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März auf Stuttgart, Eßlingen, Unkertürkheim und Mainz haben unsere Flieger in letzter Nacht Paris aus- aiebig und erfolgreich mit Bomben belegt. Leulaant Freiherr von Nichthofen errang seinen 27. Lufksieg. Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. D«? Erste Generalqoarkiermeister. Luden dorff. (W.T.B.) * . * Der französische Heeresberich! vsm 11. März nachmittags meldet: Vielfach Vorpoltenuniernehmungen. Auf dem Unken MaaSufer wurde e'n doppelter Angriff mit besonderen Sturmkruppen gegen die fran zösischen Stellungen am Gansberge und am Toten Mann überall zurück- geschtagen. Finnischer Kampfbericht Stockhotm, 11. März. (Svenska Telegram-Byran.) Aus Wafa meldet das finnische Hauptquartier: Aa der Satak»»ta-T»»ut nimmt di« KompfiLNgLeir ad. Unsere Truppe« halte« ihre SteLmge». Untere Truppe« säuberten Isolls, WotNainen. Ilaakimaa uud eroberte« Unsere Operationen auf Aland Berlin, 12. März. (Drahtberichk.) Die Operationen auf den Alandsinseln haben, wie die Londoner „Morrriag Post" meldet, begonnen. Die Deutschen haben die Reichskriegs- flagge aufdem Zollamt Eckerö gehißt. In einem A a f- r u f erklärten sie, doh sie als Freunde und Verbündete kommen, .r-n die Roke Garde zu bekämpfen. ES fanden zwischen dem deutschen und schwedischen Kommandanten Be sprechungen statt. Die Deutschen fordern Aland und Lemland zu Etupyenstatioven für die Expedition nach Finnland; die Schwe- den fordern die Insel Aland, welche sie beseht halten wollen. Die Stockholmer Zeitungen enthalten vielfach Schilderungen -sdcr das Vorgehen der Deutschen auf Aland, wobei auch betont n:rd, daß die deutschen Truppen die abziehenden Roten Gardisten am Plündern verhinderten. Köln, 12. März. (EtgenerDrahtbericht.) Aus Slock- hvkni wird gemeldetr Der Eisbrecher .Hindenburg" stieß, nach einer Meldung aus Marienhomn, in der Nähe von Eckerö aus eine Mine und sank. Außer drei durch die Explosion ge röteten Leuten ist die ganze Besatzung gerettet. Ser Beschluß des kurliMcheu Laudesrats Der bis auf ein entschuldigtes Mitglied am 8. März vollzählig in Mitau versammelte kurländische Landesrat hat, wie der .L.-A." mitteilt, einstimmig beschloßen: 1. S. M. den K aifer und K S n i g zu bitten, dieHerzogS- krone Kurlands auzunehmeu. 2. Dem Wunsch« Ausdruck zu verleihen, den Abschluß von Konventionen, betreffend dar Militär-, Zoll-, Verkehrs-, Bahn-, Münz- und Gewichkswese« und anderer Verträge Kurlands möglichst eng an das Deutsche Reich aazuschließen. S. Di« Hoffnung auszusprechea, daß da- ganz« Balten- fand zu elnerstaatiiche» Einheit im Anschluß au das Deutsche Reich zusammengesatzt werd«. Der Antrag um Absendung eines Huldigungstelegramms an S- M. den Kaiser fand ebenso einstimmige Annahme; desgleichen der Antrag, eine vlergllederigeAbordnungnachBer- lin zu senden, um dem Herrn Reichkanzler den Beschluß persönlich zu überreichen. Ei« Friedensbund i« E«qla«d Rotterdam, 12. März. (Drah'be richt.) 