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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.03.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188603203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860320
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860320
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-03
- Tag 1886-03-20
-
Monat
1886-03
-
Jahr
1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.03.1886
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MH Uhr. «t LkpedM« JohanneSgassr S. L««tzß»»»e, der Ketütti»,: »nrmM«»« 10-1, Udr. - - - - utzr. Ls« fltk 5ftt WSchStfOkDEUps 5eßt««t«« 2«Ier«te « M« 5t» I Uhr »«chMitt«,». «,D«,»«5 FeM«,«»frL» 5t«'/.» Uhr. Zn de» Filialen fiir Zas.-Zlnaahnu. Ott« Ale«», U,t»erfi>rl«stroß« 1. Vots HAsch«, K«thartnenftr. SS, p. « r 5t» 'l.s Uhr. Anzeiger. Organ för Politik, Localgeschichte, Handels- nnd Geschäftsverkehr. Auflage >k».:lZi>. Abonnrmrntsprri, viertes^. 4'/, ättß. incl. Bringerlodn 5 Mk., inrich die Past bezogen 6 Mk. Jede einzelne gäiiuiner 20 Ps. Lrlegezeinvlar 10 Ps. Gebühren sür Ezirabellogeu stn Togebloll-Forma! §eial»l) ohne PoftbesSrderung 50 Mk. «>l Poftbrlörderung 60 Mk. Inserate ffgespaltene Petitzeile SO Pf. Gedhere Schritten laut uni Prersverzeichniß. ladellarischer n. Zffernlatz nach hühenn lans. Keclümen »nker dein Nedocuonsstrich die «aelpolt. Zelle bOPs.. vor den Famillean schlichten die kqelpaliene Zeile 40 PI Inserate sind siris an die tßrpeüitlon zu lenden. — Ration wird n-chi gegetun Zahlung prneuum^eniiüa oder durch Pvst- nachuuhme. 79. Somgabenb dm 20. März 1888. 80. Jahrgang. Bestellungen auf das zweite Quartal 188« des Leipziger Tageblattes («ufiage LS.SS0) wolle «an möglichst bald an die Unterzeichnete Expedition, Johannesgasse Nr. 6, gelangen lasten. Außerdem werden von sämmtlichen hiesigen ZettnngSspeditenren Bestellungen aus das Tageblatt angenommen und von denselben für eigene Rechnung ausgeführt. Auswärtige Abonnenten müssen sich an da- ihnen zunächst gelegene Postamt wenden. Der Abonnementspreis beträgt pro Quartal » Mar? SO Pfennige, inclusive Bringerloh« S Mar?, durch die Post bezogen V Mark. Für eine Extrabeilage sind ohne Postbesörderung SV Mark, mit Postbeförderung 6V Mark VeilegegeLühren unter Vorausbezahlung zu vergüten. Preis der JnsertionSgebühren für die 6 gespaltene Petitzelle 20 Pfennige: für Reclamen aus Petitschrift unter dem RedartionSstrich die 4 gespaltene Zeile 50 Pfennige, vor den Familieanachrichtea die 6 gespaltene Zeile 40 Pfennige. Größere Schriften werden, gering abweichend von dieser Norm, nach unserm Preisverzeichniß, tabellarischer um) Ziffer «Satz dagegen nach höherem Tarif berechnet. Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pk-sevumvi-LNllo oder durch Pvstnachnahme. Inserate wüsten an die Expedition (nicht Redaction) adressirt werden. Das Tageblatt wird früh SV, Uhr auSgegeben und enthält die bi» znm vorhergehenden Abend eingelaufenen politischen und B-rsen-Rachrichten in telegraphischen Original-Depeschen. ES giebt ein anschauliches Bild von allem WissenSwerlhen auf den verschiedenen Gebieten des öffentlichen Lebens und behandelt die TageSsragea der inneren und äußeren Politik in populären Artikeln mit größter Ausführlichkeit. Das Tageblatt berichtet über die localen und sächsischen Angelegenheiten in eingehender Weise und referirt über Theater. Musik, Literatur. Kunst und Wissenschaft. Die Verhandlungen des Reichstage« und de» sächsischen Landtage« erscheinen bereits am Morgen nach der Sitzung in ausführlichen Originalberichten. Mit seiner „BolkSwirthfchastlichen Beilage" bildet e- zugleich da« größte Handels« und Börsen« blatt Sachsen». E» bringt namentlich auch sämuuNche wichtige deutfche nnd üderseeischk Handels berichte. Außerdem erscheinen im Leipziger Tageblatt die vollständigen Gewinnlisten aller Elasten der Königlich Sächsischen LandeS-Lotterie und die Nummer-Derzeichnisse der auSgeloostcn Königlich Sächsische» StaatSscholdscheine. Leipzig, im März 1886. Jur gcWgtn Vcachtling. Unsere Expedition ist morgen Sonntag, den 21. März, Bormittags nur bis Uhr ^'öffnet. Lxpvältlon sie» I-elpzlxer Dsxedlsttte». Amtlicher Theil. Sklimilmach»»-. Die diesjährige Ostermeffe deg,»nl ofsiciell am «0. Mat und endigt am 20. Mai. Während dieser drei Wochen können alle t«r» und a>4- lLadtschea Handelsleute. Fabrikanten und Gewerbtreidenve ibre Waareu hier öffentlich seilbielen. Doch kann der Großhandel in der bisher üblichen Weise bereit» in der zum ÄuSpacken bestimmten Vorwoche vom t. Mat an betrieben werden. Das «»Spackea der Maaren ist den Inhabern der Meßlecale in den Häusern ebenso wie den in Buden und aus Stände« seilhaltenden Verkäufern in der Woche vor der Bötlcherwockc gestattet. Zum Einpacker» ist daS Offrnbalten der Meßlocale i» den Hausern auch in der Woche nach der Zadlwochr crlauht. Jede frühere Eröffnung, sowie jede- längere Ofsenbalten eines solchen BerkausSlocalS, ebenso da« vorzeitige A«S- packe» an den Ständen und in den Budeu wird mit ver ftsortijwn Schließung und außerdem jedeSmal, selbst bei der eisten Zuwiderhandlung mit einer Geldstrafe bi« zu 78 oder entsprechender Hafistrafe geahndet werden. Auswärtigen Spediteuren ist von der hauptzollamtlichen Losung de« W.iarenvrrschluffeS an bis mit Ende der Woche nach der Zahlwoche da» Speditionsgeschäft hier gestattet. Leipzig, am 1 März 1886. Der Nath der Stadt Leipzig. l)r. Georgi. Hennig. ^Vekanntmachnng. Die am 2 d. M zur Verpachtung versteigerte« strildtische« Wiesen habe» wir vc„ Hi»q»std«eter« Ungeschlagen und e« werden daher in G'inaßüei« der Versteigerungsbevingungeu die übrigen Bieter hiermit ihrer Gebot« entlassen. Leipzig, den I». Mär, 1886. Der -kath der Stadt Leipzig. Hehler.Krumbiegel. Die vchnwauS ,»r F i», de« «»dnrtSt,,»« Sr. Mastst»« de« b Aschen Kaisti« >,d der Entlast»», der AdirurieM«, wird Montag, tr, 2». Mär, d. g. varmlttaa« lO Ube binnen. Zu geäugter !hailmh«r ladet uu Siamen da« Lehrercotkeelom« ergeoenst ei» Graf. vr. Mntztzast. I Vckannlmachung. Wir bringen hiermit zur allgemeinen stenntniß, daß die Königliche KreiShaiixtinannschasl