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Svnnabend/Sonnlag» 39./31. Oklober 1937 Schwere Unwetterkatastrophe«Syrien Lteber SSO Tote, mehrere Dörfer vernichtet -a,NIIIelt»n,: Dr»»d«n.L.. P,N««ftr. 17, ginrrej 70711 u. VÜU Selchlsl,stell«, Druck und Verla-: Serina»»« vuchdrrulerel «. Verla- Th. ». ». vttnkl, PoNerstroh, l7, S«rm«j Hülst, Postlcheck: »ir. lllst». «-»1: Si-dtb-M vreedeo «707 Rom, 30. Oktober. Zu Ehren des Stellvertreters des Führers und der Ab ordnung der NSDAP Hot Botschnster von Hassel! in den Rniinien der deutschen Botschaft am Freitag abend einen grossen Empfang veranstaltet, bei dem die Parteiabord- vung Zum Abschluß Ihres offiziellen Besuches In Rom Gelegenheit hatte, mit massgebenden Persönlichkeiten von Politik, Wissenschaft und Kunst einige Stunden in angereg ter Unterhaltung zusammen zu sein. vernichtete der Wirbelsturm 50 Häuser und tötete 9 Einwohner, in Barze sitlen ihm 10 Häuser und 7 Menschen, in Melula 20 Häuser zum Opfer. Die Strahe Damaskus—Aleppo, die erst vor einem Jahr nach einer ähnlichen Katastrophe neu ausgebaut worden war, ist auf eine Länge von 15 Kilometer unterbrochen, bei Nebel, wurde eine Brücke sortgerissen. Auch aus der Strahe nach Bagdad richtete das Unwetter schwere Verwüstungen an. Zur Hilfeleistung ist sofort Militär in das Un wettergebiet entsandt morden, weitere Truppen folgen noch. Auch Teile der französischen Armee wurden eingesetzt. Aerzte, Medikamente und Lebensmittel sind in das Unglücksgebiet abgegangcn. Berlin, 30. Okt. Der Reichserzichungsminister hat im Euwernehmen mit den, Reichsminister des Innern neue „Richt linien siir das Volksbüchereiwesen" erlasseü, die eine Zusam menfassung aller im Reichsgebiet für das Volksbüchercimesen bestehenden Bestimmungen herboisühren. Die Unterhaltung der Volksbüchereien soll weiter wie bisher Sache der Gemeinden sein In jeder Gemeinde von 500 Einwohnern an soll eine Volksbücherei vorhanden sein. Eie soll einen Kernbestand ausgewählten Schrifttums enthalten, der in der Regel aus dem Dorfe je nach der Gröhe des Ortes 250 bis 800 Bände, in der Kleinstadt etwa 1500 bis 3000 Bände und in der Mittel- und Großstadt bis zu 20 000 Bänden in den einzelnen Zweigbiichcreien umfassen soll In den Mittel- und Großstädten sollen als unterstützende Einrichtungen Kindcrlese- rämne. Iugendausleihen, Musikbüchereien. Lesesäle hinzutreten. Der Aufbau des Volksbüchereiwesens eines Gebietes soll von den staatlichen Volksbücherei st eilen betreut werden, die den Landesunterrichtsverwaltungen unterstehen. Die staatlichen Volksbüchereistellen werden durch die dem Reichserziehungsmi nisterium unmittelbar unterstehende Reichsstelle für das Volksbüchereiwesen geleitet, die im Jahre 1935 errichtet wurde. Der Roichsstelle und den staatlichen Volksbüchereistellen stehen Ausschüsse zur Seite, in denen die an der Volksbüchereiarbeit 2m »all« von YSHir«, vewatt, verbot, eintretend», «»«rieb» stSrungen hat d«, v«zt«h», oder «erbungtretbei», Kim «nlprüche, t°ll» dl» gtilun, tn delchriinktem Umfang, »»» spület oder nicht erscheint, «rslllun-i-ittstV,»»»«» Jerusalem, 30. Oktober. Das Gebiet nordöstlich von Damaskus ist von einem ver. Heerenden Wirbelsturm heimgesucht worden. Nach den langsam einlaufenden Nachrichten haben die Zerstörungen katastrophale Ausmaße angenommen, mehrere Dörfer wurden völlig, ander« teilweise zerstört, und Uber 550 Menschen fanden den Tod. Das Dorf Madamyeh wurde völlig vernichtet, 200 Men schen wurden getötet, in Ncbek wurden 100 Häuser zerstört und 310 Menschen getötet. Die Dörfer Demeier und Ierusd wurden fast ganz den, Erdboden gleichgemacht, in dem ersten fanden 27, im anderen nur 2 Bewohner den Tod. In Harasta v»tlag«»rt Dr«»b<». >Nj»I,«»IN<tf«! dt« tsp-ltt-» st» mm g»U» I Ps», sü, FamiN»m>n^t-<» st Vi ¬ gil, Vlatzwllnsch« Uno», wk lei« S«wäh, leist«». Srschttw S »al wbchentlich. MiNatlicher B«jug.p,«I, durch l,üg,r «inschl « Vi- b,w. « Vsg. Irügerl-Ijn 1.7Y; durch di« Post 1.7V einschlirblich VosUibrrwrisung»g«bllhr, zuzüglich st« Ps,. Post-v«st,ll-«l». Ki»z«I>Rr. 10 Ps-., Sonnabend- ». grsttag».