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NL» Erscheint jeden Wochentag Nachm. 6>/, Uhr für den ^»v anderen Tag. Preis vierteljährlich 2 Mk. Lb Pfg., zweimonatlich 1 Mk. SO Pfg. u. einmonatlich 7b Psg. Kreider-, am 18. Juni 1894. Kirschen - Verpachtung Grnndftücksverfteigeruns Doch begeben wir unS nun in el», L7. rate kurz vor der verheerenden Explosion am 25. August 1845 frei von in» rttt , eine »ie ich ,ebenst 41, « le u. iätS» h«r xo», »t«, - und u«r- fig- iße 1. ße- Die dabei sich abspirlrnden Proceffe bestehen in der Bildung vor Allem von Kohlenwasserstoffen, unier denen wieder bas GumpsgaS (Oll«) weitaus die Hauptrolle spielt, s' hat eine Lampe construilt, welche sogar mehr Licht spendete, als dieSicherhettSlampe, indem er zwei einander gegenüberstehende Platin spiralen durch den elektrischen Sirom, der in vier in einem Kästchen eingeschlosienen Elementen erzeugt wurde, innerhalb einer doppelten GlaShülle zum Aufleuchten brachte. Leider war die Lampe nicht leicht genug, um eingesührt zu werden. Heute wissen wir, daß Vie SicherheitSlampcn gerade darum vom elektrischen „Schwaden" und gut ventilirt gefunden worden waren (I) und daß nach der ersten Explosion, eine zweite, noch viel stärkere iS« «a. auf daS Beste und Verläßlichste anzrigen. Schon Playfair führt an, daß die Stollen der Jarrow-Grube, X», Montag, de» SS. Juni 1884, Nachmittags 3 Uhr soll in dem Behrisch'sche» Oafthause hier die diesjährige 8 an der hiesigen Haiuichruerstraße USni-ttche AmtShauptmannschaft. ungen ist im Bekanntmachung, die «efecht-schietzübungen des «öuiglichen t. Jäger-vataMou» Nr. IS i« Zellaer Wald« betreffend. DaS Königliche 1. Jäger-Bataillon Nr. 12 wird auf dem am sogenannten Wildpeel» fläge» im Zellaer Walde geleaenen Schießstande in der Zeit vom SS. Juni dis mit S7. Juli und vom 8. biS mit 17. «u-ust »an jedem Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag wieder Schießübungen abhalten. ES wird deshalb für die Dauer dieser Schießübungen die Sperr»«-des auf Scht»eub< 8 durch de« Zellaer Wald führende« Verbindungsweges -wische« vrotzvoigtS- derg u«d Marbach mit dem Bemerken hiermit angeordnet, daß der durch Tafeln begrenzte Gefahrenbereich deS SchießstandeS während der Schießübungen unbefugterweise nicht betreten »erde» darf. Die Laudrenten «uv Landeslulturrenteu für S. Termin 1884 find bis läu-V«»- SV. dieses Mo«atS -ur Vermeidung -wang-weiser Etayebung an die Stadtsteurreinnahmr hier zu entrichte». Kreider-, am 22. Juni 1894. Der Stadtrath. RVr. Süd«»«, Bürgermeister. Bgm. »erautworttiche Leitung: »«arg »«»»Hardt. -- - 47. Jahrgang. Somitag, den 24. Juni. Demanet schildert eine Gasexplosion in der Grube Midi de Dour in Belgien (3 Januar 1865) in der Tiefe von 468 Metern, in einem steil aufgrrichteten Flötze auS compacter, aber in so hohem Grade von GaS erfüllter Kohle, daß wie mit einem Schlage auS einer etwa 100 Kubikmeter großen Masse eine Staubmenge ge> bildet wurde die, alle Räume der Grube erfüllend, wolkenaitig durch den Förderschacht biS zu Tage gerissen wurde, wo sie, an einem Feuerherd sich entzündend, die Explosion verursachte. Wer denkt da nicht an die in feinstes GesteinSmehl zerstäubenden, von enorm überhitzten, momentan in Dampf sich verwandelnden Wasser durchtränkten magnatischen Mafien, die bei gewissen vul kanischen Eruptionen die gigantischen Staub. (.Rauch-")säulen bilden! — Schon im Jahre 1846 wurde die Abhängigkeit der Bildung schlagender Wetter von den Lustdruckoerhältnissen hervor gehoben. Schon damals wurden die Bedingungen, unter welchen mit offenen Grubenlichtern oder mit Sicherheilslampen gearbeitet werden müsse, angedeutet. Ja, jener Bericht weiß schon von einer Ver mehrung der Unglückssälle zu erzählen, weil die Arbeiter durch die SichcrheitSlampe sorglos und vertrauensselig gemacht worden waren Eine nicht uninteressante Angabe beirifft