zu Leip,ig laut Berordnung voin 10. Oktober er. aus Grund von tz. IVOo Ziffer 3 brr NeichS-Geweibe-Ordnung beiommk bat. daß sllr den Bezirk der Barbt r« » >d Friseur »Jnnuag zu Leipzig und Uiugegeud» der Maler- u»o Laerirer-Junuag silr Eeivzig und Umgegend, sowie der Vieibgtester-Juuung zu Leipzig, diejeittgeii Aibcikgeler. welch« ein ln d»se„ Innungen verlrctene« Geiverbe betreiben und selbst zur Aus» nähme in die betreffende Innung favig sein würden, aleich- wobl aber derselben nicht angeboren, von Qsteru I88N an Lehrlinge nicht mehr anuehmen dürfe« Wir be merken hierzu, daß der Bezirk der Barbier» und Friseur- Junung, sowie Ver Maler- und Lackirer-Innung die Stadt und den Bezirk der AmkSbaupimaniifchast Leipzig — was ersiere Innung anlangt, mit alleiniger Ausnahme der Stadt Zwenkau — umfaßt, sowie, daß Ver Bezirk der Gelbgießer- Innung aus di« Stadt lstip-.jg beschränkt ist. Leipzig, den 8 November 1885. Der Rath drr Stadt Lrlpttg. ttr. Georg». EicboriuS. Waldpßanztn-verkauf. De» den, Leipziger ffoistreviere Vonuewitz können i» diesem Frübjabre durch den H'rrn Revierverwaiter Schön» Herr i» bonnewitz bei Leipzig „achiolgeiike Holipflauze» zu den beigeseyle» Preisen gegen Baarzablung oder Nach nahme, sowie vorheriger Anmeldung und Vergütung der Selbstkosten für Verpackung und Transport zur Bahn be» zoaen werden. «UlS Holzarten bO.OOO 25,000 2 b,000 ?. 1.004 ü/IOOS 2.000 2 t. Laubkölzer. n. Sämlinge, t führ. Eichen, tzuero. pväuvc. robnr. Vlv. «Otu5 t 20-30 30-70 60-75 80-l<X) 30—40 Rotbbuchen, derql. Rüsiern, Mma» camp omerik. We ß-Eichen, kr»n. »wen«. 20 20000 t . gewübnl Eichen ?r»i »oel». 15 l,000 3 - Eber, schen, Sorbu» äcupam» 100—250 d verschütte. 2.000 Eichen-AiiSIitilisiosi,nz.. yvere. peä? > zuNemiien-ii.Liummeivsianzung lOO—200 300Ainer>k E wen t^u-re.nlurnu.oo«!. 150—200 1.000 Birten. Loiul» nlb» 200—300 200 dergl. löO- > 75 300 staftanirn, Xsicvlun d^i>pae»»1 150 SO ij dergl. 175—250 200 Linden 1'ilin «rnrn-lifnli» LöO-3öO II. Radelhölzrr. 2,000 Fichten lNoi»tannen), ?.au» vioc», mit I. Wahl 7S-125 3.000 dergl. U. Mahl 75->25 1.000 bergt. 150-175 500. der,«. «0-225 300 derU- 250-30« «0 50 50 40 S - 5 25 25 12 10 50 45 SölOO 30 15 40 30 — «0 50j - — SO — »1« — Die bichten eignen sich vorzüglich zu Parkanlage». Leipzig, a« »1. Februar ,836. Dr« Ruth» Korstdrvutatlo«. Skvrue Abfaffung der vrikfaufschrifte«. Der Ltaai«secreta,r de« Retch«.Pnsiain,e» da» neuerdti g« wieder d»r«»s dingewieien. wir sehr die orbnnngSmäßige »vwickelnng de« PeftbtftellunqSditiisi»« durch die Sendungen mit mangechailrn und «nvollsiändigen Ausschrisien deeinirüchiigt wird. Mir enisgrechrn gern der Anregung, auch unsererseits die Handel-, und G,werdlre»t»»dea wiederholt «ul die Avidwendigkeil ausmerklam zu machen, »ich! nur selbst die Br esauischrisir» ge»au «bzntnsten, sondern auch die au«war»,gen Geschüitslrenudr durch Bezeichnung der Lage ihrer Geschüiisrüume noch «lraßc nnd Hau«, nummer ans den eigenen Briefen, Rechnungen ».s.iv. in kiand »u setze», daß sie die gleiche Genaaiqkeit deobachien. Wer noch