Volltext Seite (XML)
e am chast- ncker licken ihfcst de«t - zu issest, sahne rftlich >gann Men- einer liMtx von ppin.1 Frei- lkeit." n des ertrc- ; und vurde 'entag unten iiesem l Ge- i hat. lsfüh- Herrn aller feierte >t. be it der h über Sep- -erbst- in der Ver- kaplan "N in lichtine imburg nt und te von ebender n .Tag inriesen c Augen en fort, rdischen rd dem Piofef;« irgaiete ! Elend in .Tie ererbter roch zur ms dem len ab« scheu vom lenk- )nrch htein blieb chöne den. blich, lnser Naie ls; da )t es ui er l)inack >tend. n ein : ihm. . Es inhei: durch laben, säum: t -um i -ur schritt tilgen d des Ein lisorm hatte. »heim! .'spaar fassen machte er be- schönen h Sal- tn ild ii- er trxic tädclivn mschaft n. bür- > ihrem erz des Nr. SS7. Freitag, den 5. Oktober ««O«. Erscheint täglich nach«. mitAurnahme der Ssim- und Festtage, «eiugsprri«, «tertelj. I ^ SO ^ söhne Beslcllge d). sür Oeslcr- reich« « l»L b. Bei a. a. Poslanstalten l- NeittiiigSpreiSliste Br. 66.-8. Einzelnummer 16 Pf. — RedaktionS-Sprechstuiide: 11—12 Uhr. Unabhängiges Tageblatt snr Wahrheit, Recht «.Freiheit Inserate werden die N gespatt. Pelttjetle od deren Raum mit II» 1, Bettamen in,, litt ^ die .seile berechn. b. Wiederb. bedenk. Rnbatt. «uchdriMcrci, Vtedakiion und «seschastssiclle > DreSdkU» Pillmhcr Strahe »!t. — Ferntprccher Br. 1306. Dir Opfer der russischen Revolution. In russischen Blättern ersclxüneii ab und -n Statistiken über die zahlreiclxm Opfer der russischen Revolution. Ta nun ans dem sozialdemokratisckx'n Parteitage in Mannheim rnsüsckx-' und polni'cke Studenten in große» Sck>aren anf- Iraten, nachdem der Vorsitzende, Abgeordneter Singer, der rnssisckx'n Revolution die Sympathie der dentsckien Sozial demokraten ausgesprochen hatte, so ist es doppelt lehrreich, nun auch die Opfer jener Leute -n kennen, für die man so viel Sympathie übrig bat. Die Sozialdemokratie rühmt sick sonst, sie sei eine Partei des Friedens und der Ver söhnung' hier aber geht sie -Hand in .Hand mit gemeinen Mordbrennern, mit Räubern und Mördern. Wie schrecklich diese Leute bansen, sieht man erst aus einer Zusammen stellung der von ihnen Getöteten. Gewiß kann eine solch.' Liste nicht Anspruch ans Vollständigkeit machen, aber Ivas sie schon i» ihrer Unvollständigkeit bietet, sagt wahrlich genug. Zunächst sei nach einem russischen Blatte die Mord- und Naubstatistik vom l. bis ll. September dieses Jahres vor- geführt', sie ergibt folgendes Entsetzen erregende Bild: 1. Agrarnnr u h e n : Güter geplündert und verbrannt s)5, Ernte» verbrannt 12, Meiereien niedergebraimt 510. Gutsbesitzer ermordet -1, Bauern 15 getötet, 150 verwundet. 2. Revolutionäre Unruhe n : Landpolizisten ermordet di, verwundet 10, Stadtpolizisten ermordet 10, verwundet 12. Polizeiossiziere ermordet 2. verwundet 2, Kreispolizeiossiziere ermordet 2, verwundet 2, Gendarmerie- osfiziere ermordet 2. Soldaten 0 ermordet, 12 verwundet, Offiziere 2 ermordet, !', verwundet, ein Untersuchungs richter verwundet, ei» Gerichtspräsident ermordet. A«p,er- dem 500 andere Personen durch Straserpeditionen getötet oder verwundet. Arretiert: 10 Tumamitglieder, Ol5 Agitatoren, 11 Arbeiter. 