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Dresdner Nachrichten : 05.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188808051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880805
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880805
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-08
- Tag 1888-08-05
-
Monat
1888-08
-
Jahr
1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.08.1888
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8 Mr «-MS 8!« I» s»«rltn. 4. «»,«ft. ftntki > I«fteft»rnir»chtrr «,«»tni> t—ftetn ftrtnz» von telbft,». , «i»nir,«m in vikttttPoUn» >ken an vtii «afteiner «nf-i ,N in» ft,«kr« Wilhelm drhul«^ mi, im Mauioieum. 33. Jahrgang Aufl. 4«,««» Ex-mpl. Vsdrstadvv von vortda 8orrwLi »raUsP»«»,« I». I., Leks cksr 8ok!os«str»sso. HV«U«« 8p«1>«»> >)is^ Kucltt» 2 Ulir. Ikur n«1»k, bis nntor Oovkldr. iLait«» saaie». Dresden, 1888. »-» "rr ai.ru. P,tr«,k>,„, ,orn I2.4Ü. > »«. < «u«. >«clre«»k. «ENI.» «v«>i>»s vr.Ux» vir. I««»/» k Arl. 7» M. Berbrauchoavgalik prr ' » b° c>» M. August ri.ra. «Ugnst-Sevibr. 54,20, s«pt.. Dk>»r. 5ll7«. Nugg,,, »er ««„ft 125,00. ee»Idr.^f,d-.. 127.,XI. N««.- »ec. »IM. Nftb0, «nauft 49.0«. ««»I.-Ocl. 48,50. Muk: ^odenl-d-. «,rk, 15.75. Godullamorle >5.7». " ^».^Markt 17 dej. — weilerr !klK>t«KMpIii«m» iü.OIir. siildii H»M. 4V»l»«ndao»i»Lr»i»»« »4, oiodst ävw vippoläisvftlässr ?Ia1r. Kpociallkätou: IllnSsr- unck Orupveu-Xaknstlim«», i äuctionsn, V«rxrSss«>r»ux,o nneir jockvm Dikl ^ustübrun^ di« I.ekon«4'id«8o. m Rsz»ro- Icünntl. »» Vresäva, 8vv8tru88v ff, I. 4k«rni4»r«rtlsteUo 1417. 1. 4»»»»««»-Ii»p«>Ntlon Air »II« /«Nuugsn. II. ftlll«t-v«rt»»e Nlr <u« Urwulnnr Ikoutsr. III. tift«el»»-1!»atrol« uutvr tturunti«. IV. lalleetl«« «Irr «,«d>. 1»»,e«lutl«rlr. kUr Ho!/, LloUl!! un<1 LlnuorievrlL. »»»>» I«'ar!,ünU4ko!n mikl 16 Xnanoon xratiu unä krunoo. —mm» Larl He,«I«o>»»ni», »°,j°t» »nl L>p«i»«l«o, Llttrioantr^o 27. ^mnlivu^rn^n 19. 1I«mrii.!»^r»8»o (8lnät (Ittrlitr). M««r U«»r S>v«rfti Ito»,«ni»a»«> in tloo mvrstau Ltaalou 2UIN Untout nnqomolilal Nr. 2L8"ÄiWl: Uneiltvelirlith für MMs. Aerzte, Inrillen, KlNlflelite. Keifende etc. ^raNtlnol» ! I»rnIttti»eU! Via I'UUvornelltun^ int an cknr i'väsr «oldst so anTabraelit, cka«« «!el> /u badou boi: 14»>«>i>iuulloi> Ore«änn-X., I1n»i>t«ti-. 18. «ovio äivsvlbo nul ela« l.oiolito«to Imnälilibon ILsst. in »Non ^rössoron 8eliroibinkitorinlionknnälnoi76n. Neliuiviiöstreilcrvien m Puusini, Schnustrlliiiiki I-eilincr Rcliiiiiicn in Dicken. Hosnachrichtcii. Ueberschwemmuiiken, rliichcn und Liitwickeluna der Orlskmnkenknsseii. GerichtSverliaiidlimacn. .Der Beilchensresser." > ljenuiiworlliiiier Redakleur iür PviitlitheA 0, ikm» Bir re v iu Dresden. Soll in Prcuijen ein neuer ReliaioiiSstrcit entbrennen? ES hat tast den Anschein. Jedenfalls wird eS ciroker Ruhe und Be sonnenheit von allen Seiten bedürfe», um erbitterte Anseinander- Ichunae» zwischen evangelischen und katholischen Christen zu ver hindern. Nachdem kaum und nur mit großer Mühe und unter erhebliche» Opfern der sog. Kulturkampf beigelegt ist. betrachten wir da» Entbrennen religiöser Zwistigkeiten als ein schweres Unglück. Tic ganze dcuische Nation würde in Mitleidenschaft gezogen, selbst wenn der Rrligionsstrcit sich aus den Staat beschränkte, in