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UN- Amgegend Amtsblatt Druck unv Verlag von Zschunke L- Friedrich, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Hugo Friedrich, für den Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff. Donnerstag, den 13« September 1WK 65 Fatzrg. MMckiWllg, AaNdsrser Kvicr >e Wilsdruff, am 11. September 1906. 441 Der Sta-trat Kahlenberger. ar..«, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bet Mohorn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. ^«gspreis vierteljährlich I Mk. 30 Pfg., durch die Post be zogen 1 Mk. 54 Pfg. sdorf ist die 448 — ——Stöcke, Schläge, Durchforstungs- und Einzelhölzer in Abt. 1, 3, 5, 6, 7, 9, 10, 12, 14, 17, 19, 28, 30, 32, 33, 34, 37, 40, 44, 47 vtS 51, E ksgl. 7orslkevierverMttung Naunäork u. Isgl. 7srstrentamt Tharandt. Dr. Seitz wies vielmehr alle Beteiligten aufs Strengste an, über den Vorfall absolutes Stillschweigen zu bewahren. Erst als der deutsche Konsul in Monrovia (Liberia) be richtete, daß das Werbegeschäft unter den Wey-Jungen auf ungeheure Schwierigkeiten stoße, weil ihnen die Leuschnrr'sche Schießerei bekannt geworben war und weil sie weiter von dem Dienst in Kamerun nichts wissen wollten, weil dort zu viel geprügelt würde, wurde Jesko von Paltkamer zu einem amtlichen Bericht von dem Kolomalamt aufgefordert. Der Puttkamer'sche Bericht scheint aber weder füc Leuschner noch für Dr. Seitz un günstig ausgefallen zu fein, wenigstens hat das Kolonial amt die Sache auf sich beruhen lassen. Drei Todesurteile iu Deutsch-Ostafrika. Die Redellemührer Kibasseca und Mdosso sowie Matschinsche, der Mörder des Dolmetschers Osman, sind, wie aus Dar-es-Salaam gemeldet wird, zum Tode durch den Strang verurteilt worden. Nach einer Meldung aus Lukuliro ist der gefangene Rebellenführer Jumde Amiri bei einem Fluchtversuche erschossen worden. Ein neues Opfer der Münchener Spieleraffäre. Der im 26. Lebensjahre stehende cano. jur. Freiherr Stephan von Grisenbeck ist in Südfrankreich, unbekannt wie und wo, plötzlich gestorben. Er war, so wird aus München berichtet, einer der Hauptwechselgläubiger des Grafen Preysing und mit diesem auch an der mißglückten Florentiner Brrgwerksspekulation beteiligt. Hierüber, sowie über die Wechselakzepte, die ihm Graf Preysing als Zahlung für Spielverluste gab, ist es zwischen den beiden, wie unter anderen ihrer Standesgenoffen, zu lebhaften Auseinandersetzungen gekommen. Freiherr von Griesenbeck soll die Akzepte des Grafen Preysing wider Verabredung und lange vor Verfall in Umlauf gesetzt haben. Der unter so geheimnisvollen Umständen gestorbene junge bayrische Kämmerer und Gutsbesitzer auf Griesenbach in Niederbayern hat angeblich die Absicht gehabt, in ein Kloster zu gehen. Die Leiche wird nach Postau bei Wörth am Inn in Niederbayern übergeführt und dort am Donnerstag in der Familiengruft beigesetzl werden. Der Vater des verstorbenen Freiherrn von Griesenbeck war bayrischer Oberamtsrichter. Die noch lebende Mutter ist eine geborene Freiin von Solemacher - Antweiler. Es steht dahin, ob der Verstorbene auch indem bevorstehenden Kavalier- und Wuchererprozeß in Manchen eine Rolle zu spielen berufen war. Herr Pfarrer Naumann ist bekanntlich aus dem Verbände der Vereine deutscher Studenten ausgetreten. Diesen Entschluß führt die „Tägl. Rdsch." auf eine ganz überraschende Wandlung zurück, die Herr Naumann kürzlich vollzogen haben soll. Wie Dr. Karl Böhme in einer bei Liedheit k Thiesen, Berlin, soebenerschienenen,,,Pfarrer Naumanneinnationaler Politiker?" betitelten Schcift erzählt, empfing Naumann kürzlich die jüdischen Gegner des V. d.St. Berlin und erklärte ihnen, tatsächlich auf ihrem Boden zu stehen! Die „Tgl. Rosch." bemerkt dazu: Es scheint, daß man ihm hierob nahelegte, seinen Austritt sofort zu vollziehen, wenn dieser nicht eine unfreiwillige Form an