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MlsdmfferTageblait Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. Anzeigenpreis: die 8 gespaltene Raumzeile 2VRpfg.» die 4 gespaltene Zeile der amtlichen Bekanntmachungen ^Reichs- Pfennig, die 3 gespaltene Reklamezeile im textlichen Teile 1 Reichsmark. Nachweisungsgebühr 20 Reichs Pfennige. Vor-- Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 -nnakmebi-vorm.wUhr. — — — Für di« Richtigkcit drr durch FernrusübcrmitteltenAnzeigrn übernehmen wir keine Garantie. Jeder Rabatlansprnch erlischt, wenn derBetrag d»ra Klage cingezogen werden mutz oderderAuftraggcberin KonkursgerSt. Anzeigen nehmen alle Vermittlungsstellen entgegen. Das -Wilsdruffer Tageblatt» erscheint an allen Werktagen nachmittags 5 Uhr. Bezugspreis: ^Abholung der Geschäftsstelle und den Ausgabestellen L AM. im Monat, bei Zustellung durch die Boten 2,So RW., deiPoftbestellung ? »nüalich Abtrag. gebühr. Einzelnummern ^p'°-ÄN.sst-ü- Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgehend P°ft^b°.-unb^ tze^llungen entgegen. Im Falle höherer Gewalt, Krieg oder sonstiger Betriebsstörungen besteht kein Anspruch auf Lie,erung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. — Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Porto berttegt. Das Wilsdruffer Tageblatt ilt das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen, des Amts gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt. Nr. 36 — 88. Ashrgang Telegr.-Adr.: „Amtsblatt* Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Mittwoch, den 12 Februar 1930 MsUM «Mk RtMMMg die Entivicklnng Entscheidung um gebend die Bean WtrmeNMW mes die WW RcgicrW versagt wird sir belastet wurde. Die Kapitalschuld nach dein Young-Plan be trage 34,5 Milliarden. Die durchschnittliche Jahreslast sei gegenüber dem Dawes-Plan um fast 500 Millionen niedriger. Hierbei sei der Wohlstandsinder noch nickt eiuaerqchuct. Die Es ist gelungen, bei der Regelung der offengebliebenen Fragen Deutschland vor weiteren Belastungen zu bewahren. Die Reichsregierung ist sich der Schwere der Last, die auf zwei Generationen gelegt wird, voll bewußt. Niemand vermag heute eine sichere Boraussage für eine so lange Zukunft über die Entwicklung des Wirtschaftslebens zu machen. Für die Entscheidung über den Neuen Plan ist einzig und allein maß gebend die Beantwortung der Frage, ob Besseres zu erreichen war und ob das Erreichte einen Fortschritt bedeutet. Wird diese Frage im Sinne der Stellungnahme der Reichsregierung beantwortet, so muß sich damit der feste Entschluß verbinden, mit allen Kräften in ehrlichsten Bemühungen dieZahlungs- verpflichtungen zu erfüllen. Der Minister er innerte daran, daß nach dem Londoner Zahlungsplan Deutsch land mit einer Kapitnlschuld von 132 Milliarden Goldmark Weiter steht der Gesetzentwurf über das Anerbenrccht zur Verhandlung. Wirtschaftsminister Dr. Krug von Nidda legt den Entwurf begründend vor. In dem vorliegenden Entwurf seien die vom letzten Landtag geäußerten Wünsche nach Möglichkeit berück sichtigt worden. Abg. Claus (Dem.) befürchtet, daß durch die Bestimmun gen des Entwurfes die Miterben beinahe völlig entrechtet würden. Das werde zur Zerstörung der Familie führen. — Abg. Schladebach (Sachs. Landv.) hält den Entwurf für ein geeignetes Mittel, der Landwirtschaft zu helfen. Die Zerschla gung des bäuerlichen Besitzes in kleine Parzellen müsse ver hindert werden. — Abg. Dr. Wagner (Dtn.) kennzeichnet die Vorlage als annehmbar. — Abg. Neu (Soz.): Seine Freunde müßten sich die endgültige Entscheidung für die Nusschutz