welchem cr zuerst ansslackerte: Preußen. Abgesehen von allem Anderen, jo gicbt die ungünstige Lage, in der sich die evangelische Kirche Preußens befindet, de» nächsten und Haupt-Anlaß zu der augenblicklichen Trübung des loiiselsionellcn Friedens ab. 2» Preußen erbeut sich die evangelische Kirche bei Weitem nicht der Selbstsländigtcit und einer Verfassung, wie in anderen deutschen Staaten. Versuche, ihre Verfassung zu verbessern, ihr eine größere Selbstständigkeit, d. h Unabhängigkeit vom Staate zu verleihen, sind wiederholt gemacht worden. Sie scheiterten stets, und nicht zum wenigsten aus politischen Gründen. Die Libe ralen veunvchteu sich nicht der Sorge zu entschlagen, daß die Or thodoxie sich der Herrschaft über die aus eigene Fuße gestellte Kirche beuiächtigen und sic verfolgungssüchtig ansbeuten würde. Auch mochte die Staatsgewalt nicht auf ihren Einfluß ans die Kirche verzichten. Zu untersuchen, was zu thun wäre, um dieser Gefahr vorzubengen, würde hier zu weit führen. Für die Zwecke der jetzigen Tarlcgung genügt es. daran zu erinnern, daß die üble Lage der evangelischen Kirche Preußens sich durch den Kulturkampf nur noch volschümmeitc. Derselbe hat die Macht der katholischen Kirche nicht nur nicht geschwächt, sondern im Gegenthcil gewaltig gestärkt, da'ür aber die Staatsgewalt Preußens und dessen evangelische Kirche geschädigt Der FricdenSschluß. der den Kulturkampf beendete, war nur unter namhaften Opfern an Staatshoheit und Staatöan- sehe» möglich. In beiden Kirchen in Preußen zog man daraus verschiedene Nnhanwendungcn. Die Ansprüche der Katholiken an den Staat und gegenüber den Bekennern des Evangeliums wurden vermehrt, die evangelische Kirche ober mit Mißmuth erfüllt. Sie iiihlle sich ivie z> rückgeseht. Die politisch-parlamentarische Vertre tung der Katholiken, das Centrum. iand den Math, mittelst des Windthorst'schcn Antrags die Zumuthung an den Staat zu stellen, der Papsllkche die Volksschule auszuliesern — das höhere Schul- wrio» und die Universitäten, die Freiheit der Wissenschaft würden schon ii lgrn. sobald jener Anspruch befriedigt wäre. Daß es dazu nicht ton»»!, weil es dazu nicht lommcn kann» steht uns außer Zwoocn dcr pc ußischc Landtag geht jedoch sehr heftigen Kämpfen uiii den Pesch, der Schule entgegen. Indessen hielten sich die Er« vrtcrnngen über dieses Thema bisher in den Schranken dcr Mäßigung. Tancbc» jedoch spielte man den Streit auf das eigentliche konfessionelle Gebiet selbst hinüber. Die Katholiken erhoben Wider- Piuch gegen die Aufführung des Trümpclinaiin'schcn Lutherfestspiels in Boilin. Tossclbe war zwar in Tvrgau aulgcsührt worden, aber in Bcriin durste cs nur unter Ausmerzung dcr Stellen geschehe», die den Katholiken nicht gefielen. Die Evangelischen erhielten den Eindruck, als ob es ihnen ans übertriebener Rücksicht aus die Katholiken verwehrt wurde, den Tchel'schcn Ablaßhandel so zu besprechen, wie er es verdient. Die Mißstimmung darüber war unüo größer, als in Aachen eine Rcliguienvcrchrung in einer Weise öffentlich vorgcnomnien wurde, welche die Gefühle der Evangelischen verletzen mußte. Unter den evangelischen Christen Preußens sing sich das evangelische Bewußtsein in erfreulicher Sänke an zu regen. Sie gewahrten mit Besorgnis; die Fort schritte dcr römischen