Zweifel degt, den würde ein Besuch in den für die Briestoriiinag deftimmien tztäume« der Post sos»N belehren, daß bel der Eile, mil welcher diese« V>schält erlrdigi werden muh, jede Unqenauiqkeil der Aus- schnst sasi unvermeidlich wenigken« eine BerzSgerung in der Be. stell»», de« s>«glichen Briese« herbeisüvn. nnd «r würde in Zukuusl die kleine Mühe nicht scheuen, di« Aufschrift sorgfältig adzujasseu. Leipzig, den 12. Mürz 1886. H>r vaiidrlskainmer. Tie Gewerbekammee. vr.Mnchsmuth. vr.Gensel. D. «.Oehler, Herzog, varsttzender. S Bori. Seer. Vekanntmachung, Abbruch betr. Do« der Gemeinde R üdnitz gehörige, an der Gemeindrsirahe nnter Hausnummer 20 und Rr. 177, Ablh. de« Biand-Kataster« belege»« Hau»,run»s»kck mit Kellern nnd Waschaelüude soll a« 8. st»ril I»8S. V«ru»tt»,s t l Utzr i« bftsigev Ratddauir lBorstand-.Z>Miner) Ssteattich ans bea Abbruch unter vor de» Termine bekannt zu gebende» Bedingungen «ersteigert werden. «eudnttz, 12. März IMS. Der Gr»einber«ttz. »kähel. Nichtamtlicher Theil. Die englische Mnisterkrlfis. Die irische Frage «acht Glabstone viel Kopfschmerzen. Nachdem er lang« genug gezögert batte, mußte er die An gelegenheit dach endlich einmal >m Mimsterrath« zur Sprache bringe«, und al« er seinen Plan voraetragen hatte, reichten Treveltzan, der GtaatSsecretair für Irland, und Ehamber» laitt, der Präsident des Londoner LocalverwalttmgSamtS. ätz,« Entlassung ei». Glabstan, hofft di» Herren zu de» ruhigen nnd zur Fortführung ihrer Twnter zu hemege«. aber da« scheint nur unter der Bedingung müglich, daß er aus die Ausführung seine« LirdlingSplanest Verzicht leistet. Darüber bestand schon lange kein Zweifel, daß Giadsione Irland ein besondere« Parlament zu bewilligen gedenkt, neu war an seinen Eröffnungen dagegen, daß er den irischen Grundbesitzern ihr Land abkaufen will. Die Kaus- summe beträgt nach der niedrigsten Berrchnona ISO Millionen, »ach der höchsten 220 Millionen Psv. Steril Die Control« über diesen Werlsidetrag soll dem irischen Parlament über tragen wercen, also mii drr Centralgrwalt zugleich eine sehr bedeutende Summe Geldes an Irland geopfert werden. Die Londoner Geschäftsleute bezeichnen den Plan einfach als Wahnwitz und finden. daß er den BiSmarck'schen Plan, die polnische» Gutsbesitzer zu enteignen unv die Güter mit reich» «reuen Bauern zu colonisiren aus den Kops stellt, denn Glabstone wolle rcichStrroe Gutsherren in Irland durch reickS- seinkliche Pächter ersetzen. E» ist nicht anriinehmen, daß Glabstone sich durch Treve- lyan'S und Ebamberlain'« Weigerung bewegen lassen wird, sein sorgfältig vorbereitetes Experiment, Irland zu befriedigen, ausgebe» wird; wenn er eS aber thut, bann wird olle Welt verwuliterl fragen, weshalb man da- Ministerium Salisbury ium Rücktritt zwang, obgleich man entschlossen war, seine Politik sorlzusetze». Gladstone mochte bei Uebernabme de« Präsidiums im Eabinet daS Zugestänvnig an die öffentliche Meinung, daß rr eine» nolorischen Anbäuger BiSmarck'S al- Minister de- Auswärtigen i» sein Eabinet ausnahm unv daß er ni't der gehässigen