nehmen sollte. Und dennoch behauptet Pfarrer Naumann, nicht er, sondern der V. d. St. habe sich gewandelt! Die Verhaftung eines Anarchisten in Berlin erregte dort am Montag im Westen Aufsehen. Im Quergebäude des Hauses Wormser Straße 1 wohnt seil mehreren Jahren eine Witwe Wolff, deren jetzt 21- jähriger Sohn in der Umgebung für einen Anarchisten gehalten wurde. Er spricht drei Sprachen und hielt sich wiederholt längere Zeit im Auslande, namentlich in Ruß land und in der Schweiz, auf. Die Kriminalpolizei beschlagnahmte zwei Koffer. Angeblich soll er bei seinem Verhör geäußert haben, er werde nichts über seine Mission aussagen. Katholische Geistliche gegen den Zölibat. In der Aufdeckung von Mißständen innerhalb der katholischen Kirche rst die österreichische Geistlichkeit manch mal freimütiger, als z. B. die deutsche, weil eben der Klerikalismus in Oesterreich die Folgen der schlechten Zu stände in der katholischen Kirche in dem Erfolg der Los von Rom-Bewegung an sich erfahren hat. Es ist für die ganze Stimmung solcher geistlicher, reformlustiger Kritiker in der römischen Kirche bezeichnend, daß sie sich oft mehr oder weniger scharf gegen die zwangsweise Ehelosigkeit des Klerus wenden. So wurde unlängst ein Pfarrer vom Landesgericht in Reichenberg zu 15 monatlichem Kerker wegen grober sittlicher Vergehen verurteilt. Ein Priester aus der Leitmeritzer Diözese nimmt, wie die „Katholische Kirchenzeitung" 1906 Nr. 65 ausführlich mitteilt, daraus Anlaß gegen den Zölibat aufzutreten: „Dieser Skandal (die Verurteilung) wird der christlichen Religion einen neuen Schlag versetzen. Die Schuld daran trägt das abscheuliche System, der römische Zölibat, ausgedacht zur Knechtung des Volkes. Also auf, alle zum Kampfe gegen diese Abscheulichkeit! Suchen wir die Abgeordneten und Laien aufzufordern zum Umsturz dieses alten Unfugs, welcher schon viele von uns vernichtete oder vernichtet. Der Kampf gegen den Zölibat muß mit der größten Ent schiedenheit, selbst die kirchlichen Oberen geführt werden. Mit Gutem wird es nicht gehen, weil sie diese Institution benötigen zur Knechtung des niederen Klerus. Der Staat hat diesen Unfug bisher unterstützt. Sobald der Staat proklamiert, daß er sich dieser Polizeimaßregel in der Kirche begibt, im selben Augenblick ist es um den Zölibat geschehen. Un dieser Zeitpunkt ist nicht mehr weit." So urteilt ein römischer Priester über den Zwangs zölibat! Polnischer Hatz. Wie die Polen Landsleute, die an Deutsche verkauft haben, noch übers Grab hinaus mit ihrem Haß verfolgen, dafür bildet ein neues drastisches Beispiel die Tatsache, daß der Gnesener „Lech" an der Spitze des Blattes folgenden „Nachruf" bringt: „Konstantin Luczkowski starb am Sonntag in Lucin bei Krone a. Br. Er war ein sehr reicher Mann. Leider hat er aber im Jahre 1886 sein im Kreise Schubin belegenes schönes Gut Sadlagosch an die Ansiedlungskommission verkauft. Für nahezu 2000 Morgen hat er einen sehr niedrigen Preis, der 240000 Mk. betrug, erhalten. Sein Andenken wird im „Schwarzen Buche" fortlebcn. (!) Möge ihm der höchste Richler die Tränen des Polnischen Volkes vergeben, das aus seiner Schuld seine Heimat hat verlassen müssen-" Ausland. Die Vorgänge in Rntzland. Montag früh schoß m SiedUe das Militär mit Kanonen. Es sollen zwei Häuser zerstört und insgesamt 100 Personen getötet und 200 verwundet sein. Es heißt, die Zahl der Verhafteten betrage etwa 1000. Die Stadt sei wie ausgestorben; niemand werde eingelassen. Gegen Mittag hörte die Beschießung der Häuser auf, in denen Iu erate werden Montags, Mittwochs und Freitag? bis spätestens 12 Uhr angenommen. Jnsertionspreis 15 Psg. Pro Viergespanne KorPuSzeile. Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff Unter dem Geflügelbestauve des Gehöfts Kat. - No. t "Mcholera ausgebrochen. nßen, am 11 September 1906. Die Königliche AÄtshauMtannsch » Pom 15. bis 29. d. M. ist der politische RnnHschE. Wilsdruff, 12. September 1906. Deutsches Reich. l » lieber Zoll- und Stenerstraffälle ^Muugsjahr 1905 berichtet die ministerielle „Berl. der in dem 3. Vierteljahisheft zur „Statistik W, hchen Reichs" veröffentlichten Statistik über die Sleuerstraffälle im deutschen Zollgebiet sind Rechsnungsjahres 1905: 28166 Stcaffälle im Vorjahr wegen Uebcrtrclung der Zoll- ! rgesetze, sowie der Ein-, Aus- und Durchfuhr en ^hängig geworden, und 27458 Straffälle gegen Vorjahr haben ihre Erledigung gefunden, kitzj Defraudation wurden im Rechnungsjahr 1905: M Personen zu Geldstrafen verurteilt, darunter 164 zusätzlich mit Freiheitsstrafe, gegen 14050 und l^vnen im Vorjahr. Die bei der Defraudation V^rnen einfachen Gefälle beliefen sich auf 132608,73 h Mn 53056,31 Mk. im Vorjahr und die üieser- izAnnten Geldstrafen auf 298563,80 Mk gegen M. sm Vorjahr. Wegen Ordnungswidrigkeit ^13269 Personen bestraft, von denen eine Person tz?. mir Freiheitsstrafe belegt wurde, während im >l»Mr 14471 Personen bestraft wurden, darunter «Mon mit zusätzlicher Freiheitsstrafe. Der Betrag . M Ocdnungswidrigkeit erkannten Geldstrafen stellte ^ili!i?b580 Mk. gegenüber 67196 Mk. im Vorjahr, ^„^ar zu Freiheitsstrafen verurteilt wurden 312 A? Segen 251 im Vorjahr. Wegen Bandenschmuggels ^-« "Urung von Waffen behufs Widerstandes gegen Wahrnehmung des Zollintercsses verpflichteten wurden verschärfte Defrautationsstrafen nebst Freiheitsstrafe gegen 78 Personen in 28 Fällen A im Vorjahr gegen 39 Personen in 12 Fällen. ^Mmmentreffen zwischen Zollaufsichtsbeamten und ^Mern sind weder Äufsichtsbeamte noch Schmuggler , 'H verletzt worden. ? fieber eine Greueltat in Kamerun, Vk Mer Jesko von Putlkamers Regierungszeit er- soll, berichtet die „Berl. Ztg." folgendes: HmMEeiter Leuschner in Buea hatte gänzlich un- ^Merweise die ihm unterstellten schwarzen Polizei- j kn, sogenannte Wcy.Jungen aus der Neger- in Verdacht, daß sie gegen die Europäer Nutzknüppel, 4,5 rm h u 80,5 rm w Prennscheite, 1 rm h u 7,8 rm w. Zacken, 0,5 rm h. u. 90 rm w. Aeste, Agl^AmtshauptmannschafL «Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stcrdtrat zu Wilsdruffs sowie für das Agl. Forstrentamt zu Tbarandt. Klotzsche s Gasthof zu Naundorf; Mittwoch, den 19. September » "UM 10 ms o wc m oer 1906, Vorm. 10 Uhr: 5 h. u 351 w. Stämme, 5 h. u. 107 w. Klötzer, ^kunn städtische Grund- und Einkommensteuer 680 w Derb- u. 575 w Reisstangen, 0,5 rm st. Nutzfcheite, 74,5 rm st. ^sige Stadtsteuerrinuahme zu entrichten. ,, Ablauf dec geordneten Zahlungsfrist erfolgt gegen Säumige die Ein- A^?"iknuppel, rm h. 5,5 rm w/. Mahn-, eventuell ZwangSvollstrecküngsverfahrrüs. rm w. Brennreistg, 169 rm w. St .M M we Weißen zusammen, gab ihnen von dem an- llevMnt— L-!-- rr. ----- au? Z z,. Lokalblatt für Wilsdruff, n ^"Ukberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Hühndorf, , Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirchen, Neutanneberg, Niederwartha, Oberhermsdorf, r auö^ 1^- ' M8. r, E st Manten Üeberfall Kenntnis, ließ sie bewaffnet Aufstellung nehmen, ließ dann die t § ' Atli antreten und befahl ihnen die Waffen ab- -<'U' Leute, angesichts der bedrohlichen das äußerste verdutzt, einen Augenblick - Befehl zu gehorchen, ließ der StationSleitcr den " FEr gehen. Vier Soldaten stürzten, , . ) Helu getroffen, tot zu Boden, auch ein über ist ''»st laufendes Eingeborenenkind büßte das . pUl ") »ein. Einige Soldaten wurden verwundet rn, eilten nach dem Sitze des Bezirksamts , F ^-8? fk sich (ein Zeichen ihres guten Gewissens) beim e meldeten. Die Untersuchung dieses hatte Herr Dr. Seitz zu führen, der damals ,i>^ d d-j-, der Gouvernkur von Kamerun war. Dr. cs"' M^ei von den unglücklichen Negerjungen "Gefängnisstrafen, die sie in Togo abzubüßeu <i^e" t Mgen Leuschner aber wurde nichts unternommen;