Kirche; sie erkannten, daß sic sich ausraffcn müßte». Tic Sprache dcr ullramontanen Presse gegen die evangelische Kirche und gegen Luther wurde immer maßloser. Ter PrcSlauer Misch-EhemCilaß beschimpfte die cvang. Kirche dadurch, daß er ein durch einen Diener derselben christlich verbundenes Ehe paar als im Concubinat lebend bczcichnete, ohne daß deshalb dcr riichcnsürsllichc Verfasser dieses Erlasses sich eine Bestrafung zu- gozogen hätte. Kurz, die evang. Kirche Preußens fühlte sich zicivlich schutzlos, während zahlreiche Gerichtsverhandlungen bewiesen, daß die katholische Kirche, ihre Einrichtungen und Diener sich des ausgedehntesten staatlichen Schnees auch in Fällen berechtigter Kritik erfreuten. Nun ist durch den Fall Thümmel der Streit zwischen Evangelischen und Katholischen lebhaft angefacht worden. Was ist denn geschehen? Der Geistliche Thümmel ist in den Rheinlanden und Westfalen wiederholt in scharfen Reden gegen Emrichtuiigen der kathol. Kirche, namentlich dir Messe, zu Felde gezogen. Der Ester hat ihn entschieden dabei zu weit geführt; er hat die Gefühle der Katholiken durch einzelne Ausdrücke verletzt; die Strafe dafür ist nicht ausgeblicben. Jeder, um diesen Ausdruck zu gebrauchen, jeder anständige Protestant hat diese Ausschreitungen Thümmel's kräftig gemißbilligt, dies schon um so mehr, als die ultrnmontnne Presse die gesammte protestantische Welt für das tadclnswcrthe Benehmen eines einzelnen Eiferers verantwortlich machte und nun auf der „Thümmelei" herumreitet, um die Katho liken gegen die Evangelischen auszuheben. Nun hat die katholische Geistlichkeit vor Kurzem eine pompöse .Scisigthumsfahrt" nach den Reliquien in Aachen veranstaltet. Zu Zchniauiendcn sind die Wallfahrer nach Aachen geströmt, wo der Erzbilchvf von Köln und der Bischof von Trier Kleider, Knochen und Holzstlicke, welche ihnen kostbare Schätze sind, öffentlich vor Kircke und am Rathbauke auSstelltcn. Der Realen« Sonntag, 5 Anglist. der Brunnigbahn bei Meiringen ist zu- präsident und Gerichtsrülhe, vcr «nig^...^,^. Stadtverordnete nahmen an dcr Ausstcllmig Tlicil. Cs wurden aus den Straßen Aachens Prozessionen zu den „Heiligthüincrn" veranstaltet, an der Staatsbeamte und Schulen lheilziinehmen moralisch acnötkigt waren. Man konnte sich im Juli 1888 aus den Straßen Aachens in eine Stadt des päpstlichen Mittelalters versetzt glanvcn. Diese ganze öffentliche Schaustellung mag ihre Theil- nchmer und außerhalb Aachens viele Katholiken erbaut haben, das der sozialen Revolniion gepredigt. Die Polizei mußte ist znzugeben: sie hat avcr auch, und Das muß ganz entschieden! fachen Zusammenstößen blank ziehen. Cm angeblicher Gehcim- hervorgchvben werden, das protcstantstche Gefühl verletzt und wurde! Polizist wurde in einer Versammlung fast todtgcschl Bern. Die Brücke sanimengcltürzt. Paris. Während die Erdarbeiter grvßtentheils ihre Arbeit wieder ausgenommen haben, dehnt sich die Streikbewegung immer mehr ans andere Arbeiterkreise ans und droht immer mehr einen politstch-rcvolutionären Charakter zu gewinnen. In verschiedenen gestrigen Vcriammliingeii wurden Gewaltthätigkciten im Interesse dcr sozialen Revolution gepredigt. Die Polizei mußte bei mehr- ^lagen und ebenso erging es dem Inhaber eines TtellenvermittclungS-Bureaus, in welches