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Amts- und Änzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und öessen Umgebung für Sibenftack, Larkftld, hundshübel, i LM!M»!SAL Eugeviau Neuheide, GberMtzengrün, Schönheide, j schönWerhammer, Sosa, Unterftützengrün, Mdenthal usw. s, j '^^^*^******^***^**^'*^* ZernsprecherNr.NO. Tel.-6dr.: Nmtsblarr. Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. , 62. Jahrgang. ISS Freitag, deu 27. August ISIS. In dem Konkursverfahren über das Vermögen der Firma kckuurck » rteck etvd L 8»Im, G. m. b. H. in Eibenstock ist zur Abnahme der Schlußrechnung >es Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei »er Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger iber die nicht verwertbaren Vermögensstücke, der Schlußtermin auf den 22. September 1915, vormittags 10 Mr oor dem Königlichen Amtsgerichte Eibenstock bestimmt worden. Eibenstock, den 25. August 1915. Königliches Amtsgericht. Ausgabe der Brotmarken für die Zeit vom 2S. August bis 2.'». September INI 5 Sonnabend, den 28. dss. Monats vorm. von 8—12 Uhr und nachm. von 2—6 Uhr. Die Marken sind in der bisherigen Weise von den Hausbesitzern oder deren Stell vertretern abzuholen. Gtadtrat Eibenstock, den 26. August 1915. Bekanntmachung. Unter Hinweis auf die Verordnung der beiden sächsischen stellvertretenden General kommandos vom 30. Juli 1915 und der Bekanntmachung des Bezirksverbandes der Königlichen Amtshauptmannschaft Schwarzenberg vom 13. August l.915, betreffend Be schlagnahme, Meldepflicht und Ablieferung von fertigen, gebrauchten und ungebrauchten Gegenständen aus Kupfer, Messing und Reinnickel wird bekannt gegeben, daß die freiwillige Ablieferung der beschlagnahmten Metalle, die in der Zeit vom 18. August bis 25. September cr zulässig ist, jeden Mitt woch, nachmittags zwischen 4 und 5 Uhr im Spritzenhaus hier erfolgen kann Es ist erwünscht, daß schon durch freiwillige Ablieferung möglichst große Bietall mengen zusammenkommen, damit bei der später vorzunchmenden zwangsweisen Ein ziehung auf besondere Verhältnisse Rücksicht genommen werden kann. Auch ist es sehr fraglich, ob bei der zwangsweisen Einziehung die jetzt ansgeworfenen reichlichen Preise bewilligt werden können. Carlsfeld, am 23. August 1l>15. Der Gemeindevorstand. Am Fortgürtel mm Kn- Litowsk. Rückzug der Rnsten hinter die Beresina? Die Lage auf dem westlichen Kriegsschauplätze zeigte in den letzten Tagen dasselbe Bild. Die Fran zosen werden bei kleineren Angriffen, die Hauptsache lich in den Vogesen stattfinden, zurückgejchlagen, teils bleiben, da — wie schon neulich gemeldet — starke Kräfte dort zusammengezogen sind, einzelne kleine Grabenstücke im Besitz des Feindes, aus dem er schließlich meist an einem der nächsten Tage wieder herausgeworfen wird. Im Osten schreitet die Verfolgung der russi schen Heere rüstig fort. Fast täglich werden meh rere tausend Gefangene gemacht — der gestrige Be richt unserer obersten Heeresleitung meldet wieder »und 9000 —, sodaß die Kräfte des Feindes immer »nehr abbröckeln. Das sehen die Russen offenbar pruch ein, da sre sich auf eine lange Verteidigung nicht Anehr einzulasfen scheinen. Selbst die Sumpsfestung Brest-Litowsk wird den neuesten Berichten zufolge all mählich geräumt. Auch die dem Kriegsschauplatz naheliegenden Städte wie Grodno, Dünaburg, Wilna und Bialystok sind bereits von der Zivilbevölkerung größtenteils entblößt. 