«,. sto Ps-. «lbbestellungen milssen spülest«»« «ir»« woch« v», stlblaus d«r v»»»«»i«tt schriftlich bei» v«rlä, «inge-ang», sel. Uns»«« lrst-«r dtlrs«« kein« stlbbestellun-«, «nt-e-enneh»«»^ nossenjchasten. wie unter den Bruderschaften und unter den Leitern der Katholischen Aktion. Aber auch in der Schweiz wurden unter den Katholiken sieben Bände mit Unterschriften zu einem entsprechenden Gesuch an den Papst gesammelt, die diesem von dem schweizerischen Episkopat übermittelt wurden. Deutsche Auszeichnung für den japanischen Notschalter In Serlln Berlin, 30. Oklober. Der Führer und Reichskanzler hat in Anerkennung Ihrer Verdienste um die Förderung der deutsld-japanlschen Be- Ziehungen dem japanischen Botschafter in Berlin, Vicomte Kin- tomo Mushakoji, das Grohkreuz des Ordens vom Deutschen Adler und dem japanischen Militärattache, Generalmajor Hiro shi Oshiina, das Derdienstkreuz de« Orden« vom Deutschen Adler mit dem Stern verliehen. Ferner hat der Führer und Reichskanzler dem kürzlich in Deutschland zum Besuch weilenden Prinzen Ehickibu von Japan das Grohkreuz de» Orden» vom Deutschen Adler ver liehen. Abschluß -es Rom-Besuches von Heß Empfang tn der deutschen Botschaft - Ver Besuch lm Zeichen der enoen Verbundenhelt Berlin-Rom Rudolf Heh nach Abschluh der Feierlichkeiten einem Ver treter der Agencia Stcfani abgegeben hat. werden von den Morgenblättern an bevorzugter Stelle veröffentlicht. Dah die erste offizielle Abordnung der NSDAP bei sämt lichen Feierlickkeiten des Jahrestages des Marsches aus Nom an der Seite Mussolinis teilgenommen hat, was auch in der Bildberichterstattung immer wieder klar in Erscheinung tritt, wird als ein Zeichen der engen Verbundenheit zwischen dem faschistischen Italien und dem nationalsozialistischen Deutschland besonders hervorgehoben und begrüßt. Schließlich untsrstreichen alle Blätter nochmals überein stimmend die von Mussolini vor aller Welt bekundete Not wendigkeit einer Revision der Verträge und einer Erfüllung des deutschen Kolonial anspruches. Rückkehr des Papstes in den Vatikan Vor einer neuen Lehrentscheidung? Rom, 30. Oktober. Pius XI. kehrt am heutigen Samstag aus Tastet Gan- dolfo in die Vatikanstadt zurück. Das Befinden des Papstes kann nach dem langen Sommer- und Herbstaufenthalt am Albanersee als günstig angesprochen werden. Es sel hier noch Erwähnt, daß sich vor einiger Zeit wiederum eine bedeutsalne Strömung innerhalb der Kirche an den Hl. Vater gewandt hat, um ihn für eine Lehrentschei dung über die leibliche Aufnahme der Gottesmutter in den Himmel zu gewinnen. Dieser religiösen Bewegung gehören dem Vernehmen nach bisher acht italienische und zwölf ausländische Kardinäle, fünf Patriarchen, 250 Erzbischöfe und Bischöfe Ita liens, zahlreiche apostolische Delegaten, sowie apostolische Prä fekten, vier Nuntien usw. an. Nach einer römischen Aufstellung fallen der Definition eines solchen neuen Glaubenssatzes in Europa 374, in Asien 107, in Afrika 77, in Amerika 143, in Ozeanien 32, im ganzen 733 Oberhirten günstig