8« England hat sich vor etwa zwei Wochen et« großer Friedensbund gebildet, der aus früheren Regierungsmitglieder« «nd Parlameaiarier« beider Häuser be sieht. Hauptzweck der Vereinigung ist, der Regierung Vorschläge za nnkerbreilea, die zu einem baldige» Frie>' :n führe» könne«. Die erste Vorbedingung ist, daß Llemeaeeaa von der Reglervvgz«. rück tritt; in diesem Sinn« hat in Frankreich bereits ei« poUtifcher Feldzug eingesetzt. Die englische Offens ve in Palästina K o « sta n li« op «1, 11. März. Amlllcher Taaesbericht. Palä stina f r o n t: Auch der 1V. März «>ar inTaahefttgerKämpf«, teilweise sind sie noch nicht abg« schlosse:. Wiederholt« and stark« An griffe des Gegners bei Rächt o rd am Tag« gege» de« Abschnitt östlich Medi Sa leb ward«« abg wiese»; «ar aa «t»«r Stell« konnte der Engländer bler etwas Gi ä»b« -ewi»»«». Der Haaptfioß des Feindes richtete sich gegea unsere Stell«»-«» beiderseits der Straße Jerusalem-Nablus. Der Elf lg deschräukl« sich darauf, daß er sich bei Vurdsch«l-Sisa»«»»b Sch«lch Salah festteh«I»«tte. der Tavafielaud-Frvnt setzten sich di« Kämpfe bei Washlwe sowohl wie im Abschnitt Rouvesi und Mänltä fori. SavalakS-Front: llusere gegen Lusie vorgeschobene» Abteilungen wurden nach Sysmä zurückgezogen. Im übrige» ist die Lage unver ändert. In Karaten gegenseÜrges Artillerlefeuer. Eine Kanone wurde erobert. Der neue Luftangriff auf Paris Basel, 12. März. (Eig. D r a h t b e ri ch k.) Wie Havas aus Paris meldet, haben feindliche Flugzeuge neuerdings die Stadt Paris angegriffen. Um 9 Uhr 10 Mi», al-ends wurde Warm gegeben. Es waren sieben Geschwader mit Flogüchlung auf Paris gesichtet worden. Um 10 Uhr 15 Mim wurden mehrere Ein- schloghomben fepgesiellk. Einzelheiten werden bekanntgegeben, sobald genauere Nachrichten rottexrn. Eine amtliche Meldung vom 12. Marz besagt: Der Alarm war um 12 Uhr l5 Min. beendet. Nach den ersten Nachrichten ist eS nahezu 60 feindlichen Apparaten gelungen, unsere Linien zu über- f legen. Dank unserer Artillerie und unserem Sperrfeuer kounlea einige Apparate ihr Ziel n chk erreichen. Immerhin wurden auf Paris und Umgebung zahlreiche Bomben abgeworfen. Mehrere Gebäude wurden zerstört oder in Brand gesetzt. Die Zahl der Opfer ist noch nicht ermittelt. Nach einer weiteren Parjser Meldung wurde fünf Kilometer von Chateau lierry cntsernk ein Golha-Apparat brennend abgeschossen. Die Besatzung wurde gefangengenommen. Neapel mit Bsmberr belegt Basel, 12. März. (Eig. Drahtbericht.) Nach einer Mel dung der «Agenzia Stcsanl' aus Rom führten in der Nacht auf den 11. März feindliche Flugzeuge gegen 1 Uhr einen Angriff auf die Stadt Neapel aus. Eie warfen etwa 20 Bomben ab, die bei nahe alle das Zentrum der Stadt trafen, wobei kein militärischer Scha den angcrichtet wurde. Unter der Zivilbevölkerung sind eiuiga Opfyr M beklage«, darunter 7 Pensionäre i» einem Schwesternhospttol. DI« BevS keruvg verhielt sich überall ruhig; der Hilfsdienst funktionierte fa rühmenswerter Weise. Mit starken Sicherungen stehen wir 18 Kilometer vor Erzerum armenischen Banden gegenüber und haben Wits« besetzt. Im HeschaS wurde Tafil« von uns besetzt. Die Rebellen fliehe« in voller Auflösung. Der Fliegerangriff auf Süddeutschland Auch Stuttgart und Eßlingen bombardiert Stuttgart, 12. März. (Drahkbericht unseres Stott- garter Mitarbeiters.) Die würUembergischen Blätter melden: Am Sonntag vormittag bewarfen zehn feindliche Flieger die offene« Städte Ehlingen und Stuttgart und die dazwischenliegenden Ort schaften mit zahlreichen Bomben, darunter auch Brandbomben. Erheb licher Sachschaden ist nicht entstanden. Fünf Avilpersonen, daronter zwei Frauen und zwei Kinder, sind nerleht. Die feindlichen Flieger wurden von unferm Abwehrfeuer vertriebe« und dnrch eigene Kampf flieger verfolgt. Ein feindliches Flugzeug wurde auf dem Rückflug im würllembergiichen Schwarzwald zur Landung qezwungen. Die