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US und ich nur i» sich Frau v. sie den traurige, hte eine in Recht tworten, n Ihres as junge gehört." :t", ent- eder mit verlobt; „habe h bitten, sür uns ünger zu WeHM-CrOhckrAMM Tageblatt Hohrnfiein-ErnstHal, Obsrkmgwitz» Gsrsdorf, K-rmsdorf, Bernsdorf, Wüstenbrand, Ursprung, Mittelbach, Kirchberg, Erlbach, Langenberg, Falken, Langrnchursdorf, Meinsdorf, Küttengrund rc. Zimmer ie sanft m «geg. strtl, .Kohrnfiein-Ernfttholer" Anzeiger erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich abends mit dem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei sreier Lieferung ins Kaus Mk. l.SV, bei Abholung in der Geschäftsstelle ^1.28, durch die Post bezogen (außer Bestellgeld) Mk. 1.50. Einzelne Nummern 10 Psg. Bestellungen nehmen die Geschäfts- und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Postanstalten und die Landbriesträger entgegen. 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Mstll s ma. r-»- L42 Tagebl. iauf Bitte, fferte. «5 Pf. 24 - 7« . käs-, rger, inpfiehlt ndlung. Pfi-Hlt Sk'tz. m ehlt mit lulden- 2. Bezirksschule. Die diesjährigen Turnprüfungen finden Sonnabend, den 4 April von 2—4 Uhr statt, jedermann ist herzlich eingeladen. Kinder haben keinen Zutritt. Hohenstein-Ernstthal, den 1. April 1908. Das Lehrerkollegium. Dir. Patzig. Der Kaiserbrief. I Die Echtheit de- von der Münchener Zeitschrift »März" veröffentlichten Wortlaute- der zwischen Deserem Kaiser und Lord Tweedmouth gewechselten Miefe wird angezweifelt. „Wolffs Telegr.-Bureau" Dat auf Anfrage folgende Auskunft gegeben: „Soweit unS zur Kenntnis gelangt ist, ist I der in der Halbmonatsschrift „März" veröffent- I lichte angebliche Briefwechsel zwischen dem Kaiser I und Lord Tweedmouth als ein Aprilscherz an- I zusehen." Von einem Aprilscherz kann natürlich keine Diede sein, denn in der Publikation ist absolut kein »-herzhaftes Moment zu finden. Die vom „März" Dmöffentlichten Briefe enthalten nichts, waS irgend« Dm in Widerspruch stände zu dem, waS aus un« «tastbarer Quelle bereits früher bekannt geworden Mi. Es wäre also nicht besonders erstaunlich, wenn Din Mitarbeiter der genannten Zeitschrift aus den Dorhandenen Andeutungen die Briefe komponiert Mte. Etwas eigentümlich wäre eS ja, wenn ge« Dade die nur in sehr engen Kreiser, bekannte Münchener Zeitschrift von jenen jedenfalls sorgsam «-hüteten Briefen genauere Kenntnis erhalten haben Rollte. Wir haben indessen hinsichtlich der Ver- Dffentlichung geheimer Dokumente durch sozial- Idemokratische Blätter schon so viel erlebt, daß wir Reinen Anlaß haben, ein solches Vorkommnis für lundenkbar zu halten. Auffällig ist es, daß „Wolffs iTelegr.-Bureau" nicht — vielleicht noch nicht — in der Lage ist, ein glattes Dementi zu geben. Die Einleitungsworte der Wolffschen Auskunft: „Soweit uns zur Kenntnis gelangt ist" lassen da rauf schließen, daß das offiziöse Bureau bisher n-cht ermächtigt worden ist; die Echtheit unzwei deutig zu bestreiten. Man wird daher auf die Inächste Nummer der „Nordd. Allgem. Zeitung" -»spannt sein dürfen. Bringt auch diese kein rundes Dementi, so wird man die Wiedergabe der beiden Briefe für echt anzusehen befugt sein, und e§ wäre dann nur noch das Rätsel zu lösen, wie der „März" von jenen Briefen Kenntnis erlangt hat. Deutscher Reichstag. 