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WabenauerAnzeiger Lokal- und AnZeigeblatt für Rabenau Erscheint Mittwoch und Sonnabend. Bezugspreis: Monatlich 1 Mark, wöchentlich 25 Pfg., einzelne Nr. 13 Pfg. j Im Falle höherer Gewalt (Krieg oder sonstiger js s Störungen des Betriebes der Zeitungen, der Liefe- 8 - ranten oder der Beförderungseinrichtungen) hat ü - der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Z s Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung Z des Bezugspreises. - Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekannt machungen des Stadtgemeinderats, sowie des Schul- und Kirchenvorstandes zu Nadenau. Id Schristleitung, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. SomMid, kn 7. Imi IM Rimmer 45. Fernsprecher: Amt Freital 12« und Umgegend. ü Anzeigen: einsp. Petitzeile 15 Goldpfennig, (ausw. 30 Pfg.), Reklamen 50 Pfg. Ü Bon uns unbekannten Auftraggebern Anzeigen ü nur gegen Vorausbezahlung. ü Anzeigen werden an den Erscheinungstagen bis 8 spätestens vormittags 10 Uhr erbeten. ü Für Fehler in durch Fernsprecher aufgcgebenen -- s: Anzeigen übernehmen wir keine Verantwortung. « ü Gemeindeverbands-Giro-Konto Rabenau Nr. 39. Z Drahtanschrift: Anzeiger 37. ZchrgW. Die nächste Nummer erscheint Mittwoch nachmittag. Lokales und Sächsisches. Rabenau, den 6. Juni 1924 * Kredithilfe für das sächsische Handwerk und Ge werbe. Eine furchtbare Kreditnot herrscht in der deut schen Wirtschaft und ganz besonders im Handwerk. Die Spargelder sind ausgezehrt und die Materiallager geleert. Kein anderer Stand bedarf so sehr wie das Handwerk zu seiner Wiederaufrichtung fremder Geldmittel. Um nun dem schwer um seine Existenz ringenden Handwerk Kredit verschaffen zu können, hat die Landesgewerbebank einen „Kreditstock für das sächsische Handwerk und Ge werbe" geschaffen, um dadurch Mittel zur Kreditgewäh rung zu beschaffen. Um auch den Gewerbetreibenden von Rabenau und Umgegend Gelegenheit zu geben, sich über die Ziele und Zwecke dieses Grundstocks zu infor mieren, hat der hiesige Gewcrbeverein für nächsten Diens tag abend einen Vortrag angesetzt, welchen Herr Dr. Kunze vom Landesausschuß des Sächsischen Handwerks halten wird. Die Gewerbetreibenden von Rabenau und und Umgegend, auch Nichtmiiglicder des Gcwerbevereins, werden um vollzähliges Erscheinen zu dieser wichtigen Versammlung ersucht. Das Handwerk muß energische Schritte unternehmen, wenn es nicht im Kampfe um seine Existenz unterliegen soll. Versäume daher kein Ge- werbtreibender diese aufklärende Versammlung! * Die Festdirigenten für das Sächsische Sänger bundesfest. In der vorbereitenden Sitzung der 18. sächs. Sängerbünde wurden Professor Wohlgemuth-Leipzig und Chormusikmeister Büttner-Pirna zu Festdirigentcn für das im Jahre 192z in Dresden stattfindende Sächsische Sängerbundesfest gewählt. * Sport. Die erste Elf des hiesigen Sportvereins hatte am vergangenen Sonntag die gleiche Els des V. f. B. Dippoldiswalde zu Gaste und konnten die Ein heimischen das Spiel mit einem 2:0 (1:0) Sieg für sich entscheiden. Wenn auch beiderseits beachtliche Leistungen gezeigt wurden, so litt das Spiel selbst schwer unter dem großen Einfluß der Sonne. Hoffen wir, daß die Rabe- nauer Elf am 22. Juni als Sieger aus Brand-Erbisdors zurückkehren und sich bei diesem letzten Verbandsspiel endgültig den Meisterschaftstitel erringen. Q 8. Feste 1 Lied (ohne dynamische Zeichen und Tempi-An- gaben) zu, welches für das „Ehrensingen" bestimmt war und eine besondere Prüfung für die Fähigkeit der Herren Dirigenten sein sollte. Für den Ehrenchormeister Herrn A. Kegel war diese letztere Bestimmung jedenfalls eine willkommene Gelegenheit, seine reichen Kenntnisse aus dem Musikleben für seine Sänger nutzbar zu machen. Als Preisrichter waren folgende Herren gewonnen worden: Herr Prof. Gustav Wohlgemuth-Leipzig, Bun- deschormeifter des Deutschen Sängerbundes; Herr Prof. Hofrat Max Meyerolbersleben-Würzburg, Direktor a. D. des Staatskonseroatoriums der Musik in Würzburg; Herr Musiklehrer Hans Mießner-Berlin, Dirigent des M.