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MmWAWW Mp 00 V«ela«r«.«. Gärt«««,«««, Lachsen Drahtanschrift «aftaftrund «ursachfrn Dienstag, den 29. AprU 1941 ^SKMZL-L Iahrg.94 Wettere 1860V BRT vor Griechenland versenkt Erfolgreicher Borstoß in der Gegend von Sollum. Gtukavollttefter ans eine« Kreuzer. Berlin, 2S. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: In Griechenland stieße« deutsche Truppen zur Säube rung des Peloponnes über Tripoli» hinaus nach Süden vor. Italienisch« Kräfte besetzten die Insel Korfu und den Hafen Preveza im Epirus. Die Luftwaffe versenkte gestern in griechische« Gewässern fünf Handelsschiffe mit zusammen 18 699 BRT. und beschädigte eine Anzahl kleinerer Schifte. Deutsch« Kampf, und Sturzkampfflugzeuge bombardierten in der letzte« Nacht wieder wirkungsvoll de« Hase« La Valetta auf der I«sel Malta. Eine Bombe schwersten Kaliber» traf eine« Kreuzer der Southampton, «lass- mittschiffs. Im Kampf gegen die britische Insel griffe« i« der Nacht z«m SS. April stärkere Kampfsliegerkräste den Kriegshafen Plymouth bei guter Erdsicht an. Es entstanden zahlreiche ausgebreitet« Brände und Zerstörungen. Außerdem wurden da» Hafengebiet von GreatYarmouth, eine Fabrikanlage an der schottische« Ostküste, sowie Kohle«, umschlagshäse«, Elsenbah«ll«iea und Barackenlager im Gebiet um Peterohead erfolgreich mit Bombe« belegt. Auf Rachtflugplätze« de» Feindes im TSLwesten der Insel schlüge« Bomben inmitten zahlreicher abgestellter Flugzeuge «in. -alle« «ad Munitionslager gerieten in Brand. Kampfflugzeuge vernichteten ostwärts Dun- de« «ad südostwärts Lowestoft zwei -aadelsschisfe mit z«sa««ra 19 999 BRT. Jäger schossen am gestrigen Lage einen britischen Berband von drei Jagdflugzeugen de« Mvsters Spisire bei der Annäh«. rung an die holländisch« Küste ab. Flakartillerie brachte in der letzte« Nacht vor d«r französisch«« Küste ei« britische» Kampfflugzeag -um Absturz. In der Nordsee und an d«r «analküste schossen leichte Seestreltkräste vier, Marineartillerie el« feindliches Flugzeug ab. D « rFei« d flog am 28. April mit einem Flugzeug in da» norddeutsche Küstengebiet el«. Durch Bombenwurf ent. stand nur geringer Gebäudeschaden. In der letzten Nacht fanden keine Kampfhandlungen der Feinde« über dem Reichsgebiet statt. Bei den Kämpfe» in Rordafrika zeichnete» sich der Oberst, leutnant u«d Kommaadenr eine» Kraftradschützenbataillon» Knabe und'der Oberstleutnant und Kompaniefiihrer in einer Aufklärungsabteilung Behr besonders aus. Wettere Kämpfe in Rordafrika. Rom, 29. April. Der Wehrmachtsbericht von heute meldet u. a.: Gestern früh richteten unsere Flugzeuge einen Tiefangriff gegen Malta und zerstörten dabei Kriegsmaterial lager. Flugzeuge des deutschen Fliegerkorps setzten in der Umgebung des Wasserflugplatzes von Lalafrana zwei Wasser flugzeuge der Bauart Sunderland in Brand. In der Nacht zum 29. April bombardierten zahlreiche Verbände des deutschen Fliegerkorps die Flotten, und Luftstützpunkte von Malta. Es entstanden Brände und Explosionen. Ein feindlicher Kreuzer erhielt Volltreffer von Bomben schweren Kalibers. In Nordafrika haben deutsche und italienische Flugzeuge in Tobruk zu wiederholten Malen Befestigungen