die ersten Versuche, mit Hilfe veS elektrischen Lichtes (1846!)die Grubenarbeiten zu vollsühren. Grooe Auf Antrag der Erben deS FletschrrmeisterS und Schankwirths Moritz Oswald Vehr gegen sofortige baare Bezahlung des Pachtgeldes meistbietend verpachtet werden, in Neuhause» soll das zu dessen Nachlasse gebörige, ortsgerichtlich auf 9310 Mk. — Pfg. ge» I Krievedurg, am 20. Juni 1894. Mok»»»»», G^B. Kohlen enthalten weniger Kohlenstoff (75—85 ProcenO, während der bitumensreie Anthrocit am reichsten an Kohlenstoff ist. Wir wissen, und durch vorsichtige allmähliche Verkokung wurde eS experimentell nachgewiesen, daß die gasreichen Kohlen in magere Kohlen umgewandelr werten können. — Daubräe hat in seinen synthetischen Studien als Beispiel angeführt, daß die durch mechanische Wirkungen geweckte Wärme, durch Einleitung einer Art von langsamer Destillation, in den Steinkohlenbecken von MonS und ValencienneS die Kohlen auS dem fetten in den halb-!Lichte noch nicht verdrängt wurden, weil sie durch die verschiedenen fetten und endlich in den mageren Zustand überführte, wie man^Flammenerscheinungen die vom bösen Wetter orohende Gefahr erkennt, wenn man von oben zu den tiefer liegenden Schichtgruppen ----- - - kommt. DaS mächtige, senkrecht stehende Flötz zu Creusot wird, so fett es am Ausgehenden ist, mit zunehmender Tiefe geradezu anthracitisch. und TagME Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zu Freiberg und Brand daS Doppelbecken von Mährisch-Ostrau und Karmin. Dieses ist der südlichste Theil deS großen oberschlesische» Kohlenbeckens, welches mit seinen wahrscheinlich äußersten Rändern einen Flächenraum von mehr als 3000 Quadratkilometer umfaßt, wovon etwa 140 Quadratkilometer gnf Oesterreich emsalleu, aus welchem aber daS Kohlengebirge nur an wenigen Stelle» unter " den jüngeren tertiären und diluvialen Deckbildungen zu Tatze kitt. Es wurde vor Ablagerung der genannten jungen Bildungen weit» hin abgetragen, förmlich „ausgewaschen", wie jüngst wieder durch eine Ttefbohrung auf den Gründen deS Freiherr» Nathaniel o. Rothschild bet Pttrzkowitz nachgewiesen wurde, welche bis zu 422 Meter Tiefe junge Sande, Ämdsteine und Thöne durchfuhr, ohne daS Kohlengebirge zu erreichen. DaS Ostrau-Karwiner Revier besteht zunächst auS zwei durch einen Sattel abgetheilten Mulden (Ostrau und Peterswald), an welche sich durch einen Sattel bei Orlau geschieden, die Mulde, von Dombrau-Karwin «»schließt, deren Flötzkörper einen mehrfach gebogenen Verlauf haben und durch viele Störungsklüfte in einzelne Schollen zerlegt erscheinen. Die jüngste der fünf Flötzgruppen des westlichen Gebiete- steht mit jener des Orlau-Karwiner AntheileS in Uebereinstimmung. Sie hat zwischen den genannten Orten eine Gesammtmächtigkett von 415 Meter und enthält 39 Flötze mit zusammen über fünfzig Meter Kohle. DaS ganze Ostrau-Karwiner Kohlen selb ist einst, so viel ist sicher, einer gewaltigen Pressung ausgesetzt und dadurch in Falten gelegt worden. Am westlichen Rande, bei Petrzkowitz und Hruschau, sind die Störungen am größten. Hier sind die Flötze in sech» Falten gebracht, zerrissen und wieder dicht aneinandcrgepreßt. Im östlichen Theile ist die Mulde weniger gepreßt, dagegen erscheine» die einzelnen Schollen gegeneinander verschoben. Verwerfung»« ktüfle durchsetzen daS ganze Gebiet. Zu den unangenehmsten Eigenschaften des Ostrau-Karwiner Reviers gehören die hier so häufigen schlagenden Welter, GasauS« strömungen aus der Kohle in 75 Procent dcr Gruben, welche fortwährend Gefahr drohen, zur stetigen Arbeit mit der Sicher» heitslampe nöthigen und unausgesetzte Aufmerksamkeit auf alle dabei in Betracht kommenden Momente erfordern. In der That werden die „Wetterverhältnisse" (Lustverhältnifle in den Gruben) fort und fort verfolgt. Hier werden, zum Beispiel aus den Erz herzog Albrechtschen Werken, die