gesinnt sein. Besonders unter den chinesischen Katholiken sind zahlreiche Freunde d'.iser Bestrebungen, sowohl unter den religiösen Ge- Unerläßliche Voraussetzungen Im Neunmiichteabkommen über die Integrität Chinas vom 8. Oktober 1922 kamen die Vertragspartner überein, die Unabhängigkeit und Unverletzlichkeit Chinas zu achten, ihm die freieste Möglichkeit zur Entwicklung eines eigenen leistungsfähigen Negierungswesens zu geben, den Grundsatz gleicher wirtschaftlicher Vorteile in China zu verwirklichen und keine Sondervorteile für einzelne Länder oder Per sonengruppen anzustreben. Im Artikel 7 des Abkommens stellten diese Mächte fest, „daß, wenn eine Lage entsteht, die nach Ansicht irgendeiner von ihnen die Anwendung der Bestimmungen des vorliegenden Vertrages mit sich bringt und eine Aussprache über ihre Anwendung wünschenswert macht, ein voller und freier Meinungsaustausch zwischen den beteiligten vertragschließenden Mächten statt finden soll." Der nächste Artikel sah vor, daß die Nicht signatare des Abkommens eingeladen werden sollten, dem Vertrage beizutreten. Die Signatare von Lvashington waren die Vereinigten Staaten von Amerika, Belgien, Großbritannien, China, Frankreich, Italien, Japan, die Niederlande und Portugals Später traten hinzu Bolivien, Dänemark, Mexiko, Norwegen und Schweden. Deutschland und die Sowjetunion sind dem Vertrage nicht beigetreten. Unter dem Druck der Washingtoner Großmächte hatte sich die damalige deutsche Regierung zur Unterschrift bewegen lassen, aber der Vertrag sand nicht die Zustimmung des damaligen deutschen Reichstages, er ist also staatsrechtlich für Deutschland niemals wirksam geworden. Die Vor geschichte und die Auswirkungen des Neunmächteabkommens zeigen, daß die Nichtbeteiligung des Reiches politisch ge rechtfertigt war. Die weitere Entwicklung dürste wohl bald erweisen, daß auch im gegenwärtigen Augenblick eine deutsche Beteiligung an einer Konferenz aus Grund des Neunmächteabkommens mit Recht abgclehnt worden ist. Die Washingtoner China-Konferenz hatte ihren Ur sprung nicht in der Sorge um die bedrohte chinesische Un abhängigkeit, sondern um die von Japan bedrohten Privi legien der großen Mächte. Japan halte 1915 die günstige Gelegenheit des europäischen Krieges benutzt, um an China in ultimativer Form 21 Forderungen zu überreichen, Ivelche die Vormachtstellung Japans im Reiche der Mitte sicher stellen sollten, und die Besitzergreifung von Tsingtau und von deutschen Privilegien in Schantung dienten neben an deren Maßnahmen der Durchsetzung dieser Forderungen. In der Besorgnis um seine fernöstliche Stellung trennte sich England nach dem Kriege von seinem japanischen Verbün deten und näherte sich den Vereinigten Staaten, die vor allem im Hinblick auf China die Ratifizierung der Pariser Fricdensbcstimmungen abgelchnt halten. Unter dem ver einigten angelsächsischen Druck mußte sich Japan entschlie ßen, seine Positionen in Schantung auszugeben und auf der Svashingtoner Konferenz einer Regelung zuzustimmen, die jede japanische Sonderstellung auf dem asiatischen Festland unmöglich machen sollte. Diese Ucbercinkunst war ver knüpft mit einem Viermächteabkommen über den Stillen Ozean vom 13. Dezember 1921 und dem berühmten Flotten abkommen, in welchem England und die USA. Japan zur Anerkennung der Verhältniszifser 5:5:3 zwangen. Die Mächte dachten aber nicht daran, mit dem Grundsatz der chinesischen Unabhängigkeit ernst zu machen und auf da» System der internationalen Zollverwaltung, der Konsular gerichtsbarkeit und der fremden Settlements