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Erscheint tLglich früh 6'/. Uhr. Rtbatti», mit LkPetttt»» JohanuiSgasse 33. Lorrchsdnttr, der »rtarttZa: vormittag 10—12 Uhr. Nachmittags 4-6 Uhr. Nuuahiur der für die nächst- folgende Nummer bestimmten Inserate au «ocheittagen bis 8 Uhr Nachmittags, an Sonn- uud Festtagen früh biü V.S Uhr. I, >r» FUtaira für Zus. La»ah»r: Otto Klemm. UmverfitLtSstr. 22. 8»UtS Lösche, Katharineustr. 18,p. mrr bis '/^ Uhr. Anzeiger. Organ str Politik, Lvcaigkschichtk, Handel»- md GcschäMnkebr. A»sl»,e IS.LüO ^domlrmr »tomrl» vterttlj. 4»/, Mi, iuct. Briugertohn b ML. durch di« Post bezogen « Jede etuzelne Ätummor 30 P.. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbesörderung 36 M. u tl Postbesbrderuug 4b Mt- Zlrfrratt igesp BouraeoiSz. 20 Pf. Größer« Lchnsteu laut unsere» Preisverzeichniß. — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Lrclamr» outee de« Lrdacttoiirtttch die SpaUzetle 4o Pf. Juferate sind stets au d. -eprättlo» zu senden. — Rabatt wird utch gegeben. Zahlung praaaawanmck oder durch Postvorschuß. W 214. DormevStag den 2. August 1877. 71. Jahrgang. Bekanntmachung. An- Anlaß de- An-bruche- der -kiaderpeft in Preußisch-Schlesien hat da- Königliche Mi nisterium de- Innern den Abtrieb vo» «tederkä»er» «tt A«»»«»«e der Kälber de« Efaffettdorfer Viehhose a»-rr »ach de« städtische» Schlachthose btS a»s Wettere- »erböte». Demgemäß dürfm von jetzt ab bi- auf weitere Anordnung im Pfaffendorfer Biehhofe aufge triebene -Rt»der, Schafe »»d Ziege» nur dünn au- gedachtem Biehhofe entfernt werden, wenn dieselben unter der von »nS angeordnetea Controle dtreet nach dem städtischen Schlachthaus« zum Schlachten gebracht werden, und ist in«besondere der Abtrieb solchen BieheS an« dem Pfaffen dorfer Hose nach Privatschlachthänfern untersagt. Zuwiderhandlungen werden nach Z. 328 de- Strafgesetzbuch- mit Gefängniß bi- z» zwei Jahren geahndet. Leipzig, am Sl. Jnli 1877. De« Math der Stadt LetpztG. vr. Tröndlin. Wltisch, Refdr. Bekanntmachung. Der a« 1. A«G»st dS. IS. sälliae dritte L«r«t» der Gr««dste»er ist nach der zum Gesetz vom 2. Jult 1876 erlassenen Ausführung--Verordnung vom 4. Decemder desselben Jahre- «tt zwei Vfe»»tGe» »o« seder Ste«eret»hett zu entrichten und werden die hiesigen Steuerpflichtigen hierdurch ausgefordert, ihre Ste»erbeträ'G« vo» diese« Lage ab bi- spätest«»- LA Tage «ach de«selbr» an die Stadt-Stener« Einnahme allhier -- Ritterstraße 15, Georgenhalle, 1 Treppe link- — zu bezahlen, da nach Ablauf der Frist die gesetzlichen Maßregeln gegen die Säumigen eintretcn wüsten. Gleichzeitig ist in Gemäßheit der Bekanntmachung vom 20. Februar 1877 (S- 185 d Ges.- u Verordn Bl) vo» de» Besitzer» la«dwtrthschaftltcher Gr»»dstiicke et» Beitrag »o« zwei Zehutheil Pse«»t, aas et»e bettraa-pfltchttg« Steaeretahett, außerdem der von den Ktrchenvorstänven unterm 27. d. M. au-geschriedene Grnnvstenerzuichlag nach Höhe von 0.» Pfennig, beziehentlich 0,» Pfennig für genannten Termin mit zu entrichten. Leipzig, den 30 Jnli 1877. Der Math der Stadt »etpzta. vr. Tröndlin Taube. Bekanntmachung, G«b«tssio» a»s Wat-Val? betreffe»d. Die Lieferung de- jährlich circa 20,000 Hektoliter brtrageucen Bedarfes an Wei-?al? für die hiesige städtische Ga-anstalt soll auf 3 Jahre, vom 1. September d. I. ab, an den Mindest- fordernden, jedoch vorbehältlich der AnSwahl unter den Submittenten, vergeben werden. Prei-offerten aus da- ganze bez. auf da- halbe Quantum sind bi- zun. Lv. August d. I. Mach«tttag- S Uhr versiegelt und mit der Aufschrift „Wet-?