138. Sitzung vom 2. April. Auf der Tagesordnung steht die zweite Lesung I d-S Vereinsgesetzes. § 1 statuiert das Recht der I Reichrangehörigen, zu Zwecken, die den Strafge lsetzen nicht zuwiderlaufen, Vereine zu bilden und I sich zu versammeln. Dazu liegen zwei Anträge, I Trimborn (Zentr.) und Brandys (Pole), vor, die k auch Ausländern das Recht zur Teilnahme an I Vereinen und Versammlungen geben wollen. Abg. Trimboro (Zentr.) begründet seinen An« trag. Den Ausländern müsse das Recht, an Ver einen und Versammlungen teilnehmen zu dürfen, , gesetzlich garantiert werden. Es entspreche das ! der ganzen modernen Entwickelung. Auch im k Zivilrecht, in den sozialen VerstcherungSgesetz-n ! seien ja den Ausländern Rechte gewährleistet. Weshalb also nicht auch hier? Nor allem aber müßten durch solche gesetzlichen Bestimmungen unsere inländischen Vereine und Versammlungen gegen Schikanen gesichert werden, die ihnen au« der Teilnahme von Ausländern erwachsen könnten. Deshalb hätten seine Freunde, falls den Auslän- dern jene Rechte nicht gewährleistet werden sollten, noch einen Eventualantrag eingebracht des Inhal te-, daß unsere inländischen Vereine und Versamm lungen keinesfalls wegen etwaiger Teilnahme von Ausländern aufgelöst resp. verboten oder sonstwie behindert werden dürfen. Es dürfe nicht vorkom men, daß etwa die Polizei komme und sage: DaS ist kein Verein, oder das ist keine Versammlung von Reichsangehörigen, deshalb lösen wir auf. Präsident Graf Stolberg teilt mit, :s seien über die tzß 7 und 10» (Jugendlichen-Paragraph) namentliche Abstimmungen beantragt. Abg. Heine (Soz): Herr Müller-Meininge» oder doch einer seiner Freunde habe dieses Gesetz die größte Errungenschaft der Neuzeit genannt. Diese Auffassung scheine ja allerdings auch dadurch bestätigt zu werden, daß der Freisinn diesem Gesetz zuliebe sogar Opfer de« Intellekts, Opfer der Ueberzeugung, wenn nicht gar Opfer an noch ernsteren Dingen gebracht hätte. (Heiterkeit) Redner begründet den sozialdemokratischen Antrag zu tz 1. daß daS Vereins- und BersammlungSrecht „durch keinerlei Anordnungen irgendwelcher Ver waltungsbehörden beschränkt werden dürfe". (Wäh rend dieser Ausführungen deS recht leise sprechenden Redners herrscht Unruhe, sodaß Präsident Graf Stolberg um Ruhe bittet. Als dies für die Dauer nichts fruchtet, verzichtet der Redner schließlich aufs Wort und verläßt die Tribüne. Präsident Gras Stolberg: Meine Herren! Wenn Sie dem Reoner nicht zuhören wollen, so muß ich Sie ausfordern, Ihre Unterhaltungen draußen fortzusetzen! (Beifall.) Abg. Heine erklärt, nunmehr, nachdem der Präsi dent ihm Gehör verschafft, weite« sprechen zu wollen. Er verlangt weiter im Sinne des Antrages Trim born gesetzliche Gewährleistung des Vereins- und Versammlungsrechts auch sür die Ausländer. Staatssekretär v. Bethmann-Hollweg: Wie steht die Sache bezüglich der Ausländer denn jetzt? Ich kenne kein einziges VereinSgesctz in Deutschland, das den Ausländern solche Rechte ausdrücklich zu spräche. Trotzdem sind solche Unzuträgltchkeiten, wie sie die Herren Trimborn und Heine befürchten, bisher nicht eingetreten. Nach § 1, wie er jetzt vorliegt, bleibt es also bei dem bisherigen Rechts zustande. Auch in ausländischen Gesetzen findet sich keine Bestimmung derart, wie die Vorredner sie verlangcn. Man kann doch