0. Konfisziert : Druckpressen und Laboratorien 0, Bomben 25, Flinten 25, Revolver 85, Patronen -1025. .Hingerichtet 7 Revolutionäre. Znm Tode verurteilt 17. Streits 10. Zeitweilig oder ganz unterdrückte Zeitungen 18. -1. Naubanfälle: ans Privatpersonen 70 (ge stohlen 200 000 Mart), a»if Beamte 12 (gestohlen 750 000 Mart), aus Kirchen 12 (gestohlen 100 000 Mart), »ns Klöster 2, Eisenbahnlassen 5, öffentliche Anstalten 8, Mono- polläden 00, Steuereinnehmer 7 (gestohlen 800 000 Mart), Eisenbahnziige -1, Poslanstalten 10. Arretierte Räuber 50 erschossene Räuber 05, verwundete 22. Und dies alles in 14 Tagen! Wen» man aber einen größeren Zeitraum in Berück sichtigung zieht, so kommt man wahrlich zu Zahlen, die hinter den schrecklichsten Zeiten der französische» Revolution kaum ?,nrückstehen. Die „Baltische Tageszeitung" tut dies an der.Hand einer russischen medizinischen Wochenschrift und macht das Konto der russischen Revolution vom Februar 1005 bis znm Mai 1000 ans. Ermoidet oder verwundet wurden in diesem Zeiträume: Geiieralgonpernenre, Gouver neure und Stadthauptlente 01, Polizeimeister und deren Gehilfen 08. Laiidpolizeimeister, Pristawe und Stadtteil- ansseher 201, Schutzleute 200, Kosateiiniiterossiziere nick. Laiidwachtmänner 181, Offiziere der Sicherheitspolizei und der Gendarmerie 17, Gendarim' niederer Grade 5t, Agenten der Sicherheitspolizei 50, Armeeossiziere 01, Uiitermilitärs der Armee 101, Zivilbcamte 178, Geistliche 01, Land- gemeiiidebeamte 20. Gutsbesitzer 10, Fabrikanten und deren höhere Bedienstete 01 und Untiers und Großhändler 01. Tie „2<altische Tageszeitung" bemerkt dazu: „Diese Liste der Opfer des Terrors ist natürlich ganz anßcrordeiit- lich nnvollstäiidig, denn sie enthält nur die speziell ange- führten Kategorien der Ermordeten und Verwundeten und auch mir männliche Personen. Für eine Absckxitzmig der lvahren Zahlen der Opfer aller Stände und beider Ge schlechter fehlt vorläufig jeder Anl-altspniikt." Furcht- barer als diese Tatsaclfe aber ist die sittliche Verwilderung, die sic zur Folge haben — die bestialisclien Triebe, die nicht nur in Mißlxmdlnng des Viehes, sondern auch der Menschen in wahrlxift erschreckender Weise zutage treten. Im Gou vernement Witebsk erscheint — um ein Beispiel aiiznführcn („Nowoje Wremja" vom 25. September) — eine Sclxar Banditen bei einem wohlhabenden Bauer und verlangt von ihm 15 000 Rubel. Als sich erweist, baß der Bauer nur 800 Rubel geben kann, begießen sie ihm und seiner ge fesselten Frau die Füße mit Petroleum und zünden es an. den Sohn aber hängen sie an einen Balten der Lage und nebmeii ihn erst ab, als er röchelt." Gewiß werden alle re volutionären Parteien die Mitverantwortung für diese Greuel ablelnie», aber seit die Losung anSgegeben ist: Ex propriation zu Gunsten der „Freiheitsbewegung", haben sich freiwillige Erpropriatoren gesunden, Zöglinge Marim Gorkis, den unser Publikum so interessant findet, die Hooli- goms, die mir tun, wie die Natur ihnen gebietet. Aber trotz dem bewundert der sozialbemotrat. Parteitag diese schlechten Gesellen! Sie scheinen einander wert zu sein! Es kann einem Volke ans einem solchen .Hinmorden kein Glück und kein Segen erblühe»: das Blut dieser Opfer muß sich rächen und wird sich rächen. Für die deutsche Sozialdemo kratie aber ist eS sehr bezeichnend, daß sie trotzdem ihre Sympathie solchen Leuten ansspricht. Die gesamte Revolution wirkt verwirrend auf die sittlichen Begriffe der russischen Bevölkerung. Was die Terroristen in der Stadt tun, vollziehen die tl^aiiern in ihrer Art ans dem Lande. Eine besondere Feindseligkeit gegen die Gutsbesitzer macht sich »ameiitlick, im Wolgagebiet bemerkbar, obgleich die Braiidstistnngen einen epid-'- misclx'» Eharakter angenommen hab'-i. Das ist eine so all tägliche Erscheinung geworden, d-.,>„ wenn die Bauern einen Gutsherren „brennen", sie zugleich behaupten, ihre Be ziehungen zu ihm seien gute. „N'itschewo! Plan „brennt" ihn, weil das min einmal so geschieht!" Nach den Bränden versuchten einige Gutsbesitzer ihre .Häuser wieder anszii- baueii, aber es war vergeblich, die Beinern brannten alles wieder nieder. Trotz aller „Maßregeln" ziehen die .Herren „Befreier" niibeliindert durchs ganze Wolgagebiet und streuen ihre Saat in die dunklen Masse» ans. In jedem Dorse kann ma» einige Eremplare des Wiborger Ausrufes und anderer „Manifeste" finden. Aber auch in der .Handels- welt macht sich scbo» eine Verwilderung der Sitten geltend: da kennt man eigentlich mir noch Betrug und hohe» Ge winn, wie wir an der -Hand von russischen Preßstiinmen Nachweisen w-cken. Ein Petersburger Blatt berichtet »Wa de» Jahrmarft zu Krestow folgende lehrreiche Einzelheiten. Es sind glänzende Geschäfte gemacht worden, seit den 10er Fahren des vorige» Jahrhunderts ivar eS nie günstiger. Schon bei Eröffnung des Jahrmarktes waren säst alle Läden aiisgekaiist, auch ganz abgelegte Ware mit einem Ausschlag vo» 1 (h his 2 Kopeken. Tie Körner bandelte» gar nicht, sonder-n beeilt'',, sich mir, ihre Bestellungen zu mach'». Käufer waren »aii'eiittich Sibirien und das Land jenseits des Ural. Die Viehhändler mußten sogar ihre Ware nor de» Käufern verberge», mir ihre sländigen Kunde» am Ort besrirdige» zu können. Die Tobolsker Pelzhändler, die vom Kiiegsiiiiiiisterinm allein jedes Fat,,- für Millionen Auf träge übernehmen, haben alles verlaust. inaS sie ans de» Jahrmarkt brachten nsiv. Alle Waren sind aber iim 10 bis 00 Prozent höher verkauft worden. Am 15. August, lange vor Schluß des Jahrmarktes, uxir der Engroshandel ge schlossen, nur der Detailverkauf dauerte fort . . . Was ist die Ursaclse der großen Rachsrage? Ein .Händler antwortete: „Sibirien, die Anfragen anS SibirienI Sibirien bat ztvei Jahre lang ohne Waren und ohne Verbindung gelebt, und ungeheuere Massen Gold ansgebäiift. Ter Krieg bat Si birien reich gemacht. Jetzt schwimmt es in Gold, denn alles Gold ist dort in Sibirien. Tie Anfragen nxichsen und ans Sibirien strömt daS Gold wieder zu uns zurück. Und das wird noch lange so sortgeben, den» dort baden sich neue große .Kapitalien gebildet!" Es ist eine goldene Zeit," sagte ein Kleinhändler, „io ist cs noch nieinals gewesen es gibt keine Konti.rienz. selbst wenn inan 50 Prozent ans die LKire ansschlägt. Dem Käufer sagt man — es gibt keine Ware, oder eine Fabrik ist verbrannt, oder cs hat einen Anssland gegeben. So kaust er denn, ohne wie in alten Zeiten zu bandeln. Wir haben am Zucker allein l 1 000 Rubel verdient, weil wir sagten, daß die Ware auf der Eisenbahn stecke» gebliebe» seil Jetzt kann inan den Preis mache», lote man will: das Publikum glaubt alles, jedem Gerücht, das anSgesprengt wird. Sage ich beute, der Lauch ist mißraten, so glauben es alle, und der Preis steigt von 20 Kopeken für das Pud ans einen Rubel 20 und mehr. Das Volk ist eingeschreckt »nd glaubt alles, und der -Händl'r nützt das, wie ei» Fischer, der im Trüben fischt, ans. Und deshalb sagt ein sibirischer Kansmanii, ist der .Handel jetzt eine goldene Sache. Wir erwerben Vermögen und unter de» jetzigen Wirren leidet »nr der Bauer, dessen Weizen trotz aller Mißernten riiigsmnber fällt." Ter Korrespon dent schließt mit folgender treffender Bemerkung: „In Rußland wird geplündert, nicht gehandelt, und wie lange dieses Anspliindern dauern wird, ist nicht abziisehen. Unsere berühmte Revolution kommt uns