurden. Damit hatte sich eine Kluft zwischen der Rechten und der Linken aufgetan, die nicht mehr zu überbrücken war. Belgien steht also vor der Alternative, sich von einem reinen Geschäftskabinett regie ren zu lassen oder eine neue Kammer durch Neuwahlen zu bilden. Belgien befindet sich in einer innerpolitischen Krise, deren klare Lösung vorläufig noch reckst zweifelhaft ist, wenn nicht der König wieder mit starker Hand ein greifen sollte. Ehamberlain zur Anerkennung In der Aussprache über die Anerkennung Francos im Unterhaus durch die britische Regierung wies Premierminister Chamberlain die Anschuldigungen Attlees und die einzelnen Punkte des Mitztrauensantrages der Labour-Partei entschieden zurück. Niemand wisse beute, wo die rotspanische „Regierung" sich befinde. Der „Präsident" sei zurückgelreten. Einige der „Minister" seien in Frankreich, einige in Spanien und viele von Negrins Freunden und mili tärischen Beratern drängten ihn, die Feindseligkeiten einzu stellen. Es sei daher zweifelhaft, ob man diese Regierung über haupt als legal ansehen könne. „Ich sage das, weil unser Schritt angeblich ein grober Bruch internationaler Traditionen gewesen sein soll. Tatsächlich würden wir uns eines solchen Bruches aber schuldig machen, wenn wir uns geweigert hätten, Francs n z u e r k e n n e n." (Beifall auf den Regierungsbänken.) Englands Anerkennung Francos schaffe kein Schulbeispiel. Andere Länder hätten Franco bereits anerkannt, und wenn England noch lange gezögert hätte, hätte es sich schließlich allein befunden. Die Lage Frankreichs sei genau die gleiche wie die Englands. Die Anerkennung sei ein formaler Akt, durch den die Beziehungen zwischen England und Natio- nalspanien den Tatsachen angeglichen werden. Vor der Befreiung Madrids Die Räumung Madrids von den Noten ist jeden Tag zu erwarten. Infolgedessen verließen bereits Hunderte mit Lebensmitteln beladens La^kraftwagsn die Stadt Sevilla in Richtting Madrid. Der Transport stellt eine erste Spende des nationalen Süd spanien für die hungernden Bewohner der Landes hauptstadt dar. Eine gleiche Kolonne fuhr in die Gegend von Valencia ab. Die Lage in Madrid ist in den letzten Tagen kata strophal geworden. Die Tagesration an Brot für die Madrider Bevölkerung beträgt nur noch 100 Gramm. Kohlen und Brennstoffe fehlen ganz. Der Bolschewisten- obcrhäuptling Negrin ist bereits aus Madrid ver schwunden. Infolgedessen herrscht große Bestürzung im Madrider Bonzenausschuß. Der rote „General" Miaja ist abgesägt worden, und zum Oberbefehlshaber der roten Front in Madrid wurde der „General" Casado ernannt. Auf die Banken von Madrid hat ein großer Sturm ein- , gesetzt. Die Sowjetfunktionäre heben ihr Diebesgut von den Banken ab und flüchten damit ins Ausland. In Barcelona wurde ein gewisser Pedro Coeller verhaftet, der eingestand, 70 Morde verübt zu haben. Azanas Rücktritt bekanntgegeben Der Rücktritt des bisherigen Präsidenten der rotspa nischen Republik, Aza na, ist durch den Protokollchef Azanas in Collonges-sous-Salsve vor Pressevertretern bekanntgegeben worden. Das Rücktrittschreiben trägt das Datum: Collonges-sous-Salsve, 27. 2. 1939. Der bisherige französische Botschafter in Sowjeß» spanien, Jules Henry, hat sich in die Pariser rot spanische Vertretung begeben, und dort amtlich die Tat sache der Anerkennung der Franco-Regierung durch die französische Regierung zur Kenntnis gebracht. Jules Henry soll gleichzeitig die Uebergabe der Botschaft an den künftigen Botschafter der Burgos-Regierung regeln. Die britische Regierung hat dem rotspanischen Ver treter in London mitteilen lassen, daß seine Mission in London beendet sei. Azkarate hat die Botschaft bereits verlaüen.