und Batterie- stellungen getroffen und feindliche Flugzeuge am Boden mit Maschinenaewehrfeuer belegt. Im Gebiet von Sollum brachten italienisch-deutsche Aufklärungsabteilungen dem Fein- empfindliche Verluste bei. Deutsche Fallschirmjager vehme» 900 Engländer am Isthmus van Korinth gefauge«. Sie Verfolgte« -e« Fewd mit erbeutete« Fahrzeuge«. Berlin, 29. April. Bei der überraschende« La«. d««g devtscher Fallschirmjäger an der Landenge von Korinth gelang es, über 90V Engländer gefangenznnehmen. Wetter erbeutete« die Fallschirmjäger eine größer« Zahl schwerer ««d leichter Flakgeschütze. Nachdem die Fallschirm, truppen sich in de» Besitz zahlreicher britischer Lastkraftwagen gesetzt hatten, benutzte» sie diese zvr Verfolgung des fliehen den Feinde«. Hafenbecken «oller Schiffstrümmer. Die Erfolge der deutschen Bombenangriffe im Piräus. Athen, 28. April. Bei ihrem Einmarsch in Athen stellten die deutschen Soldaten fest, daß die Bombenangriffe der deutschen Luftwaffe auf britische Truppentransportschiffe im Hafen von Piräus von noch größerer Wirkung gewesen sind, als nach Aufklärungsmeldungen bisher angenommen wurde. Das ganz« Hafenbecken ist besät mit Schiffstrümmern und Wracks. An einer Stelle ragen noch die Rest« von fünf etwa 4000 BRT. großen Schiffen aus dem Wasser, währen- von einem daneben liegenden rund 7000 BRT. großen Trans- porter nur noch die Bugspitze zu sehen ist. Das sind die Schiff«, mit denen sich die geschlagenen Briten aus dem Staube m°ch-nw»n. . ... Werte vo« Ab« 10« MtM»««» Mart. Berlin, 29. April. Zu der bereits gemeldeten Auf- bringung von 872 feindlichen Handels schiffen seit Kriegsbeginn durch die deutsche Kriegsmarine wird ergänzend mitgeteilt: durch diese Aufbringung auf den Weltmeeren und Beschlagnahme feindlicher Handelsschiffe in besetzten Häfen wurden der deutschen Kriegswirtschaft wichtige Guter, wie Lebensmittel, Gold, Oel, Cellulose, Holz un zahlreiches andere Banngut zugeführt. Der Wert dieser Gütermengen übersteigt 100 Millionen Reichsmark erheblich. * „Ein Geschenk a« di« Nazi«/ bei' dem mißglückten Balkanabenteuer verloren gegangene Schiffsraum stellte ein Geschenk an die Nazis dar. Wie «ach ei»em Erdbeben. Auf Wunsch der Londoner Behörden übersandte der Oberbürgermeister von San Francisco (USA.) die schriftlich niedergelegten Maßnahmen, die man nach der großen Erd bebenkatastrophe 1906 getroffen hatte. Es ist bezeichnend für die Wirkung der deutschen Vergeltungsschläge auf London, wenn man jetzt die Schäden nach dem Muster San Franciscos beheben will. „Wieder einmal fegten in der Sonntagnacht Feuers- brünste durch Portsmouth, die schon so schwer geprüfte Stadt", heißt es in einer Reutermeldung zu dem letzten Angriff auf das Werftgelände und die Hafenanlagen. „Ls folgte kurz darauf noch ein zweiter sehr scharfer Bombenangriff, der viele Zer störungen anrichtete". — Die Obdachlosen aus Plymouth sind bekanntlich auf die Landstraße geflohen. Die Privatauto, mobile reicher Engländer fahren an diesem Elend vorüber, ohne auch nur auf Winken und Bitten um Mitnahme zu hören. Der größte Teil der Obdachlosen, darunter Mütter mit Kindern muß am Straßenrand übernachten. Als Obdach, lose sich den