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27. Jahrgang. Nr. 8 Freitag, der: 12. Januar 1900. 4- 4- «s« örluagen und Wünsche knüpfen, ohne daß jedoch der langbärtige Minister in besondere Aufregung gerätst Zu einer ausgiebigen Rede holte, im Gegensatz zu seinen Vorrednern, erst Herr Fischer au». Er redet über Alles, was auf der Erde, unter der Erde und was Einem aus dem Halse heraus wächst. Und er will sich nimmer er schöpfen noch leeren .... Der Reihe nach kommen so ziemlich alle sozialpolitischen Wünsche auf's Tapet. Herr Veckh ve, langt, wie in früheren Jahren, ausgedehnten Vogelschutz; Herr Nösicke, der Brauereidirector, empfiehlt der N Gierung die sorgfältigste Beachtung er Unfall- stalistck, und verbindet damit eine freundliche Einladung zur Besichtigung einer Ausstellung des Vereins für Ar- beiierwoblfahrt, indeß Müller-Meiningen über den Mangel an Patentschutz in China und Japan klagt und schleunigen Beitritt zur internationalen Gewerbeunion wünsht. Für alle diese Forderungen, auch für die sozialdemokratischen K agen über die Berichte der Gewerbeinspecloren, hat Gras Posadowsky ein geneigtes Ohr und verspricht Ab hilfe, wo s möglich ist- Als der Abg. Wurm auf der Tribüne sichtbar wird, leert sich fluchtartig der Saal. Dieser Dauerleoner ist indeß heute gnädiger, als sonst, Hohenstein-Ernstthal, den 11. Januar 1900. Der Stadtrat h. vr. Polster, B ü r g e r m e i st e r. Hohenstein-Ernstthal, am 10. Januar 1900. Der Stadtrat h. vr. Polster. vorher «r!«ctto» «xpedtttMi: ««raß«»»« » <>uch« de» * «»agatchy. Tetr»r«m»-«dr^»: Bekanntmachung. Alle Geschäftsleute und Handwerker, welche im verflossenen Jahre Lieferungen und Arbeiten für die Stadtgemeinde Hohenstein-Ernstthal geleistet haben, werden aufgefordert, etwa noch nicht beglichene Rechnungen nunmehr ungesäumt anher zur Zahlung einzureichen. sir WMMW, NeckiM, . Loga», Wüstrnbrand, Ursprung, Mittelbach, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, F in einer halben Stunde hat er seinen Kummer über die mangelnde Gewerbeaufsicht und die Parteilichkeit der Inspektoren beendet, und nach einer kurzen Widerlegung durch den Grafen Posadowsky tritt um 5^ Uhr die Vertagung ein. Die hohe Politik und der Sturm auf den Reichskanzler kommt nächste Woche an die Reihe. L Ter Klüfer hat die Rektoren der Technischen Hochschulen empfangen. Die Rede, welche der Kaiser Ansprache der Rektoren b der Charlottenburgischer Tech ¬ nischen Hochschule am Dienstag Abend bei der Feier der Jahrhundertwe,he der Hochschule m t. Darnach hat der Rektoren folgende Ansprache gehalten- 2nen r^könne^ Technischen Hochs bulen aus. zeicynen zu rönnen. Sie wissen, daß sedr »ände zu überwinden waren - die Bekanntmachung, re Anmeldung der Militärpflichtigen zur Rekrntirungs- stammrotte betr. beginnt vom 22. November 1888 Wehrpflichnae de>L E o b- Januar des Kalenderjahres, an welchem der Wehrpflicktiaen di- 9'Ni vollendet. Nach Beginn desselben haben die zwar in der ich zur Aufnahme in die Rekrutirungsstammrolle und Januar bis 1. Februar . so meldet er sich be, der Ortsbehörde seines Wohnsitzes, d. h. des- m .fvelchem sein oder sofern er noch nicht selbstständig ist, seiner Eltern oder Vormünder ordentlicher Gerichtsstand sich befindet. " . .' " bes Reichsgebietes weder einen dauernden Aufenthalt, noch einen Wohnsitz hat, meldet sich in seinem Geburtsorte zur Stammrolle und wenn der Geburtsort un Auslande liegt, in demjen-qen Orte, in welchem die Eltern oder Familrenhäupter ihrer letzten Wohnsitz hatten. 4* Bei der Anmeldung znr Stammrolle ist das Gebnrtszengnih vorzulegen sofern die Anmeldung nicht am Geburtsorte selbst erfolgt. 