Insassen, englisch« Offizier«, wurden von einem Landsturmmann gefangen- genommen. Mainz, 12. März. iEig. D r a h l be rI ch l.) Die Stadtver waltung Hal beschlossen, die Opfer des Fliegerangriffes auf städtische Kosten bestatten zu lasten. Inzwischen stad noch zwei Personen gestor ben, ei» Wirt und ein Steuermann. Hiermit beläuft sich di« Z ahl d « r Opfer auf 10. Der französische Funkfpruch vom 1. März 1918 bringt eine Zu sammenstellung der französischen Fluglelstungen zwischen dem 1. Dezember 1917 und 15. Februar 1918. Die Franzosen «ollen während ber Monat: 104 deutsche Flugzeuge mll Sicher heit abaeschosten und 93 so schwer beschädigt haben, daß sie als verloren gelten können. Dte richtigen Zahlen sind 67 Flugzeuge, von denen 35 diesseits, 32 jenseits verlorengingen. Die Franzosen be haupten, ihrerseits insgesamt 38 Flugzeuge eingebühk zu haben. Tat sächlich haben die Franzosen 27 Flugzeuge auf unserer und 75 aus ihrer Sette eingebühk. Die französischen Bombengeschwader wollen im genannten Zeitraum 192 000 Kilogramm Bomben abgeworfen haben. Das ist sehr wenig, aber die Billigkeit gebietet zu sagen, daß die von den Franzosen abgeworsene Bombenmenge immer noch riesig ist im Vergleich zu dem damit erzielten Ergebnis. In den besonders hervor- gehobenen Angriffszielen — den Industrieanlagen von Ludwigshafen, von Briey und den Bahnhöfen von Trier, Metz, Diedenhofen und Frei bürg — war die Wirkung jedenfalls nicht besonders flaxk, usie der französische Funkspruch meint, sondern, mit Ausnahme eines Treffers auf den Bahnhof Metz—Sablon und in ein Gebäude des Bahnhofes Trier, besonders schwach. v Neue Wirre« in China? London, 10. März. (Reuter.) .Morntng Post' erfährt aus Tientsin, daß die politischen Verhältnisse in China bald zu einer neuen Krise führen werden. Der Präsident willzurücktreten, weil er seine Stellung für au-sichtUos hält. Der Milttärgouverneur von Mukdcn, der Truppen nach Tschtenwangton geschickt Halle, um sich der Waffen zu bemächtigen, die die Japaner für die Zentralregierung nach dort aesamdt halben, schickte nun Truppen in der Richtung auf Tabu, wahrscheinlich mit dem Zweck, sich der übrigen Waffen auch zu bmäch- tigen. Es kraucht natürlich nicht gesagt .zu werden, daß jetzt dte Gegen sätze in China so grcß sind, daß zu einem gemeinsamen Vorgehen von Japan und China in Sibirien keine Aussicht besteht. Basel, 12. Mürz. (Drahlbericht.) Der .Temps ' dringt eine Mel dung, daß die britischen Kanonenboote .Woodook' und .K'usha" den Iantsektang hinaufgefahren seien. Sie hatten Mitglieder britischer Be hörden an Bord, die den Auftrag hatten, eine Verständigung mit den Südchinesen zu erzielen, damit das Feuer gegen die Ententeschiffe e'n- geftellt werde. Das japanische Kanonenboot .Fushima' fuhr voran; in der Nähe von StntiS wurden die Boot« von hestigem Gewehrfeuer emp fangen, .Ktosha' erwidert« das Feuer. Ein« britische Abordnung wurde von den Chinesen mit Gewehrfeuer empfangen und mußt« wieder zurtlck- kehren. Neber Dünaburg nach Pskow Don unserem nach dem Osten entsandten Kriegsberichterstatter Unsere Ostkruppen, die die Seele des Russen kennen und misten, was ihm imponiert, haben das Scheitern der Brester Verhandlungen nicht tragisch genommen. Für sie war die Abreise Trotzkis eine Er- Klärung aus einem unbehaglichen quälenden Zustand, trotzdem sie wußten, daß der winterliche Vormarsch, der ihnen nun bevorstand, zum mindesten reich an Strapazen werden würde, und