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Wilsdruffer Tageblatt Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft/ Da, »Wilsdruffer r-geblalt" erscheint au «Sen Werktage» nachmittag» 5 Utz». DeM»»t>rei,: Bei Adhalung in der DeschSstsstellc und den Ausgabestellen L RM. im Manat, bei Zustellung durch die Bote» 2,30 RM., bei Postbcstellung 2 «M. guzstglich Abtrag ., . - gedüstr. Eiu,-»«>«--nern >SR»s,.AllePost.»stalten Wochenblatt für Wilsdruff u. Umaegettd PostbatenundiWesercAus. tregeeund »cschistsstellen - nehmen zu jeder Zeil B«. ftedungen entzagen. Zu, Falle höherer Sewall, Krieg oder sanstiger Aetrtebsstörungen besteht dein Anspruch auf Li-s-ruug der Zeitung »der Klrznug des Bezugspreise«. — Bücksendung ein gesandt«, Schriststüid« ersolg« nur, wenn Porto d-iliegt. für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. AnzeißenPreis: die 8 gespaltene Naumzeile 2S Npfß., die 4 gespaltene Zeile der amtlichen Bekanntmachungen ^Reichs. Pfennig, die 3 gespalten« Neklamezeile im textlichen Teile 1 Reichsmark. Nachaeeisungsgebühr 20 Reichspfennige. Bor geschrieben e Erschein««-s- tage und Platznnrschrifte« werden nach MögUchLett Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 8 berücksichtigt. Anzeigen, annabme bis vorm.lSUdr. F^ir die Richtigkeit der durch Fernruf übermittelteuAnzcigen übernehmen wir keine Garantie. Jsder Rabattanspru ch erlischt, wenn derVetra g durch Klage eingezogen «erdon muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerSt. Anzeigen nehmen alle Vermittlungsstellen entgesen. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen, des Amts. gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstreniamts Tharandt und des Finanzamts Noffen behördlicherseits bestimmte Blatt. Nr. 136 — 88 Jahrgang T-Kgr-Adr „Amtsblatt- Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden A40 Freitag, den 14 Juni 1929 „Völkerbund -er Arbeit." Auch in Gens — nicht bloß in Madrid — tagt jetzt eine Völkerbundversammlung, tagt nämlich der „Völkerbund der Arbeit", wie man ihn bisweilen nennt, das Inter nationale Arbeitsamt; gleichfalls dem Versailler Vertrag verdankt es seine Grundlegung. Was die breite Öffent lichkeit von diesem Amt weiß, das ist in der Hauptsache und vor allem der dort seit drei Jahren geführte Kamps um die Ratifikation des Washingtoner Ab kommens über dieAchtstundenarbeitszeit, ein Abkommen, das freilich-immer noch der Ratifikation durch die wichtigsten Industriestaaten der Welt harrt. Darin ist auch im letzten Jahre „kein wesentlicher Fortschritt zu verzeichnen", wie der Direktor des Arbeits amtes, der französische Gewerkschaftsführer und frühere Munitionsminister Albert Thomas, in seinem Jahres bericht resigniert äußerte. So ganz richtig ist das nun nicht, denn z. B. ist die gesamte Tendenz des dem Deutschen Reichstag bereits vorliegenden Entwurfs eines Arbeits schutzgesetzes ganz darauf eingestellt, die — übrigens viel fach recht unbestimmten nnd dehnbaren — Forderungen jenes Abkommens in die Wirklichkeit umzusetzen. Bei dem Streit um die Ratifikation dreht es sich nämlich nicht zuletzt darum, ob die dem Internationalen Arbeitsamt an geschlossenen Staaten — zu denen Amerika selbstverständ lich nicht gehört, weil dieses Land ja den ganzen Versailler Frieden nicht ratifizieren ließ — nun erst ihre sozial politische Gesetzgebung den Bestimmungen des Abkommens anpassen und dann dieses