Eolonialpolitik. welche Lord Derby gegen Deutschland grübt batte, brach. Jetzt, da die Entscheidung über die Zukunst Irland» nicht mehr länger Verzöger! werden kan», stellt sich berau«, daß auch aus diesem Ge« biete «in radikaler Umschwung nicht durchführbar ist, also fällt auch der letzte Grund für den EabinetSwechsel vom 3. Februar. Vorläufig ist die Verhandlung der irischen Angelegenheit im Parlament biä nach Oster» verschoben, aber durch kielen Aufschub wi, d in der Sache »ichis geändert. Parnell und seine Anhänger bestehen aus ihrem Schein und die irischen Terroristen Koben bereits für den Kall, daß brr Ausgleich nicht zu Stande kommt, dir AuSjübrung umfassender Gewattlbätigkeilen in den großen Släbic» England» in Aussicht genommen. Dazu kommt, baß die Iren an de» Socialistrn und Anarchisten, denen in Folge der herrschenden Arde>k«tosigkrit stet« neue Kräfte zuströmen. bereit- Bundesgenossen finden, und aus diese Weise wächst die Gefahr, !n welcher sich England befindet, vc» Tage ?u Tage. Holme« stellte unlängst die Anfrage, waS denn die Regierung zu lhun gedenke, um die Ordnung in Irland wiedcrherzusiellrn. Gladstone vertröstete aus die Reform der Verwaltung und der ländliche» Verhält nisse, und da- Unterhaus ging über den Antrag zur Tages ordnung über. Seitdem sind schon wieder einige Worben verflossen, dir Ungewißheit über die Zukunft Irland- besieht fort, die Arbeit-verbätlnisse in den große» Städten sind nicht bester geworben, ober Gladstone hat noch immer nicht die erforderliche Unterstützung für seine Pläne gesunden, um a» ihre Verwirklichung mit drr Aussicht aus Erfolg hcranlreteu zu können. Vom Glück ist Gladstone während seiner neuesten Amt«- Periode nicht begünstigt worden. Wenige Tage nach seui-m Amtsantritt wurde der reichste und vornehmste Tbeil Lon don« durch Pvbelbanden in geiabrvvller Weise beuiiiubigt unv eine Art von Vorspiel zur socialen Revolulivn i» Scene ge setzt. Die SichtrbeilSbebördrn halt-o einen G>ad von Sorglosigkeit und Unsätngkeit an den Tag gelegt, welcher nicht zur Empsebtunq de« neuen Eabinet« bei tragen konnte. Doch da die folgenden Ruhestörungen die Regierung brstrr vorbereitet fanden, so war da« Parlament zufrieden aestellt, al« rin neuer Polizeldirrctor für London ernannt wurde. Ob damit die Gefahr beseitigt »st. muß bezweifelt werben, da noch am 18. März in Man- chrster wieder Unruhen statlgefunden haben, welche nur durch größte Krastanstrengung drr Polizei vor verderblicher Aus dehnung bewahrt werden konnten Solchen Zuständen gegen- über einfach die Hände in den Schooß zu legen und die Dinge geben zu lasten, wie sie gehen, schein! denn koch eine Politik von fcbr fraglichem Weuhe und man rrllide sich inchl wundern können wenn der gegenwäiligeii Regie, cmg Englands recht unangenehme Ueberraschnnge» leieilel »stlidoi. Lord Ednrchill sank da» richtige Wvrl sllr die Lage »I Irland, er sagte bei Beralbung de» Antrages Holmes, daß alsbald zwischen der nationale» Mairrung und der R-gierung der Königin m Irland ein Kamps aus Leben und Tod ent brennen