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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung Mr die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Rr. 86 88. Jahrgang Freitag, den 24. April 1936 Das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft und des Finanzamtes zu Kamen- des Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage, ^trägt bei Abholung wöchentlich 4ö Rps., bei Lieferung frei Haus RM- Im Falle höherer Gewalt oder sonstiger Wieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder ükkahlung b« Bezugspreis«. - Anzeigenpreise und Nachlaßsütze bei Wieder- Holungen nach Preisliste Nr. S (iu unseren Geschäftsstellen erhältlich). Bei Konkurs und Zwangsoergleich wird der für Aufträge etwa schon bewilligte Nachlaß hinfäll«» Anzeigen sind an den Erschetnungstagen bis vormittags l0 Uhr aufzugeben. - Verlag: Mohr 8- Hoffmann. Druck: Kari Hoffmann und E. L. Försters Erbe«. Verantwortlich für Oertliches n. Sächsisches, Unterhaltüngstetl, Sport ".Anzeigen teil Karl Hoffmann, Pulsnitz, für Politik und den übrigen Teil Walter Mohr, PulSnitz. D. A. III.: 2250. Geschäftsstellen: Albertstr.2 u. Adolf-Hitler-Str. 4. Fernruf 518 u. 550. Die Ordensburgen der NLDAj) Erziehung zu wirklichem Führertum Am heutigen Freitag werden die drei Ordensburgen der der NSDAP., Crössinsee in Pommern, Vogelsang in der Eifel und Sonthofen im Allgäu, die der Erziehung der kom menden Führerschaft der NSDAP, dienen, mit einem feier lichen Akt auf der Burg Crössinsee ihrer Bestimmung über geben. Zn diesen neugeschaffenen monumentalen Burgen wer- den von nun an die nach strenger Auslese als künftige Füh rer der Partei bestimmten Männer in dreijähriger Schu lung zum wirklichen Führertum herangebildet und erzogen. Für die wissenschaftliche Schulung werden die besten Lehrer in Rassenkunde, Geschichte. Kunstgeschichte, Philosophie, Wirtschasts- und Soziallehre zur Verfügung gestellt werden. Für die von Reichsleiter Alfred Rosenberg als Beauftragten des Führers für die Ueberwachung der weltanschaulichen Erziehung der NSDAP, vorgesehenen Heranbildung und Prüfung dieser Lehrer ist die Errichtung eines eigenen Ordenshauses der NSDAP, vorgesehen. Die für die kommende Führerschaft der NSDAP, er forderliche Stärkung des Mannestums bildet den zweiten Teil der nationalsozialistischen Erziehung auf den Ordensburgen, in deren Mittelpunkt der Spork steht. Ls soll der Mut, die Entschlußkraft und die Kühnheit des Mannes erprobt und gefördert werden, weshalb z. B. jeder Burginsasse mit dem Fallschirm aus dem Flugzeug abspringen, alpine Mulproben ablegen und ähnliche Lei stungen vollbringen muß. Dieser Teil der Erziehungsarbeit soll die kommenden Führer auch befähigen, wirklich führen zu können, aber auch sich selbst zu beherrschen. Diese Selbstbeherrschung wird aus den Ordensburgen durch Disziplinübungen, wie Enthaltung von Alkohol und Nikotin während einer be stimmten Zeit, ausgebildet werden. Den künftigen Füh rern ein sicheres und selbstbewußtes Auftre ten zu verschaffen, ist eine weisere Aufgabe der großen Erziehungsarbeit in den Ordenburgen. Die Ausbildung der Führerschaft auf diesen Ordensbur gen der Partei wird drei Jahre dauern, wobei die Anwär ter aus jeder der erwähnten Ordensburgen je ein Jahr zu verbringen haben. Dadurch wird ihnen auch in bunter Folge die Kenntnis von Land und Menschen in drei ganz verschie denartig gestalteten deutschen Provinzen — Pommern, Rheinland und Bayern — vermittelt. hier soll eine Auslese unter den Besten der Nation entstehen, eine Auslese, die sowohl den Charakter als auch die körper liche Konstitution, die Führereigenschaft und die rassische Hochwertigkeit betrifft. Alle diese Eigenschaften sind die ersten Voraussetzungen für die Zulassung und die Auf nahme in die Ordensburgen. Dazu kommt noch die Be dingung, daß die ausgewählten Parteimitglieder außer der Dienstleistung in der Hitler-Jugend und der Ableistung der Arbeitsdienst- und Wehrpflicht auch eine Dienstleistung als Block- oder Zellenleiter bezw. SA.