Verzicht zu leisten. Man hatte jedoch di« Unvorsichtigkeit begangen, Deutschland in Versailles diese Vorrechte abzuerkennen, so daß es dem Reich leicht war, auf der neuen Basis voller Gleichberechtigung mit China zu einem freundschaftlichen Einvernehmen zu gelangen. Eine Beteiligung Deutsch lands an dem Neunmächteabkommen hätte demnach nur eine nachteilige Verstrickung des Reiches in Hoheitsfragen bringen müssen, in deren Lösung der erivachende chinesisch» Nationalismus eines feiner wichtigsten Ziele sah. Sowjet rußland hat es seinerseits verstanden, den „freiwilligen" Verzicht auf sein« Vorrechte in China propagandistisch zu gunsten der Moskauer „Freiheitsideologie" auszunützen. Schritt um Schritt wurden in den darauf folgenden Jahren die Mächte aus ihren zäh verteidigten Vorrechten verdrängt, während Japan, das sich geschickt im Hintergrund hielt, wirtschaftlich und kulturpolitisch immer stärker an Boden gewann. Ende des Jahres 1931 erfolgte dann die japa nische Aktion in der Mandschurei und damit ein« völlig« Wendung tn den fernöstlichen Machtfragen. In den vergangenen fünf Jahren ist Japan tn China Wege gegangen, welche die Exvanfionspolitik der Groß mächte im letzten Halden Jahrhundert vorgezeichnet hat. Japan suchte seinen Bedarf an Raum und Rohstoffen, de» in der Enge des JnselreiHes nicht zu befriedigen war, und dem die übrigen Meeresküsten des Stillen Ozeans streng verschlossen wurden, auf dem asiatischen Festland zu befrie digen, und es begann mit seiner Expansion an einem der exponierten und schon halb verlorenen Außenposten Chinas, tn den mandschurischen Provinzen und der östlichen Mon golei. Nachdem mit der Gründung des Staates Mandschukuo bleie erste Etappe zurückaeleat war, richteten kick die iava- Die gewaltigen Kundgebungen, mit denen das wehrhafte und schaffende Italien in das 18. Jahr der faschistischen Zeit rechnung cingetreten ist, finden in der gesamten italienischen Presse begeisterten Widerhall. Las Glückwunschtele gramm des Führers und die Erklärungen, die In jeder Gemeinde eine Volksbücherei Ver Reichserziehunasmlnifter reaelt das Vollsbüchereiwesen teilnehmenden behördlichen u. Parteidienststellen vertreten sind. Den Neuanschaffungen der Büchereien in den kleinen und mitt leren Gemeinden sollen künftig Reichslisten zugrunde gelegt werden, die durch Listen hcimatgebundenen Schrifttums ergänzt werden sollen. In den Gemeinden unter 20 000 Einwohnern, wo die Volksbücherei in der Regel ehrenamtlich oder nebenamt lich geleitet werden dürfte, sollen vornehmlich jüngere, für die Aufgabe geeignete Lehrer u. Lehrerinnen in Betracht kommen, die von den staatlichen Volksbüchereistellen in besonderen Ans- bildungslehrgängen geschult werden sollen. In größeren Ge meinden wird die Volksbücherei van diplomgevrüstcn Volks bibliothekaren verwaltet. Ihre Ausbildung erfolgt in einer der drei dem Neichserziehungsministerium unterstellten Büchercischulen in Berlin. Leipzig und Köln. Am Ende der zweleinhalbjährigen Ausbildungszeit wird vor dem staatlichen Prüfungsausschuß für das Bibliothekswesen in Berlin eine Fach prüfung abgelegt. Der Sachbearbeiter für die Angelegenheiten des Volks- büchereimesens iw Reichsorziehungsministerium, Oberregierungs rat Dnhnhardt, sprach vor der Presse über einen beabsichtigten großzügigen Ausbau der Volksbüchereien. In der Werbewoche des deutschen Buches werden, wie er mitteilte, 750 neue Volksbüchereien eröffnet werden, davon 850 in Landge meinden, 72 In Klein- und Mittelstädten und 8 in Großstädten. . Nummer 2SS—Z8. Iahkg SaclMsie Volkszeitung