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M'Astnt tüg'ich mit der Tage ksch Lonn« ur-.d Festtaq«». NNsshne von J«s«roten für dis nächster» schmneudr Nummer bis nachmiitags L Uhr. Z-rr MvNvemenisprsiö beträgt Vierteljähr lich 1 Mk. LS Pf. Msrrote pro Zeile 10 Pf., Einges. 20 Pf. ZMhition: Waldenburg, Obsrgaffe 29ls. —»^'1.-—- rmd AslshiÄ st? dm AMrAH i» Willhmdnz. Filialen: in «ltstadtwaldenbnrg Sei Herrn Kaufmann Otto Förster; in Penig bei Herrn Kaufmann NoS. Härtia, Mandelgasse - in Rochsburg bei Herrn Paul Zehl; in Lunzenau bei Hrn. Buchhändler L. Dlstze; in Wechselburg Lei Herrn Schmied Weber; in Lichtenstein S. Hrn. Buchh. I. Wehrmann. —— Zugleich weit verbreitet in den Städten Perrig, Trrirzenk«, Lichteuftein-Callub erg und in den Ortschaften der nachstehenden Standesamtsbezirke: MstedL-Waldenburg, Bräunsdorf, Callenberg, St. Egidien, Ehrenham, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenchursdorf, Langen- lsOa-Niederhain, Langenleuba-Oberhain, Niederwiera, Obergräfenhain, Oberwiera, Oöerwinksl, Oelsnitz i. T., Reichenbach, Remse, Rochsburg, Rußdorf, Schlagwitz, Schwaben, Steinbach, Wechselburg, Wiederau, Wolkenburg und Ziegelheim. 96. Freitag, den 26. April 1689. MtteritNksaussichtcrt für den 26. April: Fortdauernd trübes und regnerisches Wetter bei etwas kälterer Temperatur. Barometerstand am 25. April, nachmittags 3 Uhr: 754 mm. Gefallen. Bekanntmachung, die Hundesperre innerhalb des hiesigen Stadtbezirks betr. Nachdem in dem nächstgelegenen Orte Schwaben am 13. dieses Monats ein Hund — weißer Spitz — verendet, welcher bei der vorgenommenen Section als der Tollwuth dringend verdächtig befunden worden ist, wird in Gemäßheit der Bestimmung in H 26 Abs. 3 der Verordnung zur Ausführung des Reichsgesetzes vom 23. Juni 1880, die Abwehr und Unterdrückung von Viehseuche» betreffend, vom 9. Mai 1881 für den hiesigen Stadtbezirk die Hundesperre auf 3 Monate, mithin bis zum 25. Juli 188S, hiermit angeordnet. Es sind daher während dieses Zeitraums sämmtliche Hunde hierselbst entweder festzulegen (anzuketten bez. einzusperrcn) oder mit gehörig construirten Maulkörben versehen, an der Leine zu führen. ? Die Benutzung der Hunde zum Ziehen ist unter der Bedingung gestattet, daß j dieselben fest angeschirrt, mit einem sicheren Maulkorbe versehen und außer der j Zeit des Gebrauchs festgelegt werden. Auch ist die Verwendung von Fleischerhunden zum Treiben von Vieh und von Jagdhunden bei der Jagd unter der Bedingung gestattet, daß die Hunde außer j der Zeit des Gebrauchs (außerhalb des Jagdrevieres) fcstgelegt oder mit einem s sicheren Maulkorbe versehen, an der Leine geführt werden. Zuwiderhandlungen werden nach Z 65 des Reichsgesetzes vom 23. Juni 1880 s bez. Z 145 der Ausführungsverordnung vom 9. Mai 1881 mit Geldstrafe bis ' zu 150 Mark —- oder entsprechender Haft bestraft. s Waldenburg, am 24. April 1889. Her Stadtrat h. In Vertretung: vr. Heins. Richter II. "Waldenburg, 25. April 1889. Die Samoa-Conferenz wird kommenden Montag in Berlin ihre Beratungen beginnen. Es ist daher wohl an der Zeit, einen Rückblick auf ihre Vorgeschichte zu werfen. Zum ersten Male wurde die Abhaltung einer Confcrenz zur Schlichtung der Samoa-Streitfrage H^bste 1887 geplant, nachdem auf Vorschlag Deutschlands die drei Consuln Englands, der Vereinigten Staaten von Nordamerika und Deutschlands von Äpia abberufen waren und die drei Mächte sich durch Spe- zialcommissare (Bates, Thurston und vr. Stübel) über die Lage der dortigen Angelegenheit hatten unter richten lassen. Die Conferenz sollte zu Washington abgehallen