ratifizieren sollen oder ob es sich rmpfiehlt, umgekehrt zu verfahren, wie es in Gens die Vertreter der Arbeiterschaft verlangen, die der Arbeitgeber nnd ein Teil der Regierungen aber ablehnen. Bekanntlich hat im vergangenen Jahre auf der da maligen Herbsttagung des Internationalen Arbeitsamtes die englische Regierung, also die Konservativen, versucht, ihren Antrag auf eine Revision des Abkommens durchzu führen, nachdem sie 1927 milgeteilt hatte, daß sie es in der vorliegenden Form dem Parlament nicht zur Ratifikation unterbreiten werde. Der englische Antrag fiel aber durch, ebenso ein deutscher Permittlungsvorschlag — und in- stvischen ist auch das Kabinett Baldwin gestürzt! Frage: Was wird die neue englische Arbeiterreg'ierung tun? Und das ist jedenfalls eine sehr große Frage, ob sie die Ratifi kation Wird durchsetzen können, weil ihr ja die Mehrheit im Unterhaus ebenso fehlt wie 1924, sie damals infolge dessen das Abkommen auch nicht ratifiziert hat. Fraglich, sehr fraglich, ob sie jetzt bei einem derartigen Versuch genügend Unterstützung bei den Liberalen finden würde! Venn dort ist man in wirtschaftlich bedeutsamen An gelegenheiten sehr empfindlich, besonders daun, wenn sie sinen leichten parteipolitischen Geruch an sich tragen wie siese seit Jahrzehnten proklamierte Forderung der Ge- verkschaften auf die Achtstundenarbeitszeit. Außerdem Äme als besonderer Stein des Anstoßes noch hinzu, daß jedes Land, das die Ratifikation des Abkommens aus- Pricht, sich den Bestimmungen dieses Abkommens gemäß verpflichtet, die Kontrolle des Internationalen Arbeits amtes über die restlose Durchführung zu dulden, obendrein gegebenenfalls auch dessen Forderung auf Abstellung von Verstößen Rechnung zu tragen. Das ist natürlich eine ehr harte Nuß. Wobei nur der Ausweg bleibt, daß das Abkommen elbst eine Überprüfung der Bestimmungen zehn Jahre lach seinem Inkrafttreten vorsieht. Man also 1931 an nese Arbeit Herangehen und dabei so manches ausräumen kann, was sich in diesen zehn Jahren ganz oder vorläufig »och als Unmöglichkeit herausgestellt hat. Denn hinter »en Kulissen sprechen die Politik, wirtschaftlicher Gegensatz tnd mancherlei Sonderinteressen ein gewichtiges, oft ent- icheidendes Wort. Was auch vor den Kulissen deutlich vurde, als ein deutscher Arbeitervertreter das heikle Lhema der Eingeborenen Zwangsarbeit in >en englischen, französischen und belgischen Kolonien be rührte und dabei geradezu erschreckendeTatsachen wwähnte. Vielmehr: erwähnen wollte, weil von den — sogar — Arbeitervertretern der angegriffenen Staaten, richt zuletzt von Herrn Direktor Thomas selbst, derart laute Proteste erhoben, auf deutsch: ein derartiger Krach geschlagen wurde, daß der deutsche Kritiker seine Rede ab- drechen mußte. Es ist also auch beim Internationalen Arbeitsamt so nanches nur — Talmigold, was glänzt, denn „hart im Raume stoßen sich die Sachen". In Deutschland sind die Sozialdemokraten, aber auch Teile anderer Parteien für die Ratifikation des Washingtoner Abkommens. Doch ßehen der Durchführung dieser Absicht nach Ansicht anderer Kreise manche Hindernisse im Wege, die mit Versailles eng verknüpft sind. Modernisierung der Rechtsprechung. Deutscher Reichstag. (85. Sitzung.) Oü. Berlin, 13. Juni. , Der Reichstag genehmigte zum Beginn der heutigen Ver handlungen das Abkommen mit Jugoslawien über die Sozml- versicheruug in allen drei Lesungen. — Dann beginnt dte