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Bei seinem Ein tritt in die wunderherrliche Gotteswelt besaß er nur eine Mutter, der Rief-? weilte, ich weiß nicht wo. Jedenfalls erfüllte er keine Vater t en- Die Mutter zählte zu den leichtgläubig gewesenen, getäuschtcn und beirogenen Mädchen, die in heller Verzweiflung sich nicht anders n helfen wissen, als daß sie ihre Kinder so schnell als möglich unter fremde Leute bringen. Der Rest des ersparten Lohnes, denn ein gutes Theil desselben geht gewöhnlich schon für die Unkosten während es Wochenbettes auf, dient zuvbrderst als Ziehgeld; dann opfern die bedauernswerthen Geschöpfe den Pfandschilling, »den Kleider und Wäschestücke ergeben und dann nun, wir wissen ja zur Genüge, was dann wird, wir lesen und hören mehr als genug von Findel häusern und ähnlichen Anstalten. Der kleine Erich hatte bei allem Unglück doch noch das Glück, zu einer· Per emutter zu kommen, die sich seiner ebenso liebevoll als gewissenhaft annahm, ihn hegte und pflegte gleich dem eigenen Fleisch und Blut. Dank dieser Pflege gedieh der kleine Bursche, er begann frisch und keck seine ersten Gehversuche, er stammelte die ersten Wortes Da, eines Tages, während das Kind nach dem Bade sein Schläf chen hält, erschien eine jener überaus wichtigen und nützlichen Damen, welche die Controle der Ziehkinder und er Ziehmiitter besorgen. Nicht um des schnöden Mammonswillen, o nein, sondern zur Ehre gutes-Nin Dienste der edlen Menschlichkeit und Nächstenliebe und ora i a . Die Dame fand es für sehr unfchicklich und schädlich, daß der kleine Erich im Schlafe zuweilen nach Kinderart an dem Gunnnich schluß der Milchflasche zog, sie riß dem Kinde die Flasche fort, es erwachte, erschrak heftig vor den fremden Gesicht und verfiel in Krampr Seit jener Stunde kränlelte der kleine Erich, die Kräfte nahmen ab, er wollte sie auch nicht erproben, cr ward xnürrisch, heftig, bei der geringsten Veranlassung stellten sich die Krämpfe auf kurze oder längere Zeitdauer ein und so glich das Kind bald einer dahin welkendcn unte. Endlich, nach etwa einem Jahre fing Erich an wieder aufzuleben. Er emvfand zwar noch immer Furcht vor jedem unbekannten Besuch, der sich ihm näherte, aber eine Liebkosnng, ein Zwieback, ein Stück Zucker lockten doch ein freundliches Lächeln aus ihm heraus. Ganz behaglich fühlte er sich stets auf dem Arme der Pflegemutter und die hingegen hielt zu ihrem Erich. Es war ein hübsches Bild, wenn der kleine Knabe den blonden Lockenkopf an die fremde zärtliche Mutter schmiegte und die Katze, die, vergnügt schnurrend, die Theilhaberschaft am Zwieback erhosfte, mit herauf auf den Schoß ziehen wollte- Das stille bescheidene Glück fand ein jähes Ende. » Die Verhältnisse fügten es, daß Erichs Pflegenmtter in ein Haus» Fee-Zeig Faßte-, in dem sich in den Parterreräumen eine GastwirthschafL n e. Obschon zwischen dieser Gastwirthfchaft und der Wohnung, in dem der zweiundeinhalb Jahr alte Knabe sein Dasein führte, zwei Stockwerke liegen, hielt man es doch für nöthig, den Paragraph für das Ziehkindcrwesen, der die Unterbringung von Ziehkindern in Häuser verbietet, in denen sich Schankstättcn befinden, in Kraft treten zu lassen: der kleine Erich wurde von der Pflege mntter weg ins Findelhaus geholt. Jch bin weit davon entfernt, die Anstalt bemängeln zu wollen, im Gegentheil, ich anerkenne ihre Vorzüge. Allein deswegen ist nicht zu verschweigen, das der kleine Erich, das schüchterne. menschenfchene, an Krämpten leidendc Kind sieh in total neuer Umgebung nicht zu recht sinden konnte, daß sein armes kleines Herz nach der Pflege mutter verlangte, daß es Heimweh litt nach all den ver-trauten Möbeln nnd Sachen, selbst nach der Katze, der schwarzweißen Minia. Erich starb. s bAn welcher Krankheit, ist mir nicht bekannt geworden; genug, er tar . . Nach meinem Dafürhalten sprechen Schwärmer nnd Dichter nicht ganz grundlos von dem Tode am gebrochenen Herzen. Jedenfalls giebt es eine Todesarh die der Laie nicht deutlicher zu bezeichnen vermag. Auch ich sage laienhaft, der kleine Etich starb vor Bangig keit, vor Schnfucht, vor Heimweh, am gebrochenen Herzen- Nun ruht er mit drei anderen Kindern zusammen in einem Grabe. Nicht weit davon steht ein blühend-It Hollandetbaum Vielleicht 13. Juni. H Izwitschert gerade ein Vogel darin das Preislied des Erdenglückesl Schlaf’ wohl, kleiner Erich