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Dresdner Noniglich Sächsischer Staatscnizeiger. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. Nr. 81. r> Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat DoengeS in Dresden. <r 1W8. Bezug-preiS: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraß« 20, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. — Erscheint: Werktag» nachmittag». — Fernsprecher Rr. 1295. Ankündigungen: Die Zelle kl. Schrift der 6mal gespalt. Ankündigungsseite 25 Pf., die Zeile größerer Schrift od. deren Raum auf 3mal gesp. Textfeite im amtl. Teile 60 Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 75 Pf. PreiSermäßigg- auf Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11.Uhr. Amtlicher Teil Name, Stand und Wohnort des neuen Besitzers s (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil. Name, Stand und Wohnort des neuen Besitzers. - 1605 verzogen: Brödel des Kraftwagens II 138 von Klein zschachwitz nach Leipzig; Jäger des Kraftrades II 1461 und des Kraft wagens II 1786 von Zscheila nach Chemnitz; v. Holleben des Kraftrades II 508 von Dresden nach Freiberg. Stock hat auf die Probe-Nummer II 1315 ver zichtet. Dresden, 7. April. Se. Majestät der König sind heute vormittag 11 Uhr 13 Min. mit Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Anna, Herzogin zu Sachsen, in Dresden ein- getroffen. II 1294 681 - 1570 - 1023 Hierüber Der Besitzer Er- kennungs- nummer Schart, Wolfgang, Dampfwalzenbesitzer in Freiberg. Winkler, Arvo, Ingenieur in Dresden. Alschner, Otto, Tanzlehrer in Laubegast. Firma Motorwagen Vertriebs gesell schäft m. b. H. in Dresden. Firma Motorwagenvertriebsgesellschaft m. b. H. in Dresden. Firma Motorwagenvertriebsgesellschaft m. b. H. in Dresden. Firma Motorwagenvertriebsgesellschaft m. b. H. in Dresden. Firma Motorwagenvertriebsgesellschast m. b. H. in Dresden. Firma Motorwagenvertriebsgesellschaft m. b. H. in Dresden. Mieder, Bruno, Schlosser in Schmiedeberg i./Sa. Liebusch, Max, Techniker in Radeberg. Enterlein, Johannes, Maschinenmeister in Klein zschachwitz. Peterwitz, Walter, Fahrradhändler in Klein zschachwitz. Grünewald, Willy Ewald, Maschinistin Dresden. Steinhaus, Oskar, Kaufmann in Dresden. Glück, Louis, Automobilhändler in Dresden. Friedemann, Ludwig, Kaufmann in Dresden. Böhme, Fritz, Fahrzeughändler in Dresden. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Postschaffner König in Olsnitz (Vogtl.) bei seinem Übertritt in den Ruhestand das Ehrenkreuz zu verleihen. Topf, Richard Bruno, Kohlenhändler in Birkigt. Beylich, Heinrich, Schlaffer in Weinböhla. Glück, Louis, Automobilhändler in Dresden. Curda, Mathilde geb. Friehmann, Kantinenwirts ehefrau in Dresden. Reichel, Franz, Kaufmann in Freiberg. Vom Königliche« Dresden, 7. April. Se. Majestät derTKönig traf von Antwerpen kommend heute früh in Leipzig mit Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Anna zusammen und setzte mit Höchst» derselben gemeinsam die Reise nach Dresden fort, woselbst die Ankunft auf dem Neustädter Bahnhof vormittags 11 Uhr 13 Min erfolgte. Ihre Königl. Hoheiten die Prinzessinnen Margarethe und Maria Alix waren Sr. Majestät und Ihrer Königl. Hoheit bi» Oschatz entaegengefahren, während Ihre Königl Hoheiten die Prinzen