außerhalb von Plymouth liegenden großen Villen näherten, verrammelte man Tür und Tor, obgleich nur um Schlafplätze in den Garagen gebeten wurde. Die britische Staatsschuld stieg seit Kriegsausbruch von 8494 auf 11417 Millionen Pfund oder um 25 v. H. * * Roosevelt schreibt Griechenland ab. Washington, 28. April. Roosevelt verfügte die Ein- frierung der griechischen Guthaben in den USA., nachdem Griechenland durch Deutschland erobert worden sei. * Der Farmer Thomas Campbell, der im Auftrage Roose velts in England weilt, will seinen Aufenthalt abkürzen, um Roosevelt eine Botschaft zu überbringen. Er lehnte es zwar ab, sich über den Inhalt dieser Botschaft zu äußern, betonte jedoch, daß er Englands Lage für ernst halte. In Bostoner Schiffahrtskreisen ist man der Ansicht, daß der bedenklichste Teil der britischen Niederlage auf dem Balkan -er Verlust von unersetzlichem Schiffsraum sei. Die deutschen Meldungen über die großen britischen Schiffs- Verluste in den griechischen Gewässern, ganz abgesehen von den zahlreichen Schiffen, di« so schwer beschädigt wurden, daß sse für lange Zeit ausfallen, hat in den USA. wie ein Schock gewirkt. Man weiß, daß weder England noch die Bereinigten Staaten in der Lage sind, den verlorenen Schiffsraum auch nur im geringsten zu ersetzen. Lin UGA..R«eder erklärte, der Fliegeroberst Lindbergh teilte Roosevelt seinen Austritt aus dem Reservekorps der Luftwaffe mit. Er habe diesen Be- schluß auf Grund einer persönlich beleidigenden Bemerkung Roosevelts gefaßt. * Der Vorsitzende der britischen Sektion des Weltjuden- kongresses, Perlzwrig, erklärte vor der Jahresversammlung des jüdischen Männerklubs in Syracuse (Staat Neunvrk), „das Judentum erwarte, daß England die Zivilisation nicht hinter- gehen, sondern bis zum Ende für sie kämpfen werdet Die Schuld. Nachdem die Hoffnung. Englands, durch di« Hintertür des Balkans sich Einkitt guf dem Kontinent zu verschaffen, endgültig gescheitert ist, kömmt jetzt das, was in den Puppen- spielen unserer Jugend das „persönliche Nachspiel" hieß: die Suche nach dem Schuldigen. Mr In Deutschland sind in -ex Rolle -es Zuschauers, der sich bei dem englischen Theater über nichts mehr wundert. Wenn ein« Londoner Zeitung es jetzt wagt, sogar dem Mister Eden auf die Spitzen seiner Lack schuhe zu treten, indem sie schreibt, der Kriegsminister habe seine Aufgabe, die Türkei, Jugoslawien und Griechenland zusammenzuschließen, verfehlt, so ist das schließlich verständlich. Aber an den Oberverbrecher wagt man sich noch nicht heran, er findet eine Presse, die selbst die Ausreden, Platt heiten und Unverschämtheiten seiner Entschuldigungsgründ« vom Sonntag abend noch lobt. Sogar kanadische' Zeitungen beeilen sich, wenn man Reuter glauben darf, Churchill Freundlichkeiten zu sagen, indem sie die Rede „muteinflößend" nennen und ihr die „Fähigkeit" zusprechen, „die öffentliche Unruhe zu beschwichtigen". Dasselbe gilt von der australischen Oeffentlichkeit, die es, immer wieder nach Reuter,' weit von sich weist, „Sündenböcke zu suchen". Allerdings dürften gerade die kanadischen und australischen. Stimmen gut. ausgesucht worden sein, denn in diesen Teilen des Empire ist man über den unterschiedlichen