«l? stir die Gasanstalt" versehen bei der Nuntiatur de- Rathe- der Stadt Leipzig einzureichen. Die v-Heren Bedingungen können ans dem Bureau der Ga-anstalt hierfelbst eingesehen werden. Leipzig, den 25. Jmi 1877. De- Math- der Stadt Leipzig Dep»tatto» >«r Ga-anstalt. Bekanntmachung. Die bestehende Borschrist, wonach Bl»«e»töps« nicht »h«e aehSrtge Verwahr«»« b»r«h Gtse«stäbe »or die Fe«fter gestellt werde« dürfe«, ist in neuerer Zeit vielfacv »»beachtet geblieben, »nd e- sind zahlreiche Anzeigen darüber bei na- eingegangen, daß Bl»«ea- töpse a»S de« Häuser» a«s die Stra-e« gefalle» sind Wir bringen daher hiermit in Erinnerung, daß diese Unvorsichtigkeit in F. 366,8. de- Straf gesetzbuche- mit Geldstrafe bi- zu 60 Mark oder verhältnißmäßiger Haft bedroht »st, »nd werden gegen Uebertretung-n der gedachten Art jederzeit unnachsichtig elnschreiten. Leipzig, den 31. Juli 1877. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Wltisch, Resdr. Bekanntmachung. Seit Beginn de- laufenden Berwaltung-jahre- sind in da- Armendirectorium eingetreten: der Kaufmann Herr Het»rich Albert Meschke, Firma: H. F. RivinuS, Grlmma'fcher Steinweg Nr. 7, «n Stelle de- au- geschäftlichen Rücksichten »»-geschiedenen Herrn Beth«a»«, Vorsteher- de- XlV Armendistricte-, und der zritherige Armenpfleger Herr Gustav Ritter, Emilienstraße Nr. 22 d, unter Uebernahme de- neu errichteten, die bi-her zu dem XXI. Distrikte gehörige Arndt, Brandvorverk- «nd Mahlmannstraße umsaffenven XXV. DistricteS. Feruer haben ein Armenpstegeramt übernommen: der Kaufmann He.r Rei«hold Dölttzfch, Pfaffendorfer Straße Nr. I8ck, für die im II. Distrikte neu errichtete, die Eberhard-, Ufer-, Keil- und Humboldtstraße, welche bi-her dem XVIII. Distrikte angehörten, »mfaffende 6. Pflege, rer Kaufmann Herr Pa»l Robert Götze, Firma: Panl Götze, Peter-steinweg Nr. 5t, an Stelle de- Herrn Armevpfleger- Ritter für die t. Pflege de- XX. Distrikte-, der Kaufmann Herr Her««»» Ftscher-Odrich, Firma: C. W R Fischer, Rttterstraße Nr. IS, a» Stelle de- Herrn Armenpflege»- Le»z»er, welcher sein Amt »iedergelegt hat, für die 2. Pflege de- VIII. Distrikte-, der Kaufmann Herr Earl Gertscher, Firma: I. G. Apitzsch, PeterSstraße Nr. 28, a» Stelle de- Herrn Armenpflege»- Rt»»«drrg, welcher fein Amt ebenfalls niedergelegt hat, f»r die 1. Pfleg« de- VI. Distrikte-, der Kaufmann Herr Her«««« Erich La«Sb«ch, Firma: I. G Schulze Nachfolger, Colonnadenstraße Nr. 10, für die - Pflege de- XXlll. Distrikte-, welche den von der 1. Pflege de- erwähnten Di strikte- abgetrennten Theil, Weststraße Nr. 29-67. umfaßt. Leipzig, den 30 Juli 1877. Da- Arueendtrertoriu«. Scdleißner. Hentschel Leipff^ 1. August. Der Mouat fängt gut an. Die Alarmgerüchte von einem bevorstehenden Eingreifen Oester reich- »n die kriegerische Aktion im Osten be stätigen sich — Gott sei Dank — nicht; der Krieg bleibt localisirt. Schon in unserer gestrigen .Uebersicht" konnten wir abwiegelnde Wiener Nachrichten diese- Inhalt- mittheilen, und der Telegraph erfreute »nS gleichzeitig mit der sehr bestimmt lautenden Kunde der „Nordd. Alla. Zig ", daß die militairischen Maßnahmen, welche etwa feiten- der österreichisch ungarischen Regierung be schlossen werden sollten, nur den bereit- ange deuteten beschränkten Umfang haben und sich