Söhne Sr. Majestät zum Empfang auf dem Neustädter Bahnhof anwesend waren. Den Kammerherrndienst bei Sr Majestät dem König hat heute ter Königl Kammerherr v Winckler übernommen Dresden, 7. April Ihre Königl. Hoheit die Prin zessin Mathilde wohnte heute vormittag den Osterprüfungen m der Katholischen Bürgerschule, Schießgaffe 20, bei Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Im Geschäftsbereiche des Ministeriums der Finanzen. Bei der Post-Verwaltung sind ernannt worden: Hauptmann, Otto, König, Haase, Fröhlich, Thielemann, Jardin, Barth, Wauer, Götze, Reißmann, Weiland, Siegel, Krille, Kaiser, Wolf und Fleischer, bisher charakterisierte Postsekretäre, als etatmäßige Postsekretäre. Im Geschäftsbereiche des Ministeriums deS Kult«- und öffentliche» Unterrichts. Erledigt ist die Ausschreibung der 3 Lehrerstelle in Herold nach deren vorläufiger Besetzung. — Zu besetzen: Die neugegründete Lehrerstelle in Beucha b Leipzig. Kollator: die oberste Schulbehörde. 1SVV M. Grundgehalt und 200 M. WohnungSgeld. Gesuche mit den erforderlichen Beilagen bis 25. April an den K. Bezirksschulinspektor in Grimma; — eine ständige Lehrerstelle in Lausigk. Kollator: Der Stadtgemeinderat. Einkommen 1K00 M. einschl. 300 M. WohnungSgeld für Verheiratete, 200 M. für Unverheiratete; steigend von der Ständigwerdung ab aller S Jahre um je 1K0 M. bis 8000 M. bez 2900 M. Gesuche bis 18. April an den Kollator. Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung der König lichen Kreishauptmannschaft Dresden in Nr. 59 des Dresdner Journals vom Jahre 1908 werden nachstehend die von ihr weiter zugewiesenen Erkennungs-Nummern für Kraftfahrzeuge bekannt gegeben. »ob HI Dresden, am 4. April 1908. 2336 Königliche Kreishauptmannschaft. Er- kennungs- nummer s 1668 s 1410 r 688 r 912 s 1596 s 1597' s 1598 s 1599 - 1683 s 575 s 1722 s 1459 - 381 s 972 s 1151 s 802 s 347 - 1397 Er kennungs nummer Name, Stand und Wohnort des Besitzers Art des Fahrzeugs II1818 Ludwig, C. Reinhard, Pri- Kraftwagen vatus in Dresden. mit Benzinmotor. - 1819 Krüger, Emil, Generalvertreter der Firma A. Ruppe u. Sohn, Apolda, in Dresden. deSgl. - 1820 Frenzel, Wilhelm, Maschinen fabrikbesitzer in Radebeul. desgl. - 1821 Böhme, Friedrich Ernst, Fahr- Kraftrad zeughändler in Dresden. mit Benzinmotor. - 1822 Ibener, Erich, Or. msä., approb. Kraftwagen Arzt in Blasewitz. mit Bezinmotor. - 1823 Appel, Paul Heinrich, Kraftrad Maschinenmeister in Dresden. mit Bezinmotor. - 1824 Krapf, Heinrich, Or. msck., Kraftwagen prakt. Arzt in Kreischa. mit Benzinmotor. - 1825 Mehlig, Hugo Wilhelm, Möbelhändler in Dresden. Kraftrad mit Benzinmotor. - 1826 Bessert-Nettelbeck, Wilhelm, Kraftwagen Fabrikdirektor in Radebeul. mit Benzinmotor. - 1827 Wentzel, Karl, Monteur in Kraftrad Langebrück. mit Benzinmotor. - 1828 Stengel, Selmar, Tapezierer in Freiberg. desgl. - 1829 Ernemann, Heinrich, Fabrik- Kraftwagen direktor in Dresden. mit Benzinmotor. - 1830 Kunze, Otto, Buchhändler in Kraftrad , Freiberg. mit Benzinmotor. - 1831 Schlick, Gustav, Kaufmann in Kraftwagen Dresden. mit Benzinmotor. - 1832 Küchenmeister, Georg, Fabri kant in Dresden. desgl. - 1833 Weichelt, Hans, Grubenbesitzer in Dresden. desgl. - 1831 Schelle, Karl Otto, Markt- Kraftrad Helfer in Dresden. mit