5. Sind Militärpflichtige von dem Orte, an welchem sie sich nach Nr. 2 zur Stammrolle anzumelden haben, zeitig abwesend, aus der Reise begriffen, Hand- lungsdiener, auf See befindliche Seeleute u. s. w., so haben ihre Eltern, Vor münder, Lehrherrn. Brod- und Fabrikherrn die Verpflichtung, sie zur Stammrolle anzumelden. 6. Die Anmeldung zur Stammrolle ist in der vorstehend vorgeschriebenen Weise seitens der Militärpflichtigen so lange alljährlich zu wiederholen, bis eine entgültige Entscheidung über die Dienstpflicht durch die Ersatzbehörden erfolgt ist. Bei Wiederholung der Anmelduug zur Stammrolle ist der im erste» Militärjahre erhaltene Loosnngsschein vorzulcgcn. Außerdem sind etwa eingetretene Veränderungen (in Betreff des Wohnsitzes, des Gewerbes und Standes u. s. w.) dabei anzuzeigen. 7. Von der Wiederholung der Anmeldung zur Stammrolle sind nur die jenigen Militärpflichtigen befreit, welche für einen bestimmten Zeitraum von den Ersatzbehörden ausdrücklich hiervon entbunden oder über das laufende Jahr hinaus zurückgestellt werden. 8. Militärpflichtige, welche nach Anmeldung zur Stammrolle im Laufe eines ihrer Militärpflichtjahre ihren dauernden Aufenthalt oder Wohnsitz nach einem anderen Aushebungsbezirt verlegen, haben dieses behufs Berichtigung der Stamm rolle, sowohl beim Abgänge der Behörde oder Person, welche sie iii die Stamm rolle ausgenommen hat, als auch nach der Ankunft an dem neuen Orte derjenigen, welche daselbst die Stammrolle führt, spätestens innerhalb 3 Tagen zu melden. 9. Versäumung der Meldefristen iNr. 1, 6 und 8) entbinden nicht von der Meldepflicht. 10. Wer die vorgeschriebenen Me^ oder mit Haft ung derselben unterläßt, ist Mit G f ,. Militär- vom 15. J-IMM b s Mm.ldMg unter Vorlegung der Geburts- oder Loosu g "'L Anm»„gm °rs°„m ,m M-.dE, <R°chh°°s. 3«.° > Hohenstein-Ernstthal, den 8. Januar 1900. Der Stadtrat h. Dr. Polster. Bürgermeister. Bekanntmachung, das polizeiliche Meldewesen betr. Es ist in letzter Zeit sehr häufig wahrzunehmen zweien, ml, I ^n-, hiesigen Ein vohnerschaft die Vorschriften ttber den die Um- nnd Abmeldnngen recht wenig beachte werd m The. s werden Meldungen sehr mangelhaft, thecks aber überhaupt nicht erstattet, sodaß s ) schiedenttich Bestrafungen nothwendig gemacht haben. Wir bringen deshalb hiermit die Elttwohner- und Fremdenmelde ordnung siir die hiesige Stadt in Erinnerung "'-d bemerken zugleich, batz die Meldungen nicht, wie ost vorgekommen von Mndern,^ solchen Personen anzubringc» sind, welche über die die Meldnng betreffenden Personen genane Auskunft zu geben vermögen. Zuwiderhandlungen gegen die angezogene Einwohner- und Fremdenmelde ordnung ziehen unnachsichtlich die darin angedrvhten Strafen nach sich. L a g e o g e f ch i ch te. Deutsches Reick Berlin. 10. Jan. Reichstag. Da der Eal der Reichskanzlei noch nicht auf der Tagesordnung steht, so ist auch heute die Redeflulh nur träge. Was soll auch beim Etat des Reichstags gesagt werden? Im vorigen Jahre Hal noch Herr Lieber Zeinen Zorn über Wallot und Stock ergießen können, und unvergessen ist die Erregung, die sein sonderbares Kunstrichterthum ir den Künstlerkreisen hervorrief. Jetzt ist eine ästhetische Vorlesung nicht zu befürchten, da in der Zwi'cheme.l zur Ausschmückung des Hauses nichts geschehen ist Rue ein Kummer bleibt dauernd: Der Reichstagswirth kommt bei der mageren Theilnahme der Volksboten an den Sitz ni' t auf seine Kosten. Darum sallt auch die An regung des Abg. Beckh, recht viel Feste 'n Wallols Räumen zu veranstalten, auf einen ^^ wdem Der Etat des Grasen Posadowsky, des H r.scher» m Reicksamt deS Innern, führt namrlick zahllose Redner bald an andere Thatsachen des sozialen Lebens ihre Er- E " mr dt, h