zweite Beratung des Haushalts des Reichsjustizministerinms. Der Ausschuß schlägt dazu die Annahme einer Entschließung zur Sckaffuna einer Reichsrecktsanwaltskammer vor. Es ent- M Keine -auernde kutiMm -es winlan-es Der einmütige Wille der Köln, 13. Juni. Fünf große politische Parteien des Rhein landes, und zwar die Zentrumspartei, die Deutsche Volkspartei, die Deutschnativnale Volkspartei, die Deutsche Demokratische Par tei und die Reichspartei des deutschen Mittelstandes (Wirtschafts- Partei), faßten zur Rheinlandräumung folgende Entschließung: „Die nach Abschluß der Reparationskonserenz in den Vor dergrund des öffentlichen Interesses tretende Frage der Rhein landräumung veranlaßt die unterzeichneten politischen Parteien des Rheinlandes erneut, dem einmütigen Willen der rheinischen Bevölkerung feierlichen Ausdruck zu verleihen. Das Recht Deutschlands auf sofortige Räumung des gesamten besetzten Ge bietes kann ernsthaft nicht bestritten werden. Auch nach vollzoge ner Räumung bedeuten die einseitigen Entmilitarisierungsbestre- bungen des Friedensdiktates eine untragbare Belastung des Rheinlandes. Widerrechtlich ist Frankreichs hartnäckiger Versuch, die Einsetzung einer ständigen Feslftellungs- und Vergleichskom mission im Rheinlands gegen die Räumung einzuhandeln. Die Einsetzung einer solchen Kommission würde den Abzug der Be satzung wirkungslos machen. Sie würde eine weitere Einschrän kung der deutschen Souveränität und eine neue dauernde Ent rechtung des rheinischen Gebietes bedeuten. Auch die wirtschaft liche Freiheit und damit die wirtschaftliche Kraft der Rheinlands würden hierdurch auf das schwerste betroffen. Eine solche Kom mission entspricht, auch wenn sie den Namen „Versöhnungskom- mission" trägt, nicht dem Streben nach Frieden, in dem sich alle vernünftigen Menschen einig sind, sondern sie bedeutet die Verewi gung des Unfriedens. Mit einem solchen untragbaren Opfer will die rheinische Bevölkerung die Räumung niemals erkauft wissen. Sie lehnt eine solche Kontrollkommission ab. Hier ist sie sich einig mit dem ganzen deutschen Volke. Die Reichsregierung wird bei der Ablehnung dieser neuen Bindung über alle Parteigrenzen hinaus stärksten Rückhalt in der gesamten Bevölkerung finden." Besorgilir wegen der Saarsrage Saarbrücken, 13. Juni. Das Hauptblatt der Saarlän der Zenirumspartei, die Saarbrückener Landeszsitung, schreibt, die ziemlich deutliche Anspielung seitens Frankreichs, die Saar frage dürfe nicht mit der Rhinlandräumung verquickt werden, be weise zur Genüge, daß alle Bemühungen Stresemanns, auch das Saargebiet mit ins Bereich der Verhandlung einzubeziehen, ver gebens sein würden. Trotzdem erwarte das Saarland vom Reichs außenminister, daß nichts unversucht gelassen wird, die Saarfrage vorwärts zu bringen. Wir wollen nicht verkennen, so heißt es weiter, daß ernstlich zu nehmende französische Verhandlungen in Frage kämen und einige Franzosen aus diesem Grunde bereits im Saargebiet weilten, um Fühlung zu nehmen. Außerdem stehen zu starke wirtschaftspolitische Bedenken im Vordergründe. Das Saar- gebiet ist für die Franzosen nicht nur ein gutes Ausbeuteobjekt, son dern ein ertragreiches Absatzgebiet. Trotz allem muß einmal der Anfang gemacht werden. Inwieweit und ob überhaupt die drei Mitglieder der Negierungskommission, die zur Zeit in Madrid po litisch verhandelt haben, zur Saarsrage Stellung genommen haben, läßt sich