teuer zu stehen, aber nicht sie allein brandsck'atzt ii»S, sondern die Kam'leiite machen es onenkmidig ebenso, und ein tolossale-S Plünderungssystem geht durch ganz Rußland." So ließen sich ans den verschiedenen Beriissständen eine Reihe bedauerlicher Erscheinungen nnsichren, die auf eine fast allgemeine Verwilderung schließen lassen: man sieht aber hieranS, wie raich ein Volk fällt, wenn die Bande der Ordnung sich gelöst hat. Politische Rundschau. Dresden, den 4. Oktober ISNS. — Die Internationale Konferenz für Fnnkrntrlrnraphie wurde am 0. d. M. im Gebäude des Reichstages zu Berlin vom Staatssekretär des Neichspostamtes Kraetke erösfmt. Er hieß die Delegierten im Namen des Kaisers willkommen. Der belgische Delegierte Generaldirektor der Telegraphen M. Delarge brachte als Doyen der Konserenz deren .Huldi gung für den Kaiser zum Ankdiiick. Daraus überiiabin der Staatssekretär im Reichspostamt v. Sydow den Vorsitz. Es wurde alsdann ein Entwurf der Gi schäslsordnmig ge nehmigt mid sür die Beratung des nmO»»» nt >1" m-i-vü-cm, sowie sür die Redaktion der Beschlüsse je eine besondere Kommiss'.on eingesetzt. Die Ko»serenz wiid zunächst das Projekt eines internationalen Vortrages beraten. Die Beratungen sind nicht öffentlich. - Tie „Gei-mania" bringt zum Fall Bachstci» fol gendes Gegenstück: „Zn Anfang der neunziger Jahre n>ar in einem durchaus rnbig und sachlich gehaltenen Leitartikel des „Wests. Volksblattes" in Paderborn »ach einem Protestan tischen Blatte der Ausdruck geh raucht worden: „Ter Prote stantismus gleicht einer schmantenden Wetterfahne." Ter Redaltenr erhielt trotz seiner 72 Lebensjahre und trotzdem Unpolitische Zeitkäufe. tNnchdruck derdoien.i Berlin, den 2. Oktober 1lW6. In Mannheim tagten jetzt die roten Männer. Vorher ging eine Versammliiiig der rote» Frauen, in der unter an derem auch die Dieiistbotensrage erörtert wurde. Die Dienst boten — wurde da gesagt - seien fürchterlich versklavt: man müsse sie befreie»: dazu sei vor allem die Aufhebung der alten lxirbarischen Gesiiideordnmig nötig. Zunächst aber sollten die ...Häiisgcbilfiiiiie»" anfgesordert werde», sich überhaupt nicl't mehr als Gesinde, sondern als gewerb- liche Arbeiter und Arbeiterinnen zu betrachte». Zn derselben Zeit lese ich in Berliner Zeitungen leb- haste Klagen über Tieiistbotemiot. Nicht bloß die Gehälter werden höher, was ja lx'i der allgemeinen Preissteigerung nicht weiter wunderbar wäre: sondern gerade diejenigen Familien, die am notwendigste» .Hilfskräfte brauche», -um Beispiel solche mit kleinen Kindern, können überhaupt kein.' Dienstmädchen mehr bekommen. Mer sich vo» der „Sklaverei" (in Bild machen will, braucht »nr i» die Jägerstraß" zu gehen, wo sich das ältesie Mietsbiirean befindet. Dorr haben die Mädchen das Heft i» der .Hand, und die suchenden .Hausfrauen spielen eine klägliche Rolle. Ans jedes Mädcken kommen wenigste: s vier bewerbende Dame». Man reißt sich um die Mädchen im volle» Sinne des Wortes. Die gierigen .Haiissraucn fassen schon an der Tür Posto, um jede Eintretende gleich ab- zusassen. Ja sogar vor der Tür, an der Ecke der Friedrich- straße, wird den heraiinahenden Mädchen schon anfgelanert, obschon die Polizei das zu verhindern sucht. Tie seinstge- kleideten Damen vergessen ihre Würde und sogar die ein fachsten Gesetze der guten Lebensart. Da hat z. V. ein Frau chen glücklich eii! Dienstbuch ergattert: sie gebt mit dem Bucke und dem Mädchen in die Ecke, nm Aussprache zu halt« »: sie weiß schon, daß sie da ganz genau