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N«. 182 D!»n»ßab, d»n 2- Jul! 1842 128. vrllische Kanalinseln beseht krsolgreiche bewassnele Anstlärnug gegen England / Zahlreiche englische Zlngzenge abgeschossen Führer Hauptquartier, S. Juli lFuukmelbung) Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Am 30. 8. bztM 1. 7. wurden die britischen Kanalinseln Jersey und Guernsey im Handstreich dnrch Teile der Luft- wasse genommen und anschließend dnrch Stoßtrupps der Kriegsmarine und nachfolgende Abteilnngen des Heeres besetzt. Hierbei schoß ein deutsches Ausklärungsslngzeug zwei britische Kampfflugzeuge vom Muster Bristol-Blenheim im Luftkampf ab. Im Zuge der bewaffneten Aufklärung über dem Kanal wurde am Nachmittag des 1. 7. ei« britisches Kiistenwach- schisf ostwärts Torquay angegriffen und in Brand geworse«. Ein weiterer erfolgreicher Angriff richtete sich gegen den Hasen von Wick in Nordschottland. In der Nacht zum 2. 7. griffe» unsere Kampfslngzeuge wiederum Hafeuaulage« am Bristolkanal an. Brände und Explosionen wnrdeu beobachtet. Im Verlause der Angriffe britischer Flugzeuge i« der Nacht zum 2. 7. ans Nord- «ud Westdeutschland wnrdeu «. a. auch auf Kiel Bombe« geworse«, richteten jedoch nur ge ringe« Sachschade« a«. Einige Zivilpersonen wurden ge tötet. Im ganze« wurde« fünf feindliche Flngzeuge dnrch Flakartillerie abgeschossen, außerdem bei dem nächtlichen An griff auf Kiel zwei weitere feindliche Flugzeuge dnrch Flak artillerie der Kriegsmarine. Drei eigene Flugzeuge werde« vermißt. Die Zahl der am 80. 8. «nd 1. 7. im Lustkamps abge schossenen feindlichen Flngzeuge erhöht sich gegenüber der bisher angegebene« «m S a«s 23. Erfolgreiche Tätigkeit der italienischen Luftwaffe Vimben a«s feindlichen Geleitzug / wirksamer Angriff aus die Hasenanlage« van Server« Rom, 2. Juli (Funkmeldung). Dcr italienische Wehrmachtsbericht vom Dienstag hat fol genden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: An der Cyrenaicagrenze haben unsere Flngzeuge trotz der ««günstigen Witternugsverhältniffe Aktionen gegen feindliche Panzerwagen mit Bomben «nd andere« Spreng körper« d«rchgesührt, wobei einige in Brand gesetzt bzw. beschädigt worden find. Zwei «nserer Flugzeuge sind nicht znrttckgckchrt. Unsere Luftwaffe hat einen großen feind lichen Geleitzug im südöstliche« Mittelmeer überrascht «nd wiederholt und mit großem Erfolg mit Bomben belegt. In Ostasrika hat unsere Luftwaffe die Hafenanlagen «nd Depots von Berbera wirksam «rit Bombe» belegt. Fei«d- liche Flugzeuge haben Maffaua zu bombardieren «ersucht. DaS rechtzeitige Eingreifen nnserer Jagdflugzeuge, die zwei feindliche Flugzeuge abgeschossen Haven «nd «nserer Marine flakgeschütze, die ein Flngzeug in Flammen zum Absturz brachten, haben den Fei«d znm Nückzng gezwungen. Feindliche Flugzeuge haben Augusta zu bombardieren versucht. Durch wirksame Abwehr unserer Marineflak- geschtttze wurde der Angriff vereitelt. Ei« fci«dliches Flug zeug wurde avgeschofle«. Der Schaden ist ««bedeutend. Von der Zivilbevölkerung gab es drei Verwundete. Augstgestammel der Kriegshetzer Mulspritzen für die englische Sevölkerung / Lilge« ««d Heucheleien Der englische PUilotrntenllüngel verbirgt seine Verlegen heit und Besorgnis über den erwarteten deutschen Angriff auf England hinter einer neuen Flut von Phrasen, mit denen das verängstigte englische Volk zu neuem Mut aufgepulvert werden soll. Wenn natürlich in diesen Reden immer wieder die alte