auf einige (vier) Divisionen erstrecken werden. Oester« reichischerseit- werde damit in keiner Weise ein Verlassen der bisherigen neutralen «nd reservirtea Haltung beabsichtigt, noch weniger würden diese, sowie die etwa folgeuden Anordnungen die vor trefflichen Beziehungen zu berühren vermögen, welche zwischen den Höfen von Wien »nd St. Peters burg bestehen. Hente lesen wir in der Wiener „Presse" nnterm 30. Juli: Im Ministerium de- Au-wärtigen hat heute eine Besprechung der in Wien anwesenden Minister stattgrsunden, die ungefähr zwei Stunden in Anspruch nahm. Sie war vielleicht die Ein leitung zu dem morgen stattfindenden Minister rathe, dem Se. Majestät der Kaiser persönlich präsidiren wird, und welcher die weitere Haltung der Monarchie den Orient-Ereignissen gegenüber zum Gegenstände der Erörterung »nd Beschluß sassung haben wird. In unterrichteten Kreisen ist »au darin einig, daß die geplanten Maß regeln, fall- dieselben in der Tyat morgen be schloffen werden sollten, keinerlei aggressiven Charakter an sich tragen würden, daß sie weder gegen die Pforte noch gegen Rußland gerichtet sein, sonder» sich ganz innerhalb jene- Rahmen- vollziehen würden, der in der Regierung--Er klärung vo» 28. Juni vorau-gesehen und an- gekündigt worden ist. Wir selbst haben e- schon oft gesagt «ud bleiben dabei: die Russen werden noch lange »nd schwer zu arbeiten haben, bi- sie mit den Türken fertig werde», lieber den Balkan sind sie wohl — über den Berg noch lange nicht. Nur übertrie bene Augst und Unterschätzung der türkischen Widerstandskraft könnte Oesterreich oder England verleiten, sich vorschnell in da- kostspielige »nd Ehrliche Risiko eine- großen Kriege- zu stürzen. B«tde Mächte haben daher noch rechtzeitig die au-aestreckte Hand wieder zurückgezogen. Die englischen Truppentransporte sind, wie die „Time-" »n< erzählt, jetzt für Indien bestimmt, und die österreichischen Grenztruppen sollen nicht in- Feld rücken, sondern nur eine Mache beziehen, um i« Nothfalle »ud »ameutlich am Tage der Ab- rechnuug, der vielleicht ein Tag der Thei- luog der europäischen Türkei werden könnte, bereit zu liegen. Sehr verständig sagt die „Presse" in ihrem heutigen Leitartikel: .„Der Krieg selbst gestattet ja hente noch nicht, eine Bilanz zu ziehen. Wie die orientalische Frage im Allgemeinen, so sind auch alle ihre Phasen verzwickt; wollte man nach den Weg strecken, welche die Rüsten im feindlichen Gebiete zurückgelegt haben »nd nach ihrem Erscheinen im Maritzathale »rtheilen, so stünden wir in einem der letzten Acte de- blutigen Drama-; sieht man aber wieder zu. wie die Bast- ihrer Operationen bedroht ist und wie viele Eventualitäten noch einen Mißerfolg möglich machen können, so gewahrt man doch, daß wir erst am Beginn desselben sind . .. Der gegenwärtige Krieg wird im eigentlichen Sinne unter europäischer Oberaufsicht geführt und da- Gesammtergcdniß desselben bedarf ebenso sehr der Genehmigung der Mächte, wie jeder Theilerfolg in irgend einem Winkel der Balkan« halbiutel. Die Beschlüsse, welche der großeMinister- rath morgen fasten wird, sollen beweisen, daß Oesterreich sich der Wahrung seiner Interessen auf diese« Gebiete nicht begeben hat, wenn e- auch bi- jetzt parteiloser Zuschauer geblieben ist." Zu dieser Wahrung seiner Interessen hat Oesterreich sicher ein gute- Recht und e- ver steht sich von selbst, daß e- alle- dazu Nöthige vorkehrt. Rur sind diese Maßnahmen