'Viele Flüchtlingszüge fahren ununterbrochen in das Innere — meist ins Elend hinein Alle diese Anzeichen weisen auf einen wei teren Rückzug der Russen hin, der >ich voraussichtlich bis hinter die Sumpfstellungen erstrecken wird. Wie weit unsere deutschen Truppen nachfolgen werden, wird die Zeit lehren; es ist aber kaum anzunrhmen, daß sie unaufhörlich dem Gegner nachsetzen werden, da ja schließlich nicht allzuviel dadurch erreicht wer den dürfte. Vorläufig jedenfalls wird der weitere Vormarsch nach Osten fortgesetzt, etwaiger Wider stand in Kämpfen gebrochen und der Feind zurück geworfen. Die Wucht unseres allseitigen Angriffs ist zu groß, als daß der Widerstand irgendwelche Aus sicht auf Erfolg haben könnte. Es kommt den Rus sen anscheinend nur noch darauf an, Zeit zu ge winnen, um an Vorräten und Kriegsmaterial zu retten, was noch zu retten ist. „Mvrntng Post" meldet aus Petersburg: Nach den letzten Meldungen setzt sich der Rückzug der russischen Armee bei Brest-Litowsk in östlicher Richtung fort. Der Rückzug ist wegen der dielen Sümpfe am Kripet außerordentlich schwierig und stellt an das Widerstandsvermögen und die Moral der russischen Truppen außerordentliche Anforderun gen. Es steht jedoch nicht fest, ob der Rückzug genau in östlicher oder nordöstlicher Richtung erfolgt ist, weil hierüber strenges Stillschweigen bewahrt wird. Es folgt jedoch hieraus, daß die russischen Truppen, bezw. ein Teil derselben hinter der. Beresina Stellung nehmen werden, und man rechnet damit, daß sich Brest-Litowsk noch einige Tage halten werde. Dieser kurze Zeitraum, glaubt man, wird genügen, die russischen Heere vor einer Umzingelung von Nor den und Süden durch Mackensen und Hindenburg zu bewahren. Der gestrige deutsche Heeresbericht meldete schon die Durchbrechung vorgeschobener Stellungen der Festung Brest-Litowsk. Der . österreichisch-ungarische Bericht spricht weiter von der Zurückwerfung der Russen bis an den Fortgürtel. Bei Wlodawa wird der Feind immer tiefer in das Wald- und Sumpf gelände getrieben: Wien, 25. August. Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplatz. Die Truppen des Erzherzogs Joseph Fer dinand und des Generals von Köveß dräng ten im Verein mit den Verbündeten den Feind unter unausgesetzten Kämpfen gegen die Les- na zurück. Auch der Widerstand der südwestlich von Brest-Litowsk kämpfenden Russen ist gebrochen. Sie wurden ourch oie Dwision des Generals von A rz und durch deutsche Truppen an den Fortgürtel geworfen. Nordöstlich Wlodawa trieben deutsche Kräfte den Feind immer tiefer in die Wald- und Sumpfzone hinein. Die Reiterei des Feld zeugmeistcrs von Puhalla geht beiderseits der von Kowel »lach Kobrin führenden Straße vor. Honvedhusgren erstürmten ein verschanztes Dorf an der Bahnlinie Kowel—Brest-Litowsk. Zwischen Wladimir-Wolynskij und der beßrrabi- schen Grenze herrscht Ruhe. Italienischer Kriegsschauplatz. Im Abschnitte der Hochfläche von Do- berdo wurde gestern die feindliche Infanterie, die sich am Südhang des Monte bei Sei Busi einge- nisiet hatte, durch unser Geschützfeuer zuin eiligen Verlassen ihrer Stellungen gezwungen. Unsere Front südwestlich San Martino stand wieder unter dem Feuer schwerer Artillerie. Mittags setz ten die Italiener hier zu einem neuen Angriff an, der gleich den vorgestrigen Vorstößen nahe an un seren Verteidigungslinien abgewiesen wurde. Vor dem Görzer und Tolmeiner Brückenkopf, sowie imKrn-Gebiete herrscht verhältnismäßig Ruhe. Dagegen hält lebhafte Tätigkeit des Fein des vor Flitsch und Rai bl an . Im Tiroler Grenzgebiete entwickelten sich mehrfach Kämpfe. Gestern spät abends begann feindliche Infanterie gegen den nördlichen Abschnitt der Hochfläche von Lavarone dorzugehen. Heute früh war diefer Angriff abgeschlagen. Beider seits der Tonalestraßc greifen seit Morgen grauen mehrere italrenische Bataillone an, hier Ist der Kampf noch im Gange. Die Artillcriegefechte dauern nahezu an der ganzen Tiroler Grenze fort. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Die Jahrestage der großen Kämpfe im W.sten haben Sr. Majestät dem Kaiser Veranlassung zur Aus zeichnung einer Anzahl von Heerführern 'gegeben: Berlin, 25. August. Der Kaiser Hai dem deutschen Kronprinzen, dem bayrischen K r v »Prinzen und dem württembergij chen Thronfolger Herzog Albrecht anläßlich des Jahrestages der großen Kämpfe im We sten den Orden kour le morite verliehen und ihnen gleichzeitig telegraphisch feine Anerkennung ausgedrückt. In der Depesche an seinen Sohn sagt der Kaiser: In diesen Tagen jährt sich die Erinne rung an die Schlacht von Longwy, in der sich die 5. Armee unter Deiner Führung in mächtigem Ansturm den Weg in Feindesland bahnte. Von Erfolg zu Erfolg schritt sie dann, bis sic zur Erfüllung ihrer Ausgabe, die Verbindung des Westheeres mit der Heimatgrenzc zu sichern, in die Gegend nördlich von Verdun gewiesen wurde. Deine Armee hat diesen ihr gewordenen Auftrag in vollkommenster Weise erfüllt und dadurch mit die Grundlage für unsere Siege im Osten geschaffen. Niemals ist in ihr während der langen schweren Zeit der Augrifssgedanke erloschen. Nirgends haben sich zähe Tapferkeit, unbeugsamer Wille, den Feind niederzuringen, Sorge für oen Un tergebeneu in glänzenderer Weise betätigt, als während der mühseligen, an stillem Heldentum überreichen Ar gonnenkämpfe. Berlin, 25. August. Der Kaiser verlieh unter Hinweis aus die vor Jahresfrist errungenen Liege im Westen und die seither unerschütterlich be hauptete Frontstellung, wodurch den Ostarmeen das Vordringen in Rußland ermöglicht wurde, folgenden Heerführern den ?our le m «rite: General von Strantz, Führer der Armeeabteilung zwischen Maas und Mosel, Generaloberst v Heeringeu, Führer der siebenden Armee, die auf den Höhc» von Craonne steht, Generaloberst v. Fa l k e n h a u j e u, Führer der Armeeabteilung an der Grenze von Deutschlothringen und dein Unterelsaß, General der Infanterie Gaede, Befehlshaber der Truppenteile im Elsaß und General der Infanterie v. Fabeck, Befehlshaber der ersten Armee, die vor Jahresfrist die Schlachten bei Mons und am Eureq schlug. Der deutsche Kronprinz hat aus gleicbem Anlaß an die ihm unterstellten Truppen einen Armeebefehl erlassen: Saarbrücken, 25. August. Die „Saar brücker Volkszeitung" meldet: Der Kronprinz hat am 22. August folgenden Armeebefehl er lassen: „Heute jährt sich zum ersten Male d^r Tie- gestag der Schlacht von Longwy. Welch schick salschwercs Jahr ist unter unseren Augen dahinge rauscht, seit auch wir dabei sein durften, wie die deutschen Heere über die festungsbewehrte Grenze drangen. In ungestümer Angriffsfreude schirmten sie Hof und Herd der heimischen Scholle und trieben eine Welt begehrlicher Feinde mit allen Schrecken heutiger Kriegführung in die blühenden feindlichen Lande. Wer jene heißen Augusttage inmitten der 5. Armee miterlebt hat, wo wir jiegessicher den Fran zosen die deutsche Uebcrlegenhcit so schlagend zum Bewußtsein brachten, dem werden sie unvergeßlich bleiben. Nicht minder unvergeßlich aber bleiben uns auch die langen bitterschweren Monate, in denen wir nicht mehr losließen, bis wir uns in heiligem Zorn am Feinde festgebissen hatten Dem freudigen Leben stolzer Angriffsschlachten folgte Misere entfag- ungöreiche Verteidigung und unser Maulwnrfskrieg, mit dem wir die ohumäch-