die streikenden Fistenr-Gehilsen plündernd eindrangen. — Frehcincl kündigte im Ministcrralhe an, er werde dem Oberkricgs- rathe die Frage einer Panzerung der Festungswerke vorlegen. Tie Berliner Börse eröfsnete ziemlich schwach, befestigte sich bald, schwächte sich aber zum Schluß wieder ab. Spekulative Banken und Montanwcrlhe waren fest. In Tarmslädtcr und Ver sanden aus Abschluß dcr Portugiesischen Bvchumer Gußslahl stiegen aus die Panzerplalten-Bcslellung seitens dcr Regierung. Eisen bahnen waren schwach, nur Ostpreußen behaupteten sich. Fremde Rente» blieben still und fest. Im Cassaverkehr zeigten sich Bahnen und Banken wenig belebt. Dresdner Bank und Industrien gingen höher, Hartman» gewannen l.ltt Prozent. Von deutschen Fonds wurden lpcoz. Wenhe mehrfach etwas schwacher. Oestcrrcichüche ! Prioritäten waren gut behauptet. Privatdiscontl'/^Prozent. Tic I Nachbörsc war abgcschwächt. n ;e»e Iicte Bewegung hervor,; iwr-r Handelsgesellschaft Welt, sondern auch Viele Katho- Anleihe hin starke Präniicnkäuse statt. von den Evangelischen als eine Herausforderung der sich ihrer Macht bewußten Papstkirche enlpsnnde»^ Dieser Anschauung gab der Pastor Thüminel i» einer Kirche zu Solingen einen ebenso beredten als berechtigten Ausdruck. Cs muß erlaubt sein, dieses Vorkommnis; auch tadelnd zu besprechen und die Haltlosigkeit c>er dabei gezeigten Schätze zu beleuchten. Man denke nur an die -10er Jahre zurück! Tamals ging, als in Trier dcr sog. „heilige Nock" gezeigt wurde, auSt dem damit getriebenen llnsng jene Iicte Bewegung welche nicht nur die protestantische liken selbst ergriff, und die zur Gründung drntsch-katholiicher Ge meinden führte. Schon Lntber hatte die Vorzeigung dieses „heiligen Rockes" „den schärfsten Betrug genannt, den der Satan über die Mcnscken gebracht" habe. Die Geschichtsforscher Gildemcislcr und v. Shbel wiesen in den 10er Jahren »ach, daß es 20 heilige Rocke gebe. Nun sprach sich der Pastor Thümmel in seinem Solinger Vorträge über die Relianienverehrnng durchaus angemessen aus. Er erwähnte, wie die Verehrung heiliger Knochen ans dr» Zeiten der ersten Clmslenverfvlgungen stammten, wo die Gebeine der »»- ° r,«ri °. M.. i. -»«-«». s«d» ükg.va. Ziaa.ob-u,«' cM.n. vom wilde» Thieren zum Kampfe vorgcwvrsencn Märtyrer gesnmmelr, »ardn, m.a». ««»per ,7i>.M «i.m. «»r«. um,ar..«°,dr«»»» NM, wurden, um feierlich an den Orten, wo sich die Ehristciigemeinden »>«»«» 21V. Dr««»». -vr. Mattcrb. t!»ura Ztrmlich srft. heimlich versammelten, bestattet zu werde». Seitdem sollte in jedem kathol. Altar ein Stück Gebein eines Heiligen cingeichlossen sein. Ta aber dem Maffenbedürfniß nicht zu entsprechen war, io habe man Reliquien hergestellt, und es sei damit toller llnsng getrieben worden. In Aachen zeige man jetzt ein Baumwollenkleid dcr Jung frau Maria, die Windeln Jesu, ein Tuch Johannes des Täufers, den Rock, den Ehristus am Tage dcr Kreuzigung getragen habe, und noch einige andere Reliquien. Es sei Gotteslästerung, Knochen und Gewänder, die niemals bestimmten Menjchen gehört hätten oder von ihnen getragen seien, als Heiligthüincr zu verehren. Als dann Pastor Thüminel hohe katholische Kirchensürsten dieser Gottes lästerung zieh, löste der Bürgemieister dic kirchliche Versammlung auf. Nur mit äußerster Unlust