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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.04.1906
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060422024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906042202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906042202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-04
- Tag 1906-04-22
-
Monat
1906-04
-
Jahr
1906
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Abeiid-Alirgabe Verugrgebüdr «inttMINN« d,i »alt« «rtmaNin jiutnlimw dnr-tz unterc Vs««, «««»» ,n» ««»,«»». »n OM» «» Dt«««»«« «mr emmat» »««.»»». >«!»»u»«Srnaklkm. ««iiM« » «^»N » «t«. »P Bet «tnwaltaer Zutzclluna durch d>« <»HM»r«NllveItz>. in,««». I«» «tt «Utvrrchrndem Zuichi««. N«»tr»< «»In Lristel u Onatnsl- »AeUiuim« «ur «X »k«tl,cker «.Dr^d. Rackr") «Ml«. S«LtrS«>i<be tonotar- »«tvrtzcke Beide» undrn,ch,ch„un >«rvrrian«t» M-wultrwte wrrde» nickt «idnoattt. Di«sk» Mitt wird de» Lesen» »o» Dredde» »nd Umgebung am Tage vorher bereits als -»gestellt, während es die Post-Abonuenteu am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalte». Aegr?ürr-eL L8L0 Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. ^ureigen ^anf. Limntzme von Ä>!kü»diguv«e» die neckimNlaas 3 Ulul --i-un. »no tzeininas ,mr ManeuüraLe!». p»n II bis i.i Mir T,e I lrxuüü, Aru,ch. rrile 7» » LNdciv L> Pia . Tn kuudiauna'n aut de, Pinunietle ZeUe 2» Via. ^ dir 2tpplliueZeitc auiDert- ieile so Pia., ul» Eiiioeiandt Zeile « Piz In Rummcrn „ach Sonu- und Neierlagr» l ivnlliae Grund«ile A> Pia. ant Prwulicite »o Pi,.. 2iva»>ac Zeile auf 2erticile und <ü» EinaeiandrsoPia. A«»wärtt,eiliis- irage nur aeaen Boiauabcuchlu«^ löeieablärler loiicn »a Pfenniie. Fernsprecher: U und LOSL HauvtsesckästSßelle: Marienstr.ra. lieimiseliei' k^ultunzl! pIlOlOArLpIliSLllS srösstsr ^usvakl ^l!I VÜII!lIlk Ü2L!ls. !.. I.2IR DIw ' hHIld öitzjpa«!- ^kueste Trahtkerichte. Hoknachrichten. Dresdner Annknwesen, Arinerverändernngen, Melallarbeileransstand, vpngrl. GelichtSvelhandl. Franzos. Beigaibeileransstand. Tonkiinstler-Verein Tie Katastrophe von Sa» Francisco Ne«efte Drahtmeldunkcn vom 2l. April. Das Erdbeben in Kalifornien. Ga» Francisco. Da» Feuer hat 'eine Kraft ver mehrt. nachdem e» den ganzen Geschäststeil der Stadt, daS schönste Bilkenviertdl and verschiedene Mictswohnungsviertel nicdcrgelegt Der klare Himmel über dem log. Missiensviertel läßt er- nnen, dag das Feuer dort erloschen ist. Die Fortsetzung des Brandes nach dem neuen Stadtteil im Westen ist nunmehr zu verhindern gelungen. Der einzige Teil der Feuersbrunst. der »och die Aufmerksamkeit der Feuerwehr in Anspruch nimmt, ist der, der sich von dem Nordhill-Viertel bis nach dem nordwest liche« Teil der Wassersroni erstreckt. Nach Angaben der Stadt- Verwaltung beträgt die Zahl der Obdachlosen im Golden Gats-Park annähernd 2 00000 Personen. Hamburg. Das dem Generaldirektor Ballin seitens des Präsidenten Roosevelt zugegongene Telegramm lautet wie folgt: „Der Herr Präsident, der sich von Ihrer Mitteilung tief er- «riffxn fühlt und Ihnen für das gütige Anerbieten materiellen Beistandes herzlich dankt, hat mich beauftragt, Ihnen mitzu- teile«, daß die Hilfe des Auslandes nicht in An- sprach genommen zu werden braucht. Wenngleich der Herr Präsident somit auf den angcbotenen Beistand verzichten darf, wünscht er doch besonders hervorzuheben, wie hoch er Ihre warnte, hochherzige Teilnahme Ihnen anrcchnet.' Robert Baco», UnterstaatSlekretör." London. jPriv.