-, NSKK.- oder SS.-Mann nachweisen können. Auf diesen unerläßlichen Voraussetzungen baut sich dann die dreijährige Führerschu lung auf, die wieder nur Anforderungen stellt, denen nur die Besten des Volkes nachkommen können So wird durch dieses große Werk der NSDAP, dem deutschen Volke eine Führerschaft sichergestellt, die ge eignet sein wird, das Werk Adolf Hitlers zu hüten, zu sichern und fest in den Tiefen des Volkes zu ver ankern. Ueber die Ausgestaltung der Burgen sei noch erwähnt, daß sie mit allen technischen Vollkommen heiten versehen sind, der höchstmöglichen Zweckdienlichkeit entsprechen, schön und wohnlich in Erscheinung treten und überall in die freie Landschaft Hineinpassen. Jede der drei Burgen, an denen je drei Jahre lang mit durchschnittlich 500 Arbeitern gebaut worden ist, faßt 1000 Mann und hat mit dem Personal eine Belegschaft von 1500 Pepsonem. Alle Wirtschaftseinrichtungen und selbstverständlich auch alle Sportanlagen sind vorbildlich. * Oie drei Ordensburgen Der Sonderberichterstatter der NSK., W. Rit- -en, hat eine Reise zu den Ordensburgen der NSDAP, gemacht, und berichtet darüber u. a.: Ein halbes Jahr nach der Machtergreifung (welch ge waltige Tat!) war die Forderung der nationalsozialistischen Führung nach würdigen Ausbildungsstätten des politischen Führernachwuchses schon zu Bauplänen gläubiger und die Größe des Ziels verstehender Architekten geworden. Im Jahr nach dem Sieg der Bewegung begannen die Arbeiten an den Bauplätzen, das Roden der Wälder, das Sprengen der Fel sen, das Ausschachten des Bodens. Und zwei Jahre danach erheben sich dort, wo 1934 noch Sturm über Eifeler Höhen gestrüpp Utto IWU) neiec Schnee unberühr ¬ tes Allgäuer Land deckle und der Wind in pommerschen Kie fernkronen sang, in Gehalt und Ausmaßen gewaltige Bau anlagen, für die es keinen Vergleich gibt, weil sie kein Vor bild haben, weil sie neuartig, einzigartig in Forderung und Durchführung sind. Stätten verewigten Glaubens, Burgen unseres Ordens, die man bereits aus einer Reise besichtigen und erleben kann. Keiner, der nicht schon das Gesicht der Burgen erblickte, ihre Sprache vernahm, und den Geist der Gemeinschaft und Kameradschaft als Gast und Bewohner erlebte, kann sich auch nur im entferntesten ein Bild von ihrer baulichen Gestaltung: ihrer architektonischen Eigenart und innersten Ausdruckskraft machen. Denn nichts Ueberliefertes ist hier bei jeder der Or densburgen gültig, wo im heften Sinne des Wortes die Weltanschauung des Dritten Reiches als Bauherr waltete, Frage deshalb nicht nach einem Baustil und glaube, eine Antwort mit Begriffen aus bekannten Bauepochen zu er halten, es sei denn, daß dir die Bezeichnung deutsches Bauen eine ahnungsvolle Vorstellung vermittelt. Denke auch nicht, eine Ordensburg könnte endgültige Antwort geben. Sie sind in der Lösung der gestellten Aufgaben, in der Bauausfüh rung alle drei äußerlich sehr verschieden gestaltet, so wie die Eifel vom Allgäu und Pommern verschieden ist und sie nur das Deutsche als Gemeinsames und als gleichen Cha rakter haben. Natürlich, die Ordensburgen künden alle von dem einen heißen Glauben und Willen, stehen für eine verschworene Gemeinschaft gleichsam bereit, haben auch dieselben baulichen Grundformen mit den Gemeinschaftshäusern, den kamerad- fchastsbauten, den weihevollen Feierstätten, Sportplätzen und Lhrenhallen. Sie zeigen alle große, weite Jnnenhöfe und langlau fende packende Ausblicke durch die Hallen und Gänge in die Schönheit der Landschaft. Aber wenn man hört, daß die Burg Vogelsang ein Schieferdach trägt, Sonthofen mit Schindeln gedeckt ist und Crössinsee mit Schilf, dann wird man glauben, daß die Bauanlagen nicht gewaltsam über einen Leisten geschlagen wurden. Das Gemeinsame, das Wesen der drei Burgen, hat uns die Reise schnell vermittelt. Zwei Gedanken brann ten immer in uns, wenn wir auf dieser Reise von der