Luftdruck-Schwankungen syste matisch ausgezeichnet, der annähernd parallele Verlauf der be treffenden Kurven an der Oberfläche und tief unter Tag verfolgt und aus's Neue die Abhängigkeit der Gasausströmungen von den barometrischen Depressionen gezeigt, eine Abhängigkeit, die sich besonders bei Wetterstürzen aus das Klarste zu erkennen gtebl. Freilich geben auch diese Beobachtungen keine Sicherheit, weil Ereignisse eintreten, die sich durchaus nicht näher bestimmen lassen, so daß wir noch weit davon entfernt find, Voraussagungen machen zu könne». Wer wird bezweifeln dürfen, daß nach dem Unglücke auf dem Johanne?-Schacht zu Karmin in der Nacht vom 5. auf den 6. Mürz 1885 Alles gcthan wurde, um eine Wiederholung zu verhüten — und doch I — Damals wurden im dritten Horizont, 113 Meter unter Tag, zwei Flötze, „daS siebente und achte", ab gebaut. Ein bedeutender Sprung durchsetzt dis Gebirge, so daß die verworfene Partie ter beiden Flötze im vierten Horizont (in 162 Meter Tiefe) gesucht werden mußte. Im vierten Horizonte ereignete sich auch die Explosion. Sie wurde auch von den Arbeitern im fünften Horizont (250 Meter tief) als Luflstoß und Stechen in den Ohren gefühlt, während am Tage die „Schacht- Haube" deS Henrietten-„W«tlerschachteS" fortgeschleudert wurde und eine vier Meter hohe Feuersäule, aus dem Johannes-Schachte aber ein dickter Qualm hervorbrachrn. Die Verunglückten waren theilS mit Brandwunden bedeckt, theilS durch Ersticken in dem bei der Explosion sich bildenden köhlendioxydreichen „Nachsch üben" dieses färb» und fast geruchlosen GaseS mit Lust bildet das soge nannte „schlagende Wetter", den „feurigen Schwaden" der Berg leute, was die Engländer Pireckamp nennen — Schon unsere beiden Autoren machen aufmerksam auf die Thatsache, daß dir Gasausströmung auS den Kohlen überaus verschieden ist. Weichere, mürbere Lage» find gasreicher, härtere Partien yasärmer. Oft sind in demselben Flötze einzelne Lagen gasreich, andere gaSarm Wo die Flötze zwischen gasdichten, zum Beispiel thonigschieferigen Gesteinen lagern, sind sie oft besonders gasreich, wo dagegen mürbe, poröse Sandsteine die Decke bilden und daS GaS, welches viel leichter als Luft ist (0-55, wenn die Dichte der Luft als Einheit genommen wird), entweichen kann, erscheinen die Kohlen ost vollkommeü entgast. Störungen: Klüfte und Spalten, wirken wie leitende Canäle oder wie Ansammlungsräume für die GaS- massen, die dann mit großer Gewalt Hervorbrechen („Bläser"), wenn solche Stellen aufgeschlossen werden. Diese Gewalt ist ost so groß, daß eS als zweifellos erscheinen muß, daß sich die Gase in einem Zustand weitgehender Compresfion befunden haben müssen. — Em neuerer Autor (Arnould) hat die Meinung aus gesprochen, in gewissen belgischen Kohlen (der Provinz Hainant) sei daS Sumpfgas in flüssiger, ja selbst in bedingt verfestigter Form in den Poren der Kohlen enthalten. Daß das Sumpfgas in den Kohlen unter einem hohen Drucke enthalten ist, geht aus der Erscheinung hervor, daß es an den ArbeitSstößen („vor Ort") aus den Poren mit einem eigenthümlichen Geräusche („Krebsen") entweicht, welches mit dem Ausfallen von Regentropfen oder mit dem Geräusche, welches Krebse bei ihrer Bewegung machen, ver glichen worden ist. — Bei „Bläsern" auS ausgeschlossenen Klüften strömen oft Monate lang Gasmassen auS, besonders wenn die betreffenden Klüfte selbst gasreiche Flötze durchschneiden. CH- Larwin, eine Opferstätte der modernen Cultur. Von Professor vr. Franz Toulv. Wie die Nahrung für jedes Lebewesen, so ist die Steinkohle für den Fortbestand und die Weiterentwicklung unseres Cultur- zustandeS unentbehrlich. Was die Hunderttaufende von Arbeitern in den Steinkohlenrevieren von Europa und Nordamerika sördern, daS erhält und belebt daS Getriebe von vielen Millionen. Tiefer gehende Störung der Ausbeute macht sich sofort weithin fühlbar; ein