berühren wir diese Tinge. Möchte doch die katlwlischc Kirche ähnliche Vorkommnisse unterlassen, deren verletzende Wirkung auf die Evangelischen und überhaupt auf jeden denkenden Menschen ihr nicht ipibelannl sein kann. Glaubt sie daraus nicht Verzichter zir können, so hat sie es sich seklifr znzu- schreibcn, wenn die Abwehr gegen die Zumnthnnaen an den gesun den Menschenverstand nicht ausbleibt. Derselbe läßt sich eben nicht dcnMnnd verschließen! Verlangt dieKirche,daßgeglaubtwerde,Kleider und Wäsche hielten sich in der Lust zweitausend Jahre, und daß ein Gegenstand, dcr nur in einem Exemplar vorhanden war. gleich zeitig sich im Besitze von drei oder vier Eigcntliüincrn befinden lönnc — »nn, so muß die Abwehr entsprechend der Zumnthniig ausialle». Als Deutsche haben wir nur zu wünsche», daß unserem Vaterlande solche Erörterungen, die zu einer Entfremdung der Ge- niüther führen muffen, erspcrrr bleibe». An der katholischen Kirrbe ist eö, den ersten Schritt nach dieser Richtung Inn zu thun. Wie sich aber die Protestanten zu verhalten haben, das drückt der „Rcichsbote" sehr zutreffend so aus. „Tie Kritik dcr Protestanten muß eine heilige und ernste sein, darf sich nicht in trivialen, schimpfenden Redensarten bewegen. Das verbittert und verschließt Herz und Ohr dcr Wahrheit. Der letzte Solinger Vortrag Thümmel's war ja gemäßigt und besser als seine früheren, eine größere sachliche Vcrllesnng, eine prinzipiellc wir». 4. Aiuiuft. <!rr»tt 313.70. Staa!»»»»« —. t!,»d,r»eo —. R»rdn»rftd. —. Mnrlnotrn Nn«. Gold 101,bS. Sitll.I » » rI «. 4. «U». San«».' «eutr «,«2. »Irtdr 10Ü.S«. gft«1ie»rr S«,4L. Slaaiedab» 5Iü,00. Lombarde» 2I2M, »». LrlorltLtrn —. «»»»irr 73. »„»irr 42ö.S3. Otl°m-nenV2U.00. - gtft. »«»da». 4. August, «ormiltag« II lllir 10 Mt». <k»»so!« S9>/,. 1873er Austen 97'/,. glalirner S5>,. Nombarbe» «N>. ft»»v. Türke» I4'i,,. 4»r»c. t»»blrle Amerika»» —. «»rar. Ungar. Golbrenlr 82' ,. Oestcrr. Sold» ernte 91. «reust. Sonlol» 105. «godler 830». Neue Sgupter 102. Garant, irgdpicr 102'/,. Oiiowandank 10-,. Suei-Acttrn 8k'/>. Spanier 72N«. Mexikaner—. Neue 40,EgiM. Rnleilie —. — Stimm»»»: Sehr ruhig. — Äciter: Schön. » mfterd - »>. 4. August. Produkten <Schln»>. weizn, »er November 208, N ogge» »er Oktober 113. Parts (Produkten!, 4. August. cZchlust.s Weizen »er August 25,75, per Rovbr.-ffcbruar 20,90, fest. SvlriluS »er Äuglet 43 25, »er Ja».-April 40,5«, ruhig, istndol per August 59,50, per Jaimar-Aoril o0,00, strigcnd. Lokales und Sächsisches. — Se. König!. Hoheit Prinz Friedrich August ist vorgestern Abend gegen 7 Uhr von Zeithainhier wieder einaetroffen und zwar hat der Prinz den Weg in Begleitung mehrerer Offiziere z» Pierd zurückgelcgt. Der Ausbruch in Zcithain erfolgte Nach mittags '/iS Uhr. — Se. König!. Hoheit Prinz Friedrich August Wird nach den Manövern eine kürzere Reise antreten. — Kanzlcirath Karsch in Dresden erhielt das Ritterkreuz 1. Klasse vom Alvrechtsordc». — lieber den Wasserstand dcr Elbe und ihrer Neben flüsse sind geslem folgende telegraphische Nachrichten cingcgcingcn, die sich sämmtlich aus früb 8 Uhr vorgcnommeiie Messungen bc- " ' ' Nn" ' ' ° iehen : Budweis. 