beratungen Vorbehalten. — Abg. Dr. Wilhelm (Wirtschafts pariei) erklärt die Zustimmung der Wirtschaftspartei zu dem Anerbenrecht, auch wenn es nicht obligatorisch eingeführt wer den soll. — Abg. Schneider Komm.) meint, man versuche, mit der Vorlage die Bauernschaft nur über die wirkliche Not hin wegzutäuschen. — Abg. Dieckmann (D. Vp.): Seine Freunde seien mit der Negierung der Meinung, datz die Vorlage den wichtigsten Interessen des Bauernstandes diene. Die Vorlage geht hieraus an den Rechtsausschutz. Den letzten Beratungsgegenstand bildet der Gesetzentwurf über die Zusammenlegung von Grundstücken. sofort Mittel zur Erfüllung ihrer sozialen Aufgaben zur Ver fügung zu stellen, findet Annahme. Angenommen wird auch das gewünschte Verbot der Übereignung von Kom munalbetrieben an Privatunternehmer, wäh rend das verlangte Verbot der Umwandlung von Kommunal- betrieben in gemischtwirtschaftliche Betriebe versagt wird. Weiter wird die von den Kommunisten beantragte Bereit- Schutzmaßnaymcn des Dawes-Planes hätten die in sie ge setzten Erwartungen nicht gerechtfertigt. Rach dem Noung- Plan sei Deutschland für die Devisenaufbringung selbst ver antwortlich. Alles in allem enthalte der Noung-Plan bessere Garantien für die Aufrechterhaltung der deutschen Währung und Wirtschaft als der Dawes-Plan. Hinzu komme, daß alle Pfänder, Kontrollen und ausländischen Berwaltungsratsmit glieher sortfallen. Schließlich trete Deutschland in einer völlig veränderten politischen Lage den neuen Aeparationsweg an. Es werde von fremder Besatzung frei, auch von der Willkür des Versailler Sanktionssystems. Der Neue Plan beruhe am dem Grundgedanken des gemeinsamen Interesses aller be teiligien Länder und erfordere daher die Zusammenarbeit aller dieser Länder. Zum Schluß sagt der Minister, cs licgc ihm nichts ferner als Schönfärberei, als eine Verkennung der Tragweite der Verantwortung für die zu treffende Entscheid»«;. Niemand denke daran, stäneines großen deutschen Erfolges zu rühmen. Die Bedenken aber würden von den Vorteilen übertroffen Die Neichsregicrung stehe in der Frage, ob das Interesse unseres Landes eine Annahme der Verträge erfordert, aus einem ehrlichen „Ja" und erwarte, datz der Reichstag diesem „Ja" beitreten wird. Nunmehr beginnt, nachdem ein Antrag der Deutschnatio nalen auf Vertagung abgelehnt worden war, die Aus sprache. Abg. Dr. Breetscheid (Soz): Kein vernünftiger Mensch wird leugnen können, daß es in den letzten zehn Jahren vorwärts und aufwärts gegangen ist. Wir sind cingerückt in die Linie der politischen Gleich berechtigung mit anderen Ländern. Natürlich sind die einzelnen Fortschritte viel geschmäht und beschimpft worden. Sachliche Gründe waren nicht vorhanden. Dafür setzte, wie beim Volks begehren, die Lüge ein. Mit diesen Kreisen, die so etwas ver treten, kann man nicht um die nationale Palme ringen Größeren Heroismus verlangt unsere Politik des Ausgleichs und der Verständigung. Die Alleinschuld Deutsch lands haben wir niemals anerkannt. Als im Versailler Vertrag dem zugestimmt wurde, gab es damals für dal- deutsche Volk keinen anderen Weg. Auch wir hegen an dec Vollständigkeit und Endgültigkeit des Young-Planes starke Zweifel, aber bei einer ehrlichen Prüfung kann nicht geleugnet werden, daß der Noung-Plan gegenüber dem Dawes-Plan eine Besserung bringt. (Widerspruch rechts.) Eine DawcZ-Transser krise würde die schwersten Schädigungen bringen. Der Young- Plan bringt aber die Rheinlandräumung. Er hat gewiß viel große Mängel, aber der Reichsbankpräsidcnt, der selbst ver antwortlich ist für die vielfach unklare