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Königsbrück, Undtberg, Kndcbnrg,^lorlhbnrg und Umgegend Blatt Amts und des StadtraLhes des Königs. Amtsgerichts WuLsnrh Abonnements-Preis: Lierteljährl. IM. 25 Pf. Aaf Wunsch unentgeltliche Zusendung. KefcHästsstellen bei Herrn Buchdruckereibes. Pabst in Königsbrück, in den An- noncen-Bureaus von Haas'n- stein L Vogler u. „Jnvalidsn- dank" in Dresden, Rudolph Moffe in Leipzig. Inserate sind bis Dienstag u. Freitag, Vorm. 9 Uhr aufzugeben. Preis für die einspaltige Cor- puszeile (oder deren Raum) 10 Pfennige. Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. Als Beiblätter: I. JUustr. Sonntags- btatt (wöchentlich), 2. Kirre landwirth- schastliche Meilage (monatlich). Druck und Verlag von E. L. Förster's Erben in Pulsnitz. SweiunddlMzigsteV UahugÄNg. Verantwortlicher Redakteur Gustav Häberlein in Pulsnitz. IS. November 1890. Mittwoch. Konliursvcrsah r c n. Das Konkursverfahren über das Vermögen des vormaligen L>chäfcreigutsbesitzers Friedrich August Schöne in Großröhrsdorf wird nach erfolgter Abhaltung des Schluß termins hierdurch aufgehoben. Pulsnitz, den 17. November 1890. Königliches Amtsgericht. Dr. Hempel. Veröffentlicht: Söhnel, Gerichtsschreiber. Auf Fol. 160 des Handelsregisters für den Bezirk des unterzeichneten Amtsgerichts ist heute eingetragen worden, daß die Firma Franz Fritsch in Pulsnitz auf Herrn Johannes Bernhard Rietschel daselbst übergegangen ist. Pulsnitz, am 17. November 1890. Das Königliche Amtsgericht. 0r. Hempel. Montag, Sen 24. November 18SV, von Vormittags 10 Nhr ab, gelangen in hiesiger Walkmühle 1 Pferd — Schimmel — mit Geschirr, 4 Hühner und 1 Hahn, 2 Wagen, 1 Paar gute Wagenbretter, verschiedenes Haus-, Acker und Wirth- schaftsgeräthe, 1 Parthie gespaltenes Scheitholz, sowie I Parthie Heu, Stroh u. dergl. mehr gegen Baarzahlung zur Versteigerung. Pulsnitz, den 15. November 1890. Kunath, Gerichtsvollzieher. Sonnabend, den AL. November 1890, Nachmittags 3 Uhr, gelangen auf hiesigem 8eüütLSnliuu8S 1 Etagere, 1 Schreibtisch, 1 Sopha, 1 Kommode, 1 runder Tisch, 1 Regulator, 1 Nähtisch, 1 Nähmaschine und 1 doppelthür. Kleiderschrank, gegen Baarzahlung zur Versteigerung. Pulsnitz, den 17. November 1890. Kunath, Gerichtsvollzieher. Erlatz an die Schulvorstände. Diejenigen Schulgemeinden, deren Rechnungsjahr mit den, bürgerlichen Jahr abschließt, haöen den Voranschlag über die Erfordernisse der Schule im Jahre 1891 spätestens bis 30. Z-lovcmber dieses Jahres in doppelten Exemplaren zur Prüfung anher einzureichen. Kamenz, am 14. November 1890. Königliche Bezirkssch ul-Jttspektion. von Zezschwitz. Schütze. OrkArankenAa^e zu Dubnitz. Sonnabend, den 29. November dss. Js., Abends ^9 Uhr findet im „Gasthof zum Herrnhaus" die ordentliche Generalversamnllung statt, wozu sich die am 15. November d. I. gewählten Herren Vertreter der Kassenmitglieder zunächst im Gesellschaftszimmer, 1. Etage, und die am gleichen Tage gewählten Herren Vertreter der Arbeitgeber im Billardzimmer zur Erledigung von Punkt 1 und 2 und sodann gemeinschaftlich im Gesellschaftszimmer zur Erledigung von Punkt 3 bis 7 der Tages ordnung pünktlich einzufinden haben. Nicht genügend entschuldigtes Ausbleiben wird mit 50 Pfg. bez. 1 Mark bestraft. Gagesorönung: 1. Wahl der Ende 1890 ausscheidenden Vorstandsmitglieder. 2. Wahl des aus 3 Mitgliedern bestehenden Ausschusses zur Prüfung der Jahresrechnung. 