8. Ana.: 8 Ein. über Null, 4. Ana. 120 Cm. dito; Z't P ng- rag, 3^: 2 Cm. unter Null, 4. : 200 Cm. über Null; Jungbunz- aber icle, mehr die Herzen erfassende und mehr von dem Geiste rettender Liebe nnd Hingebung an die Wahrheit des Evanaelmms durchdrungene Darstellung würde doch einen ganz anderen Eindruck ans die Katholiken machen — und aus diese muß cS schließlich doch abgesehen sei». Mit Schimpfen und Lästern erreichen wir nichts, sondern allein durch die heilige Kritik der Wahrheit, welche die Herzen packt und das Volk nicht zuin Spotte über jenen Aberglauben reizt, sondern cs zum rechten Glauben führt." «enrstk Ttlearamme der..Dresdner RsLr." vom 4. Aug Berlin. Dcr Kaiser wird vor den großen Manövern größere Cavalerieniassen führen und mit denselben ein Corpsmniiöver gegen einen markirtcn Feind ausmhren. — Dcr „Post" wird aus Brüssel telcgraphirt: Das Docnmcnt dcr „Nonbclle Revue" ist entschieden Apokryph. Ob der der Frau Adam verschaffte Text theillvctsc dem Origmalbericht entnommen worden ist oder auch nur dessen Hanpt- indalt wicdcrspicgelt, mag dahingestellt bleiben, aber die gewollte Fälschung nnd Persidic liegt auf der Hand. Frau Adam übersetzte, wie ich soeben bestimmt erfahre, das in ihrer eigenen deutschen Unter lage lautende „ossenbarc Neutralität" mit „Xcnitrnlitü npparento", was dcn Sin» scheinbare Ncntralität hat. Da diese „apimrantc," dem ganzen Docnmcnt den Stempel aufdrückt, ändert sich damit der Gesammtcharakter des Machwerks, daß, richtig interpretirt, zur Ehrenerklärung nnd Loyalität deutscher Politik nnd zur Schande ihrer Feinde wird. — Nach der „Hall. Ztg." ist v. Rauchliaupt zur Mittheilung autorisirt, daß die consewative Fraktion als solche be schlossen hat, dem Windthorst'schen Schulantrage keineswegs bei- zupflichten. — Die Hochwassergefahr in Oberschlesien wie im Niescn- gebirgc ist geschwunden. Die Eiscnbahnverkchrsstörungen dauern fort. Ter Kreis Ples; ist inrchlbar verhagelt. Ter Queis bat bei dem Torfe Loos eine Mühle dcmolict und zwei Häuser weggerissen. In Oersdorfs stürzte gestern ein Haus ein. Im Queisthale steht . das Wasser stellenweise bis zur zweiten Etage. m der gesetzlichen Mindesrdauer Berlin. Der „Nat.-Ztg." wird niis Bahrcuth genieldet, daß der Kaffer am 19. Aua. dort erwartet wird. Berlin. In dem Prozeß gegen den Sozialdemokraten Karklinnis und Genossen wegen Herstellung und Verbreitung von Flugblättern, welche daS Andenken an die Kaiser Wilhelm I. und Friedrich NI. beschimpfen, wurden Karglinnis zu 2V« Jahre, drei Angeklagte zu je I Jabr 7 Monaten und drei zn je 2 Monaten Gc- fängniß vernrthrilt. Einer dcr Angeklagten wurde frcigeiprochen. — Der Bestand der Neichsbank an Silbermünzen mit dem Vildniß Kaiser Friedrichs ist erschöpft. Gesuche um Uebcrlaffung solcher sind vergebens. — Dcr „Relcdsanzciger' theilt mit, daß die franzö sische Zollverwaltung die von den Ortsbchördcn oder Ausgangö- zollämiern ausgestellten Ursprungszeugnisse fernerhin nur zulajsen wird, wenn letztere von einem französischen Consul oder Consntnr- beamten beglaubigt sind. Potsdam. Der Kaiser empfing heute in Gegenwart des ... türkischen Botschafters die beiden Söhne des Khcdive. An den cgieningS- l Empfang schloß sich ein Galadiner. . lau, 3.: 9 Cm. dito, 4.: 255 Cm. dito; Laim, 3.: 35 Cm.. 4: 110 Cm.; >Pardubitz. 3.: 2 Cm., 4.: 12-1 Cm.; Brandeis, 3.: 22 Cm.. 4.: 178 Cm. dito; Melink, 3!: 5Cm unter Null. 4.: 170 Cm. über Null; Lcitmeritz. 