-Tel.j Nach einer Meldung der „Daily Mail" aus Newyork hat Präsident Roosevelt jede aus ländische Hilfe mit höflichem Danke abgelehnt. Die Spende der Hamburg-Amerika-Gelcllschast von 100 000 Mk. wurde zurückgeschickt: ebenfalls würben 4 Millionen Mar? Spenden aus Canada mit Tank zurückgegeben. Die Ausftände iu Frankreich. . Paris. Das Ministerium des Innern befürchtet, daß infolge deS Setzerstreiks die-Wahlkarten. mit deren Der- 'teiltwg demnächst-begonnen werden soll, nicht gedruckt werden rönne» und daß dadurch die für den 6. Mai festgesetzte Wahl mrPwert werden könnte. -ckckt, sich de« Streik anzuschlichen. wurden jedoch .... ... Mavizipalgardisten, welche die Druckereien bewachen, vertrieben - Paris. In ihrer Besprechung über die Vorgänge im Kohlenstrertgebiet erklären die sozialistischen Blätter, die Regierung müsse den Widerstand der Gesellschaften gegen di» Forderungen der Arbeiter brechen, warnen aber die Arbeiter vor den dem Bcrgärbeiterstand nicht angehörigen Hetzern. Die .radikalen Blätter beschwören gleichfalls die Ausständiacn. die 'Gewalttätigkeiten auszuaebcn. Tie konservativen und nationali stischen Blätter greifen die Regierung in heftigster Weise an, das; e nichts getan habe, um der Meuterei ein Ende «u bereiten -Parts. Ausständige Setzer versuchten, in mehrere wckercien einiudringen, um das arbeitende Personal zu zwin- l. sich dem Streik anzuschlichen. wurden jedoch von den Nenn ste nickt energische Mahrcaeln ergreife, müsse man sich jSt auf die schrecklichsten Zusammenstöhe zwischen Soldaten und Ausständigen aelatzt machen. Paris. Der Minister des Inneren. Elemenccau. ist gestern aLend aus Lens hier wieder einaetrosien. LenS. Gerüchtweise verlautet, bah bei den gestrigen Krawallen 60 Soldaten und L'ssizicre verwundet worden sinp. Verletzungen von Ausständigen sind bisher nicht gemeldet worden. Br« st- Tie Mehrzahl der Delegierten des Arbeitersyndikats bat für den allgemeinen Aus st and gestimmt, falls die vvn den Arbeitern gestellten Forderungen nicht bewilligt werden sollten. Znr Lase in Mustland. Dünaborg. Seit einiger Zeit erscheinen an der livlän- dischen Grenze kleine bewassncte Banden, die mehrfache Dampfer des Norddeutschen Lloyd eandii Hook ausgelaufen war. ist wieder Versuche machten. Wasserleitungen und andere Einrichtungen zu zerstören. Baku. Unter dem Patronenmagazin eines Regiments wurde ein langer, vom Erdgeschoß eines benachbarten Hauses ausgehender unterirdischer Gang entdeckt. Dieser Gang war regelrecht gebaut und mit einem Läutewerk versehen, das in einem Zimmer des dritten Stockes endigte. Hier wurden Proklamationen gesunden. Der Eigentümer des Nauses und mehrere andere Personen wurden oerhasiet Schlitz. Ter Kaiser ist heute früh nach Homburg V. d. Höhe oogereist. Bremen. Ter „W e i m a r", der bei , . abgekommen und gestern wohlbehalten in Newyork eingetroisen. Duisburg. sPriv.