-G.-V. Liederkranz, Berlin; Herr Musikdirektor E. Zierau-Guben, Bundeschormeister des Niederlausitzer Sängerbundes. Die Reihenfolge der Vereine wurde durch das Los bestimmt und lag somit in den Händen der Vereinsvorsitzenden; irgendwelche Begünstigungen waren also von vornherein ausgeschlossen. Wie erstrebenswert das Ziel den Apollomitgliedern war, geht schon daraus hervor, daß trotz der gegenwär tigen Lage im Holzgewerbe 38 Sänger am vergangenen Sonnabend mittags 1,19 Uhr unsere Stadt verließen und mit ihrer Fahne auch den Namen des Vereins hinaus- trugen über Sachsens Grenze. Nur 2 Vereine aus Sachsen waren noch vertreten, uud zwar der Männer- gesangoerein Radeberg (67 Mitglieder) und der Männer chor Großenhain (107 Mitglieder). In heiterster Stim mung, wie es für Sänger bei derartigen Gelegenheiten ? Lokmsnnsöosf Oss äckmuckkästckea am kskeoauer 6run«Ie im neuen (-e^vsväe! Am I. u. 2. ?ffng8tfeiepiag: OsrDsurslz Sport! WMMSSMMSiM üiolo uncl KsNer' U«vlv anerkannt vor^üpcholi! "»1 rend die Klasse E im Kasino der Lautawerke sang. Höchste Erwartung sprach sowohl aus den Augen der Gäste und Ehrengäste, wie auch aus den Mienen der Sänger. Bei prächtigem Sonnenschein erfolgte nun eia heißes Ringen in des Wortes vollster Bedeutung. Muster haft war der Zu- und Abgang der Vereine nach und von dem Podium vorgesehen, wie auch die vornehme Ruhe das höchste Interesse erkennen ließ, wodurch selbst das zarteste „Pianissimo" in Ton und Wort wirksam zur Geltung kam. Kurz nach Austreten jedes Vereins konnte der Vor sitzende desselben die Wertung der Vorträge durch die Preisrichter in geschlossenem Umschläge entgegennehmev Doch wurde das gesamte Ergebnis erst nach Beendigung des Klassensingens 12 Uhr mittags bekanntgegeben. Di Punktzahl der 10 Vereine der 8-Klasse bewegte sirr, zwischen 65 und 99 Punkten. Radeberg erhielt also mit 99 Punkten den 1. Preis und Rabenau mit 95 Punkten den 2. Preis. Bei dem Ehrensingen, welches am Sonntag nachm. stattfand und bei dem alle Vereine das* gleiche, ohne dynamische Zeichen versehene Lied sangen, erzielte der Apollo zwar keinen Ehrenpreis, aber immerhin eine Punktzahl von 84, während der G.-V. Grube Heye- Wiednitz mit 90 Punkten bereits einen Preis erwarb. Daß von den 84 Punkten allein 10 auf „dynamische Schönheit" entfielen, ist als besonderes Verdienst des Herrn Kegel zu bewerten; doch erhielten auch Tonbildung und Stimmenausgleich 12 Punkte, harmonische Reinheit 11 Punkte, Gesamteindruck 12 Punkte. Sonntag nachm. 6 Uhr erfolgte die Preisverteilung, die sich in ihrer Wirkung zu einem feierlichen Akte ge staltete, indem alle anwesenden Sänger unter sinnige Gruppierung der Fahnen um die Vorsitzenden der preis gekrönten Vereine den wuchtigen Chor „Volksgebet" von Ianoski sangen. Hierauf nahmen die Vorsitzenden die Preise für ihre Vereine zufrieden lächelnd, aber doch dank erfüllt entgegen. Daß der Apollo mit seinem 2. Preise einen stillgehegten Wunsch erfüllt sah, konnte man an dem geschlossenen Zusammenhalten der Mitglieder nebst deren Quartiergebern bis in die letzten Abendstunden be obachten. Doch noch ein Genuß und eine besondere Ehrung stand dem Verein für Montag vorm. dadurch bevor, daß der 1. Direktor der V. A. W. Herr Regierungsrat a. D. H. Gerstein den Verein zur Besichtigung dieses, ü