auch Ausländern nicht daS Recht geben, bei uns politische Vereine zu bilden. Tie wollen mit Ihren Anträgen einmal die Ausländer schützen und zum zweiten die inlän dischen Vereine und Versammlungen vor Schikanen bewahren. Aber gegen Schikanen sind die Inlän der ja schon durch die sonstigen Bestimmungen dieses Gesetzes geschützt. Ich bitte Sie also, die Anträge wegen der Ausländer abzulehnen. Weiter erklärt der Staatssekretär noch auf Anfrage Heine« ausdrücklich, ein Präventiv-Verbot von Versamm lungen — daö heute schon in Preußen unzulässig sei — bleibe auch nach wie vor in Deutschland unzulässig, da dieses Gesetz eine das Präventiv- Verbot gestattende Bestimmung gar nicht enthalte. Abg Hieber (natl.) bestreitet gegenüber Heine nachdrücklich, daß dieses Gesetz den bestehenden Rechtszustand verschlechtere, statt verbessere. Er berufe sich da auf Lawand und Professor Francke. Die Ausländersrage sei von den Sozialdemokraten ausgedauscht. Seine Freunde würden auf der KommissionSfaffung zu tz 1 beharren und alle Anträge ablehncn. Abg. Müller-Meiningen (sreis. Volksp.) erklärt, seine Partei werde selbst keine Abänderungsanträge stellen und auch alle von anderer Seite kommenden ablehnen, so wünschenswert auch vielleicht einzelne sein mögen. (Lachen bei den Sozialdemokraten.) Jawohl, weil wir ein Scheitern des Gesetzes ver meiden wollen. Nichts sei dankbarer, als nach außen hin, unter Mißbrauch der Unkenntnis der Massen von dem wirklichen Inhalt deS Gesetze«, die Freunde desselben zu Verrätern zu stempeln. Die jetzige Fassung des Gesetzes befriedige auch seine Freunde nicht nach allen Seiten; aber als Ganzes sei daS Gesetz ein Fortschritt; eS scheitern zu lasten, wäre eine unverantwortliche Torheit von unserer Seite. Abz. Graef (Wirtsch. Vereinig.) tritt ebenfalls für die Beschlüsse dec Kommisfion ein. Seine Freunde würden gegen alle AbänderungSanträge stimmen; sie selbst hätten Opfer gebracht, erkennen aber an, daß daS auch von anderen Seiten ge schehen sei Abg. BreM (Pole) erklärt da« Gesetz nach verschiedenen Richtungen hin für unzulänglich und befürwortet den sich mit dem Eventualantrag Trimborn deckenden Antrag Brandys (Aus länder betr.). Abg. Bindewald (Res.) spricht gegen daS ganze Gesetz, aber für den § 7. (Heiterkeit.) Wie Vereinsgesetze zu Gewalttätigkeiten benutzt werden, habe das Vorgehen der hessischen Regierung gegen die Antisemiten gezeigt. Hessischer Bevollmächtigter v. Neidhardt weist die Vorwürfe gegen die hessische Regierung zurück. Abg. Legte» (Soz.) schildert die häufige Ver- Wendung von Präventivverboten in Sachsen- Weimar. Staatssekretär v. Bethmann-Hollweg beant- wortet eine Frage deS Vorredners, ob die Vereine fortan auf Verlangen Auskünfte über ihre Mit glieder zu erteilen hätten, dahin, dieses Vereinsgesetz regele das BsreinSrecht abschließend. Eine solche allgemeine Auskunftspflicht bestehe also nicht. Sachsen-weimarischer Ministerialdirektor Nehe erklärt auf eine weitere Frage des Abg. Legien, in Sachsen-Weimar würden Prävenlivverbote nur noch aus sicherheitspolizeilichen Gründen möglich sein. Die Anträge des Zentrums, der Polen und der Sozialdemokratie werden von der Blockmehrheit abgelehnt. Der sonach unverändert gebliebene ß 1 wird mit 194 gegen 164 Stimmen angenommen. 