schwer beurteilen. Was die Saaranleihe betrifft, haben sie nichts sertiggebracht. Vielleicht hatten sie auch gar kein Inter esse daran, in unserem Sinne tätig zu sein. Zur Gesamtlösung der Saarfrage werden sie wohl ebensowenig beigetragen haben. Madrid scheint uns Saarländern überhaupt nichts gebracht zu haben. Madrider MmderheiienpMk. Eine Rede Dr. Stresemanns. In der öffentlichen Ratssitzung am Donnerstag wurde als wichtigster Punkt die Minderheitenfrage be handelt. Dr. Stresemann verlas eine ErklLrnna. in wickelt sich eine größere Geschäftsordnungsdebatte bei dem Vorschlag des Präsidenten Löbe, die Redezeit für diesen Etat aus Stunden festzusetzen. Abg. Schultz-Bromberg (Dtn.) wünscht eine längere Rede zeit. Präsident Löbe teilt mit, daß nach dem Justizetat noch der Verkehrsetat, der Wehretat, das Finanzministerium, die Finanzverwaltung, die Kriegslasten, dte besetzten Gebiete, das Auswärtige Amt und das Haushaltsgesetz sowie die dritte Lesung für den Etat erledigt werden müssen. Der Gesamt- haushältsewt muß so beschleunigt werden, daß das Haushaltsgesetz am 1. Juli in Kraft treten kann. Auch muß vorher der Reichsrat zu dem stark veränder ten Etat Stellung nehmen können; das mutz alles vor dem 1. Juli erledigt sein. Deshalb kann man die Redezeit nicht so lange ausdehnen. Abg. Dr. Frick (Nat.-Soz.) bezweifelt vor der Abstimmung die Beschlußfähigkeit des Hauses. Nachdem Präsident Lobe mehrmals Signale gegeben hat, füllt sich der Saal durch die schnell aus allen Teilen des Hauses herbeiströmenden Ab geordneten. Präsident Löbe stellt die Beschlußfähigkeit fest und fährt dann fort: Auf die Dauer wird es sich das Haus nicht ge fallen lassen können, daß nur zu Zwecken der Schikane die in den Ausschüssen tätigen Abgeordneten in der Arbeit gestört werden (lebhafte Zustimmung im ganzen Hause; Wider- svruch bei den Nationalsozialisten). Präsident Löbe kortfah- rheinischen Bevölkerung der er dem Vertreter Kanadas für feine energischen Be mühungen dankte, Verbesserungen auf dem Gebiet der Minderheitenbehandlung durchzusetzen. Er bedauerte es, daß eiuc Anregung der Genfer deutschen Denkschrift über diese Frage nicht die Zustim mung des Rats gefunden habe, nämlich die Aus schließung der Vertreter von den Minderheiten stamm verwandten Ländern von der Teilnahme an der Vor prüfung der Beschwerden zu beseitigen. Er bedauert« es auch, daß keine grundsätzliche Einigung für die Be grenzung der dem Völkerbund zustehenden Rechte unk Pflichten erfolgt ist, und erklärte deutlich, daß es sich bei dem Minderhcitenrecht um eine eben erst begonnen! Entwicklung handelt, die mit der heutigen Regelung nicht abgeschlossen ist und für deren weitere Behandlung sich jedes Ratsmitglied volle Freiheit Vorbehalten müsse Der Bericht bedeutet aber in seinen praktischen Schluß folgerungen einen Lösungsversuch, welcher dem Nat ein« wertvolle Handhabe für die Praxis gibt. Schließlich führte Dr. Stresemann aus, daß er seine Zustimmung zu dem Bericht gebe in der Form, in der er hier vorliegt Nachdem die Vertreter Rumäniens und Polens ihn Zustimmung zu den Beschlüssen gegeben hatten mit der Betonung, daß die früheren Beschlusse des Völkerbund- cates in dieser Frage „unangetastet bleiben", beglück wünschte der französische Außenminister Briand den Völkerbund zur Lösung einer Frage, die vielleicht die heikelste sei, dte ihm vorgelegen habe. Er wiederholte seine Erklärungen vom März