Benzinmotor. - 1835 Krüger, Emil, Generalvertreter Kraftwagen der Automobilwerke A Ruppe u. Sohn, Apolda, in Dresden. mit Benzinmotor. - 1836 Valentin, Wilhelm Max, Kraftrad Privatus in Friedeburg. mit Benzinmotor. - 4 Titzig, Ernst Friedrich, Restau rateur in Dresden. desgl. In anderen Besitz übergtgangene Kraftfahrzeuge. Deutsches Reich, vom Reichstage. <W r «.) Sitzung vom S. April 1908. Am BundeSratStisch Staatssekretär Or. v. Bethmann-Hollweg Die Beratung deS BereinSgesetzes wurde bei 8 8 be treffend die von der Polizeibehörde in öffentliche Versammlungen entsandten Beauftragten fortgesetzt Dieser Paragraph, wie die 88 9, 9a und 10 betreffend Auslösung der Versammlungen wurden unver ändert nach den KommissiouSbeschlüssen angenommen. 8 10» betrifft den Ausschluß von Personen unter 18 Jahren. Abg. Giesbert» (Z.) bekämpfte diesen Paragraphen, durch den der Ausnahmecharakter des ganzen Gesetze- bestätigt werde ES sei zu befürchten, daß die Heranwachsende Jugend viel zu spät in die moderne Weltanschauung eingeweiht würde Dies gelte insbesondere für die gewerbliche Jugend. Der Redner befürwortete einen An trag, nach dem diese Bestimmung keine Anwendung auf Vereine und Versammlungen von Angehörigen eines bestimmten Beruf» oder Standes finden soll, wenn sie sich ausschließlich mit eigenen An gelegenheiten befassen. Im Falle der Ablehnung beantragte der Redner, statt 18 Jahre 1« Jahre vorzusehen. Hinsichtlich der wirtschaftlichen Gründe stehe für ihn die gewerk schaftliche Bewegung an erster Stelle. Dürften junge Leute unter 18 Jahren den Gewerkschaften nicht mehr ange- hüren, so werde die ganze Gewerkschaftsbewegung nicht mehr sein, was sie bisher gewesen sei. Die Polizei werde gegen die unliebsame gewerkschaftliche Organisation stets das politische Moment geltend machen. Der Paragraph wirke im letzten Grunde gegen den Mittel stand. Der Redner schloß, die Liberalen würden genau so für 810». stimmen, wie die von der Rechten, und würden den anderen damit die Möglichkeit nehmen, die jugendlichen Arbeiter in die Bewegung hineinzuführen, die allein staatserhaltend und national sei. (Beifall im Zentrum) Aby. Graf v Earmer-Zieserwitz (kauf.): Seine Partei habe die Jugendlichen, soweit sie es verantworten zu können gjaubte, mit Rechten auSstatten wollen, wie sie in 8 10» fixiert würden; sie sollten wirtschaftlich in keiner Weife geniert werden; aber in poli tischer Beziehung dürfe man eine gewisse Grenze nicht überschreiten lassen. Die Politik sei Sache der gereiften Leute. Seine Partei habe zunächst die unter zwanzig Jahren überhaupt ausschließen wollen, daß dies nickt gelungen sei, erfülle die Partei mit großem Bedauern. DaS 18. Jahr sei das Mindestmaß, da- gefordert werden müsse Die Konservativen wollten die große Masse der Minder jährigen von drr politischen Wühlerei fernhalten; sie dankten den übrigen verbündeten Blockparteien, daß sie ihnen in diesem Punkt ent gegengekommen und gefolgt seien. Dieses Entgegenkommen allein habe eS der Partei ermöglicht, an dem Gesetz mitzuwirken. (Hört! hört! bei den Sozialdemokraten ) Abg. Hildenbrand (soz.) erklärte, besser als der Abg GieS- bert» (Z) hätte er den Antrag auf Streichung von 8 10a auch nicht begründen können. Mit dem 8 10a schaffe man ein neues Aus nahmegesetz, das von der Regierung nicht gewünscht, sondern auf Wunfch der Konservativen diesen von den Freisinnigen präsentiert werde Ten Konservativen liege daran, den Arbeitern die politische Erziehung unmöglich zu machen, nicht aber ihren eigenen Söhnen. 