-Tel.l In Sachen der mehrerwähnten Bewegung unter den N h e i n k ch i sse r n fanden in den letzten Twfen wiederum Versammlungen statt, in denen lebhaft darüber geklagt wurde, daß einzelne Verfrachter 8 7 der neuen Verord nung ausnützten. um den Schiffern manche Abgaben, nament lich das Mergeld, aufznhalsen und die Ä'.pperlperre zu ihrem Vorteile auSzulegcn. Man beschloß, eine verschärfte Agitation zu betreiben und die Durchführung der allgemeinen Schifss- werrc onznstreben. Unter den Schissern herrscht sehr erregte Stimmung. Rom. Aus Siena werden mehrere Erdstöße gemeldet. In Poglibonsi (Provinz Siena) soll das Rathaus beschädigt sein. Luzern. Die landwirtschaftlichen Genossenschastsvcrbände Deutschlands. Oesterreichs, der Schweiz und Italiens beschlossen hier die Gründung eines internationalen Bundes der landwirtschaftlichen Genossenschaften. LcrtllchcS miv Sächsisches. Dresden. 21 April —* S«. Majestät der König begab sich^ wie bereits kurz erwähnt, gestern nachmittag 3 Uhr mit 'einer Dcglei- tzlng vom „Hotel zur Gonvelfahrt" zu Fuß nach L ybin. Tie Herrschaften gingen durch den Tannenwey, polsterten Hain und kehrten NN Kurhotel Adlet in Oybin ein. wo Kaffee getrunken wurde. Hiernach wurde der Oybin-Berg bestiegen, das bekannte Museum daselbst besichtigt und im Bergrcsiaurant das Abend brot eingenommen. Spater begaben (ich die Herrschaften ins Kurhotel dldler zurück, wo Nachtquartier genommen wurde. Heule früh unternahm der König mit dem Kronprinzen und dem Gewlge zü Fuß einen Ausflug in den Hoch wald und traf dann nm 10 Uhr wieder in Zittau ein. In der 11. Stunde wurde die Iohanniskirche besichtigt. Im An schluß hieran fand in den Räumen des städtischen Ratskellers ein einfaches Frühstück statt, woran die Herren Oberburger- meisten Oertel, Skadtoerordnetenvorsteher Professor Neumann. Forstmeister Korielt und Oberst von Kaufmann teilnabmen. Mittags 12 Ubr 26 Minuten begaben sich der König und der Kronprinz nebst Begleitung mit Sonderzug noch Dresden zurück. —* Ein Schnecheidestrauß ist, wie seit v'clen Iabren, auch dieses Frühjahr von einem alten biederen Dogtländcr dem Königshause zugeaangen. Das Kämmereramt des Königs hat dem alten Herrn, ocr leider den ganzen Winter hindurch sehr mit Krankheit zu kämpfen hatte, unter dem 12. April mit geteilt, daß der König Len Strauß sehr gern entgcgengenom- men hat und dem Absender für oicle abermalige Betätigung seiner anhänglichen Gesinnung herzlich danken läßt. —* Aus Anlaß der feierlichen Enthüllung des König Ä lb e r t - T e n k m a l s am Montag vormittag 11 Mr hat die Königl. Polizeidirektion Bestimmungen über den Verkehr vor und während der Feier getrosten. Ter Schloßplatz bleibt von 10 Uhr vormittaas bis nach dem Schluffe der Entbüllungsfeicrlichkeit für jeden Fuß- und Fähr verkehr gesperrt. Nur aus der Terrastentreppc oder unmittel bar vor ihr liabcn nicht geladene Teilnehmer Platz zur Aus stellung. Den geladenen Teilnehmern ist zu raten, ihre Plätze spätestens "411 Uhr cinzunehmen. Slmutlll,, 22. April -* Anläßlich des Erdbebens i» Tan Francisco haben die städtischen Behörden folgendes Telegramm abgesandt: Stadtverwaltung San. Francisco. California. Voll tiefen Mit gefühls für Ihre schwer heimgesuchte Stadt versichern Rat und Stadtverordnete von Dresden herzliche Teilnahme. Werktätige Hilfeleistung ist auch in unserer Stadt eingeleitet worden. Ober bürgermeister Beutler. Stodtvcrordneten-Borsteher Dr. Stöckel." — An das hiesige Generalkonsulat der Bereinigten Staaten richtete der Rot folgendes Schreiben: „Die Ereignisse in San Francisco haben uns mit tiefem Mitge'ühl erfüllt, welches uns veranlaßt, dem geehrten Generalkonsulate der Bereinigten Staaten von Amerika unsere herzlichste Teilnahme an dem Gejchlckc der schwer heungeiuchten Stadt, und ihrer Bewohner hiermit ausdrücklich zu versichern. Auch wer- den wir