daß mancher Kamerad, der voll Hoffnung noch den Frieden halte kommen sehen, seindwärts sein Grab finden würde. Sie muhten alte liebgewordene Quartiere verlassen und für manche Bequemlichkeit Entbehrungen eintauschen, mit schlechten Unterkünften, ungeregelter Verpflegung rechnen. Und auch mit blutigen Kämpfen. Hoch schätzten sie sa die soldatischen Eigenschaften der Russen nicht mehr ein: der tägliche Verkehr mit ihnen an den Verkehrssteilen, die Mitteilungen auS der Gefangenschaft entflohener Deutscher und Oesterrc.cher und die Erzählungen russischer, von ihren zügellosen Mann schaften bis zur Verzweiflung gepeinigter Offiziere hatten ihnen ein ab schreckendes Bild russisch-revolutionärer Zermürbung gema'k. Und als es hieß, der Vormarsch solle erst nach einer gehörigen Artillerievorberei tung angetreken werden, da lachten unsere Leute: .Wär' schad' um die Munition. Wir machens mit Ohne Tritt, Marsch!' Und sie haben's gemacht mit .Ohne Tritt, Marsch!'! In breiter Linie war die Infanterie angetreten, um die russischen Gräben zu überrennen. An der Strahe selbst, die von Nowo Alexan drowsk nach Dünaburg führt, stand ein fliegendes Kommando bereit: zwei Bataillone Infanterie und eine Sturmabteilung auf 40 Lastkraft, wagen verkeilt. Auch Artillerie hatte dieses Kommando mit. Eine be- sonders gut bespannte Batterie sollte hinter den Autos einhertraben, und zwei Feldgeschütze hatte man auf — Lastkraftwagen gesetzt. Die Spitze dieses fliegenden Korps, daS in den nächsten Tagen ein Husaren stückchen an's andere reihte, bildete ein mit dem Führer und zwei Offi zieren besetztes Personenauto und zwanzig Motorradfahrer. Um N12 Uhr stand alles bereit. Es war wie bei einem Start zu einem Motor- rennsn. Ma» stund da mit der Uhr in der Hand, die Motoren knatterte». Punkt 12 Uhr kracht« der erste der vier Kanonenschüsse, die das Zeichen zu iflesem .Stark* geben sollten. .Achtung! LoSI' Und als gälte es wirklich, ein Rennen zu gewinnen, ratterten Autos und Motorfahrer los. Die Straße war ja in gutem Zustand, da während des Waffen stillstands der große Durchgangsverkehr zwischen Deutschland und Ruß- land sich auf ihr abwickelte, und die deutschen und russischen Gräben, die durch sie führten, eingeebnet worden waren. Während die übrige Infanterie in breiter Linie die russischen Gräben überrannte, in denen sich nur wenig Rusten mehr befanden — sie waren voller Vergnügen, als man sie gefangen nahm —, und die Artillerie auf Bohlenbrücken über die Gräben brachte, raste das fliegende Kommando auf Dünaburg los. Bereits um 1 Uhr 10 Minuten war die Spitze an den Düna brücken angelangk. Lin paar russische Posten, die dort standen, gaben einige Schüsse auf sie ab. Man kümmerte sich gar nicht um sie, schnitt daS Kabel durch, das zur Brückensprengung gelegt worden war, ließ ein paar Mann zur Bewachung zurück und raste zu den Dünaburger Bahnhöfen durch. Um Zj3 Uhr war der erste, um 5 Uhr der letzte Bahnhof von uns besetzt. Dabei sielen uns einige DerpflegungS- züge und einige, auch mit Artillerie beladene Militärzüge, etwa 400 Wagen und 50 Lokomotiven in die Hände. Unterdessen war auch der Rest der Infanterie vor Dünaburg angekommen und bezog vor der Stadt Quartiere, die in einem unglaublich schmutzigen Zustand waren. In keinem Haus war auch nur ein einziger Einrichtungsgegenstand mehr vorhanden, alles war verdreckt und verlaust, kein Bund Stroh war mehr vorhanden, und unsere Leute mußten bei 18 Grad Kälte auf dem nackten Boden schlafen. Das nahm ihnen nichts von ihrem guten Humor: ihnen war die Hauptsache, daß der Handstreich auf Dünaburg gelungen war, und daß sie, die erst in zweiter Linie nachrücken sollten, durch ihr schnelles Vorrücken an dte Spitze gekommen waren. 