Auffassung des Gut achtens der Sachverständigen, hat kein Recht zur Kritik. Be dauerlich sind die Bestimmungen, die für den Fall einer Zer reißung des Young-Planes getroffen sind. Aber auf das schärfste muß dagegen protestiert werden, wenn daraus etwa das Recht einer neuen Nhcinlandbesctzuug hergcleitet werden sollte. Frankreich besitzt ein solches Recht nicht. Die Zustim muna zum deutsch-polnischen Abkommen fällt uns auch nick: wendet sich gegen das Gesetz. Abg. Schulz (Soz.) erklärt sich im allgemeinen mit der Vorlage einverstanden. — Abg. Clauß (Dem.) äußert Bedenken gegen die Vorlage in der jetzigen Fassung. — Abg. Dr. Wilhelm (Wirtsch.-Partei) begrüßt die Vorlage, hegt aber Zweifel, ob die Zeit zur Durchführung geeignet sei. Auch diese Vorlage wird an den Rechtsausschutz verwiesen. Vizepräsident Dr. Hickmann teilt sodann mit, daß von den Nationalsozialisten ein Antrag folgenden Wortlautes cin- gegangen sei: Die Regierung besitze nicht mehr das Vertrauen des Landtages (Lebhafte Bewegung im ganzen Hause, Hört! Hört-Rufe). Der Vizepräsident teilt mit, daß auch dieser An trag in der nächsten Sitzung mit behandelt werden soll. Nächste Sitzung Dienstag, dcn 18. Februar. Die Besprechungen über dcn kommunistischen Mißtraucns- antrag gegen das Kabinett Dr. Bünger haben, wie verlautet, noch zu keiner einheitlichen Haltung der Regierungsparteien geführt. Die Verhandlung über den Mißtrauensantrag steht am 18. Februar auf der Tagesordnung des Landtags. zu geringen Ergebnissen gefM-rt. In England unterliege die Freigabe^ leider großen Ausnahmen. Inhalt und Zweck des polnischen Abkommens sind in der deutschen Öffentlichkeit vielfach in geradezu unbe greiflichem Matze verfälscht worden. Man ist so weit gegangen, zu sagen, daß dieses reine Zweckabkommen die großen Fragen unserer Ostpolitik nachteilig beeinflusse. Nichts von alledem ist wahr. Für den gegenüber Polen ausgesprochenen Verzicht sind wertvolle nationalpolitischc Vorteile cingctauscht worden, namentlich für die deutsche Minderheit in Polen haben wir den Druck, der zehn Jahre nach dem Kriege aus ihr gelastet hat, erleichtert. Die finanzielle Belastung hält sich im Rahmen des Tragbaren und geht nicht im entferntesten in Milliarden. Dieser angebliche Milliardenverzicht soll vaher stammen, datz wir Polen von seiner Verpflichtung zur Bezahlung des deut schen Staatseigentums in den abgetretenen Gebieten befreit hätten. Es ist immer und immer wieder betont worden, datz wir einen solchen Anspruch gegen Polen überhaupt nicht mehr hatten. Wer behauptet, daß die durch das Abkommen ge wonnenen nationalpolitischen Vorteile gering seien, hat den schweren Weg der deutschen Minderheit vergessen. 12 000 deutsche Rentengutsbesitzer mit einer Familienkopfzahl von etwa 80 000 Personen haben wir wenigstens in ihren Erb rechten sicherstellen können. Die Reichsregierung glaubt, daß wir durch dieses Abkommen einen Schritt weiteraekommen sind. Der Minister besprach dann dis Zweite Haager Konferenz. stellung von fünf Millionen Reichsmark für die Bezirkssür- sorgeverbände zur Unterstützung ausgesteuerter Erwerbsloser abgelehnt, dafür aber ein sozialdemokratischer Antrag, den Ge meinden des Bezirksfürsorgeverbandes vier Millionen Reichs mark zwecks Behebung dringender Notstände möglichst noch im laufenden Rechnungsjahre zur Verfügung zu stellen, ange nommen. Auf eine sozialdemokratische Anfrage über Still legung der Schachtanlage Kaisergrube ant wortet Ministerialdirektor Dr. Kittel: Der sächsische Steinkohlenbergbau befindet sich schon seit längerer Zeit in einer schwierigen