nicht so au-zulegeu, al- ob Oesterreich aus dem Sprunge stände, das Dreikaiferbüudniß zu kündi ge». der Türkei beizufpringen, Rußland Krieg anzusagen. Die „Nordd. Allg Ztg " folgt offen bar Eingebungen von gut unterrichteter Stelle her, wenn sie darauf hinwetst, daß die Politik de- Grafe« Audrassy, indem sie dahin trachte, Oesterreich- Einfluß auf die Gestaltung der Dinge im europäischen Südosten unter allen Umständen sicher zu stellen, sich damit doch keine-weg- a'i- ver bisher »nueaehaltenen Richtung-liuie entferne, »nd daß sonach nirgend- ein Grund vorhanden sei, den Entschließungen de- Mintsterrath- einen die Neutralität der Monarchie gefährde», den Charakter beizulegen. Innerhalb de- Rahmen der die auswärtige Politik der drei Kaisermächte verbindenden Grundauschauungen fei der Aktion jedes Einzelstaates behus- Wahrung seiner eigensten Interessen der freieste Spielraum gelassen I« vorliegenden Falle nun leiste Oesterreich Ungarn den gemeinsamen, auf Erhaltung de- enropäischen Frieden- abzielendea Bestrebungen offenbar einen desto schätzen-wcrtheren Dienst, j< sorgsamere Wachsamkeit e- den Ereignissen in feiner südöstlichen Grenznachbarschaft widme. Der „kreißende Berg" hat also wieder einma eine Mau- geboren. Oesterreich macht nicht gegen Rußland mobil, »nd England denkt nicht oder dentt wenigsten- vorläufig nicht mehr daran Rußland in der Besetzung KonstanttuopelS zuv r- I reaktionären Regierung weichen werde. Aller zukommen. lieber letzteren Puact gtebt uns soi» I ding-, an einigen Reibungen zwischen den Acten gende interessante Notiz Auiklärung, die wir l der Regierung und dem in der Parteipresse laut gleichfalls in der „Presse" finden: Au- Kon-1 gewordenen Urtheile der Führer der Kammer stantinopel kommt un- die Meldung zn, daß I Majorität hat e- nicht gefehlt. So hat z. B. die nach Versicherungen de- Vertreter- England-, I Weise, wie die Regierung die Angelegenheit de- Mr. Layard, da- britische Cadinet die Absicht, I Pfarrer- von Baly behandelte, aus liberaler Seit" Gallipoli zu besetzen, aufgegeben habe, I böse- Blut gemacht. U»S Draußenstehenden und «nd zwar haupffächlich auö der Ursache, weil dem I der Verhältnisse nicht an- eigener Anschauung Cabinet zur Kenntniß gekommen, daß die Be-1 Kundigen würde ein Urtheil über derartige innere etzung Gallipoli- al- Schutz für Konstantinopel I Ana,lkgenheiten der badischen Verwaltung nicht nur dann einen Werth hat, wenn die schützende I anstehen; wir können nur die Lage im Großen Macht im Kriege gegen Rußland steht und dazu > und Ganzen in- Auge fassen, «nd von diesem wird man sich in England sicherlich nicht ent ! Standpunkte au- sehen wir keinen Grund, der den schließen(l). I bevorstehenden Wahlen den Stempel eine- Gegen. I satze- zwischen der Regierung und der diS- Die inneren Vorgänge im Lande Baden haben I herigen Majorität ausprägen könnte. Eine Prin- sich seit langer Zeit im übrigen Deutschland einer I cipielle Aenderung der badischen Politik könnte besonderen Beachtung zn erfreuen gehabt. Ist I nur »n einer Abwendung entweder von der nativ- diese- Interesse auch nach der Errichtung de-1 ralen oder von der liberalen Richtung, unter Reiche- natnrgemäß schwächer geworden, so wirv! Umständen anch von beiden Richtnngen zugleich doch selbst heute nochden Angelegenheiten kaum I bestehen. Eine Abwendung von der nationalen irgend eine- anderen Mittelstaate- im Allgemeinen ! Richtung, d. h. eine