nicht verfehlen, werktätige Hilfe zu leisten durch Veranstaltung össentlicher Sammlungen, zu denen Wir un?er der Boraus'ctzung der Zustimmung unseres Stadtverordnctcn- Kollcgiums einen Grundstock von 6000 Marl aus städtischen Mitteln bewilligt hoben. Der Stadtverwaltung zu San Fran cisco haben wir telegraphisch unsere Teilnahme uno Entschlie ßung bereits kundgegeben. Der Rat der Königlichen Haypt- und Residenzstadt." —* Se. Majestät der König ha! außer den bereits ge meldeten folgende Personal Veränderungen in der Arme" genehmigt: Im Deurlnubtenltande. Die Ltnts. der Rck. : Nietschel. -» Otto des 102. Ins. Reg., Mauckc ves IM. Inf.-Reg . Lbrv des IM. Ins.-Reg. L>eym, * Meise, -U- Ebert de« IM. Inf.-Reg., -» Ls deS 107. Fnf.-Rca., DIelttch, » Livpolv des Scbützen-Rea.. 4t- Richter deS ISS. J»s.-Rea., -iit Netzmagen. 4t Lwtzne, 4t Ruppin deS IW. Inst- Reg.. 4t Schneider des t«I. Ins.-Reg.. 4t kratze reS 1». JLg.-Sat., 4t Hillnilttm des 18. Lus.-Reg-, 4t Sännester des 17. Ulan.-Reg.. 4t Poop, 4t strtzr. v. Branpcnstein, 4t Knoblauch deS 18. Ulon -Reg-, 4t Wittig des 21. Ulan.-Nrg., 4t Zimmermann des 18. Feldart -Reg.. 4t Ross »es 77. Felben- Re,.. 4t Gärtner de« 78. Feldart.-Re,.. 4t Elauß des r? Pion. Bot. — die Llnts- der Land«.-Ins. 1. Avf,«b.: 4t Bnitzn« des Landw.-Sez. Annaberg. 4t Blitzer de« Landw.-Be,. Ltzemm». 4t Müller (Rndols», 4t Eronau de« Laadw-Ve». Plauen, 4t Etielder, Ltnt. der Land». Feldart. 1. Ausgeb. de« Land«.-Ae;. Schneebce«, 4t EdlerOuersurtb. Ltnt. der Land«.-Pion. 1. vufgrb. veS L«M>w -De,. Ztwm, 4t Die». Ltnt. der Lemdw.-Jns. 2. Lusgeb. de« Landm.-8rz. Plauen, — >u OtzeellntS. besSrdert. — Die Atzrseldmebel be>«. Dij'wachtmeilter: 4t Israel des Landw.-Vez. Schnerberg, MN ktnt. der Res. des Gren.-Reg Nr. 101, 4t Schmaer des Landw.-Be» Aittau. zinn Ltnt. der Res. des 102. Ins. Reg.. 4t Mützlner des Landw -Be». Bausen, ,»m Ltnt. der Res. des IM. Inf.-Reg., 4t Hentzscdel des Landw.-Bez. Borna. ;«m Ltnt. der Res. des tSI. Ins.-Reg.. 4t Oertel des Landw.-Bez. Zittau. 4t Oetzmlchen des Landw.-Bez. Mettzen, — zu Ltnts. der Res. des t8. Hus.-Reg., 4t Wagner des Landw.-B". Zwickau, »um Ltnt. der Res. des 77. Fcldart Reg., 4t Beck des Landw.-Bez. Glauchau, zum Ltnt. der Res. deS >9. Drain-Bat., — befördert. -- Nbichiedsbewilli- gungen. T,e Majore i 4t Bruckner beim Stabe des 17. Ulan.-Reft.. mit der OrlantzniS zinn Tragen der Reg.-Uniform, 4t Meißner, Inspizient des Truppen- und 2rainfeldgerät«, mit der Erlaubnis ,»», Tragen der Uniform des 28. Feldart.-Reg., 4t v Gruben, -auptm. und Komp.-Ebes im 108. Ink -Reg., mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform »eS los. Ins.-Reg., 4t v Herder. Rittin. und E»kavr.-Ebef nn21. Ulan.-Reg., mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform des Garder.-Reg., 4t Kor«» mann-Barlckp. Hanvlin. und Direltions-AWent der Artilleriewerkstart, mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform des 12. Fntzart.-Reg., — i» Gknetzmignna ibrer WschiedSgesnche mit Pens, zur Disp. gestellt 4t Schrocder. Oberllnt. im 12. Feldart-Reg- mit Pens, zu den Offiz de» Landw.-Felda,l. ?. Anhieb.. 4t Hunnius. Ltnt. im >2. Tratn-Bat., kom mandiert zur Tienktletkinng bei dem 101. Ins.-Reg., wegen überkommene» Fklddtcnslunfätzigkeit zu den Oistz. der Rei. des 12. Tratn-Bat. — über» geführt. 4t Ludavici, char. Oberkltni z. D. und 2. StabSoffiz. beim Land«. De,. Leipzig, mil d»r Ettaudnt« znm Tragen der Uniform deS tM. Inf.