werden, und Deutschland hatte unter Zu stimmung Großbritanniens den grundlegenden Vorschlag gemacht, daß der Vertreter einer der drei Nationen künftig die Leitung der Verwaltung auf Samoa in die Hand bekommen solle. Ohne daß dies ausgespro chen war, wäre dies Amt dann einem Angehörigen der dort am meisten interessirten Macht, Deutschland also, zugefallen. Darauf antwortete Staatssekretär Bayard aus Washington mit dem Gegenvorschläge, die Regie- rung von Samoa solle aus einem aus fünf Personen zusammengesetzten Rathe bestehen, nämlich aus dem Könige, einem Vice-Könige und drei von den Vertrags mächten zu ernennenden ausländischen Ministern, welche die auswärtigen Angelegenheiten, das Innere und die Fi nanzen verwalten sollten. Das war eine Ablehnung des deutsch-englischen Vorschlags, von dessen praktischen Vortheilen sich die amerikanische Regierung, wie es in dem Schreiben Bayard's hieß, nicht habe überzeugen können; auch betrachte die Regierung zu Washington, so wurde weiter gesagt, die Ausführung dieses Vor schlages als gefährlich für die Unabhängigkeit und Neu tralität Samoas und als eine Abweichung von der herkömmlichen Politik der Bereinigten Staaten im Stillen Meere. Darauf erklärte Deutschland, daß es an dem Plane der Conferenz nicht festhalten wolle, da man den amerikanischen Gegenvorschlag für nicht aus führbar hielt. Man würde damit auch in der That nichts weiter erreicht haben, als eine Fortsetzung der bisherigen Reibereien zwischen den Vertretern der drei Mächte. Bemerkenswerth aus der im October 1887 geführten diplomatischen Correspondenz ist noch, daß der damalige Geschäftsträger der amerikanischen Ge sandtschaft in Berlin, Coleman, meldete, Geh. Legations- rath von Holstein habe ihn in Kenntniß gesetzt, daß der deutsche Consul zu Apia angewiesen sei, sein Ver ehren auf das zu beschränken, was zur Sicherung des Lebens und Eigenthums der deutschen Unterthanen nothwendig erscheine. Der Gedanke zur Einberufung einer Samoa-Conferenz ruhte nun bis Anfang dieses Jahres, nachdem die nur allzubekannten Kämpfe und Streitigkeiten zwischen dem Könige Tamasese und dem Häuptling Mataafa auf der Hauptinscl Upolu eine Einigung der interessirten Mächte besonders dringlich hatten erscheinen lassen. Die Conferenz wurde diesmal nach Berlin geladen; auch unterließ cs Deutschland, einen Vorschlag, wie den vom Herbst 1887, zu machen, welcher den Be- rathungen einen bestimmten Rahmen gegeben hätte. Von den beiden anderen Mächten ist irgend welcher Vorschlag auch nicht gemacht worden, es liegt also den Berathungen der Conferenz ob, einen Vereinigungspunkt zu finden. Deutschland, dem wegen der größeren In teressen seiner Angehörigen dort am meisten an einer Verständigung gelegen ist, hat nun vor Zusammentritt der Conferenz in außerordentlich weit entgegenkommen der Weise Alles gcthan, um das Mißtrauen der Ame rikaner zu beseitigen. Für die Wahrscheinlichkeit einer baldigen, allseitig befriedigenden Abmachung sprach zu nächst der Umstand, daß die frühere amerikanische Ne gierung den Conferenz-Vorschlag annahm und daß die gegenwärtige Regierung daran festhielt. Weiterhin wurde auch von amerikanischer Seite wiederholt betont, daß man einer baldigen Verständigung entgegcnsehe. Doch machten die später zu Washington vollzogenen Ernennungen der Bevollmächtigten für die Conferenz einen nichts weniger als entgegenkommenden Eindruck. Es darf aber nicht außer Acht gelassen werden, daß man jetzt von amerikanischer Seite über das Auffällige und Verstimmende dieser Ernennungen zu beruhigen sucht. Auch muß man amerikanische Gewohnheiten in