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rfer Zeitung Unterkultungs- und ftnreigebtatt Anzeigen-preis: Die einspaltige Zeile oöer Seren U-mm 15 Psg. Aeklsmen Sie einspsltige vetit- zeile oöer Seren Uewm 30 pfg. Lei belangreichen Aufträgen u. wieöer- Holungen entsprechenöer Nabatt. M Wöchentlich erscheinenöer SonntägsbeilAge „Illustriertes UnterhAltungsblatt", sowie öen abwechselnö wöchentlich erscheinenöen illustrierten Leilngen „Felö unö Larten" unö „Deutsche Moöe unö Hausarbeit". Druck unö Verlag von Hermann Uühle, Ottenöorf-Olirilla, Nummer 52 verantwortlicher Schriftleiter Hermann Kühle, Lrotz-Okrilla. Freitag, den Mai ^9^ 16. Jahrgang Neuestes vom Tage. — Nach der vollständigen Abweisung der drillen Arrasschlacht, die aber noch in ihren ^tzlen Zuckungen Uegl, ip an der Aisne um- in der Champagne das Trommelfeuer, das lider 100 Kilometer weit hörbar ist, in immer noch gesteigerten Wellen wieder los gegangen, um wieder eine furchtbare Größe iu erreichen. Vauxarllon, Braye, C>aonne gegen den Brimont schienen die Punkte zu fein, an denen man den Vorbruch der Iusanlenekoronnen erwarten kannte. Was E Kaliber der Granaten nach Ansicht des Feindes nicht vollenden, versucht er mit Gas- adlassen zu unterstützen. Als Vorläufer gingen nachts bei Cerny und Craonne Mere Kräfte vor, die blutig abgewiesen Wurden. Auch bei Auberive schwoll das Feuer erneut an. Dagegen war es in der Uchen Champagne weniger lebhaft. Van kn letzten Augenblicken der dritten Arras- Macht ist zu sagen, baß dar ehemalige Dorf 6ppy der eigentliche Brennpunkt war, wo Ul stälkpe Angriffe der Engländer scheiterten Und zwar renlllS. Alun tuNN sich ungefähr einen Begriff von den ungeheuerlichen Ber- Uen der iÄegner machen nach den genauen Mitteilungen unseres Heeresberichts. Division U Division müssen aus diesem glotzen Morden bis aufs äußerste erschöpft zurück- gezogen werden. Zum erpenmal fühlt Eng- sanv selbst, was Verluste heigen, die es dis- m seinen Verbündeten zuzuichieven verstand. Mit allen Mmern des Kampfes unleislützl, Wlll unsere tapfere Infanterie un zähesten Erharren ihre schwere Aufgabe. Emmai Mrd es schon aufhören, dieses wahnsinnige Miosen der beiden giwalngen Aagnps« flachten, an denen Ach aie Gegner vollends verlauten werden. - Schweizer Blärier veröffentlichen einen Vieuterlommentar, m dem yerovrgehoben Md, daß dre berderr retzlen Tage vuich Mlglschen Wiuerpand des Heindes gekenn zeichnet waren, welcher die angreifenden Glander durch sehr lebhafte und mächtige Tegen - Angriffe zurückzuwerfen versuchte fischen Arleux uno der Scarpe werde mit Mier Erbitierung weuergelampsl. Die Rutschen unreri.ahmeu yefüge irächttiche Ge ^Nangriffe gegen die iieuen englischeir Stet- Mgen norvlich Arleux. Ferner betone der ^Ulerkommenlar, dre verflossene Woche habe Erinnerungen an dre Operationen an der Mmme nn letzten Herbst wachgeruun, wo rn zeeeur T ich e. ern Hmre-Yuu oe uno M einem seurducheii Maschinengewehr Schutz geährte Zuimhrn sei un gegenwärtigen M»wü,era»oe oer Schmutz nicht so unlöslich M hm e.uv wie ournals. Der Haoas- ^»riinnlur seiche uu^ ^on vauenueu Sch»- Mrn durcu oen rzeinü Niil fottwayceuden ^Ulsryeii O)ejje»angrrss. n u.» starten ÄrlMetie M»tea. »r i l ,r« tsLhr dlÄlv rdu e << ie u> g e n der ich>-.e>tL.ura,b,u s eriuw beg u oen „Mann" M „I u-nm oes bsbals" ru mttiiälpch.n 'Üchiinvruii n e ^lo e gke >>ir Ve ^uun„ m n„ . <y , ui» on eu .Nir »ips- e.N. - Die .Baseler N^chl." melden, vag sich Arnwärtig hrirter der iranzöpschen Sund- Mst-Nl gloge Trui>n>na suiiimliingen voll» '» rr o .. io.it et- .. d.. U ko" ti oi> > ite t< - > U s s i ib>llun siltv. Trutich.