über die Heiligkeit dei Minderheitenrechte, denen aber der Grundsatz der Souve ränität der Staaten als Grundlage des gesamten Völker bundes gegenüberstehe. Er sprach die Befürchtung aus, daß die Minderheitenfrage wie in der Vergangenheit auch künftig im Dienste politischer Interessen als Operations feld zur Schaffung und Ausbeutung von Unbehagen und Unzufriedenheit benutzt werden könnte, woraus sich eine Erschütterung des Völkerbundes ergeben würde. Der Mnderheitenbericht des Ratsausschuffes angensmmen. Madrid. Der Völkerbundrat hat nach Abschluß der trotzen Aussprache einstimmig den Bericht des Ratsaus- rhusses über die Minderheitenfrage angenommen. Damit sind die Verhandlungen des Völlerbundrates in der Minder heitenfrage endgültig zum Abschluß gelangt. Wann und in welcher Form die Minderheitenfrage je wieder im Völker- bundrat aufgerollt werden wird, ist eine Frage der Zukunft. Zum Schluß der Aussprache nahm Dr. Stresemann noch einmal energisch zu der von Briand vertretenen Auf fassung der Verschmelzung der Minderheiten durch die Mehrheitsvölker Stellung. Der englische Vertreter, Bot schafter Graham, erklärte, daß man zu praktischen Er gebnissen gelangen müsse. Eine Lösung dte sämtliche Par teien befriedige, sei in einer so schwierigen und weitgehenden Frage wie der Minderheitenfrage undenkbar. Eine einheitliche Amr für Lie LaMirMst? Eine Prüfungskommission eingesetzt. Der Reichsminister der Finanzen hat zur Prüfung ver Frage einer vereinfachten Besteuerung der Landwirtschaft eine Kommission eingesetzt, die aus Ver tretern« des Reichstags, der Landwirtschaft und der Wissenschaft besteht und unter seinem Vorsitz tagen soll. Die Kommission soll insbesondere die Frage prüfen, ob rs möglich sein wird, die gegenwärtig auf der Landwirt schaft ruhenden Steuern durch eiste einheitliche Steuer zu ersetzen. rend: Eine Änderung der Geschäftsordnung wird notwendig sein, damit solche Unzweckmäßigkeiten nicht länger vorkommen. Jetzt wird mit großer Mehrheit von den Deutschnationalen bis zu den Kommunisten die Redezeit nach dem Vorschlag des Präsidenten Löbe festgesetzt. Bei der nun beginnenden Aussprache zum Justizhaushali tritt der Abg. Dr. Lobe (Volksrechtspartei) für Revision der Auswertungsgesetzgebung ein. Er begründet einen auch von den Nationalsozialisten und Christlich-Nationalen befürworte ten Gesetzentwurf zum Schutze von Sparguthaben bei Banken. — Wiederherstellung ver Schwurgerichte in alter Form und vie Überweisung ver Hoch- und Landesverratsprozesse an die Gerichte beantrag: der Abgeordnete Dr. Alexander (Komm.: In einer längeren Rede beschäftig: sich der sozialistische Abgeordnete Dr. Lev: mi: unserem Gerich:swesen. Der Kamp! gegen die Klassenjustiz werde der Arbeiterschaft sehr erschwer: ourch die schlechten Beispiele ver Justiz in Sowjetrußland welche an schlimmste mittelalterliche Barbarei erinnern. Ju Deutschland ha: sich Vie Venraueuskrisc der Justiz ln: Lause ver Jahre einigermaßen gcänvert. Die Besserung in^dcr Ver trauenskrise ist aber lediglich nur in ven unteren Instanzen M bemerken. Beim Reichsgericht ist eher eine Verschlechterung eingctrctcn. Der Redner übte Vann noch starke Kritik an der' Verhalten des Reichsgerichts in Flaggenprozesscn, wobei Vac Gericht ganz einseitige politische Stellung eingenommen habe Eine gründliche Reform ves Reichsgerichts sei notwendig. Aba. Dr. Hanemann tDtn.) ist mit dem Verhalten de-