Einsatz der neu- und attenglischen Truppen auf dem griechischen Kriegsschauplatz nach wie vor nicht begeistert. Vielleicht ist Vie Zeit nicht mehr fern, daß man dort anfängt, die Schuldftage etwas weniger mit Samthandschuhen anzufassen. * Einer, der es am nötigsten hätte, sich zurückzuhalten, der General Simovitsch, hat eben für den jugoslawischen Teil der Katastrophe sein Urteil über die Schuldfrage bekannt gegeben. Ausgerechnet dieser Verbrecher an seinem Volke beschuldigt den Generalstabschef Kovitsch, er hake absichtlich «sicher- lag« de» serbisch» Heera-herkeigeführt. Außech«« seien ganze Regimenter durch kroatische Offizier« den DeuffHnt In die Hände gespielt, worden. Sein« Klnner.aden M KeschmH-h, das hat nicht einmal ein RydsiSmig^ mit den^ ßer Simowitsch sonst große Aehnlichkeit hat. Am bequemsten macht es sich Mister Churchill selbst in seiner Sonntagsrede: er schiebt die Schuld an allem, was sich seit acht Jahren in der Welt ereignet hat, dem Führer und dem Duce zu. Dabei benimmt er sich seinem Charakter gemäß, nämlich wie ein Straßenflegel, wenn er von „Hitler, seiner gemeinen Clique und seiner noch viel gemeineren Lehre" spricht, den Führer als boshaften un- wilden Feind bezeichnet und von 70 Millionen mechanisierten Hunnen redet, oder wenn er den deutschen Handelskrieg zur See Mord un gemeine Seeräuberei nennt. Diese Erledigung der Schuld- frage durch den keifenden Kriegsverbrecher wir- in der Welt keinen besonderen Eindruck mehr machen, denn schließlich hat es sich gezeigt und wird von Tag zu Tag klarer, wer die wirkliche Schuld auch an diesem Kriege hat. Für uns Deutsche aber ist die Rede Churchills nur ein Beweis dafür, daß wir es sind, die reiten. E. D. U-Boot-Ingenieur erhielt das Ritterkreuz DNB. BerN«, 28. April. Der Führer verlieh auf Dor- schlag des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberleutnant Ing. Zürn. Dieser hat als leitender Ingenieur von Unterseebooten mehrere Feind- führten mitgemacht, bei denen insgesamt 273 435 BRT. feind lichen Handelsschiffsraumes versenkt wurden. Durch seine her- vorragende und umsichtige Wartung der Betriebs- und Tauch anlagen des Bootes, durch in gefahrenvollen Lagen gezeigt« Kaltblütigkeit, Entschlußkraft und Ruhe hat er an diesen Er- folgen entscheidenden Antiel. Erich Zürn, Sohn eine» Direktors, wurde 1906 in Stuttgart geboren. 1925 trat er in die Kriegsmarine ein. Nach militärischer und fachlicher Ausbildung war er auf dem Kreuzer „Königsberg" und auf Minensuchbooten kommandiert und kam dann zur Untersee bootswaffe. Auf Grund seiner hervorragenden Eigenschaften wurde er 1939 als Oberfeldwebel zum Offizier befördert. Senf, 29. April. Der ehemalige Chefredakteur des „Petit Paristen , Elie Bois, ist in London bei einem Bombenangriff um» Leben gekommen. Der Jude Bois war mit Pertinax, Madame Tabouis und Bure einer der schlimmsten Kriegs hetzer. Er bezog, wie einwandfrei festgestellt wurde, größere Geldsummen au» London. , ' Palwa d« Mallorca, 29. April. Am Sonntag mußte ein zweimotoriges englisches Flugzeug vom Typ Wellington auf Palma de Mallorca notlanden. Der Apparat fing Feuer. Die Besatzung, ein Hauptmann und vier Unteroffiziere, wurde interniert.