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Sonnabend/Sonntag, 19./20. Duni 1937 Sonntag startet der SeuWandstng Im Fall, «>, ««walt, v«ri«t, «ink«t»i»« Sekt«»,» PSrung«, hat d«r vorher ad« w«,biii^t,,!»«»« AK» «nspillch«, fall» di« 3«N»"S i« bas-iünkte« llms-ON, »*» ipLtat ad« »Ich! «'scheint. »» »««»»> SchUstl«tt»«,r Dr«^«.»., Paürrsk. U, 8«r»'«s «711» V0U schatt»st«ll«, Dr«r in» vnla,! ««^»«^ »nchvn^««, » v«rka« P«N«1kah, N, 8«nn^ «011, Pafisch^: r«. vaE Stadtdant Vr«ah« Nr. «7» ««rta-aa» Di«»»««. Eln»«I^»prrII-! dN 1i»aM«« 0 «» »r«U« S«N« » PiSI sNr ksamltl«na»««<««, 1 Vs» 3« Vlah-Insch« »««, »tr tat«« »««»« UP«», ch»sch«t«t 1 ««! «Nch«ntNch. A»»aMch«r v«i»g,p„I, durch lrlg«, «Inschl. « Pf, «,». an Pf» r,«L«N»h» 1.7»; d«ch dl« Pafl 1.7» alnschllrtzllch Pasttl»«rw«IIung«g,bNhr, »nzNgllch « Pf,. P,ft.v«ft«ll,el». M»t«URi. 10 PI«., Sannob'i». ». 8«stla,^Rr. « Pf» St»«p«ll-»zen mNss«» spStist'n« «In, wach« oar «lblans d« v*»n«»»«tt schllfillch b«I« v«ila, «Ingt-a»,«, sU«. Uns«» k »»« »»'s«, I««»« »«lxsltllnil,«, «t^«»«h»^ Nummer 141—3». Jahrg. LüchMe VolkUMUM ^86 Klugzeuge aus ^5 Klughäsen Berlin, IS. Juni. Am Sontagoormittag um 7,1» Uhr starten auf 15 deutschen Flughäfen,- Berlin-Rangsdorf, ««lnigsberg, Stettin, Hamburg, Breslau, Dresden, Erfurt, Hannover, Esten, Bielefeld, Frank- furt a. M., Nürnberg, München, Stuttgart und Danzig — 82 Flugzeugverbitnde, die an dem vom Korpsführer des NSFK veranstalteten Deutfchlandflug 1987 «eilnehmen. Jeder verband umfaßt drei Flugzeuge, so daß die Starter auf diesen 15 Flughäfen insgesamt 186 Flugzeuge aus di« Reis« schicken werden. Der Korpssiihrer des Nationalsozialistischen Fliegerkorps, Generalmajor stristiansen, macht den DeutschlaNdflng als Führer des Verbandes A 1 mit. Dieser startet am Sonntagmorgen mit anderen Verbünden der NSFK-Gruppe 4 (Berlin) und weiteren Berliner Verbünden des Reichsluftfahrtministeriums und der Luftwaffe in Rangsdorf. Auf allen 193 vom Deutschlandfluug angeflogenen Flug- und Mertungsplähen haben die früheren DLV-Mitglieder. jetzige NSFK-Angehörlge und Förderer freien Zutritt gegen Vorwei sung ihrer Mitgliedskarte. Der Rundfunk hat sich in den Dienst des Deutschlandfluges gestellt, und zwar überträgt der Deutschlandsender an beiden Sonntagen (20. und 27. 6.) vor mittags von 8—8 Uhr, vom Flughafen Rangsdorf aus das Früh konzert als „Deutschlandflug-Konzert". Es spielt der NSFK- Musikzug Klinke. Die Rundfunkhörer haben auch Gelegenheit, zwischen den Klängen der Fliegermusik allerlei Wissenswertes Uber den Deutschlandflug und den Luftsport zu hören. Die Sportslugzeugverbünde haben jeden Tag die ihnen vorgeschriebenen Wertungs- oder Tageizielflughäfen anzufliegcn, so datz diesmal noch weit mehr als bei den srüheren Deutsch- landslügen engste Verbundenheit zwischen den Teilnehmern am Deutschlandflug und weilen Kreisen der Volksgemeinschaft her gestellt ist. Von Mittwoch, den 23. 6. ab, greifen auch noch 23 deutsche Sportflieger mit eigenem Fluggerät in die grotze „Luftschlacht" ein. Am 27. 8., dem Abschlutztag des Deutschlandfluges, findet der vom NSFK veranstaltete Groftflugtag in Berlin- Tempelhof statt, in dessen Rahmen die gesamten Deutsch landslieger die Ziellinie auf dem Flughafen Tempelhos ge schlossen überfliegen, um anschlietzend in Rangsdorf zu landen. Der Deutschlandslug 1937 verspricht ein ganz grotzes flie gerisches Ereignis im ganzen Reich zu werden. Sejmrelse VeckS au- pari- Sonntagabend Empfang beim deutschen Botschafter Ser Chef des GeneralfiabS des SeereS besuchte das Saus der deutschen Gemeinschaft in Paris Paris, 19. Juni. Der Chef des Generalstabes des