3: 10 Cm. unter Null. 4.: 6 Cm. über Null: Dresden, 3.: 91 Cm. umer Null, 4.: 80 Cm. unter Null. — Dcn hier eingcgangcncn W as s er na ch ri ch tcn zufolge, dürste sich der zu erwartende Wuchs aus ca. 3 Meter stellen, so daß die Elbe einen Wasserstand von 2 Meternlüber Null erreichen dürfte. Die Dampfschiffe dürsten von heute ab in Neustadt, an dcr Saloppe, in Hosterwitz und Kleinzschachwitz nicht mehr landen können. — Aus Anlaß des Geburtstages Ihrer Majestät der Ko ch i g i n war für heute früh 5 Uhr 30 Minuten große Reveillc an gesetzt, welche in Altstadt von dem Hornfflenzuge und dem Horni- stencmvs des 2. Jngcrbacaillons Nr. 13 und in Neustadt von dem Tambourzuge und Hautboistcnzuae des 2. Grenadicrrcgiments Nr. 101 aiiLzuführen ivar. Die Wachen nnd Posten werden tags über den Paradeanzug tragen. — Die durch das Krankenvemchcrungs-Gesetz vom 15. Juni 1883 in's Leben gerufenen O r ts k ra n ken k a i s e n, die Träger de? Kranlenversicheriiiigswcsens. etitwickcln sich mehr nnd niebr zn derjenigen Stellung, welche ihnen durch die kaiicrlickic Botschaft vom 17. Rov. 1881 zugedacht ist. Je schwieriger di? Einführung dieser Kaffen in den ersten Jahren sich zeigte, desto erscenlicher ist die in den weitesten Kreisen täglich ziinchniende Beliebtheit derselben. Während z. B. die Dresdner Ortskrankenkasse nn Jahre 1885 einen durchschnittliche» Mitgliederbestand von 20,000 Halle, ist derselbe in den Jahren 1860 und 87 ans 2-1,000 bcz. 28,000 gestiegen und bc trägt zur Zeit über 35,000, d. i. 75 Prvz. Zunalnne gegen 1885. oder 25 Proz. pro Jahr. Dieser Mitglicderzuwachs, naincnllich im gegenwärtigen Jrbre, ist zu auffällig, um nicht Veranlassung zu Ermittelung seiner Ursache zn geben. Während die hier ziigclassenen übrigen Krankenkassen inst ausnahmslos nur die Unterstützung dcr Kassenmitglieder für ihre eigene Person unter Ausweisung einer dem entstehenden wirklichen Anfwande gar nicht entsprechenden kleine» Entschädigung für den Arzt nnd die Medizin bezwecke», diese Unterstützung auch mit Ausnahme nur einiger Hilfskaffcn nur in der gesetzlichen Mindestdauer von 13 Wochen verabreichen, ge währt die hiesige Ortskrankenkasse: den Mitgliedern freien Arzt nnd Medizin, sowie sonstige Heilmittel und außerdem im Erwerbs»« sähigkeilssallc die Hättte des ihnen entsprechende» Arbeitsverdienstes, ferner im Todesfälle eines Mitgliedes dcn Hintcrlassenen ein Sterbegeld bis zu 70 Mk.; schließlich im Falle der Erkrankung von Angehörigen der Kassennulgliedcr treie ärztliche Behandlung und Arznei und heim Ableben dcr Ehefrau ein Sterbegeld von 20 Mk., sowie eines Kindes 5, dez. 10 Mk. Dcr Aufwand für die Unter stützung der Fainilicnangchöngcn betrug allein im vergangenen Jahre ca. 80,000 Mk. Eine weitere Ausdehnung der Unter- . . Merans günstigen Stand der t aber die diesige Ortskrankcn- . , dcr UntclslütznngSf'ist bei dcn Mitgliedern auf 16 Wochen einen besonderen Werth erhalten, so erscheint dieselbe durch die ausgedehnte Fainilienunterslützung für Verheirathcte geradezu unentbehrlich. Thutsachc ist denn auch, daß nicht nur zahlreiche Versicherungöpslichtige, neben dcrFortstcnernng in den Hüfskassen sich gegenwärtig der großen Vorthcile halber in
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