Volltext Seite (XML)
SIS. Donnerstag, de» IS. September. 1878. Grzgeö.WLsfremd. Amtsblatt W Ne königlichen und städUchen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädter, Schneeberg, Schwakenberg und Wildenfels. . -- > ' Erscheint täglich mit Ausnahme der Soun» und Feiertage. — Preis vierteljährüch 1 Mark 80 Pfennige — Insertion «gebühre«: die gespaltme Zeile 10 Pfennige die zweispaltige Zelle amtlicher Inserate LS Pfennige. — JnsertionSaunahme für die am Abende erscheinende Nummer bis vormittags 10 Uhr. EnderS. Gasthofe „zur Sonne" in Elterlein 3,, resp. 3 Stück 3 M. lang l Oeffentliche Stadtverordneten-Sitzung in Schneeberg. ! Doimerstali, den 19. September 1878, Abend 6 Uhr. rageSgeschichte. De»rks<hl«wH. 84 «mvr. 6 » - - 16 bi» L2 - . 23 , SS -30-61 Schelle, Klöppel Bekanntmachung. Im Monat Dlagast ». e. betrug im Hauptmarktorte Glauchau der Durch- fchM-prei» pro Ceutn« Hafer pro Centner Heu pro Leutner Stroh 7 M. 38 Pf. 2 M. 37 Pf. 2 M. 63 Pf. MG «»durch zur öffentlichen Kenutniß gebracht wird. Glauchau, am 17. September 1878. Königliche Verwaltungs-Commission. In Stellvertretung: Seyfart, Regferungsaffeffor. Bekanntmachung. Frau Lhristiane Friedericke verw. Härtel von hier, 63 Jahr alt, mittler Statur, mit schwarzem Haar, bekleidet mit hellbraunem Kleide, schwarzem Kapstuche, blauer Schürze und Zeugschuhen, hat sich seit 10. d. M. von hier unter Umständen entfernt, welche auf das Schlimmste schließen lassen ; man vermuthet, sie habe ihr« Weg von hier über Sue nach Schwarzenberg genommen. LS wird dringend gebeten etwaige Nachrichten über dm verblieb der Wittwe Härtel umgehend an unterzeichnete Verwaltung gelangen zu lassen. Hartenstein, am 17. September 1878. Die Ortspolizeibehörde. Rierbauer, Brgrutftr. 5„ Hundert weiche Reisstange« von 3—5 Lm. Unterstärke, 25 Raummeter - Seste, 82, „ Hundert weiches Schlagreißig 242 Raummeter weiche Stöcke einzeln und partienweise gegen sofortige Bezahlung und unter dm vor Beginn der «uction bekannt zu machenden «Dingungen, versteigert Melden. Wer diese Hölzer vorher besehen will, hat sich am 25. oder 26. September s. o. an jedem Tage bis 9 Uhr früh, an den mitunterzeichneten Forstinspector zu wett' dm oder ohne Wettere« in die betreffenden Waldorte zu begebm. Forstrentamt Schwarzenberg Md Forst-Revierverwal tung Euerlein, am 16. September 1878. Brückner. Mannsfew. Bei einer anderen Gelegenheit würde er eine so scharfe Sprache wie die de« Sbg. Kleist gerügt hab«, doch «« handle sich nicht um persönliche, sondern UM materielle Angriffe. Nach dem stenographischen Bericht, - dm d« Präsident verlieft, find die Äußerungen de- Reichskanzler« allgemeiner Natur. — vracke (Sozialdemokrat) spricht gegen die Vorlage im Styne Bebel'S unter Angriff« «f de» Abg. Bamberger. Abg. Dollfuß erklärt sich ül« G-g- uer de« Gesetzes und empfiehlt das Elsaß zum Vorbild bezüglich des Verhältnisse» zwischen Arbeitgebern mch Ar beitnehmern. Abg. Kardorff ist für den Entwurf, er er weist auf die Thatsachen, welche lauter und überzeugend« sprächen, al« alle Argumentationen, und aus die stmizö- fische Gesetzgebung gegen die sozialistische Umstyrzpartei, welche strenger sei al« die Vorlage. Redner verheißt im mens seiner Partei die sorgfältige Berücksichtigung aber AbänderungSaoträge und schließt mit einem Appell w «m Zusammenwirken aller nationalgefinnten Parteien. - W». Jardzewski (Pole) spricht gegen die Vorlage, obwoh «r die Verderblichkeit der sozialistischen Agitation aneikmt. Hierauf erfolgt der Schluß der Debatte und fotzen per» sönltche Bemerkungen. Abg. Richt« «klärt, nicht den KrankheitSzustand des ReichSkanzserS hab« er diesen zum Vorwurf gemacht. Bi« zum