Heeres, General Beck, stattete am Sonnabendoormitlag dem Haus der deutschen Gemeinschaft einen Besuch ab, wo er vom Pariser Ortsgruppen leiter der NSDAP empfangen wurde. General Veck lieft sich durch die Räume des Hauses führen und unterrichtete sich über das Leben der deutschen Kolonie in Paris. Nach Abschluß des Besuches trug er sich in das Goldene Buch des deutschen Hauses ein. General Deck wird im Lause dos Sonnabend und Sonntag die Besichtigung der Pariser Sehenswürdigkeiten fortsetzen, nachdem er unter der sachverständigen Führung des stellver tretenden Reichskommissars Dr. Maiwald die Internationale Ausstellung eingehend besichtigt hat. Am Sonnabend mittag weilt General Deck zu Gast beim deutschen Botschafter Graf Welczek. An dem Esten nehmen u. a. teil der französische Ge neralissimus Gamelin und der Präsident des Empfangs ausschusses für die Internationale Ausstellung, Graf de Tastellan. General Beck wird am Sonntagabend die Heimreise antreten. Dr. Schacht auf dem Rückflug nach Nerlin Wien, 19. Juni. Rcichsbankprüsident Dr. Schacht hat am Sonnabend um 9,30 Uhr mit seiner Begleitung im Flugzeug den Rückflug nach Berlin angetreten. Zur Verabschiedung hatten sich In Aspern Botschafter von Papen mit den Herren der Gesandtschaft eingefunden, ferner waren Baron Zeileisen Im Auftrage der österreichischen Regie ¬ rung, ein Vertreter des Handelsminisi"rs und der Vorstand der deutschen Handelskammer erschienen. » Zahlungsverkehr mll Oesterreich soll ausgebaut werden Wien, 19, Juni. Ucber die Besprechungen zwischen Reichsbankprüsident Dr. Schacht und -em Präsidenten der Oesterreichischcn Natio nalbank Dr. Kienböck wurde folgendes amtliches Kommu nique ausgcgeben: Reichsbankpräsident Dr. Schacht hatte mit dem Präsiden ten der Oesterreichisä-en Nationalbank, Dr. Kienböck, während seines Aufenthaltes in Wien eine Reihe von mehrstündigen Unterredungen. Diese Unterredungen bezogen sich auf die Gesamtheit des deutsch-österreichischen Zahlungsverkehrs und die mit diesem in Zusammenhang stehenden wirtschaftlichen Fragen. Es' kam dabei zum Ausdruck, daß der Zahlungsverkehr sich auf den Grundlagen des seit August 1934 bestehenden Abkommens abspielen werde. Es besteht beiderseits der Ent schluß, den Zahlungsverkehr nach beiden Richtungen weiter auszugestalten, wie dies bereits durch die Abmachung zwischen den Regierungen vom Juni d. I. an gebahnt ist. Es werden Modalitäten gefunden werden, diesen Verkehr nicht nur in seinem gegenwärtigen Umfang aufrecht zu erhalten, sondern den Zahlungspcrkehr einer weiteren Steigerung der Umsätze anzu passen. Die beiden Präsidenten werden trachten, auch in Zukunst in enger Füh lung zu bleiben, um die ausgesprochenen Gedanken zu ver wirklichen." Zu Ehren des Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht fand am Freitag abend in der Deutschen Gcsandschaft ein Essen statt. Neuer Zwischenfall in elnem franz. Safen Der „Kommandant" eines sowfetspaniscken Flücktlingsschisfe» verweigerte die Ausbootung wehrfähiger Manner. Paris, 19. Juni. Lin neuer ernster Zwischenfall ereignete sick wie der,Liesst Parisien" aus Bordeaux meldet, am Freitag wahrend der Anwesenheit des sowjetspanischen Zerstörers „Jose Luiz Diaz" im Hafen von Pauillae bei Bordeaux. Das Kriegs schiff hatte mehrere hundert Flüchtlinge aus Bilbao, die in Frankreich ausgebootet werden sollten, an Bord. Der bolsche wistische „Kommandant" lieh jedoch nur Greis«, Frauen und Kinder an Land, während er alle ivehrfähigen Männer schon vor dem Eintreffen des Schisses In den unteren Räumen eingesverrt hatte, um sie wieder nach Sowjetspanien zurückzubesördern. Sobald die