Leier erklingt, so ist doch das eine bemerkenswert, daß auch die Kriegsverbrecher sich mit dem Gedanken an einen deutschen Angriff vertraut gemacht zu haben scheinen, während es ja noch gar nicht lange her ist, daß sie einen solchen Angriff alS völlig ausgeschlossen hinstelltcn. Als erster Stimmungsmacher hat sich der alte Cham berlain herausstellen lassen, der sich alle Mühe gegeben hat, das Mißtrauen der Engländer gegen die Plutokratenclique zu zerstreuen. Chamberlain glaubte, auch seinem Freund Chur chill wieder einmal, ein paar Lobhudeleien schuldig zu sein. Vielleicht hoffte er, sich damit weiter am Ruder halten zu können, obwohl sich die Gerüchte immer mehr verdichten, die davon wissen wollen, daß Churchill Chamberlain und den alten Halifax aus dem Kabinett entfernen möchte, um die ernste innere Krise, die kaum noch zu verbergen ist, wieder einmal für ein paar Tage auszuschieben. „Wir sind eine geeinte Nation" Daß Chamberlain etwas Neues am Londoner Rundfunk 'zu verkünden haben würde, wird wohl niemand erwartet haben. „Wir sind eine festgefügte und geeinte Nation", so begann der alte Lügner und Heuchler sein Geschwätz und gab damit zu erkennen, daß cs scheinbar doch im Volke Zweifler gibt, die nicht recht an das „einmütige Vertrauen des eng lischen Volkes" glauben wollen. Weiler rang Chamberlain sich folgenden heroischen Satz ab: „Unter der Führung unseres Ministerpräsidenten wollen wir unsere Feinde angrcisen." Wir hören immer „wir". Etwa Ä!r. Chamberlain persön lich, oder sein Komplice Churchill, oder irgendeiner aus der Verbrecherclique, die gewöhnt sind, immer ini Hintergrund zu operieren und sich dann, wenn es brenzlich riecht, schleunigst aus dem Staube zu machen? „Sollten die Deutschen uns angrcisen..." Nach seinem kühnen Satz hat Herr Chamberlain dann scheinbar aber doch Angst vor seiner eigenen Courage be kommen, und er fuhr dann kleinlaut fort: „Sollten die Deut schen uns angreisen, so werden wir sie mit der Entschlossen heit und dem Kampfgeist abwehren, der eines großen Volkes würdig ist". Hört. hört. Entschlossenheit, sagte Mr. Cham- berlain, und von Kampfgeist Hai er geredet. Wenn das der Geist von Andalsncs, von Namsos und Dünkirchen ist und die gleiche Entschlossenheit, mit der britische Truppen wehrlose Zivilisten überfielen, dann wäre das allerdings würdig der englischen Nation und würdig der Clique, die sie führt: Zum Schluß konnte der alte Fuchs nicht umhin, dir „außerordentliche Macht der deutschen Armee" zuzugeben. Dann jedoch folgte gleich eine Reihe von „Aber", in denen er nach alter Melodie das Lied vom britischen Heldenmut und der englischen Unbesiegbarkeit sang. Aufforderung zum Heckenschützenkrieg. Wie Mr. Chamberlain, so gab sich auch der Unterstaats- kekretär im Lügenministerium, Nicolson, redliche Mühe, dem englischen Volk einige Mutspritzen zu verabfolgen. Dieser hauptamtlich besoldete Lügner und Hetzer forderte frischweg die Engländer zum Heckenschützenkrieg aus. In seiner Sprache nannte er das „Mittel des totalen Widerstandes", aber wenn er den Satz prägte: „Jeder Bürger hat die Pflicht, den Feind zu bekämpfen", dann heißt das so viel wie Proklamation des Franktireurkrieges. Bei scincm Gefasel sind dem Herrn Nicolson doch einige für uns recht interessante Wahrheiten entschlüpft. Einmal bezeichnete er die als größte Feinde Englands, die an Deutschlands Unbesiegbarkeit glaubten, und gleichzeitig er- klärten, daß der einfache Mann und der