würbe, und die Antwort Gladstvne'S war charakteristisch genug. Er erwiderte nämlich, daß daS Boycoliinglpstem in Irland adgenommei, habe. Inzwischen ist i» Jiland »ichlS grscheben, um d>« Rübe zu verbürgen, die Landliga, die Unbesieglichen, die Mandlcheinler und wie die Verschwörer olle heißen, stehen kampfbereit da. um die Frindsel>gk-->ie» jeden Augenblick wieder anszunehmen, wenn di« .Zugeständnisse der Regierung ihnen nicht genügend erscheinen lieber» Haupt ist die Frage gestaltet, waS denn Glabstone seit seinem Amtsantritt geiva» hat, um das vertrauen Derer, welche ihn an die Spitze der Regierung beruft» baden, zu rechtfertigen. Er hat eiusach Ta«, waS da« Ministerium Salisbury begonnen da», fortgesetzt und die Maßregeln, welche dieses für Irland beschlossen Halle, gebemml. Die revolu tionäre Bewegung im Laude Hai dadurch ein« sebr bedenkliche Ansinunterung erhalten, aber irgend welche Besserung der Zu stände ist nach keiner Seite hin emgelrrten Es ist sehr rwciselhast, ob die Unruhen drr Arbeitslosen in London. Manchester, Birmingham und anderen große» Fndrik- cenlrrii den Un-sang und den Grad von Gesädrlichleit angenommen hätten, wenn Salisbury noch am Ruder wäre, und man kann nickt wlssrn, ob der E-biuriS- rvecksel nickt nuck aus di« Enlwickclung drr Orirut- srage hemmend gewirkt hat. Die Griechen haben sicherlich ihre Hoffnungen aus Gladstone gesetzt, und wenn er auch nickt» grihan hat. um diese Hoffnungen zu stäilen, so reicht dir Thalsacke, daß er an der Spitze drr englischen Regierung steht, schon hin, um die kriegerische Stimmung in Griechen land im Schwünge zu erhallen. DaS Ministerium Gladstone kracht sckon heute, also etwa sechs Wochen nach seiner Ent stehung in allen Fugen, die MinisterkrifiS, von Anfang an vorhanden, hat schon jetzt znr Trennuug eine« ThelleS vom Ganzen geführt. Salisbury legte sein Porlesrmlle mit der Ankündigung nieder, baß die nachfolgende Regierung wahr scheinlich von noch kürzerer Dauer sein würde, als t»- seuugr, und er scheint Recht behalte» zu sollen. * Leipzig, L0. Mörz 1888. * Di« Vorbereitungen für Einbringung ein,r Bran»tweiov«rzedrsteuer»vorlage sind im Gange; dieselbe dürste noch vor Ostern, möglicherweise mit einem Notbgesrtz, betreffend die SpiriluSbesteurrung, im Bunde«- rath riiigebrachl werden. Dir Bundesregierungen sollen dem Vernehmen nach hieraus bezügliche MiUheilungeii erhalten haben. * Die Zahl der aus den auswärtigen Statisnen befindlichen deutschen KrirgSschisse vermindert sich mehr und mebr. DaS von Eowinobore Stenzel betehftgle Sckulgeschwader,bestehend au« den Schissen.Ste,»". .Mollke", „Sophie" unv .Ariadne", wird wohl am Kaiser« GrburlS- tage in WilbelmShaven ernlausen und auch das Scc-rabelirii- Schnlschiss .Elisabeth", Eommandarrl Eapt. z S. Schering, wird wohl noch in diesem Monat die Heimath wicdeiscben. E- bleiben dann im AuSlanbe daS Panzerschiff „Friedrich Karl", die Kreuzer-Fregatten „BiSmarck" und „G»c>sei>au". die Krenzer-Corvetlen „Olga" unv „Luise", die Kieuzrr „Albatroß", ..Habicht", „Möwe". „Nautilus", die Kanonen