Betracht ziehen; während deutsche amtliche Vertreter ihre Berichte und Denkschriften nur an ihre Behörden zu vertraulicher Behandlung eingeben, halten es die Amerikaner für nothwendig, sich an die Oeffentlichkeit zu wenden. Mit Rücksicht darauf kann man recht wohl an der Hoffnung sesthalten, daß die Conferenz ohne langen Zeitverlust zu einer Verständigung gelangt. Die Hauptschwierigkeit auf Samoa liegt darin, daß bisher die Angehörigen der verschiedenen weißen Na tionen sich absolut nicht vertragen konnten und die einzelnen Häuptlinge der Insel gegen einander aus spielten. Diese Zerwürfnisse sind besonders auch von dem amerikanischen Consul gefördert worden, und die erste Aufgabe der Conferenz wird es also sein, einen festen vertragsmäßigen Boden zu schaffen, auf welchem Engländer, Amerikaner und Deutsche auf den Samoa inseln einmüthig mit einander verkehren können. Dann kommt die Herstellung einer rechtmäßigen Regierung in Betracht. Gewählt ist im vorigen Jahre bekannt lich nach der Gefangennahme Malietoa's der Häupt ling Tamasese zum König; aber sein Nebenbuhler hat i Erfolge im offenen Kampfe erzielt. Hierüber eine Ver- ; ständigung zu erzielen, wird nicht so schwer sein, denn wir dürfen uns unter samoanischen Königen und Häuptlingen keine weitschauenden Herrscher vorstellen. Eine finanzielle Entschädigung wird am schnellsten ein volles Einvernehmen herbeiführen. Wer aber auch der künftige König sein mag, ob Tamasese, oder Mataafa, oder der im vorigen Jahre abgesetzte Malietoa, die Hauptsache wird immer eine straffe internationale Polizei zur Aufrechthaltung der Ordnung bleiben. Und die Organisation derselben kann doch nicht so unend lich schwer sein. Politische Nmwfchmi. Dent sch es Reich. Zum 200jährigen Jubiläum des Schwedter Drago ner-Regimentes traf der Kaiser am Mittwoch Vor mittag '/211 Uhr an der zum Verlassen des Zuges festlich vorbereiteten Wärtsrbude vor der Station Schwedt ein und wurde von der harrenden Menschen menge mit donnerndem Jubel begrüßt. Nach der Be grüßung stieg der Kaiser zu Pferde und ritt inmitten der beiden Prinzen und gefolgt von der Suite nach dem Exerzierplatz, wo in dem dort errichteten Zelte die Fahnen-Säkular-Bänder an die Standarte des Regimentes in Gegenwart des Kaisers angeheftet wurden. Hierauf sprengte der Kaiser, welcher die Uniform les 1. Garde-Dragoner-Regimentes angelegt hatte, an die Front der im Karrs aufgestellten Schwedter Dragoner und hielt nach dem Abreiten der Front eine kurze, kräftige Ansprache an das Regiment und er mahnte es, alle Zeit des alten Ruhmes würdig zu bleiben. Der Regimentscommandeur, Oberstlieutenant v. Kotze, dankte im Namen seines Regimentes, worauf vor der Front die aus Anlaß des Jubiläums ver liehenen Auszeichnungen und Avancements verlesen wurden. Bei dem nun folgenden Parademarsch in Zügen führte Prinz Albrecht das Regiment Seiner Majestät dem Kaiser vor; es schloß sich daran ein kleines Exerzieren mit Galopp in Zügen, Aufmarschieren in Linie und Attacke, welches zur vollsten Zufriedenheit des Kaisers verlief. Nach Beendigung der Uebung fand der Einmarsch in die festlich geschmückte, sonnen beleuchtete Stadt Schwedt statt, während unabsehbare Menschenmassen den Kaiser mit brausendem Jubel empfingen. Die Suite mit dem Prinzen Leopold an der Spitze eröffnete den Zug, der Kaiser ritt unmittel bar dem Regiment voran. Von allen Seiten wieder und wieder jubelnd bewillkommnet, machte der Kaiser in der Nähe des alten Schlosses Halt und nahm noch mals den Vorbeimarsch des Regimentes ab, dann ritt er selbst in das alte Schloß der Markgrafen von