ci- nen zur nächsten Burg fuhren: Der Zukunstwille und das Ringen um die Verewigung des nationalsozialistischen Reiches und die neue deutsche Baugestaltung, der politische und kulturelle Kern dieser Schöpfungen. Jede Ordensburg, die wir sehen konnten, stärkt diese Gewißheit, das Gemeinsame der Bestimmung und Gestal tung richtig verstanden zu haben. Wir erkennen es aus der trotzigen, massiv-felsigen, kämpferisch-harten Burg Vogel- sang, die am ragenden Bergufer des Urftsees in Terrassen als Festung eines Willens gebaut ist: aus der leichteren, helleren, naturbeschwingten Atmosphäre der Ordensburg Sonthofen, die, alle Baulichkeiten unter einem Doch erfassend, mitten in der Weihe und Ruhe der Berggipfel entstanden ist und im Vorrang Holz als Baumaterial ver wandte-, aus der ganz aufgeschlossenen, weiten und sofort anheimelnden Anlage der Burg Crössinsee, die einem sofort vertraut und verständlich, aber voll von Ueberraschun- gen des Ausdrucks und der Gestaltung in ihren einzelnen Bauteilen ist, angefangen von ihrer Treppenlosigkeit bis zu den schweren Steinsaulen, die aus behauenen Findlin gen gefügt wurden. Erlebnis des ewigen Kampfgeistes Generaloberst Göring und drei Reichsleiter in Crössinsee Machtvoller Auftakt für den feierlichen Freitag und lei- denfchastliches Bekenntnis aller in Crössinsee versammelten Kreisleiter der NSDAP, zu einer Zukunftsarbeit, wurde der Donnerstag durch die Anwesenheit und Vorträge von Mi nisterpräsident Generaloberst Göring und den Reichsleitern Schwarz. Fiehler und Rosenberg. Mit besonders eindringlicher Kraft empfanden die Ho heitsträger an diesem Tage vor allem aber durch die flam mende Nede Görings ihre gewaltige Aufgabe für Führer und Volk. In dem brausenden, unaufhörlichen Beifall, der ihn und die Reichsleiter umbrandete, erlebte man den fana tischen Glauben, die fanatische Zuversicht und Hingabe der politischen Leiter und mit gleicher Urkraft den Kampfgeist unserer Bewegung, der niemals rasten wird, sondern ewig ist wie Deutschland. Mit der Front zu der herrlichen Ehrenhalle waren am frühen Vormittag vor dem Turm und den ragenden, gir landengeschmückten Fahnenmasten der festlichen Ordensburg die Ehrenformationen mit ihren Fahnen angetreten: ein Sturm SÄ., SS. und eine Bereitschaft politischer Leiter. Die Arbeiter von Crössinsee hatten am wuchtigen Burgtor Aufstellung genommen, um den erwarteten Führerpersön lichkeiten zu huldigen, und an den flaggenumsäumten Straßen stand ein Ehrenspalier der SS. Zu gleicher Zeit, während die Reichsleiter Schwarz und Fiehler von Reichsorganisationsleiter Dr. Ley empfangen wurden, und die Front der Ehrenstürme abschritten, wurde Generaloberst Göring am Bahnhof Falkenburg von Gauleiter Schwede-Coburg und dem Tagungsleiter Reichsinspekteur Schmeer, begrüßt. Lauter Jubel begleitete ihn bis zur Or densburg, die er zum erstenmal betrat, Schon als ihn Dr. Ley gemeinsam mit dem Reichsausbildungsleiter Godes und dem Burgkommandanten Eckhardt willkommen hieß, äußerte er seine unverhohlene Anerkennung über die großartigen Bauanlagen, die in ihrem festlichen Schmuck auf jeden Be sucher einen überwältigenden Eindruck machen. Er begrüßte die Reichsleiter und den bereits anwesenden Gauleiter Mutschmann und schritt dann die Front der Ehrenstürme ab, bevor er im Vortragssaal unter die von Erwartung er füllten Kreisleiter trat, die dem Ministerpräsidenten einen stolzen Empfang bereiteten. In einer Rede, die gewaltiges, loderndes Zeugnis vom harten, nie beugsamen Kampfgeist und Willen der Bewe gung, ihrer ganzen inneren Glut und Kraft und ihrem machtvollen Schwung war, sprach er zu den Kreisleitern. Seine Rede schmiedete die Hörer zu einem Block des Glau bens, der Verantwortung und Treue zusammen, aus dem spontan und als überwältigendes Bekenntnis zum Führer immer wieder der Beifallssturm hervortrat. Diese Rede be deutet für jeden ein unvergeßliches Erlebnis und eine tiefe Verpflichtung. Amtlicher Teil Seite 4