Schwenkung zum reich-feind- eine solche Aufmerksamkeit gewidmet, wie den 1 lichen ParticnlariSmnS ist nicht allein durch die badischen. Die für die nächste Zeit bevorstehende ! Gesinnung »ud die Familienbeziehungen de- Erneuerung der Hälfte der Zweiten Kammer! Großhrrzogs, sondern auch durch die offenbaren wird auch in der anßerbadifchen Presse bereit-1 Interessen de- Lande- ausgeschlossen. Baden- vielfach erörtert. Wa- diesen Wahlen eine außer-1 deutschnationale Politik vor der Errichtung de- gewöhnliche Bedeutnnz verleiht, ist der Umstand, I Reiche- beruhte keine-weg- in erster Linie ans daß sie die ersten unter dem neuen Ministerium I idealer Schwärmerei, sie war immer eine wohl- sinv. Mit Au-nahme der kurze» Zeit de- sogen. I berechnete Realpolitik Heute liegt freilich der Offenburger Couflict- in den Jahren 1868 und I Elsaß al- Stoßkiffen zwischen dem Großherzog. 69 hatte die national «nd liberal gesinnte Mehr-1 thum und de« westlichen Nachbar ; allei« die ge- heit der Kammer mit dem Ministerium Jolltz ein I jährliche Grenze bleibt noch immer nah genug, Jahrzehnt lang in gutem Einvernehmen gkstanden; I um in Baden ein leichtfertige- Ankämpsen gegen jedenfalls nicht a»S dem verhältniß zwischen Regie-1 unsere nationale Macht nicht die Oberhand ge- rung und Lolk-vertreturg konnten die Gründe her-1 winnen zu lassen. Ein principiellr- verlassen genommen fein, we-halb diese- Ministerium im I der Bahnen einer liberalen Politik ferner würde September v. I. plötzlich entlassen wurde. Be-1 einfach durch die festgewurzelten Anschauungen greiflich genug war daher, daß die patriotischen I »nd Gewohnheiten de- Volke- unmöglich ge- und freisinnigen Männer in Baden wie in ganz I macht werden. Man mag darüber streiten, Dentschland dem nenen Cabinet anfangs mit I ob der Gang der Gesetzgebnng ein gemiißtgterc- jenem Mißtrauen, gegenüberstanden, welche- da- I Tempo anzunehmm Hase, ob die verwirk« Unbekannte stei- «»flößt. Soweit die neuen I lichung gewisser von liberaler Seite erhobener Männer parlamentarisch bekannt waren, stand I Forderungen unter den heutigen Verhältnissen ihre nationale und liberale Gesinnung außer I opportun sein würde — von den Grund- Zweifel. Ader die Besorgniß mochte nicht unbe-1 lagen einer freisinnige» Politik aber würde sich rechtigt erscheinen, daß man e- hier nur mit I unsere- Erachten- eine badische Regierung nicht einem rasch sich abnutzenden UedergangSmini-1 trennen können, ohne mit der großen Mehrheit sterium zu thun habe, welche- einen principiellen I ihrer Bevölkerung in Widerspruch zu gerathen. Umschwung vorzubereiten bestimmt sei. Diese I Am wenigsten würde für Baden, au- Gründen Befürchtung kann al- durch di« Erfahrung I der nationalen Politik sowohl wie angesichts de- widerlegt gelten. Da- Ministerium Turban- I freisinnigen Geiste- de- modernen StaatSprincipö. Stässer ist über 10 Monate am Ruder; leine grundsätzliche Umkehr in der Krrchenpolitik weder a»S feinen eigenen Handlungen läßt sich I möglich sein Mögen auch persönliche Jntriguen schließen, daß e- mit den Traditionen der Jolly'-1 ab und zu vorübergehende Mißstimmungen schen Regierung priucipirll gebrochen habe oder! und selbst rückläufige Bewegungen erzeugen, zu brechen beabsichtige, noch sind Anzeichen zu I die ans der H«nd liegenden Gebote der gesunden erblicken, daß c- demnächst einer anSgesprochen I Vernunft müssen und werden schließlich immer die