- Hl eger grrjpu r der N ch M 29. gum 30. uno wieoeryoli auch m Aprrl rm Zause des TageS Bahnhof und Hafenanlagen von Dünkirchen mit Bomben an, desgleichen Flugplätze an de, flandrischen Front, sowie französische Trupp,n- und Ge- 'choßlager bei Lormicy, Clermont und Cambrai. Ein Geschwader belegte mit 6700 Kilogramm Abwrufmunition Bahnanlagen und Geschoßlager bei Mourmelon und St. Hilaire au Temple, ein anderes bewarf den Bahnhof von Epernay mit 164 schweren Bomben und Bouvercourt und Venteldy mit zwammen 152 Sprengbomben. Zahlreiche Brande und Explosionen bezeugten den Er folg der Unternehmungen. Ber Arras stellte oie Luftaufklärung erneut bereilgestellte Kavalleriemassen fest. An der Aisne und in oer Champagne überwachten die Flieger den ganzen Tag -über den Verkehr des Heindes weit hinter der Front. Ebenso wurden alle Maßnahmen und Bewegungen der feindlichen Infanterie dauernd aus dec Luft beobachtet uitd gemeldet. Drei unserer Kampfflieger griffen eine Gruppe französischer Ballons, die bei Guyencourt standen, an. Der Angriff hatte vollen Erfolg. Sämtliche 5 Ballons nürzten in Flammen gehüllt zur Erde Außerdem verlor der Fe nd im Laftkampf 21, durch Fmkfeuer 3 FtugMge. Ein werteres Flugzeug wurde in oer Nacht, bevor es Bomben abwerfen konnte, zur Landung gezwungen. — Nach der „Kreuz-Zeitung" übt Wilson auf alle Neutralen, besonders Holland, einen parken Druck aus, um sie zur Teürwhme am Krieg gegen Deutschland zu bewegen. Wahr scheinlich werde Holland, wenn es nicht in oen Krreg eintrete, kern Getreide mehr ge liefert erhallen. — Aus Rotterdam wird gemeldet: Der Vorrat an Brotgetreide und Mehl in Eng land w>rd immer kleiner. Wenn die frei- willige Enthaltsamkeit Nicht größer wird, so wird England genöligt, Zwungsmaßregeln ernzufuhren. Es wild angeoronet werden sowohl brormse wie fleisch' und kartoffellose Tage einzuhalün. Diese Warnung ist zu dringlich, um vernachlässigt zu werden, und beruht auf dem Ergebnis der Untersuchung die oas Ernährungsamt über oen Vorrat on Wotgeirerde und Mehl ü ganzen Ver- eunIen Königreich angepel - ar. Es tp wenig Aussicht, daß dieser ^wr.at vermehr wird, solange nch die Angriffe der Untersee boote besonders gegen die Getreideschiffe richten. machung durch die Sammelstellen gezahlt werden können, empfiehlt es sich für das Publikum, die bei Ablieferung der Gegen stände erhaltenen Anerkenntnisscheine ern nach dieser Veröffentlichung zur Auszahlung des Betrages vorzulegen. Die Ablieferung darf jedoch keinesfalls verzögert werden, da die Heeresleitung die beschlagnahmten Aluminium mengen dringend benötigt. Durch die neue Bekanntmachung werden die Sammelstellen verpflichtet werden, außer den beschlagnahmten Gegenständen auch Aluminium in Form von mcht beschlagnahmten Gegenwänden sowie Aluminium-Altmaterial zu einem Preise von 2 Mark 50 Pfg. für jedes Kilogramm anzu nehmen. — Vom 1. Mai ab werden Einzahlungen mit Zählkarte bis 10000 M. bei den Post anstalten im Generalgouvement Warschau für den Verkehr der Zivilbevölkerung zu gelassen. Zur schnelleren Abwickelung von Zahlungen empfiehlt sich