8 10a bedeute sogar für Preußen einen großen Rückschritt Er frage die anderen Parteien ob sie mit diesem Paragraphen die Zu stände in Süddeutschland vergiften wollten. (Große Unruhe ) Die Pflicht des modernen StaateS, den jungen Staatsbürgern eine gute politische Erziehung zu geben, sei bisher in sehr mangelhafter Weise erfüllt worden. Den Machthabern von heute liege ja nicht daran, die Jugend zu Patrioten, sondern zu Byzantinern zu erziehen. Mil der Annahme des 8 10a seien die Jugendvereine überhaupt zu Grabe getragen In Zukunft würden alle sozialdemokratischen Ver eine al- Vereine zu politischen Zwecken erklärt werden. Abg. Everling (nl) betonte, bei der Regierung und den Mehr heitsparteien sei die Erkenntnis zum Durchbruch gekommen, daß die politische Betätigung Jugendlicher nicht angebracht sei. Besonders von gewerblicher Seite fei diese Anschauung vertreten worden. Er sei von jeher der Meinung gewesen, daß es sich hier eigentlich nicht um eine Ausführung politischer Prinzipien handele, sondern um die Er- örterung praktisch pädagogischer Gesichtspunkte. Die politische Erziehung wolle die Partei selbstverständlich der deutschen Jugend auch bis zum 18. Jahre nicht rauben. Die Hauptbedenken gegen 8 10a richteten sich gegen die Schwierigkeit der Handhabung. Man befürchte auch eine Beeinträchtigung der positiven Förderung der Jugend gerade im Alter von der Schulentlassung bis zum Eintritt in- Militär. Nach 8 3 seien die Bestimmungen deS 8 10a für Versammlungen von Gesellen, Fabrikarbeitern rc. nicht maßgebend. (Reichskanzler Fürst v. Bülow betritt den Saal.) Der Redner schloß, er verzichte daraus, daß Leute unter 18 Jahren bet unS politisch sich betätigte«, wünsche aber, daß sie sich in der Stille auf die Politik vorbereiteten. Abg. BrejSki (Pole) meinte, daß gerade die Parteien den 8 10a unterstützten, die sich stets gegen die Erhöhung deS Schutz, alter- für die weibliche Jugend gesträubt hätten, fei schon unerhört; daß aber die Liberalen dafür eintreten, sei geradezu unglaublich Abg. vr. Mugdan (freis. Bp.) meinte, die übergroße Mehrzahl seiner Freunde stimme für den 8 10 a, weil sie ihn nicht losgelöst vom Ganzen, sondern als integrierenden Teil deS Ganzen betrachte WaS die Abgg. GieSbertS, BrejSki und Hildenbrand vorgebracht hätten, könnte seine Partei in dieser Stellungnahme nur bestärken. Er glaube, das Gesetz bedeute im ganzen einen Gewinn für den Liberalismus. Hierauf wurde ein Antrag auf Schluß der Debatte mit 199 gegen 157 Stimmen bet 4 Stimmenthaltungen angenommen Sodann wurde der 8 10» mit 200 gegen t«1 Stimmen bei 1 Stimmenthal- tung in der KommissionSfaffung angenommen. Bei der Beratung der 88 " und 11» betreffend die Straf bestimmungen, wobei die Kommission das Strafwaximnm ermäßigt halte, bekämpfte Abg. vr Fervers (Z.) di« Sommtssionsbeschlüffe; auch die ermäßigten Etrasmaxima seien noch ungeheuer Abg.Sachse (soz) schloß aus dem Strafrnparagraphen, daß die 88 7 und 10» auf das rigoroseste gegen die gewerkschaftlichen Organs-