mit den großen klagenden Augen und —- jetzt wollen wir den Leichensteinjetzem einen eckigen, vielkantig scharfen Granit, an dem sich Derienige, der ihn setzt, wahrscheinleiæ die Finger verwundet- Der Stein besteht in der Frage: Weshalb, wenn Ziehkinder durchaus nicht in Häusern sein dürfen in denen Schankwirthschaft betrieben wird, weshalb duldet man denn, daß Eltern ihre eigenen Kinder und die angenommenen Ziehkinder in die Gasthäuser hinein nach Bier und Essen schicken; daß Eltern ihre Kinder und die Ziehkinder mit in Gasthiiiifer nehmen und dort mit ihnen bis zum späten Abend in Gesellschaft von Trunkenboldeik von lockereii Frauenzinimcrn und rohen Männern sitzen? Man betrachte einmal des Sonntags die Völkerwanderungen nach den verschiedenen Vergniignngslocalen. Spielt nicht der Kinder wagen die HauptrolleZ Schwächliche Kinder uiid gesunde, sehr kleine und halb erwachsene füllen und umgeben den Kinderivagen. - Am Ziele angelangt, nehmen sie an der Seite der Eltern Plac, trinken mit ihneii.Biere, die Alkohol enthalten, hören Redensarten und Witze, die als langsam aber sicher ivirkciides Gift zu betrachte-. find, sehen Dinge, die dem iinschuldsvollen Kinderauge verborge bleiben sollten. , « . Hier ist’s Zeit, daß die Behörde eingreift, daß sie die Kinder bot der Vergnügungssuiht der Eltern und Erzieher und vor den Folgen dieser Vergnügungssucht schutzt, hier muß Wandel geschafer werden: denn Niemand wird zu behaupten wagen, daß Kin er weniger dmä den direeten Besuch nnd den directen Einfluß der Wirths häuser leiden, als wenn sie unter der Obhut anständiger Zieh elterii in Häuserii, Stockwerke weit entfernt von der darin etriebenen Gastivirthschaft, wohnen. . . Die Frage, die Bitte um Abhilfe ist klein Erichs Leichenstein. Silvia Brand. Für die Familie. Zur Yaturgeschichie des FAUSUKQ --»Kukuk sag mir doch, wie lang’ ich lebe nochl« So sagen die schönen Jungfräulein, wenn sie, am Fenster stehend, in die Blüthen herrlichkeit der Gärten hinausschauen und den Kukuk rufen hören. Und er thut ihnen den Gefallen zu antworten, ein-, zwei-, dreimal und so weiter und jeder Kukuksruf bedeutet nach einem alten Aber glauben ein Lebensjahr· Das wissen die jungen Damen; sie wissen sogar noch viel mehr, nämlich, daß mau beiin ersten Knkuksschrei, den man im Jahre hört an einen bestimmten Mann denken soll und daß dann dieser Mann der Mann wird-welcher aber wozu das Alles erzähleni Wir wollen lieber von einer Sache reden, die recht viele Damen gewißsehon längst vergessen haben, von der Naturgeschichte des Knkuks- Der»Kukuk ruft nur zwei Töne und es ist merkwürdig, daß man sich bis ietzt noch in Bezug auf die musikalische Feststellung dieser zwei Töne wider-spricht Jn Norddeutschland behauptet man, diese zwei Töne bildeten das Verhältniß einer kleinen Terze. Beethoven, der in seiner berühmten Pastor«al:Si)iiiphoiiie den Ruf des Kukuks nachahmt, stellt ihn durch eine große Terze dar und zwar durch das zweigestrichene c und das eingestrichene b. Am Rhein hört man meistens solche Kritiqu die in einer großen, und nur selten solche, welche in einer kleinen Terze ihren Ruf vernehmen lassen. Dieses könnte zu dem Schlusse führen, daß die Kutuke im Süden und zwar auch in der Wiener Gegend, wo Beethoven ihrem Rufe lauschte, in den Intervallen einer großen Tcrze und im Norden in einer kleinen Terze rufen.« Dabei ist es merkwürdig und eine icststehende Beobachtung, daß die kleine Terze nnd mit ihr aneh die IJiolldreiklänge wohl in den Volkslieders Norddeutschlands, nie aber ans denen aus Siiddeutschland vorkommen. Der Kukuk legt seine Eier nur in die Nester der Jnseetenfresser, denn er selbst frißt nur Jnseeten und zwar fast nur die langhaa « Raupen, z. B. die Nonne, die Processionsraupe, wovon die ersteLEE selten ganze Kiefer-waldinlgen entnadelt und die Letztere ga e wälder entdlättert und zerstört. Die Jusectenfrefser verzrhren Ue slanghaarigen Raupen nicht, siir diese sind sie giftig. Ein Natu sbeo achter erzählt, daß er im Magen eines Kuknks 97 zum Drittel ev- Jwachsene Raupen des Processionsspinners und im Rachen und da Speiseröhre noch «7 gefunden habe, so frisch, daß sie in den leh »s—lo Minuten verzehrt worden waren. ’ Dr. Weiland schoß im Jahre 1863 einen Kuh-i mit 178 ZU "7 Linien langen Raupen, resp. deren Bälgen im Magen- Hiera ergiebt sich der ungeheure Nutzen des Kuiuls sür die Waldunw