3. Genehmigung des Beitritts zum Sächs. Ortskrankenkassenverband. 4. Definitive Genehmigung des mit dem Kassenarzt auf das Jahr 1891 abgeschlossenen Vertrages. 5. Definitive Feststellung der an den Kassirer, Kassenboten und Krankencontrolleur zu zahlenden Gehalte. 6. Beschlußfassung über Anträge von Vertretern der Generalversammlung. Dieselben sind bis Dienstag, den 25. dss Mon. beim Vorstand einzureichen. 7. Mittheilungen. Pulsnitz, am 18. November 1890. Zur parlamentarischen Lage. Mit der Eröffnung des preußischen Landtages hat nun auch in Deutschland die parlamentarische Wintersaijon ihren Anfang genommen und verspricht sich dieselbe in erster Linie für den leitenden Bundesstaat Preußen unge wöhnlich bedeutungsvoll zu gestalten. Die Wichtigkeit des neubegonnenen gesetzgeberischen Abschnittes in Preußen kündigte sich schon äußerlich durch die persönliche Voll ziehung der Landtagseröffnung seitens des Kaisers und Königs Wilhelm und das diesen feierlichen Act umgebende glänzenden Ceremoniell an, und die Thronrede des erlauchten Monarchen hat dann die gewaltigen Aufgaben bekannt gegeben, deren vollständige Erledigung die preußische Volksvertretung wohl für mehrere Sessionen in Anspruch nehmen wird. Die angekündiglen Reformen auf den Ge bieten des Finanz- und Steuerwesens, der Schulverwaltung Und der Landgemeindeverfassungen Preußens charakterisiren )er Vorstand der Ortskran kenkass Herman» Mütze, Vorsitzender. sich als gesetzgeberische Arbeiten allerersten Ranges, wie sie bis jetzt noch selten den preußischen Landtag beschäftigt haben und möchte man fast sagen, daß dies zu viel Arbeit auf einmal ist. Allein die in der Thronrede aufgezählten einzelnen Reformvorlagen stehen in vieler Hinsicht in einem so engen Zusammenhang mit einander, daß die eine oder die andere nicht gut allein in Angriff genommen werden kann und nur in ihrer Fertigstellung werden sie einander folgen und zwar verniuthlich so, daß zuerst die steuer- und finanzpolitischen Entwürfe nnd hierauf die Entwürfe des neuen Volksschulgesetzes und der Landgemeinde-Ordnung zum Abschluß gelangen. Bei dem Umfange und der Wichtigkeit dieses ganzen gesetzgeberischen Materials werden zu desseu Erledigung aber sicherlich noch die nächsten Tagungen des preußischen Parlaments mit dienen müssen, zumal es iu dessen gegenwärtiger Session noch andere von der Thronrede erwähnte dringende Aufgaben zu lösen gilt, wie die Feststellung des Staatshaushalts, die Regelung der Lehrer - Pensionsverhältnisse, die Erweiterung des Fabrikinspektorats rc. Jedenfalls wird die jetzige Land- tagssession in Preußen in ihrer Tragweite theilweise er heblich über die schwarz-weißen Grenzpfähle hinausgehen, denn sie weist nicht nur Aufgaben auf, die speziell für den leitenden Bundesstaat von Bedeutung sind, sondern sie leitet zugleich Reformen ein, die auch für das politische Leben des gesammten Reiches von directem Einstuß werden müssen, wie sich dies schon jetzt von der Steuerreform behaupten läßt. Schon aber richtet sich der Blick über die neubegonnene Sitzungsperiode der preußischen Volksvertretung hinaus auch dem Reichsparlameute entgegen, welches in den letzten Novembertagen zur Fortsetzung seiner durch die sommerliche Ruhepause unterbrochenen Thätigkeit wieder zusammentritt. Zunächst allerdings wird der Reichstag gegenüber dem Abgeordnetenhause mit seinen großen Generaldebatten über die Reformvorlagen weniger zur Geltung komnien, als