Jahre 1875 habe er keine derar tige Bemerkung gemacht. Bet der Debatte überdaS Soziali stengesetz im Mat habe er fich gegen Einrichtungen gek-hrt, die geschädigt würden durch die Abwesenheit de- Reichs kanzlers. Damals habe « rmr von der schlesisch« Webern deputatlon gesprochen, nicht« Weitere- aber üb« eine« direkte« Zusammenhang de- Kanzler» mit dm Sozialisten gesagt. Redn« führt sodann Beispiele au, daß er faktisch thätig im Kampfe gegen die Sozialisten geweseu sei. So zialist Bebel hält dir Richtigkeit seiner Behauptung, V* treffend Eichler aufrecht. Seine Quelle über die Bezie hungen de- Fürsten Bl-marck zu Lassalle fei die Gräfin Hatzfeld, den Ramm de- Prinzen, welch« dabei genormt sei, kenne er nicht, er werde ab« veranlaffen, daß derselbe dem Reichskanzler bekannt werde. Sodann folg« weitere persönliche Bemrrkuageu von Fritzsche, Bamberg«, Lieb knecht, Kleist-Retzow, Hänel, daun wird die Ueberweksun- d« Verlage an eine Kommission von 21 Mitglieder»! e- schloffm; dagegen stimmen die Palm und die Sozialde mokraten. Die nächste Sitzung ist auf Mittwoch 12 Uhu aüaeketzt. Berlin, 16. September, «a« die vorau-sichtliche Dauer der Reich-tag-sessien betrifft, so lassen sich zuversichtliche Berechnungen natürlich «och uscht aufsteilm. Die Dau« der Lomwtfsiou-dttathlmgeu Über da- Sock - listengesetz läßt sich eben «och nicht genau berechnen, btt wahrscheinlich wird «m jedoch anmhmrn dürfe«, daß dir Berlin, 17. Sept. In der heutigen Sitzung de» Reichstag- fand die Fortsetzung der «sten Lesung de- So- MistengesetzeS statt. Abg. Hänel spricht gegen die Bor- ilave und kritifirt die gestrige Debatte, « beklagt, dadurch richt aasgeklärt zu sein. Redner will riur auf dem Ge- biete de« geMeivm Recht» eine Abhülse gegen die soziali» Wischer» Umtriebe finden; Attentate ynd Verbrechev, wieNo- dÄng sie begangm, seien auch durch ein solche» Gesetz nicht ««hindern, d« Entwurf sei eia Parteigesetz, ja noch »chr, « sck ein Tmdenzgesetz. Redu« hält dm Entwurf Wr «»atmehmbar und unverbeffttlich. Für diese Behaup- Amg übernehme « volle B«antwortlichkeit. Die Sozial- demokratie würde durch den Gesetzentwurf von der Presse wie Lem verein-lebm auSgeschloffeu, auch wenn fie sich in »m Grenzen de- Gesetze» halten wolle. Die gesetzgeberi sche» Motive reichten auch über die Sozialdemokratie hinaus. Der Gesetzentwurf vertrage gar keine richterliche Instanz und nicht» werde dadurch instavtrt, als ein Leusurgaicht. —- Reichskanzler Fürst Bismarck, da- Wort ergreifend, sagte: Ich Halle und habe nicht die Absicht, mich an der ersten Lesung zu betheiligeu und bin nur genöthigt, zu sprechen, um dm Anführungen Bebel'« gestern und Rich- ße^» bei dem früheren Sozialistengesetz entgegeozutreteo, Bwb«t mir die Vorwürfe gemacht worden find, daß ich mit brr Sozialdemokratie paktirt hätte. Wenn man meine Ve- strebmeam, da- Loos der arbeitenden Klaffen zu verbeffetn, W bezeichnen will, so schüttet ma?» eben da» Kind mit dem «ade aus. Sch stelle meine Beziehungen zum Beispiel »st Rodbertu- nicht in Abrede, dm man mtschieden nicht mit dem tu Zusammenhang bring« will, was uns jetzt be> Wsstig» Richt« hat mir gleichfalls vorgeworfeu, ich ent- «itzk «ich mehr als ich sollte dm parlamentarisch« Arbei- -Sm. Ich thue die» nicht nach mcknem Wunsche foadem Hrwötbigt dmch «einen Gesundhettszustand, d« durch den Dim- ' aufgerieb« worden ist. Fürst Bismarck wendet sich zu dm »««fühnmgm Bebel'S, die « einzeln durchgeht; « habe nie einem Herrn Sicht« dm Auftrag gegeben, in §»>«, Ramm mit den Sozialdemokraten zu verhandeln, er hab- 2be.hcupt nie mit den Sozialem okrslen vtrhan- und auch jmeVerhandlung «ttSaflall« rechne «sicht z» denselben, olle