ihre Familien- verbälliiiffe darlegen muß bis in die intimsten Einzelheiten hinein, lind so ei» Berhör macht man doch lieber unter vier Obren ab. Aber lein Erbarme»: ein halbes Dutzend .Haus frauen folgt in die Ecke, und nicht bloß als ungebetene Zn- börerimieii. Nein, sobald die ansgesiagte .Hausfrau etwas Ungünstiges bekennen muß, z. B. daß sie drei Kinder habe oder daß die Wohnung vier Treppen liege oder daß die tleine Wäsche im -Hanse gewaschen weiden muß. da tönt es dazwischen: „Bei uns gibt's keine kleine» Kinder" „Wie wolmeii Belletage." „Bei uns würden Sie gar nicht zu wasckx'» brauchen". DaS Mädchen nimmt der minderwertig'.'!! Fra» das Buch ans den Händen und läßt sich herablassend von den aiidräiigendeii bei ihnen bibmi würde: Zeit, wie hohes Gebalt, wi Dame» erzähle», wie gut sie es wie wenig Arbeit, wie viel freie schöne Tiinkgelder nsiv. Tie Zeugnisse in dein Dienstbnck sind bedentlich .zahlreich mic nicht sebr gut. aber das macht nichts. Das Mädchen er- llärt kaltlächelnd, die betreffenden.Herrscliasten hätten nichts getaugt und hätten ans Rache sür die Kündigung ihr das gebührende gute Zeugnis verweigert. Was kam, dem, das Mädchen? Kochen? Nein. Waickm? Nein. Kinder pflegen? Nein. Das braucht sie ja auch nicht zu können: sie will ja „für alles" gehen, natürlich bei einer .ch'ine» Herrschaft". Und wieviel Lohn verlangt es? Bei seinem Eintritt liatte das Mädckxm höchstens vo» 7l> Täler» ge träumt: aöer, wenn man sich so nm sie reißt, inarmn soll es nicht 80, 00 Täler fordern und noch alle mögliche» Vergün stigungen dazu. Und schließlich läßt es sick herbei, von der höchstbietenden und beredtesten Dame den Mietstaler anzn- iiebmen in dem lieblichen Gedanken: „Ich kami's ja mal dort »eisuchen: wenn die Frau zu .Haine nickt so artig ist, wie hier, dann schmeiß ich ihr den Plunder vor die Füße. Hier kriegt ma» ja immer eine Stelle, wenn einem nicht ge rade die Nase ans dem Gesicht gefressen ist." Gesindeoi-diinng? Ach, was sich die Berliner Dienst mädchen ans de» alten Paragraplien machen? Sie kennen ihn meistens gar nickt. Wenn zwischen der Vermietung und dem Dienstantiitt dem Mädcken noch eine andere Stelle, aiigeboten wird, die itir besser erscheint, so darf die vermeint- tich versorgte Hausfrau sich gar nickt wunder», inen» sie eines schönen Morgens ihren Mietstaler wiedei-helommt mit der Nnssordermig, das Dienslhncli sofort zm-ückznschickeii, da sick das Fräulein anders hesonne» lucke. Nun länn srei- . lick die verlateiie Frau nach Paragraph so und so die Hilf«: ! der Polizei in Aii'piiicli nehmen und sich das treulose Mädchen zwangsweise ins Hans holen lassen. Aber wer wird denn so tollkühn sein? Das rabiate Mädchen würde ja die ganze Nachhaiiä-ail in Amriibr bringen und inan wäre ja selbst seines Lebens nickt sicher, wenn man so ein j Teiiselckeii in Kücke und Kammer hätte! „Wir haben ja noch das Dienstbuch." den!! die gesckxidigte Herrsckxist. Aber kaum sind l I Zage Perilossrii, da erscheint ei» Schutzmann: nickt etn>a mn der Herrsiliast Sühne z» persckxisse». sondern nm ans Antrag des wortbrüchigen Fräuleins das Dienstbuch eiiiznsorderil. Das Buch, erklärt er, gehört dem Mädckxm und länn überhaupt nickt einbebalten werden. So seben die „versklavten" Tieiistbote» ans, die von der Sozialdemokratie „befreit" werde» sollen. Eine rote Rednern« in Mannheim sagte offen berans. ivas mit dieser Agitation bezweckt wird: der PrivatbanSbalt soll mniiöglick gemacht werden. Das ist keine hohle Prahlerei, sondern cd