1200 russische Gefangene konnten noch am Abend des ersten Tages nach Nowo Alexandrowsk in Marsch gesetzt werden. Die folgenden Tage brachten der Truppe, besonders aber den flte- aenden Kolonnen Abenteuer um Abenteuer. Was da an Kühnheit ge- leisttek wurde, übertraf noch di« Stückchen der Division Estorfs auf Oesel und Moon. Auf dem Bcchnhof Dubna kam Oberleutnant o. R., der auf etn«n Auto den übrigen weit voraus war, gerade zurecht, als ein russischer Militärzug mit etwa 300 Mann auS der Skatton dampfen I wollte. Mit einer Kühnheit, als ob ein Regiment hinter ihm stände. I rief er den Rusten zu: AllesauSsteigen!' Ein deukschsprechender j Rüste übersetze den Befehl, und die 300 Russen gaben sich ohne welkeres dem deutschen .Detachement' gefangen, besten Stärke an den Fingern einer Hand herunterzuzählen war. Der Oberleutnant kam auch später in einige brenzliche Situationen. So platzte er wie ein« Bombe unter die Tischgesellschaft einer größeren Anzahl von Offizieren, die es sich auf einem Gut bequem gemacht hatten, und die Deutschen Gott wer weih wo wähnten. Nach der ersten Ueberraschung waren die russischen Ossi- ziere sehr entgegenkommend und zeigten ihm wie einem lieben Gast dte Zimmer. Auf einer Strahe ward er plötzlich von russischer Kavallerie umringt, und in der Nähe tauchten immer neue Kavalleriepatrouillen auf. Was man in einer solchen Lage macht? Sehr einfach: Man befiehlt den Reitern, vom Pferde zu steigen und die Waffen wegzutegen, winkt die übrigen Patrouillen mit dem Finger herbei und heißt ihnen das gleiche zu tun, wie ihr« Kameraden. Hl» und da leistete der Rulle ja auch Widerstand. So wurden unser« Motorfahrer, als sie sich der Stadt Rjezyca (Rosttten) näherten, durch starke« russisches Feuer zur Umkehr gezwungen. In der Stadt hatten die Bolschewiki noch dos Heft In der Hand, sie plünderten und erpreßten, unter dem Versprechen, sie würden ihnen Brot dafür schicken, den Ein wohnern Geld. -Den Inhalt ihrer Magazine verkauften sie an Bauern auS der Umgegend, die mit Schlitten gekommen waren. Das lebhaft« Treiben in der Nähe der Magazine zog einen Flieger, an, der glaubte, ein« russische Kolonne unter sich zu haben. Er jagte einige Schüsse aus seinem Maschinengewehr unter die feilschende Menge. ES soll ein »östliches Bild gewesen sein, wie die wild gewordenen Pferde durch einander rasten und die Schlitten mit ihren wertvollen Ladungen in den Schnee warfen. Nun organisierten sich sogar die gepeinigten Juden des Städtchens, bewaffneten sich und trieben die Rote Garde aus der Stadt. Dann wurde dem Detachement, das auf das Städtchen mit dem alten Ordensschloh Rosttten heranrückte, eine Bürgerdepukation entgegen geschickt, die den Deutschen Salz und Brot brachte. Der Einzug der Deutschen ward zu einer begeisterten Huldigung der wieder frei atmen den Bevölkerung. Die Straßen waren voller Leute, und als -er Führer aus dem Marktplatz ankam, hoben ihn di« Befreiten jubelnd aus dem Auto, und trugen ihn auf den Scholten, zum Stadthaus. Auch aus den benachbart« Dsr-ern und Gütern kamen Abgesandte, die Deutschen zu Korhoirnen. Die Artillerie brachte die feindlich« zum Schweigen. Aa