Versiegen des Schatzes oder ein plötzliches allgemeines Ver- lagen der Kräfte, wenn dies denkbar wäre, würde ein Elend zur Folge haben, das wir uns kaum ausmalen können. Diese Wich tigkeit der Kohle für die Gesammtheit müssen wir im Auge be halten, wenn uns die localen Katastrophen erschüttern, wie eine solche unsere Herzen vor wenigen Tagen auf das Schmerzlichste berührt hat: der größte Menschenverlust, welcher auf den Stein- kohlengebieten unseres Vaterlandes sich bisher ereignete, als zweite Heimsuchung in demselben Reviere. (Am 6. Mürz 1885 erlagen auf dem Johannesschachte 105 Mann) ES sind die» durchaus nicht die größten Opfer, die zu verzeichnen sind. Auf den gleich, falls wiederholt von Schlagwetter-Katastrophen ereilten Orks- Gruben in Vorkihire in England gingen am 12. Dezember 1866 361 Mann zu Grunde, im „Plauenschen Grunde" bei Dresden am 2. August 1869: 276. In Preußen sind von 1861 bis 1884 1137, in Belgien von 1851 bis 1879 967, in England von 1851 bis 1891, durch 2104 Explosionen 9172 Mann getödtet worden Das JahreSminimum an Menschenverlusten aus diesen Gebieten wird für England mit 51 (in den Jahren 1888 uns 1891), das Maximum aber mit 658 Mann im Jahre 1866 angegeben. In England reichen diese Katastrophen auch am weitesten zurück Bei Newcastle find schon im Jahre 1710 zu Bensham 80, 1718 zu Fattfield 69, im Jahre 1721 31 Mann bei Schlagwetter-Explosionen verunglückt. Die Katastrophe von Haswell bei Newcastle im Jahre 1844 kostete 95 Mann das Leben und gab Veranlassung zu dem Berichte an das englische Parlament, welcher am 1. Juni 1846 von De la Beche und Lyan Playfair erstattet wurde und welchem eine An- zahl von Ausführungen entnommen werden sollen, die als grund legend für die betreffenden Fragen betrachtet werden müssen. Zunächst beschäftigen sich die beiden Autoren mit der Herkunft des explosiblen GaseS Dasselbe ist das Resultat der Umänderung der pflanzlichen Substanzen, auS welchen die Steinkohlen ursprüng- lich gebildet wurden, einer Zersetzung, welche sich unter Umständen auch in den Kohlenflötzeu fort und fort vollziehen kann (besonders unter der Wirkung des hohen Druckes der überlagernden Gesteine oder unter der Pressung, wie sie in Folge von Zusammen- schiebungen der betreffenden Gebirgsglieder erwachsen) Die Steinkohlen bestehen bekanntlich auS Kohlenstoff, Sauerstoff, Wasserstoff und zurücktretenden Mengen von Stickstoff. Bitumtnöse i wieder das folgte. Daß dir Ventilation daS wichtigste Mittel sei, um schlagende getödtet worden. Eine sichere Erklärung der Ursache deS ver« Ein Gemenge Wetter zu vrrhüten, wurde schon damals besonder» brtont. — hängnißvollen Ereignisse» von damals konnte nicht gegeben werde». schätzte, mit Wirtschaft bezeichnete Grundstück Nr. 62 des Brd.-Vers-Cat., da» sogenannte Schrrßhaus, in welchem die Schankwirthschaft betrieben wird, Fol. 65 de» Grund» und Hypotheken buchs und Nr. 184, 176, 183«, 185«, 187 deS Flurbuch» für Neuhausen, nach demselben 2 b» 47,4 « Fläche enthaltend und mit 105,57 St.-Etnh. belegt, in der Brandkaffe mit 3780 Mk. ver sichert, einschließlich anstehender Ernte, Vr» 12. J«ti 1884, Nachmittag- 8 Uhr von dem unterzeichneten Königl. Amtsgerichte an Ort und «teil« im Nachlabhause zu Neu hause» öffentlich versteigert werden. Die VersteigerungSbedingungen sind auS den an hiesiger GerichtStafel und in den Gasthöfen zum Erbgericht und zum „grünen Gericht" iu Neuhausen aushängenden Anschlägen zu ersehe«. Sayda, den 20. Juni 1894. «ö«igl. Amt-aericht. I-uIraeR«. Schze. Anctio« in Kolmuitz. Mittwoch, de» 27. ds-. Ml», vor«». 8 Uh* sollen bei der Besitzung Nr. St -» UolM«itz verschiedene Möbel sowie einige Betten und 1 Wasch« mit Wringmaschine gegen jo» fortige Bezahlung versteigert werden. SpecielleS Verzeichnis hängt im Gasthofe zum „Kuckuck" daselbst auS. Kreider-, am 23 Juni 1894. AmtSger -Sekr. G.-B.