1a bestimmt, daß ein Verein aufgelöst werden tann, besten Zweck den Strafgesetzen zuwiderläuft. Zwei weitere Absätze behandeln die Rechtsgaranticn gegen unberechtigte Auflösung; nach § 9a, der gleichzeitig zur Beratung gestellt wird, gelten die selben Rechtsgarantien im Falle der Auflösung von Versammlungen. Ein sozialdemokratischer Antrag will die Rechtsgarantie noch verstärken; ein Antrag der Polen tz 1a ganz streichen. Abg. Heine (Soz.): DaS Vereinsrecht muß durch gänzliche Unabhängigkeit der Justiz geschützt und hierfür eine einheitliche Reichsinstanz geschaffen werden, indem man wenigsten- einen Teil der Fälle vor das Reichsgericht bringt, 1 a und 9 a werden unverändert angenommen. § 2 handelt von den politischen Vereinen. Abg. Schiffer (Zentr.) befürwortet einen Antrag seiner Freunde, hinzuzufügen, daß als politische Vereine solche Vereine nicht gelten sollen, die die Einwirkung aus politische Angelegenheiten nur be zwecken „im Rahmen der Berufs- und Standcs- interesten bestimmter Personenkreise". Es müsse damit zum Ausdruck kommen, daß gewerkschaftliche, berufliche Organisationen nicht als politische Ver eine zu behandeln sind. Auch der Jugendlichen Paragraph würde damit für die berusttchen Vereine seine Schädlichkeit verlieren. Abg. Legien befürwortet einen sozialdemo kratischen Antrag, der denselben Zweck verfolgt wie der Zentrumsantrag. Die Anträge werden obgelehnt, tz 2 in der KommissionSjastung an genommen; ebenso ohne Debatte 8 2 a, der die Wnhtkomilecs betrifft. Hierauf beantragt Abg. Trimborn Vertagung, da im Laufe der Sitzung allerlei Anträge ein- gegangen seien, über die man sich zunächst klar werden müsse. Die Vertagung wird beschlosten. Sächsischer Landtag. Dresden, 2. April. Die Zweite Kammer hielt heute eine kurze Sitzung ab, in welcher vom Etat die Kapitel 107: Wartegelder, 108: Pensionen und 109: Erhöhung der Bewilligungen an Militär- invalidr au- der Zeit vor dem Kriege 1870/71 antragsgemäß gutgeheißen wurden. Die Aufwen dungen für Pensionen sind tm Etat auf 6 692200 Mark veranschlagt. Ferner wurde beschlosten, der Königl. StaatS« regierung die Petition des Vereins geprüfter und verpflichteter Geometer im Königreiche Sachsen, welche um Aushebung der Verordnung vom 13. November 1879, die Anfertigung geodätischer Unterlagen bei Grundflücksleilungen durch König liche Vermessungsingenieure betreffend, ersucht, zur Kenntnisnahme zu überweisen. Zu dieser Petition der Privatgeometer entspann sich eine längere Debatte. Abg. Rentsch-Kamenz verteidigt die Petition und verlangt, der Staat solle seine Beamten so besolden, daß sie eS nicht nötig haben, ihr Ein- kommen durch irgendwelche Nebenbeschäftigung zu verbessern. Es könne bei der bevorstehenden Ge haltsaufbesserung dieser Beamten ein festes Entgelt für die vollständige Aufhebung der Nebenbeschäfti gung gewährt werden. Der Beruf sei überfüllt, di« Prüfungsbedingungen solle man verschärfen. Abg Hauff« betont, die BezirkSlandmester bil deten für den Landwirt eine Vertrauensperson, an die er sich zuerst wende. ES gab auch verschiedene Bezirke, wo überhaupt keine Prioatarbeit für die Bczirkslandmester vorhanden ist. Abg. ElamS-Plaue verlangt eine bester« Vor bildung der Privatgeometer. Vor dem 25. Lebens jahre sollten sie nicht zur Prüfung zugelasten werden. Abg. Enke-Leipzig bekämpft überhaupt die Einrichtung, daß «S Staatsbeamten