boote „Eyklop". „Hyäne" und ..Illi«", die Brigg „Musgnilo" unv dcrAv>so.,Loreley". Die SchissSjungen-Lchulscdisse..Luise" und „MuS fuiIo" werden im Sommer durch die neue Kreuzer- corvetle„N xc" abgelöst werden, die schon am l. April »> Dirnst gestrllt werken sollte und zur Ausnahme keS zweilrn Jahr ganges der Schiffsjungen bestimm« ist DaS nruzusormirrnde Schulgeschivader bleibt während der Sommermonate vcraiiS- sichllich in den inländischen Gewässern, wo in diesem Jahre eine verhällnißmäßig große Zahl von denischen Kneoslchissen in Aktivität sein wird. Die Eoivette .Ariadne- scheidel »ach der Ankunft in Wilhelmshaven au? dem Schulglschwaeer au-, wechselt dort Eommauko und Besatzung und g,l>I dann nach Kiel, um für das Souiiiierseincster alS Schulschiff silr den ganzen ersten Jahrgang dcr Schiff-jungen z» di>-„rn In daS Schulgeschivader wird daS SrecadeNeuschnli'chiff „Prinz Adalbert- einlrcten, »reiche- am 8. Apul d. I in Dienst gestellt werden soll. Auch an Bord des FlagaschiffS de- SchulgeschwaderS. der Kreuzersregatte .Sle»,-. solle» Vorkehrungen zur Unterbringung von circa 20 Eabeile» gr- trofsrn werden. * In allen Kreisen der Bevölkerung (so wird der . Kö'ni- schen Zeitung" au- Berlin geschrieben) wirb e- mil leb hafter Freude begrüßt werte», daß nunmehr endlich die Ruhegehälter der verabschiedeten Ossiciere i» würdiger Weise geregelt werde». „Die Be,Handlungen i» der Commission lasten Zweifel am Gelingen de» Werk,'S, daS H>S dabin so viele» Schwierigkeiten begegnet war. laum noch aas kommeir. Auch darüber war man in der Commission ein verstanden. baß mit der Wohl!bat de- neuen Gesetzes alle seil I8K1 verabschiedeten Ossiciere bedabt werde» sollen. Spricht dal Gsetz auS. d, ß alle seil 1861 verab- schicdete» Olsiciere von jetzt ab statt der bi»I,eri.,e„ Bezüge die erböbte» Ruhegehälter genießen sollen, so sind die jnristi schen Bevensen wegen rückwirkender Kraft des Gesetze« ins die »insachste Weise behoben Laß man die Wirkung kr- Gefttz-S biß 1870—71 zurückoerlegei' muffe, wird allrnlbalben a>S -ine iia'iongle Ehr-'nsa>1he,ejch»ef. L,> Mehrausgabe, die dadurch jährlich kr», Reich erwachs«, ist vvnSeilrn de-KriegSniiiiistennin» in drr Commiiüon ans 1.2 Millionen Mais berechnet woiden. Werden die Olsiciere von 1861 ab IN die Wohllbat des G setze« einakschloffen, «o macht daS sw P>eußen einen jährlichen M >,.. auswank von 131.600-F Wir glauben nicht, daß ei» Volks vertreter. der sich bewußt gebt,eben ist. was wir den Leistung-,, unserer Arme, in de» Iabren >861 und >866 sowohl, w,e >870—7l verdanke», daS Heez haben wird. A> irüchtS der Grringsügigkeil tirftr Summe die Mitwirkung zu vrrsagen, um den braven Soldaten, die ja inSgrsamwt krine Jünglinge mehr find, den Rest de- Leben« etwa- zu verbessern. Die geringe Summe, die dazu erforderlich ist. schmilzt ja mit jedcm Jahre mebr zusammen, dafür sorgt unft. Herrgott, der in nicht allzu langer Zeit euch den letzten von ihnen zur großen Armee rinberuftn hoben wird Soviel Uber den Ehren-
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