für die Postscheck- künden, den Rechnungen usw. für die Zivil bevölkerung im Generalgouvernement War- chau Zahlkarten beizusügen, auf denen die Kontouummer, der Name und Wohnort des Postscheckkunden sowie der Name des Post, scheckamts vorgedruckt sind. Die Gebühren sind dieselben wie im Jnlandsverkehr und weiden vom Zahlungsempfänger (Postscheck kunden erhoben. Telegraphische Zahlkarten sind nicht zulässig. LertUche» »nv Lachkfche». Vnendorf-Vkrilla, z. Mai Mr. Nicht weck m t seinem Raube kam ein jun > > M mn welche» de> einem hiesigen Gulr- besitze» uuM einer größeren Summe baren Gelves, auch verschiedene Lebensmittel und von zuy we lämtbche Biotumrken hatte mii- m h. heißen. Im netzen Lausa, wo er sich e ei,, F^mtrnzimmer des dortigen Gap- rmfev eingesetzt chen hatte, wmde er entdeckt und der Polizei übergeb, n, sodaß er nun seiner Beurafung entgegensreht. Erhöhung d r U rnahnr preis, für A.xa.mmm. Duü Kregsnunrnerum Hai sich n Ich osse , die >n tz 9 der B> kamckmachung beuen nd Begchl gnahme, Bepandserhebung und Enteignung von fertigen, gebrauchten und ungebiauch-en Gegenständen aus Alu- mm-um enannb Uebenmbmep- rse zu er go e.,. Nach mr >.m 10. Mai 1917 zur V o U n kom n ,n Bekanntmachung w ,o n rn IU na mep e w benagen: 12 Ala k für je ns Kitoammm Aluminium ohne Beschläge, 9 M nk 60 Pfg. für jedes Kilo gramm mrt Beschlägen. Da diese Preise erst nach Veröffentlichung von dieser Bekannt- — (M. I.) Kürbisanbau. „Im Reichs- Gemüse- uno Obllmarkt gibt Karl Wennrich eine recht beachtliche Anregung über den An bau von Kürbis, dessen Frucht allgemein be liebt ist. Er schieibt: Seit sieben Jahren ziehe ich Kürbisse und kann daher aus Er fahrung sprechen. Namentlich die Bahndämme könnten zum Anbau großer Mengen von Kürbissen nutzbar gemacht werden. Jeder Bahnbeamte, Weichensteller usw., der an der Bahn wohnt, müßte verpflichtet werden, Kür bisse anzubaucn und zu pflegen. Vielleicht könnten auch anderen dafür geeigneten Leuten bestimmte Strecken zum Anbau überlassen werden. Eine Urbarmachung großer Land- strecken ist nicht erforderlich Ich mache runde eiwa 1 Meter Durchmesser haltende, 30 bis 40 Zentimeter Uew Löcher und fülle diese mit guter Erde, die reichlich mit Dung ver mischt ist, aus. Um jedes Loch kommt ein kleiner Erdwall, die Mitte bleibt etwas ver lieft, sodaß der Regen nicht sofort abläuft. In jedes Loch kommen in gleichmäßigen Ab ständen 6 8 Kürbiskerne. Für die Ranken MUK reichlich Platz gelassen werden Die Löcher müssen also etwa vier Meter von einander entfernt sein Jedes Loch kann, wenn das Jahr gut ist, einige hundert Pfund ürbisse bringen. Es ist somit dem Züchter ohne besondere Mühe möglich, große Erfolge zu erzielen Reicher Ertrag könnte so von Landstrecken geerntet werden, die jetzt brach l-egen bleiben Der Kürbis ist vielseitig ver wendbar und kann in der Volksernährung eine ebenso große Rolle spielen, wie die bis vor kurzem so wenig beachtete Kohlrübe. Schon rn alten Kochbüchern von 1840 findet sich folgendes Rezept: Kürbisbrot! Man schneidet das Kürbisfleisch in Stücke und kocht es mit wenigem Wasser unter fleißigem Umrühren zu einem Brei. Nachdem dieser bis zur Milchwärme abgekühlt ist, durchknetet man ihn mit so vielem Roggenmehl oder, wenn man recht süßes Brot liebt, mit Gerstenmehl, bis die Maße zum Einsäuern dick genug ist Zum Einsäuern nimmt man eine starke