gestaltet ist, Privaten Konkmrenz zu machen. Hier habe die Sache einen besonders unangenehmen Beigeschmack, weil die Königlichen VermessungS-Jngenieure die Arbeit der Privatgeometer auf ihre Richtigkeit zu prüfen haben. Geh. Rat Dr. Schroeder betont, das Ein- sammeln von Aufträgen durch die StaatSgeometer werde von der Regierung nicht gebilligt. Der An teil derselben an den auszuführenden Aufträgen sei auf 8,9 Proz. herabgegangen. Die Regierung werde bemüht sein, jede unlautere Konkurrenz ab zustellen. Die Zulassung der StaatSgeometer aber bei Ausführung von DiSmembrutionSarbeiten könne nicht ausgehoben werden. OerMches rm- EächfischeS. Oberlungwitz, den 3. April 1908. *— Ja der neuen Wohnung sind die, die sich für den Aprilumzug entschieden hatten. Man kann jetzt einen Vergleich anstellen zwischen dem Neuen und dem Alten. Nicht immer wird er zugunsten der neuen Wohnung oder der neuen Dienststelle auSfallen und mancher mag sich nach den „Fteischlöpfen AcgyptenS" zurücksehnrn. Vieler hatte man sich doch ander« gedacht, als eS tat sächlich ist. Man entdeckt dagegen auch wieder Vorteile, die nicht zu verachten find und zur An- nehmlichkeit des Lebens beitragen. Wir müssen versuchen, auSgleichend zu wirken. DaS ganze Leben besteht ja aus Konzessionen, die wir hier machen uno dort empfangen. Ich gebe, damit du gibst! Ein Abkommen, das man in der Politik mit dem schönen Namen „Kuhhandel" belegt hat. Arbeit gibt's in diesen Tagen vor dem FrühlingS- f-ste in Hülle und Fülle, auch wenn man keinen Umzug gehabt hat. Das Walten der Hausfrauen, Töchter und dienstbaren Geister ist jetzt nicht immer angenehm zu beobachten. Es riecht nach Insekten pulver, und Staubwolken fliegen auf, daß man gut tut, sich die Nase zuzuhalten. Ein allgemeines Umbauen beginnt — „verwechsle, verwechsle das Plätzelein" ist die Losung. Aber schön ist's doch, wenn die Arbeit geschafft »st und alles wieder sauber und nett aussteht Ein behagliches Gefühl macht sich dann geltend, das die unangenehmen Stunden bald vergessen läßt. Solche reine Freude ist viel wert und kaum mit Geld aufzuwiegen; selbst nicht in der Zeit der Geldknappheit, die den Wert deS Geldes bedeutend erhöht hat. Optimisten sehen eine Besserung auf dem Geldmarkt im Laufe des April voraus. Möchten sie Recht bekommen, wie die, die trotz deS zurzeit echten Aprilwetters ein grünes Osterfest erwarten. — Zur Wahlrechtsfrage meldet heute die freisinnige „Zittauer Morgcnzettung", daß sich der größte T«il der Konservativen und Nationaklibe- ralen auf folgendes WahlrechtSkompromiß geeinigt hätten: „Die Zahl der Abgeordneten der 2. Kammer wird auf 97 erhöht, davon werden 15 von den Wählern, deren Einkommen 1200 Mark nicht über steigt, nach dem allgemeinen gleichen Wahlrecht unter Anwendung der Proportionalsystems gewählt. Die übrigen 82 Abgeordneten werden nach einem Pluralwahlrecht mit 3 Zusatzstimmen gewählt. Die Trennung der städtischen und ländlichen Wahl- kreise wird beibehalten." — Hierzu wird nun von unterrichteter Seite mitgeteilt, daß diese Veröffent lichung zum größten Teile auf falschen Informa tionen beruht. Die Verhandlungen zwischen den beiden führenden Parteien deS Landtages, die übrigens mit der Verpflichtung der vorläufigen Geheimhaltung geführt werden, find noch nicht zum Abschluß gelangt. Wenn auch die beste AuS-