französischen Behörden Kenntnis von dieser Maß nahme erhielten, begab sich der Präsekt des Departements per sönlich an Bord des sranzäsischen Zerstörers „Orage" und for derte den „Kommandanten" des bolschewistischen Schiffes unter Androhung von Zwangsmaßnahmen auf, die noch an Bord be findlichen Flüchtlinge unverzüglich freizugeben. Angesichts die ser energischen Haftung des französischen Präfekten wurden die restlichen Gefangenen, di« drei Tage lang im unteren Deck eingekerkert waren, dann auch freigelassen. Vie sowjelrusflsche Verhaftungswelle rollt Welter Der „nationalistisch verseuchte" Schrlststellerverband. Moskau, 19. Juni. Wie die Moskauer Blätter melden, gebt die Intensiv« Suche nach „Staatsseinden", „Trotzkisten" und „Schädlingen" Im ganzen Lande weiter. Unter der Anschuldigung, „mit den Feinden des Sowjetvolkes zusammengearbeitet zu haben", wur den, wie bei einer Parteikonferenz in Rostow am Don mitge teilt wurde, sechs leitende Funktionäre, darunter die Vorsitzen den des Gebietsvollzugsausschusses und des Stadtsowjets, ver haftet. In Ordschonikidse Im Nordkaukasus wurden ebenfalls drei namentlich genannte „und andere" Funktionäre abgeseht und In Hast genommen. Außerdem wurden 8.302 Mitglieder aus der Partei ausgeschlossen, was bekanntlich stets mit einer Verhaftung verbunden ist. Eine interessante Wendung hat eine Konferenz der Sowjetschriftsteller im Kaukasus genommen. Wie aus Baku berichtet wird, ist sestgestellt worden, daft dieser Ver band Im Kaukasus „nationalistisch verseucht" sei. Zehn Mit glieder wurden aus dem Verband ausgeschlossen und verhaftet. Einsturz ln der Peters-Kirche Schwer« Schäden an den Marmorsäulen am Chor. Rom, 19. Juni. In der Petersktrch« in Rom stürzten von drei hohen Marmorsäulen drei mehrere Tonnen schwere Blöcke ab, die am Eingang dicht am Chor hinfielen. Da die große Basilika für die Gläubigen geschlossen war, wurde niemand getroffen. Die Verwaltung der Bauhütte der St. Veterskirche hat bei den anderen 159 Säulen der Kirche eine Untersuchung durchführen lassen, die ergeben hat, daß noch 30 weitere Säulen schadhaft« Stellen aufweisen, so daß di« Gefahr von Abstürzen besteht. Die betreffenden Säulen sollen zunächst provisorisch mit Essen trägern abgestützt werden. Oer „geographische Imperativ" Pari», im Juni. Wenn auch der Sowjetpakt in den Augen der meisten Franzosen von Tag zu Tag in seiner Wirkung problema tischer erscheint, wird die englisch-französische „ontento ooräialo" als der letzte entscheidende Aktivposten der Pariser Außenpolitik immer wieder als unantastbar erklärt. Die hiesige Presse — aber auch einzelne verantwortliche Poli tiker am Quai d'Orsay — versäumen keine Gelegenheit, um auf die „Herzlichkeit" des Verhältnisses hinzuweisen, das zwischen England und Frankreich bestehen soll. Die bevor stehende Reise des deutschen Außenministers in die britische Hauptstadt dürfte einen neuen Anlaß für die Behandlung des alten Themas in der angedeuteten Richtung geben. Ein Besuch in London hat uns aber in diesen Tagen darüber belehrt datz die so hoch gepriesene Entente jenseits des Kanals entschieden andere Aspekte erhält und nicht nur vom Standpunkt der Briten, sondern auch in der Beurtei lung der dort ansässigen französischen Diplomaten und Journalisten in einem recht veränderten Lichte erscheint. Alle Persönlichkeiten, deren Meinung wir drüben zu er gründen versuchten, versicherten übereinstimmend, daß von einer gefühlsmäßig begründeten „entonts coi-niale" nicht gesprochen werden könne und daß Paris, trotz zahlreicher Hinweise seitens kompetenter französischer Vertreter in England, den alten Fehler