Lage. Dementsprechend hat die Gewerkschaft Gottessegen schon im Frühjahr 1929 beschlossen, den Betrieb der Abteilung Kaiser grube im Laufe des Jahres 1931 einzustellen. Im Winter 1929/1930 ist aber der Absatz des sächsischen Steinkohlenberg baues zurückgegangen. Infolgedessen liegen aus allen sächsischen Steinkohlenbergwerken große Kohlenmengen unverkäuflich am Lager. Bei der Gewerkschaft Gottesscgen sind es fast 50 000 Tonnen mit einem Gesamtwerte von über 1s4 Millionen Mark. Die Gewerkschaft muß daher ihre Förderung vermin dern. Es müssen aber von einheimischen Arbeitern nur 87 Mann ihre Tätigkeit aufgeben. Das werden zum größten Teis solche sein, die bereits Anspruch auf Knappschaftspension be sitzen. Die wenigen Arbeiter, bei denen das nicht der Fall sein sollte, werden in anderen sächsischen Steinkohlenbergwerken Beschäftigung finden. Die 21 aus der Kaisergrube beschäftig ten Angestellten werden auch in anderen Betriebsabteilungen weiterbeschäftigt werden können. Darauf legte Finanzminister Dr. Weber die Vorlage über die Auseinandersetzung zwischen Sachsen und dem Reich über die Eigentumsverhältnisse in den ehemaligen sächsischen Heeresgrundstücken vor. Er bittet, den nach lang wierigen Verhandlungen zustande gekommenen Vereinbarungen zuzustimmen. Nach kurzer Aussprache wird die Vorlage an den Recktsausschusi verwiesen. Wirtschaftsminister Dr. Krug von Nidoa begründet die Vorlage. Der Entwurf verstärke und beschleunige die Zi sammeulegüng durch Änderung der Organisation der A sammenlegungsbehörden. — Abg. Dr.Treu (Süchs. Landv.) Vr.ÄlMs über den „Renen Man". Große außenpolitische Aussprache im Reichstag. (127. Sitzung.) vS. Berlin, 11. Februar. Oft genug ist auf die Wichtigkeit des heute beginnenden Reichstagsabschnitts hingewiescn worden, so daß es sich erübri gen durfte, nochmals die ungeheuere Bedeutung der bevor stehenden Entscheidungen hervorzuheben. Annahme oder Ab lehnung des im Haag vereinbarten Young-Planes und ver 'hm angehängten Liquidationsabkommen — das Ist die Frage. Aber nicht allein diese große Materie schnitt ver Tag an, er brachte dem in Diplomatenlogen, Zuhörertribünen und Ab- geordnctenbänken dichtgefüllten Hause auch eine besondere Sensation, das Auftreten des Führers der Deutschnationalen Volkspanei, des Abgeordneten Dr. Hugenberg, dem man oft nachgesagt hat, er weiche der parlamentarischen Vertretung seiner Politischen Richtlinien im Parlament aus. Heute nahm er die Verteidigung aus. Die zahlreichen Gegner sparten nicht mit Unruhe beim Erscheinen Hugenbergs, das kann man sich denken. Vorher hatte Präsident Löbe des verschiedenen sozial demokratischen Abgeordneten Dr. Levi unter Teilnahme des " Reichsausienminister Dr. Curtius vertrat in längerer Rede die m.k den zukünftigen Reparatlonsmodus und die Äuidalionen bezügKen Gesetzentwürfe. Dr. Breivsche.d umerstrich die Zusümmung der sozialdemokratischen Fraktion mit dem starken Hinweis daraus, die Sozialdemokraten wurden auch nickt ein Jo«« von der deutschen Sozialversicherung bei der aück von ihm gewünschten Sanierung der Rcichsfinanzen abllreicken lassen. Dann kam Dr. Hugenberg, und das Tribunal wurde zur Szene, erfüllte sich mit ungeheuerer Auf regung. Die Zwischenfälle sind nicht zu zählen, und die notwendig werdenden Ordnungsrufe »uv sogar Ausweisungen aus dem Saale fielen bald nach links, bald nach rechts. Kaum sanfter gestaltete sich die Atmosphäre, als Dr. Curtius dem Abgeordneten Dr. Hugenberg sofort antwortete und dabei der artige Vorstöße unternahm, daß er sich sogar das Wort „un verschämt" und die Bezeichnungen „Advokat Frankreichs" und „Franzosenfreund" von der rechten Seite des Hauses gefallen lassen mußte. Dann ging die Reihe der Redner weiter. Zunächst mit den Vertretern des Zentrums, der Kommunisten und der Deutschen Volkspartci. io. -ü Sitzungsberichi. Bei Beginn der Verhandlungen gedenkt Präsident Löbe, wahrend das Haus sich erhebt, zunächst des soeben verstorbenen Abg. Dr. Levi von der Sozialdemokratie. Als Hauptpunkt steht aus der Tagesordnung die erste Beratung ° der Gesetzentwürfe zur Durchführung der Haagen Vereinbarungen, verbunden mit dem Ent- iours eines Gesetzes über das deutsch-amerikanische Schulden abkommen und eines Gesetzentwurfs über das Abkommen zur Regelung von Fragen aus Kapitel 10 des Vertrages von Ver sailles. "Das Wort nimmt sofort Michsaußenminister L)r. Curtius, der u. a. ausführt, datz die Neichsregicrung um baldige Ver abschiedung der Vorlagen bitte. Die Reichsregierung hat, so sagt Dr. Curtius weiter, in ihrer Regierungserklärung Be- sreiung der noch besetzten Gebiete, befriedigende Regelung der S-nrsrage und endgültige Regelung der Neparationsfrage in Aussicht genommen. Am Ende eines anderthalbjährigen Ringens um die Lösung der beiden Hauptfragen steht der feste Räumungstermin vom 30 Juni und ein neuer Repara tionsplan, der eine erhebliche Lastenerleichternng lind wesent liche Verbesserungen der politischen und finanziellen Lage mit sich bringt. Verhandlungen über die Saarfrage sind mit der französischen Regierung im August 1929 vereinbart worden. Die Verhandlungen mit der französischen Regierung über die Saarfrage werden mit dem Ziele geführt, sobald als möglich die restlose Rückgliederung des Saargcbictes in die deutsche Souveränität zu erreichen. Mit der Bevölke rung des besetzten Gebietes fühlen alle verantwortlichen Politiker, daß der Tag der endgültigen Räumung ein denk würdiger Augenblick ist, in dem schwere Besürchtungen und Sorgen vergangener Jahre ausgelöscht werden Nach der neuen Regelung im Haag besteht die Garantie der Gläubigermächte in der von Deutschland unter eigener Ver antwortung übernommenen feierlichen Verpflichtung, die fest gesetzten Jahreszahlungen gemäß den Bestimmungen des Planes zu zahlen. Die Reparationskommission hat keine Funktionen mehr auszuüben. Die bei dieser Gelegenheit aus getauschten Erklärungen beziehen sich auf den Fall, datz in Zukunft einmal eine deutsche Regierung dcn Plan absicht lich zerreißen könnte. Wir stellen fest, datz die Gläubiger regierungen selbst im äutzersten Falle nicht das Recht haben, auf Grund einseitiger Annahmen und Behauptungen gegen Deutschland vorzugehen. Erst nach einem für Deutschland un günstigen Spruch der höchsten internationalen Instanz er halten sie das Recht voller Handlungsfreiheit wieder. Es ist sestzustellen, datz das Versailler Sanltionssystcm beseitigt und Deutschland künftig in allen praktisch überhaupt denkbaren Fallen gegen Willkür und Gewalt geschützt ist. Handlungen""^* behandelt dann die in beiden Haager Ver- über dcn Young-Plan gemachten Zugeständnisse. Deutschlands sei nicht eingetreten. Einen lionsöl^ nahmen seine Ausführungen über die Liquida- oabedes^ Die Sonderverhandlungen über die Frei- non ÜbericknA nicht liquidierten Eigentums und Herausgabe von Überschüssen batten zum Teil, zu guten, zum andern Teil Sächsischer Landtag. (26. Sitzung.) OS. Dresden, 11. Februar. In der Sitzung des Sächsischen Landtages wurden die in der letzten Sitzung ausgesetzten Abstimmungen über zwei An träge vorgenommen. Der kommunistische Antrag, die Regie rung zu beauftragen, den notleidenden Gemeinden