Mittelstand in Eng. land bei einem deutschen Siege nichts zu befürchten hätten. Also muß es doch viele Engländer geben, die dieser Ans. fassung sind, wenn sich daS englische JnformationSininisteriuni gezwungen sicht, gegen sie Stellung zu nehmen. Ausdruck panischer Angst. Der englische Landwirtschaftsminister Hudson riskierte ein paar große Worte und prägte dabei den Satz, daß der jenige seiner Meinung nach siegen werde, der acht Tage länger mit seinen Lebensmitteln anshält. Wenn Herrn Hudson bei seiner Lüge die Worte im Munde steckengeblicben wären. Vann wäre cr sicher gleich am Mikrophon erstickt. Denn er will doch nicht etwa den Engländern weismachen, daß ihre Lebensmittel auf unbegrenzte Zeit ausreichcn? Da müssen sich nun die Engländer in ihrem Rundfunk von früh bis spät derartiges Gewäsch anhören, das doch nichts weiter ist als Ausdruck panischer Angst der Kreise, die diesen Krieg vom Zaune gebrochen haben. Jetzt zittern sie »nd fürchten die Abrechnung. In letzter Minute geben sie sich Mühe, schon vorher bei dem von ihnen verführten Volke Absolution zu erhalten. EngiWe Zettimgen nur sechs Setten Die Papierknappheit in England wird immer sühlbarer. Der Zeitungsumsang ist durch neue Bestimmungen aus sechs Seiten festgesetzt worden. Um Papier zu sparen, werden tue ünser Lebensraum Die Tragweite der Entscheidungen, die der gegen wärtige Krieg mit sich bringt, ist überhaupt noch nicht abzufchätzen, und der oft gebrauchte Ausdruck, daß eine vollständige Neuordnung Europas im Gange ist, die vermutlich nicht einmal an den Grenzen unseres Erdteiles Halt machen wird, ist keine Aebertreibung. Diese voll ständige Neugestaltung drückt sich auch darin aus, daß diesmal nicht wie in früheren Zeiten von dem Kampfe zwischen einzelnen Mächten oder Staaten um einen bestimmten Landbesitz, um gewisse Grenzen oder gewisse Rechte die Rede ist, sondern daß es sich für uns — wie auch von maßgebender Stelle oft betont wurde — darum handelt, unsere freie Entwicklung in unserem gesamten Lebensraum gegen die Behinderungs- oder Vernich- tungsabsichten unserer Gegner zu verteidigen und sicher zustellen. Damit werden auch neue Begriffe in die zwischenstaatlichen Beziehungen, also in das Völkerrecht «ingefügt, da das alte völkerrechtliche System, welches ja bereits durch den Weltkrieg auf das schwerste erschüt tert wurde, für die heutigen Verhältnisse unter Trinen Amständen mehr ausreicht. Die grundsätzliche Begriffsbestimmung des Völkerrechts als der Summe derjenigen Rechtsnormen über dir Be ziehungen zwischen Staaten in Krieg und Frieden, die entweder auf einem Vertrag oder auf allgemeiner An erkennung beruhen, hat zwar auch heute noch ihre Gül tigkeit, aber der Inhalt dieser Rechtsnormen hat sich vielfach gewandelt. Immer stärker hat sich abseits von den zahlreichen völkerrechtlichen Theorien über das Ver hältnis des StaatswillenS zum Völkerrecht die Auf fassung durchgesetzt, daß völkerrechtliche Bestimmungen eben nur insoweit Geltung haben können, als sie von einer freiwilligen Selbskverpflichtung der Staaten ge tragen werden und als sie im moralischen Einklang mit den natürlichen Lebensrechten der Völker stehen. Es existiert ja keinerlei übergeordnete Gewalt über den Staaten, die in der Lag« wäre, völkerrechtliche Grund sätze gegen den Willen oder die Lebensrechte der be teiligten Völker zu erzwingen. Daraus ergibt sich Lie Notwendigkeit der Aebereinstimmung der großen Mächte über völkerrechtliche