- Reg., 4t Darükn. Mas. ». D. und 1. StatzSossiz. beim Landw.-Bez. Etzem» nis- nnlee Berlewung deS Ebar. als Oberftllnt. und mit der Erlaubnis Kunst und Wissenschaft. s* Mitteilung aus dem Bureau der K ö n i o l i ch c n Hos- .theater. Im Schauspielhause wird Donnerstag, den 26. April, außer Abonnement Oscar WildeS „Ernst. Eine tripiale Komödie für seriöse Leute", zum ersten Male aufgesührt Die Besitzung des Werke- ist die folgende: John Worthing — Herr Wlerth, Algernon Moncricst — Herr Mehnert, Lady Drockncll — Fräulein Ulrich, Gwendolon — Fräulein Serda, Ceciiy Cardew — Frau Gosny, Miß PriSm — Frau Bleibtreu, Kanonikus Ehasuble — Herr Wiene, EribSby — Herr Eggerth, Merriman — Herr Höhner, Lane — Herr Hufs. Das Stuck gcht mi» neuer Innenausstattung in Szene. 7* Der Tonkünftkv-Berein eröffnete seinen letzten Auf» führungS-Abend mit einem der interessantesten Kammer- Musikwerke Bra hm s', dem umfangreichen Il-moU-Trio (op. 8) für Pianosorte, Violine und Violonccll. Ursprünglich eine Jugendarbeit — BrahmS bat eS mit 26 Jahren geschrieben, «nährend der Studienzeit bei Marrsin-Hamourg — ist eS von ihm dreißig Jahre später umaestalte» unk neu herausgcgcben worden. Tie Anregung durch Mendelssohn. Schumann und l Beethoven, »velche die ttste Ausgabe erkennen läßt, ist auch für die Neubearbeitunft typisch geblieben, dennoch sucht das Werk i* dem großen leitenden Gedanken, der es vom Anfang bis zum Schluffe durchzieht, in der Einheitlichkeit der schwärmerisch- «nalancholifchen Stimmung, in der motivisch« Anlage und Aus arbeitung. und vor allem auch in absoluter Klanaschönheit in der gesamten Kompasitionstätigkeit aller Zeitepochcn seines und dritte» Satze, aus denen eS wie aus höheren Sphären er tönt. MS vortrefflichen Gegensatz hierzu brachten dieselben Künstler- an Stell« eines durch Indisposition Dr. v DaryS aus- geschalteten Liedervortrtaaes d>« D e e t h o v e nstchen Daria- tione« über daS Lied „Ich bin der Schneider Kakadu" auS Denzel Müller» Oper „Die Schwestern von Prag". Ter gott volle, in meisterliche Kunst gefaßte Humor, von vcm das Trio sprüdekt, dieser prächtige Scherz eine» Genies, da» einmal aus nollem Herzen lachen und andere mit lachen lassen will, wurde mit zum Höhepunkt des Abends. Zwischen Brahms und Beethoven gestellt war SebastianBach mit der Sarabande und den Gavotten 1 und 2 aus der Suite Nr. 6, v-ckur, für Gello allein, denen sich als Zugabe ein Air, anschloß. Herr Konzertmeister Wille spielte die Stücke meisterlich. Als Schluß- nummer oerzeichnete das Programm ein BlaS-Oktett lO-ckurs von Handn, von Mitgliedern der Königlichen Kapelle aus- geführt. Ü. 8t. 7* 3. Deutsche Kunstgewerbe-Ausstellung Tresde - - - - - - - - - -» . - ^ die unter , , .. _ mitten in der langen Folge , . gebracht sein. Eine weite, ovale, weiße Oberlichthalle, nach dem Entwurf des Architekten Max HanS Kühne-Tresden. wird den Besuchern eine willkommene Abwechslung und die Gelegenbeit bieten, sich in die auserwählten Arbeiten unserer hervorragend sten Grisselkünstler zu vertiefen, nachdem die Raumkünstler mit stärkeren Mitteln aus das Empfinden gewirkt haben ' 3. Leunqe »tinirgewerve-inusiieiiuna den 1906. Die Abteilung G rap h üch c Kunst, ter Leitung deS Professors Seliaer-Leipzia steht, wird in der langen Folge der Raumkiinst-Avtinluiia unter- Schöne, Rentsch-LcttHig erhalten. A»1 den WandNaeyei »zeichnete Radierungen, Originallithographien Werke der schöpferischen Grifselknnst in vornehme gebracht sein. und andere vornehmer Weise uuter- Unter de« Trümmer» vsn Gini Francisco. Die erste erschütternde Schilderung von dem furchtbaren Unglück. daS San Francisco betroffen, gab, wie schon kurz bc- richtet, der Tpezialkorrespondent des „Newyork American , J-. P. Barrett: sein unter den ersten niederschmetternden Eindrücken ausgezeichneter, alle- Wesentliche zusammenfassender Bericht ist ein Meisterstück amerikanischer Reportcrkunst. „Mitten in einem ChaoS von Ziegeln und Schutt, das um den Telegraphisten »"fgehäuft ist, s» lautet sein Bericht, von dem wir bereit» gestern im AuSzuge ein Stück mitgeteilt haben, „schreibe ich diese meine Erlebnisse. Ein entsetzliches Unglück hat San Francisco beim- g^ucht, daS in seiner Größe den jüngsten Ausbruch d«S Vesuv alltäglich erscheinen läßt. ES war genau 6 Uhr 16 Minuten morgens, als die Stadt umhergeslbleudert wurde wie eine Fedev im Sturme. Die Erde schien einen Augenblick in die Tiefe zu versinken, und dann flogen Gebäude in die Lust wie Luftballons. Darnach schien alle? wieder einen Augenblick zu sinken, so wie es noch nie ein Sterblicher erlebt. Darauf schwankten die Häuscrmassen der Stadt hin und her wie Pappeln im Winde. Niemals erfuhr jemand solch eine Erschütterung keines Inner sten zweimal, denn in einer irdischen Sradt erschien es un möglich, zweimal solchen Stößen Widerstand zu leisten. Drei Minuten nach ^em furchtbaren Aufstiegen war sie Stadt eine wirre Masse von Trümmern. Die Straßen waren erfüllt von stiebenden Menschen, die. al« sie die zerschmetterten Gebäude erblickten, die Ansdebnung der Katastrophe sich vergegenwärtigten und ihre eigenen Schrecken in dem Beginnen vergaßen, andne« Unglücklichen zu Hilfe zu eilen, deren Hilfeschreie aus den eingestürzten Häusern hcrvortöntcn. Während sie arbeiteten, brachen große Fcuersbrünste ans. wie wenn die Flammen au« die Trümmer noch vernichten wollten, die das Erdbeben übrig gelassen batte. Ein ganzes Heer von Feucrsbrünstcn schien in dem gleichen Augenblicke emporzulodcrn. Tie Flammen fegten hin über die Wassersiitc und den südlichen Teil der Stadt und zerstörten innerhalb einer Stunde Miet- und Geschäftshäuser für mehr als 20 Millionen Dollars. Tic Katastrophe brach s» unerwartet herein wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Dme Dienstag war ein herrlicher kalifornischer Tag, klar und leuch tend mit dem ichmeichelnden Lusthauche einer warmen Brise und einem strahlenden Sonnenuntergänge. Tie folgende Nacht senkte sich nieder wie ein ruhiger Schlummer. Hunderte von Wagen und Automobilen rollten nach dem Opcrnhauie, wo man Caruso in „Carmen" singen hören wollte. Das große Theater war dickt ongesüllt mit den reichen Leuten deS „goldene» Westens . Nach der Aufführung waren die Hotels und Restau rants mit vergnügten Gesellschaften dicht besetzt, deren Ge lächter noch nicht lange verstummt war, als die grausigen Schrcckensschreie da emporgcllten. wo eben noch die FreuL« ge» berrscht batte, als Einsturz'und Feuersbrunst die Stätten veS Vergnügens selbst in ein ChaoS verwandelten Ich stand vor dem Columbischen Gebäude in der Morket-Straße, al» die. Erde zu wanken begann. Zunächst glaubten die neben mir Siebenden, die Erieliütternna wäre nur ein gewöhnlicher Erd-
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