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Nummer 264 — 28. Jahrgang krlAeii» «mal wö»en«. mit den tllustr. »ratttbetlagen .Die weil' und der Kliiderbeilage.Frohmut', «owle de» rezlbetia«,» ,tzl. Benno-Blatt'. .Unlertzaltung und Wissen'. .Die Wett der Frau'. ,?ler,titcher Ratgeber' .Da» gute Buch'. .Filmrund« schau'. Monatlicher vezugSvret» 8 Mt. einschl. Bestellgeld, kinjel,nimmer IN 4 Sonnabend- u. Sonntagnummer »N Hauvlschrtstleiter! D». w. D«Se,«>I. Dresden. Sächsische Freitag, den IS. November 1821 VerlagSorti Dresden Anzeigenpreise, Die «gespaltene Petttzeile »N 4.NamU««n anzeigen >«. Stellengesuche Die Petitrellamezeile. «l mq breli. I F». Für Anzeigen anherbalb beS LerbreuungSgebleles 4<>4 diePetilreNamezeile l.ltN^t. Brie«geb. !1N^. Am Fallt höherer Bewall erlilchl «ede Rervllichlung aus llielerung mwit Erfüllung v. Anzeigen. Auttrügen u. Leistung d. Schadenersatz Delchöstllcher lell Artur Lenz- Dresden. oolfssettuna (veschüstSftell«, Drnckn.tverlag! «ermanta. A^». >ür Verlag und Druckerei.Filiale Dresden, Dresden.«, t. Pollersirusse>7. FrrnrusLlvtS. Postscheckkonto Dresden ?7oz. Vantkonto Etadtdant Dresden Ar. «l7ls Für christliche Politik und Kullur Redaktion der Sächsischen VolkSzettung DreSden-Attsiadl t. Polterstratzc «7. .zernru« Mit «n,d »1012. Das Slalul -er Zahlungsbank Die Verhandlungen über die Dank für inkernalionalen Zahlungsausgleich abgeschlossen Die Aufgaben -er Dank Baden-Baden, 14. November. Das OeganlsaliouSkomiiee der Bank für den inter nationalen Zahlungsausgleich hat sein« Arbeiten gesicr» abend gegen 7 Uhr mit der Unterzeichnung der verschiedenen hier in mehrwöchiger Tätigleit ausgearbcitelcn Vertrags werte für die Organisation der Bank für den inter nationalen Zahlungsausgleich abgeschlossen, nachdem di« Vcrliaiildlttngen über die letzten strittigen Punkte des Trenhänder- vcrttagcs, die ans Wunsch der französischen Delegation für mehrere Tage unterbrochen worden waren, zu ebner Einigung geführt h,iden. Das gestern in Baden-Baden Unterzeichnete Statut der Bank für internationalen ^chchlilligsausglcich wird heute ver öffentlicht. Das Statut umfaßt 60 Artikel, die sich in sieben Kapitel gliedern. Aufgabe der Bank ist es danach, die Zusammen arbeit der Zentralbanken herbei,zuführc», für Erleiststerunge,, bei internationalen finanziellen Operationen Sorg« zu tragen und alS Treuhänder oder Beauftragter bei der Abwicklung des intcrnattvna- len Zahlungsausgleiches zu wirken. Solange der ?)o unplan gilt, soll die Bank die Bestimmungen deS Planes in bezug auf die Verwiiliung und finanzielle Gebarung i„ Anwcudniig bringe». Sic soll ferner ihre Geschäfte mit der Maßgabe führen, die Durchfüh- rmig des Plaiicö dadurch zu erleichtern, daß sie, solange cs zu ilsten Aufgal>c„ gehört, die dcirtschen 'Reparationsleistungen entgegen-,»- uclime» nnd zu verteilen, die Kommerzialisierung und Movilisiernng bestimmter Teile der deutsche,, Annuitäten i„ die Wege leitet. Das Kapital der Bank ist auf 500 Millionen Schweizer Franken scstgelegt; hiervon sollen aber nur 25 Prozent des Wertes jedes Anteilscheins während de,- Auflcgnngs- frist eingczahlt werden. Die Anteilscheine sind nicht mit einem Stimmrecht verbimdeni dieses steht vielmehr den beteiligten Zen tralbanken oder ihren Bevollmächtigten zu ES ist der Bank uutersagt, selbst Geld zu emittieren, LLeckset anzunebmcn und an irgend einem Geschäft ein besonderes Interesse zu nehmen. Die Bank soll bei ihrer Vermattung berücksichtigen, das; die Liquidität ausrechterhalten bleibt, ale, Bcrwaltung-nat der Bank soll aus je 2 Direktoren der 7 beteiligten Länder und 0 Di rektoren der anderen Länder bestehen. Hierzu tritt je ein weiterer deutscher und srauzvsiicher Direktor, solange Deuttclüano Nepa- rationen zahlt. Der Vorsitzenoe des Bermattumzsrüs ist ücickzei- tig Vankpräsident. Der Präsident lmt die Vermattung und Kontrolle der Bank zu übenvachen. Seine A in tszeit soll drei Jahre dauern. Der Generäldircktor ivird vom VermaliungSrat ans Vorschlag des Präsidenten ernannt und ist dem Präsidenten verantwortlich. (Fortsetzung aus Seite 2) Morgan und Kellogg reffen nach Europa Paris, l l. November. Wie „Neupork Kerala" berichtet, hat Pierpont Morgan sich gestern nach Europa eingeschifst. Er hat es abgetehnt, irgend eine Erklärung über den Zweck seiner Reise zu geben. Mit Sem gleichen Schiss reist der ehemalige «Staa'ssekretär Kellogg nach Eurorxa. Laröiesr geht nach Sem Kaag Wann wir- geräumt? Paris, 14. November, Nach dem „Echo de Paris" soll Ministerpräsident Dardicu die Absicht haben, selbst sowohl a» der zweiten Haager Kviifcrcnz, als auch a„ der S c c a l« r ii st u » g s k v n s c- rrnz i„ London tcilzunehine,,. Zu der Unterredung, die Botschafter v. Hoesch gestern mit Ministerpräsident Darme» hatte, erklärt „Matin", mittcilen zu können, daß Tarbieu ebenso wie seinerzeit Briano ücm diplrwalischen Vertreter Tcntschlands die Versicherung gegeben habe, daß die französische Regierung ihr möglichstes tun «volle, um in den ersten 6 Monaten des Jahres t!>3» die vollständige , Räumung der dritte» Zone durchzusühren. Um diese sedock «. zu verwirklichen. so fährt ,,'1>!ali«i" sort, «nüstten der gute > Wille Frankreichs und der gute Wille Deutschlands einander ' enispicchen. Wenn die Verhandlungen sich wunsciigcmäfz ab- ivickeiu, könnten die zur Ingangsetzung des Poungplcmes ge- sordrrlen Bedingungen am 1 März erzielt und geregelt sein Unter diesen Umständen glaubt „Echo de Paris" un kundige,i zu können, dost die sranzösische Regierung den Wunstü habe, daß die zweite Haager Konserenz so bald ivie möglich zusommcntrete und,daß. selbst wenn das Abkommen erst i>n Februar unterzeichnet würde, die Räumung des Rhei-r- la«me-- a«n 30. Juni eine vollendete Tatsache sein würde, falls ->e Innrastsetzung des Uoungplanes ohne Verzögerung ersoige. ^ „P ct > t Parisicn" meint dagegen, es «väre besser, das Ergcbin- der Volksabstimmung abzuwartcn, ehe man sich nach dein s aao bogebe. Unter diesen Umständen errechnet das Blau als früheste« Termin für den Beginn der Konserenz den tli. Januar. * Di« Kammer hat gestern mit der Beratung des Budgets des Finanzministeriums begönne». Bei der Diskus sion über Artikel l kam es zu einer Auseinandersetzung über daS Schicksal der französische«! Ncittcnbesitzer, die durch die Stabilisie rung benachteiligt wurdcn. Sowohl der sozialistische Abgeordnete Auriol. wie auch «der Abgeordnete Louis Marin »nd der Abgeord nete Stern setzten sich dafür ein. die Regierung möge iür die Rent ner ctlvas tun. Fiumizmiiuster Ebero«, erklärte, er könne über die in der Regierungserklärung a»gekündigten Besterungsniasm.aliinen hinaus, die sich bekanntlich auf siinf Milliarde» Frauken a»s fünf Jahre verteilt erstrecke», keine neue«« Bersprechmigeu macken. Ge wiß gäbe es Kreise, die besonders benachteilutt seien; aber da? Allgemeinwohl gehe vor. Der Abgeorduett Ehasmuet (Soz.) be- aulragte darauf die Zuri'ickveriveisung des Artikels I des Budgets des Finanzministeriums, um aus diele Weise die Regierung zu ver anlassen«, «das Los «der Rentner zu bessern. Louis Marin, der zu Beginn der Debatte diesen Standpunkt ebensalls vertreten batte, zog sieb alsdann von diesen« Borseblag zurück, mit her Begründung, da er eine allgemeine Amrollung her Frage der Aufwertung der Renten nicht für angebracht lmttc, Ministerpräsident Tarbieu stellte «daraus gegen die Znrnckver- weisnng des Artikels 1 a» den Ausschuß die Vertrauens frage. Die Kammer lehnte, de», Wmisch der Regierung gemäß, de» Znrückverwcislingsailtrag mit 317 gegen 257 Stiimncn ab. Die Regierung Tarbieu verfügt also selbst in dieser zweifelhaften und umstrittene» Fiiianzsragc über eine Mehrheit von 6 0 S t i n>- m c n. * Die Versicherung des ..Gras Zeppelin" für tue Polar. fahrt hat ein Konsorttum a m erika » ischer Ver- sicherungsgeselljchaften übernommen. * Zum Tode des Premierministers des Irak, Sir Abdul Muhsiin. meldet der Korrespondent her „Tinres" i» Bagdad, hast der Pre«nier«ni»ister sich währenh eines Familienrates erschossen hat. Die Aerzte konnten nur noch hen Tod des Pre« mierministers feststellen. Wahlentscheidung -er katholischen Jugend Bon Erwin Disska, Berlin Als vor einigen Tagen die katholische Jugend Berlins zu einer Kundgebung der Windthorstbunde über die Ent scheidung der bevorstehenden