begehe, sentimentale Bindungen herauszustreichen und zu propagieren, die in Wirklichkeit gar nicht beständen. Dagegen scheinen sich Engländer wie Franzosen darüber klar zu sein, daß die bestehende inter nationale Unsicherheit allein vom Gesichtspunkt der geogra fischen Logik ein Zusammengehen der beiden Länder er- ordert. Dies gilt nicht allein für den Zustand Europas, andern auch für die fast überall anzutreffende englisch- ranzösische Nachbarschaft bei den kolonialen Besitzungen. Diese Einstellung hat aber mit Sympathie nur wenig und mit besonderer herzlicher Zuneigung schon gar nichts zu tun, und in denjenigen Kreisen Frankreichs, wo die kühle und nüchterne Berechnung der Briten richtig eingeschäht wird,- spiirt man immer dann eine deutliche Nervosität, wenn eine innere Schwächung des eigenen Landes zu verzeichnen ist. Die schleichende Wirtschafts- und Finanzkrise, welche in die- sen Tagen ihren akuten Ausdruck fand, wird von den ver antwortlichen Außenpolitikern der französischen Hauptstadt deshalb nicht ohne tieferen Grund als ein außenpolitische» Faktum erster Ordnung gewertet. Man erinnert daran, daß das deutsch-englische Flottenabkommcn unmittelbar nach der letzten großen Frankenkrise geschlossen wurde und betrachtet den bevorstehenden Besuch Neuraths in London unter einem ähnlichen Gesichtspunkt. Die Tatsache, daß die meisten Pariser VlAtter in ihrem Nachrichtenteil zu ver sichern bestrebt sind, daß die Einladung an den deutschen Außenminister auf Grund einer vollen Uebereinstimmung zwischen Frankreich und England erfolgt sei, ist nur ein allzu deutliches Symptom für die herrschenden Befürchtun gen, Deutschland könne auf Kosten seines westlichen Rach barn zu irgendeinem Uebereinkommen mit England geraten. Wer die Gebräuche und die technischen Termin« der französischen Presse kennt, wird auch bei dem überaus freundlich und optimistisch gehaltenen Leitartikel de» „Temps", der anläßlich der Neurath-Reise geschrieben wurde, gewisse Besorgnisse herausgelesen haben. In diese Richtung deutet vor allem die Tatsache, daß die Einladung an den deutschen Staatsmann als eine französisch-englische Maßnahme dargestellt wird. Man lese nur etwa folgenden Absatz: „Das ist ein Projekt (der neue Westpakt), dem England — übrigens genau so wie Frankreich — eine ganz besondere Bedeutung veimißt; und zwar nicht nur deshalb, weit die Sicherheit des Westens von seinem Zustandekom men abhängt, sondern weil auch in der Auffassung der bri tischen wie der französischen Regierung ein neuer Westpakt logischerwetse den ersten Schritt für eine generelle Rege lung bilden muß, die für eine Konsolidierung des euro päischen Friedens bestimmt ist." Man möge diese Wort» deuten, wie man will, einer interessanten symptomatischen Feststellung wird man sich kaum verschließen können: Di» alten Schlagworte von der kollektiven Sicherheit und vom unteilbaren Frieden sind plötzlich vergessen worden, und wenn auf einmal von der Uebereinstimmung der beiden Re gierungen gesprochen wird, so hat dies doch nur zu bedeu- ten daß die Franzosen irgendeine Sonderregelung der beiden germanischen Großmächte in den Bereich der Mög lichkeiten stellen. Heute ist ihnen aber rino lebendig« „ontento eorckiaiv" fraglos die Aufgabe einiger ihrer Lieb- ltngsprinzipten wert. Wenn es aber sehr verfrüht wäre, von einem Richtung», wechsel des Quai d'Orfay zu sprechen, so wollen wir doch nicht di« erwähnten Symptome unterschätzen. Die verstärkte westliche Orientierung der Franzosen, die wir festzustellen meinen, hat, neben den Erwägungen um die Entente noch stnen anderen Grund: Die» ist die tünaste akute Militär-