Begriffe, wenn diese praktische Gel tung haben sollen. Man kann das Völkerrecht in seiüer tatsächlichen Entwicklung also nicht von der politischen Entwicklung vollständig trennen, und die neuen Erschei nungen im politischen Leben der Völker müssen daher Gegenstück auch im Völkerrecht finden, wenn dieses nicht in Widerspruch zu den tatsächlichen Gegebenheiten des Völkerlebens geraten soll. Gerade der wichtige Begriff des Lebensraumes gibt dieser Feststellung ihre aktuelle Bedeutung. Staatsrat Prof. Dr. Schmitt hat in der Zeitschrift der Akademie für Deutsches Recht die Begriffe „Reich und Raum" als Elemente eines neuen Völkerrechts geschildert. Schon der Druckspalten schmaler gehalten und kleinere Tyypen verwendet. Der Papierpreis ist seit Beginn des Krieges auf mehr als das Doppelte gestiegeü. Für ein Land mit so eifrigen Zeitungs lesern wie England bedeutet die neue Bestimmung eine außer ordentliche Maßnahme. Auch dem größten Optimisten mutz der Rohstoffmangel Englands klar werden. MakenffaM britischer Plutokraten Tausende von Einreisegesuchen nach den USA. — Amerikanische Botschaft in London mutz Patznebenstelle eröffnen Die Massenflucht der englischen Oberschicht nimmt immer größeren Umfang an. Wer auch nur die geringsten Beziehungen ^ir amerikanischen Botschaft in London hat, sucht schleunigst ein Einreisevisum für die Vereinigten Staaten zu erhalten. Wie die amerikanische Botschaft selbst mitteilt, sprachen in der ver gangenen Woche mehr als 10 000 Personen aus der Botschaft persönlich vor. An einem Durchschnittstag nimmt die Botschaft 2000 telephonische, 1000 briefliche und 500 telegraphische Visa- gesuche entgegen. Die bisherigen Votschastsräumlichkeiten reichen nicht aus, um diesen Majsenansturm zu bewältigen, so daß eme Patznebenstelle eröffnet werden mutzte. Es handelt sich hierbei, wie weiter aus London berichtet wird, lediglich um Mitglieder der englischen Oberschicht, die sich die Kosten einer Amerikareise leisten können und über genügend Kapital in USA. verfügen, daß sie dort eine Zeitlang leben können. Die für den Krieg verantwortliche englische Plutokratie schickt sich also an. die von ihr in die Katastrophe hineingesühr- tcn Volksmassen im Stich zu lassen und sich ein ruhiges Plätzchen fernab vom Schuh zu sichern. Die englische Bevölkerung, dir das Elend, das Durchein ander und die Not in den englischen Evakuierungsbezirken tag- lich mit ansehen mutz, wird sehr bald erkennen, dah diejenigen Kreise, die diesen Krieg enckesseltem nicht in, geringsten geson nen find, ihn auch durchzusechten. Kämpsen und bluten können die arbeitenden Massen. Sie selbst wollen am Krieg nur m möglichst groher Sicherheit verdienen. Schlupslöcheriür „siegreiche NiittzWer" Währenddes wird die Stimmung in London immer unbehag licher. In nervöser Hast sollen die Sünden und Versäumnisse von Jahren nachgcholt werden. Jetzt erqcht an die britische Bevölkerung ein Ausrus, in dem es heiht, daß jedermann zu Erdarbeiten sür Verteidigungszwecle herangczogen werden könne. Mit welcher Begeisterung die Engländer darangehen, Schlupflöcher sür ihre „siegreichen Rüäzügler" auc-zuheben, be sagt der Schlußsatz des Ausrufes: „Ein wenig von eurer Zeit mußt ihr schon für die Verteidigung eurer Heimat opkern". Man kann es verstehen, daß nach den großmäuligen Ankün digungen bei Beginn des Krieges die britische Bevölkcruna die sem letzten Schrei ihrer an die Wand gedrückten Negierung wenig Verständnis e,ULegcnbringt