Menge Sauerteig. Salz und Kümmel erhöhen den Wohlgeschmack des Wotes. Angestellte Versuche ergaben ein sehr schmackhaftes gutaussehendes Brot, dem Kartoffelbrot entschieden vorzuziehen. Nament lich auch für Marmelade ist der Kürbis vor züglich verwendbar. Der Kürbis könnte also in der Volksernährung eine große Rolle spielen, es sollte mich freuen, wenn meine Anregung Erfolg hätte. Eile tut not, denn zu Anfang Mai muß der Kürbis ausgesät werden. — Einsammeln von Eiern. Für den Be zirk der Amtshauptmannschaft Dresden-N. wird folgendes ungeordnete In der Zeit bis Ende August dss. Js. sind von jedem Lege huhn mindestens 30 Eier abzuliefern. Als Leaehühner sind 80 Prozent des bei der Zählung vom 1. Dezember 1916 festgestellten Hühneibestandes zu rechnen. Diese Bekannt machung tritt am 23. April itt Kraft. — Haussuchungen nach Lebensmitteln auf dem Lande. In ländlichen Bezirken Sachsens werden jetzt strenge behördliche Haussuchungen nach verborgenen Lebensmitteln vorgenommen. Die ausführende Kommission zieht dabei immer erst fremde Organe hinzu, um jede Beeinfluyung unmöglich zu machen. Infolge dieses strengen Vorgehens wurden bereit« viele versteckte Lebensmittel zutage gefördert. In der Gegend von Königsbrück wurden der einem Gutsbesitzer sogar 100 Zentner verschwiegenes Getreide auf dem Oberboden endeckt. Kamenz. Von einem plötzlichen Tode ereil! wurde am Freitag nachmittag in der 5 Siunde ein Soldat des Ersatz-Bataillons Jnf.-Regts. 103 als er die Hoyerswerdaer- praße entlang ging. Ein Herzschlag hatte vermutlich seinem Leben ein Ende gesetzt. Der Soldat, ein etwa 40 Jahre alter Land sturmmann, Vater von vier Kindern, war erst vor wenigen Tagen hierher versetzt worden. Seine Leiche wurde in das Reservelazarett überführt. Bautzen. Die alte Lausitzer Sitte des Hexenbrennens wurde auch in diesem Jahre wieder geübt. Beim Embrechen der Dunkel heit ziehen Burschen und Mädchen mit Ge sang aus dem Dorfe hinaus ins Freie, um fier das Walpurgis anzubrennen und bald cheint es, als habe die ganze Lausitz illu- mimrt. Von den Bergen des Böhmerlandes grüßen die Flammenzeichen herüber über die alten wendischen Götterberge des Czorneboh und Bieleboh und von hier lodern die Brände weiter bis hinab ins wendische Land und die preußische Heide. Die Hexen die in der 7acht zum 1. Mai durch die Luft zum Brocken reiten, um dort mit ihrem Herm und Meister, dem Teufel Orgien zu feiern ollen verbrannt werden. Daher werden Be en angebrannt und im Kreise geschwungen oder in die Lust geworfen. Freilich machte sich diesmal der Krieg wieder geltend; manches Feuer, das noch im Vorjahre loderte, brannte Heuer nicht. Und wenn die Heimkehrenden sonst sangen: „Der Mai ist gekommen", so konnte man diesmal die Lieder von der „Wacht am Rhein" und vom „Guten Kameraden" in der ersten Maiennacht hören. Döbeln. Größere Fleischdiebstähle ver übten die beiden Lehrlinge eine» hiesigen Fleischermeisters auf dem hiesigen Schlachtyof. Ihr Abnehmer war der Pächter eines größeren Gasthofes in der nächsten Umgebung der das Fleisch ohne Marken an seine Gäste abgab. Waldheim. Ein Mord wurde Dienstag nachmittag gegen 2 Uhr im hiesigen Zucht Hause verübt. Zwei Zuchthäusler, die mit Siuhlschnitzen beschäftigt wurden, waren mit einander in Streit geraten. Im Abort tötete der eine den anderen mit einem Schnitzmesser durch sechs Stiche in den Kopf.