Avführuegen Bebel'S seien unrichtig. Die Gräfin Hatzfeldhabe Redner 1835 im Hause semrS Vater« zum letzten Male gesehen. Lassalle habe Redn« krr «^-7- drck od« vier Mal geft-rechen, übriger« babe Lrrsüm dicke Unt«redung« rachgesucht und dahck t« ihm wackoyak Gefinnnugm, ja eine monarchische Gefltznmrg ge- Wntm, obschon e« ihm gleich war, ob M fich dabck um »rmr Ltznastie Hohevzollern od« «m eine Dynastie Laffglle Hantelle. (Hetterkett.) Lassalle wär von bedeutender Be- gabung, von Geist und Wissen, ich wäre glücklich, wenn ich einen GutSnachbar von dick« hätte (Heiterkeit), unrich tig ist eS, daß die Beziehungen zwischen mir und Lassalle abgebrochen Word« find. E» ist mir nie eingefallen, da- allgemeine Wahlrecht oktrohtren zu wollen. Ich habe es acceptirt mit Widerstreben, al» eine Frankfurt« Tradition, ich kann nicht zugebeu, daß das allgemeine Stimmrecht durch die jetzigen Resultate deSavoutrt wäre. Daß ich Pro- duktiv-Affoziationen r nterfiÜtzt habe, ist richtig, ich habe bei meinem Aufenthalt in England diese Justititutiou schätze« lernen, jedoch wa» Bebel darüber gesagt hat, trifft gleich falls nicht zu. Daß der Soztaldemckrat Fritzsche an Bis- marck irgend wie Berichte gesandt habe, sck ebenfalls er logen. Fürst vi-marck appelltrt in dies« Beziehung an da» Zeuguiß Fritzsche'». Richtig ist, daß ich dm Geheim- rath Wagener nach Eisenach geschickt habe, um mir über die dortigen Verhandlungen berichten zu lass«. Die» hielt ich für meine Schuldigkeit. Ich meine, wir haben d« So zialdemokratie gegenüber mit einem gefährlich« Feinde zu kämpfen, der Staat und Gesellschaft schwer bedroht. Die Aufforderung zu gewaltsamen Umsturz fetten« dies« Partei ist ja ganz alltäglich, man hat den Mord de» General» Mesmzoff als em« Akt der Gerechtigkeit gefeiert und ein« bezüglichen Artikel mit den Wort« geschloffen „äisoitv wo- niti.' Also Ähr seid Gewarnte. Wovor? vor nicht-Anderem als vor dem MordmefferMck«zoff'S, vor derBüchSfiivte No- biling'S. Wenn wir unter der Tyrannei ein« solchen Gesell schaft von Bandit« leben sollen, dann hört die Existenz auf. ' Ich hoffe, daß der Reichstag die Regierung unterstützen wird, daß dem Lais« d« Schutz für seine Person, für seine preußischen Unterbauen und seine deutschen Landes leute gewährt wird. Möglich ist e«, daß von unser« Sette vielleicht noch einige Opfer fall«, aber Seb«, dem r» pasfirt, Möge bedenken, daß er zum groß« Rutzen de» Vaterlandes auf dem Feld« der Ehre fällt. — Abg. Kleist-Retzow polemifirt gegen die Ausführungen Haeurl'S und betont, daß da» ganze Land oder wenigstens weitaus d« größte Theil der Bevölkerung «««gische Maßregeln »«lauge. Redu« charakterifirt die sozialistische Agitation al» Schule de» Hochverrath» für die ungeblldcke« Mass« und rechtfertigt daraus die NoHwerdigkett äußerer Gewalt- Mittel zm Unterdrück»«- der Agitation. Soz. Hasselmann, der dem Abg. Kleist-Retzow bei der Aeußerung, die Sozialist« bereiteten den Hochverrath vor, da« Wort „Der unziant" zuge rofenhatte, wurde vom Präsidenten zur Ordnung gerufen. Sozio'ist Babel sc-bert dm Präsidenten zum Ordnungsruf arg« d« Abg. Kleist. Retzow auf, du die Soztaldemo-1 Kat« der Vorbereitung zu» Hochverrath beschuldigte u«d gegen du» Fürsten Bismarck, der den Sozialist« Fritzsche als Lützner «klärt und von dm Sozialdemokrat« al» Freitag, den 27. September b I , von früh 9 Uhr an ßolgrpde auf Elterleiner Staattforstrevi« in den Bezirken: „Weiaelwald, SchachSgehau, Obere «ud Niedere Kutten, Groß« Fuchsstein und Stockholz (Abth. 20, 34, 43, 68 «w 76") ausb«eit«te Hölz«, alS: IS Stück weiche Klötzer von 14 und 15 Cm. Oberstärke KOO Holzauktion aus Elterleiner Staatssorstrevier.