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Auer Tageblatt ^^üAnzeiger öas Erzgebirge «»chal««» »i. ... E Rate» -er Staöt rmü -es /imtsgertcht» R«. Mm m- — — Lonnabenä, äen si. Oktober IS3I 2ö. Jahrgang ZM eit, die - Zur Ehrenmalsweihe in Aue ... Surückschauen. Zurück in jene Ze», oie iah von der Brandfackel des Kriege», die Tage begeisterten Ausbruchs . die Tage, in denen ein AU sich aufrichtet zu geschlossener. Größe, in denen der Landmann den Pflug in Einsamkeit auf dem Felde läßt und der Mann im Werkstatt tttel den Hammer beiseite- M, in denen Greise und buntbemützte Jünglinge hinein- stürmen in die Front der wehrhaften Männer. Regimenter um Regimenter marschieren, Züge um Züge rollen auf den endlosen Schienensträngen den Landesgrenzen entgegen, über sie hinaus. Durch die Straßen der Städte und die Landstraßen - entlang rauscht der Gesang der Solda-W ten. Deutschland V marschiert. Gegen W eine Welt, gegen die M wachsendeÄnzahlder I Gegner. Der große W Krieg ist entflammt. W Der Kampf tobt. I Das sind die vier I Jahre der eisernen D Ernte. Regimenter» um Regimenter stür- > men in den Tod. W Deutscher Waffen- I rühm strahlt. Fremde Erve ist gettänkt vom D Blute seiner besten Söhne. Hunderttau sende sinken dahin im mörderischen Getobe der Schlachten. Vor bei an ihren Gräbem va« Mo-ell, aach öem -a« Ehrivmal g.sthassea wurör. marschierendieHeere, Über die Gräber hinweg trägt der Eisenhagel den Tod weiter. 4 Jahre Krieg, 4 Jahre Kameradschaft, Kampf für Volk und Vaterland. Daheim werkende Frauen in den Fabriken. Kein fremder So'dat steht auf deutschem Boden. Ein verzweifeltes, von übermenschlichen Leistungen ge kennzeichnetes Ringen. Dann kommt das unglück ¬ selige Ende. 1918. Deutschland marschiert wieder. Zurück. Hunderttausende sind nicht mehr dabei . . . In fremder Erde schlafen sie. Drüben in Flandern oder bei Verdun, in der kalten Erde Rußlands oder auf dem Gmnde de» Meeres. Irgendwo. Alle gefallen auf dem Felde der Ehre, für Volk und Vaterland, für die Freiheit der Nation. Alle beseelt gewesen vom gleichen Geist, von Vaterlandsliebe und Ovferwillen. Alle ge fallen für uns! -ingestorben für die deutsche Der- gangenheit und die deutsche Zukunft. Helden, die aus allen deutschen Gauen unv allen Ständen kamen, deren Ruhmestaten unauslöschbar sind in den Annalen der deutschen Geschichte, und von denen in Ehrfurcht noch die fernsten Geschlechter reden werden. Unvergessen schlafen die Soldaten des großen Krieges in fremder oder deutscher Erde. Deutschland ächzt unter der Last der Krtegsfolgen und der Weltwirtschaftskrise. Den Hunderttausenden, die auf den Schlachtfeldern ihr Leben verloren, ist dieses Zeiterleben erspart geblieben. Sie kämpften unter siegreichen Fahnen für ein Deutsch land in Freiheit und Größe und fielen dafür. Doch wenn auch trotz des Opfers, das sie brachten, das deutsche Volk in Tributbande gezwungen wurde, wenn auch heute noch dunkelste Wolken den Schicksalshimmel un seres Volkes umdü- stern,Deutschland hat feine besten Söhne nicht ver gessen. Dankbarkeit hat in den Herzen aller vaterlandslie benden Männer und Frauen ein bleiben des Denkmal errich tet, und man hat den Gefallenen in Dorf und Stadt zum sicht baren Zeichen de» Gedenkens und der Dankbarkeit Denk mäler äufgerichtet aus Stein und Erz. Jahre sind hin gegangen seit der ' Zeit, da man auch in unserer Stadt den Plan zur Errich tung eines Ehren ¬ mals für die 716 Auer Kriegsgefallenen faßte. Jetzt endlich ist es soweit, daß die „Vereinigung 1924 zur Errichtung und Unterhaltung eines Krieger-Ehrenmales in Aue" das langerstrebte Ziel erreicht hat und das Denkmal der Oeffentlichkeit übergeben rann. Auf sanft ansteigendem Hang, zwischen ein paar Birken, die in diesen Tagen, in denen in der Anlage hinter der Kirche die letzten Astern blühen, den Rest ihres dürren Laubes verlieren, hat es seinen Platz gefunden. Und die Hülle fällt von der massigen Gestalt des Soldaten im Waffenrock am Reformationsfest, an dem denkwür digen Tage, an dem vor 414 Jahren Luther die 95 Thesen an die Wittenberger Schloßkirche schlug. Ein Denkmal ist es für alle, die aus unserer Stadt hinauszogen und Ar Leben hinopferten auf dem Altar des Vaterlandes. Aller Streit des Tages wird an diesem ihnen geweihten Tage verstummen müssen, wird unter- aehen müssen in dem Gedanken daran, daß sie für uns starben, für uns alle, für das deutsche Vaterland! M)