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JOHANNES BRAHMS: EIN DEUTSCHES REQUIEM I CHOR Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden. Die mit Tränen säen werden mit Freuden ernten. Sie gehen hin und weinen und tragen edlen Samen, und kommen mit Freuden und bringen ihre Garben. II CHOR Denn alles Fleisch es ist wie Gras und alle Herrlichkeit des Menschen wie des Grases Blumen. Das Gras ist verdorret und die Blume abgefallen. So seid nun geduldig, lieben Brüder, bis auf die Zukunft des Herrn. Siehe, ein Ackermann wartet auf die köstliche Frucht der Erde und ist geduldig darüber, bis er empfange den Morgenregen h und Abendregen. So seid geduldig. Denn alles Fleisch es ist wie Gras und alle Herrlichkeit des Menschen wie des Grases Blumen. Das Gras ist verdorret und die Blume abgefallen. Aber des Herrn Wort bleibet in Ewigkeit. Die Erlöseten des Herrn werden wiederkommen, und gen Zion kommen mit Jauchzen; Freude, ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird weg müssen. III BARITON-SOLO UND CHOR Herr, lehre doch mich, daß ein Ende mit mir haben muß, und mein Leben ein Ziel hat, und ich davon muß. Siehe, meiner Tage sind einer Hand breit vor dir, und mein Leben ist wie nichts vor dir. Ach, wie gar nichts sind alle Menschen, die doch so sicher leben. Sie gehen daher wie ein Schemen, und machen ihnen viel vergebliche Unruhe; sie sammeln und wissen nicht wer es kriegen wird. Nun Herr, wess soll ich mich trösten? Ich hoffe auf dich. Der Gerechten Seelen sind in Gottes Hand und keine Qual rühret sie an. IV CHOR Wie lieblich sind deine Wohnungen, Herr Zebaoth! Meine Seele verlanget und sehnet sich nach den Vorhöfen des Herrn; Mein Leib und Seele freuen sich in dem lebendigen Gott. Wohl denen, die in deinem Hause wohnen, die loben dich immerdar! V SOPRAN-SOLO UND CHOR Ihr habt nun Traurigkeit, aber ich will euch Wiedersehen und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen. Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet. Sehet mich an: Ich habe eine kleine Zeit Mühe und Arbeit gehabt und habe großen Trost gefunden. VI VII BARITON- SOLO UND CHOR CHOR Denn wir haben hie keine bleibende Statt, sondern die zukünftige suchen wir. Siehe, ich sage euch ein Geheimnis; Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; und dasselbige plötzlich in einem Augenblick zu der Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune schallen und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden. Dann wird erfüllet werden das Wort, das geschrieben steht: Der Tod ist verschlungen in den Sieg. Tod, wo ist dein Stachel! Hölle, wo ist dein Sieg I Herr, du bist würdig zu nehmen Preis und Ehre und Kraft, denn du hast alle Dinge erschaffen, und durch deinen Willen haben sie das Wesen und sind geschaffen. Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben, von nun an. Ja, der Geist spricht, Daß sie ruhen von ihrer Arbeit, denn ihre Werke folgen ihnen nach VORANKÜNDIGUNG: Sonnabend, den 25. Juni 1983, 18.00 Uhr (Freiverkauf) Sonntag, den 26. Juni 1983, 18.00 Uhr (Freiverkauf) Schloßpark Pillnitz SERENADE Ausführende: Kinderchor der Dresdner Philharmo Leitung Wolfgang Berger Kammerchor des Philharmonischen Chores Dresden Leitung Matthias Geissler Werke alter und neuer Meister Programmblätter der Dresdner Philharmonie Redaktion: Dr habil. Dieter Härtwig Die Einführung in das „Deutsche Requiem" wurde ent nommen der Brahms-Biographie von Walter Siegmund- Schultze, Leipzig 1966, VEB Deutscher Verlag für Musik Spielzeit 1982 83 — Chefdirigent: Prof. Herbert Kegel Druck: GGV, BT Heidenau 111-25-16 ItG 009-37-83 9 . ZVKLUS-KONZERT 1 982/83 EVP -.25 M