kommunalen Wahlen in das katholische Eesellenhaus gerufen wurde, da kamen alle die Freunde, die seit Jahren in der politischen Arbeit der jungen katholischen Generation stehen und mit ihnen anders Menschen, die hören und mittun wollten. Das war ein Erlebnis, zumal anläßlich der Neichsvorstandssitzung der Deutsclwn Windthorstbunde Führer der Bewegung aus dem Reiche in Berlin waren. Und doch, wo waren die anderen, die Tausende von katholischen Jungwählern, denen das Wahlrecht die Pflicht zur M itentschci - düng gegeben? Wir erinnern uns der großen Aussprache, die nach den letzten Reichs- und Landtagswahlen die Oeffentlichkeit bewegte, als man Berechnungen und Ver mutungen über dis politische Entscheidung der jungen Generation anstellte und als bedeutungsvoll für das künftige Schicksal der politischen Entwicklung i» Deutsch land hervorhob. Die Zeit rollt und mit ihrer »nabä-c'er- lichen Bewegung verändert sich das Gesicht der W-Acker- schaft. Diesem Gesetz können wir nicht entfliehen. Man muß diese Dinge sehen, um ihnen die Bedeutung zuzu- messen. die sic verdienen. ^ Das politische Leben in einem demokratischen Staate ist dem Gesetz vom Kommen und Gehen der Akens Heia in besonderer Weise unterworfen. Ausdruck des jeweiligen politischen Willens sind die Wahlen, jener staatsvoUtii be Akt, wo die Problematik schweigt und dem ganzen Volks das Wort zur Entscheidung gegeben wird. Daher s.nd Wahlen Hochzeiten im Lebe» eines demokratischen Staates. Sie sind Rechenschaftsbericht nnd Zu - k u n f t s v e r a n t w o r t u n g zugleich. Wallen sind Entscheidung über die Führung des Gemeinwesens für die kleinste Kommune ebenso wie für de» Staat, Seitdem das moderne Staatsleben den wablberechtigten Staats-«»« «ern ein so großes Recht der Mitbestimmung am Schicksal des Ganzen in die Hand gegeben hat. ist die Verant w or - tung größer, die Pflicht zur Mitarbeit am Vol'> leben und seinen vielseitigen politischen Ausgaben ungleich bei- liger geworden. Das gilt für jeden, ob jung, ob alt ob an der Drehbank oder in der geistigen Arbeit. Alle sind zum Bau des Volkshauses berufen, das wohl verschiede!'« Kammern, aber e i n Fundament und e i n Dach hat. So will es das Gesetz des Volkes, das Gesetz des republikani schen Volksstaates. Die junge katholische Generation steht zum Staate von heute. Sie glaubt an die Demokratie, wenn es gegenwärtig auch oft re bt schwer ist, diesen Glauben zu bewahren. Aber da «nun gebt es gerade: Wie jede Einzclhandlung im großen Kreise des- politischen Wirkunasfeldes nur dann seine von Gott ge stellte Aufgabe erfüllen kann, wenn Echrist: Gesetz letzte Richtschnur und der Mensch in der freien Gestaltung seiner Willenskräfte sich dieses Grundgesetzes bewußt bleibt so ist auch im Stnatsleben überbaupt nur dann eine Lösung der von der Zeit gestellten Fragen zu erwarten, wenn die Körperschaft sowohl in der kleinsten Gemeinde als auch im höchsten Parlament in der Anerkennung dieses Grund satzes di«.' politische Macht hat. Das ist das Ziel. Um die Sicherung dieses poli tischen Willens geht der Kampf. Das ist zugleich der letzte and tiefste Sinn der Wahlentscheidung. daß wir Frauen und Männer dieses Geistes, dieser Willensrichtung, in die Entscheidung der Parlamente bringen. Wir haben das oorangestellt, weil die katholische Jugend sich viel mcbr um Gruudsatzfragen als um Einzeldinge müht. Das ist gut so und der Arbeit der Jugend gemäß.- aber im politischen Leben wie überhaupt in der Arbeit der Menschen fordert der Alltag sein Recht. Wir dürfen gewiß nicht nur zu den Sternen greifen, wir müssen auch den Boden sehen, der uns trägt und um dessen Scholle unser Mühen geht. In Aner kennung dieser Tatsachen ist in der katholischen Jugend der W i l l e z u r M i t a r b e i t an den konkreten Fragen des Tages gewachsen. Dafür zeugt die Ar beit der Windthorstbunde, ihr bewußtes Streben, sich mit den Dingen, wie sie sind, auseinanderzusetzen. Dafür zeugt vor allem auch der Zusa mmenschluß der katho lischen Lukendverbände im Reichsjugend- dISekstsi, Lonntsg: (Zsmsincisvlski vsrssums tzsinsr ssins Wstilptliobt! Unssrs Stimme gebürt ctsr Ssntrumspsrtsi (in Drsrcien hie. S)