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Frankenberger Tageblatt Bezirks Amtsblatt str die König!.Amtshachtnia^ Flöha, das König!. Amtsgencht und den Stadtrat zn Frankenberg Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg sen. In Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von C- S. Roßberg in Frankenberg i. S«, 77. Jahrgang 84 ii l r Königliches Amtsgericht. deutsche Eesamtschicksal und um Arbeit, Lohn und Nahrung, deutlich zu erkennen, daß er den Ernst, den diese Stunde für Es wird um das tägliche Brott aller und jedes einzelnen England im Schoße trägt, in voller Größe sieht. Die „Mor ¬ genpost" schreibt: Die schwere englische Niederlage an der 8- e», I t r l) io 17 »7 12 82 w »2 7» 20 ÜS 1» Frankenberg, den 28. März 1918. 2a. 1/18 eh- nd >en >en on k, n ind ruf be- >er- äsi- sei, Ät- ges g«s -vt- tlf« in ie- ch- es cch ie- Bring'Dein Geld in die ' Zsschne -ie s Achte! mt len en. rn r»- l>is on Dieses Werk des Vertilgens hat England während des Weltkrieges gründlich besorgt: überall, »wo draußen in der weiten Welt deutsche Arbeit und deutscher Fleiß sich festgesetzt hatten, hat England uns verdrängt, unsre Handelsnieder lassungen ausgcplündert und sich angeeignet. Zur Zeit ist der deutsche Wettbewerb über See so gut wie ausgeschaltet. Wo es ihnen nur möglich war, haben die englischen Räuber selbst in den am Kriege unbeteiligten Ländern unter Verhöhnung alles Völkerrechts durch erpresserische Gewalttaten den deut schen Handel mit Stumpf und Stiel ausgerottet. Damit ist England aber nicht zufrieden. Sein Ziel bleibt es noch, zu verhindern, daß Deutschlands weltwirtschaftlicher Wettbewerb nach dem Friedensschlnß wieder auflebe. Es hat mit seinen Vasallen Vereinbarungen getroffen, wonach sie den Handel mit Deutschland nicht wieder aufnehmen wollen. Ein englischer Minister hat erklärt: „Deutschlands gesamter Handel muß in Grund und Boden bombardiert werden." Darum muß England so besiegt werden, daß es außer Stand gesetzt wird, den Krieg nach dem Kriege gegen uns fortzusetzen. Daß das eine deutsche Lebensnotwendigkeit ist, muß dem gmizen deutschen Volke vor Augen stehen, bis zum letzten Arbeiter. Denn es handelt sich darum, ob wir weiter leben und wieder emporkommen, oder ob mir hungern und gekämpft. Sehr richtig hat der frühere Staatssekretär Helffe rich kürzlich ausgerufen: „Arbeiter, der Krieg geht um Dein tägliches Brot!" Nur ein Hi irden burgfriede kann dem deutschen Arbeiter das tägliche Brot gewährleisten, ein Friede, der der deutschen Arbeit die Freiheit zurückgibt, sich draußen in der Welt zu betätigen, der unsre weltwirtschaftliche Stellung wiederherstellt und sichert. Einfuhr und Ausfuhr müssen wie vor dem Kriege wieder vonstatten gehen. Wir müssen aus den, feindlichen Auslande Rohstoffe beziehen, wie Wolle, Baumwolle, Metalle, Gummi usw. Die Drohung der Feinde mit der Nohstoftsperre darf nach dem Kriege nicht ausgeführt werden. Sonst ist, wie Helfferich sagt, das deutsche Volk für absehbare Zeit zum Krüppel geschlagen. Der Friede mit den Westmüchten muß uns ferner den Ausfuhrhandel wieder eröffnen, der uns befähigt, die Rohstoffe zu bezahlen, deren unsre Industrie für ihre Erzeugung bedarf. Deutsch lands Industrie, Handel und Verkehr beschäftigten kurz vor dem Weltkriege mehr als 12 Millionen Arbeiter und gaben deren Fami.ien das tägliche Brot. Ein großer Teil davon müßte arbeits- und brotlos werden, wenn England unsern Handel dauernd lähmen würde. Im Westen wird jetzt um die Entscheidung gerungen, ob den deutschen Arbeitern ihr tägliches Brot verbürgt sein wird. Helsen wir den braven Kämpfern, indem wir Kriegsanleihe zeichnen! m at u- m äs er Westfront hat auch auf Lloyd George eine sehr tiefe Wir kung ausgcübt. Zn der „Deutsch. Tagesztg." liest man: Früher setzte Lloyd George seine Hoffnung auf den Zukunsts- krieg, jetzt tritt an die Stelle des Zukunftskrieges die Zu kunftshilfe. In dürren Worten sagte er, daß Amerika ent täuscht habe. England muß seine Haut selbst zum Markte tragen. In der „Nordd. Allg. Ztg." wird ausgeführt, daß die auffallend geringe Zahl der Abstimmenden sich wohl am besten aus der unklaren und durch innere Widersprüche schwankenden Haltung einzelner Parteien erklärt. Wenn in einer so außerordentlich wichtigen Frage, wie der Dienst- pslichtfrage höchstens 403 Abgeordneie in einem Parlament von 6/0 Mitgliedern ihre Stimme abgeben, so müssen be sondere Gründe für die geringe Beteiligung vorliegen. Zn den Wandelgängen des Unterhauses soll nach Londoner Telegrammen die Auffassung allgemein gewesen sein, daß die Regierung es vvrziehe, in der Minderheit zu bleiben, entweder um in der Lage zu sein, einen Appell an das Land zu richten, oder aber zurücktreten zu können und das Fort bestehen der militärischen Aushebung der Iren einer anderen - Negierung zu überlaßen. lg Rotterdam, 10. 4. Nach einer Meldung des „Nicuwe Rotterdamsche Courant" aus London schreibt „Daily Lhro- nicle", daß selbst die versöhnlich gestimmten Iren den Ver such, die Dienstpflicht im fetzigen Augenblick einzu'führen, für einen Fehler und ein Unglück halten. Was die Regierung auch tun ^vird, sie wird den gestern begangenen Fehler nicht wieder gut machen können. „Daily Views" schreibt: Lloyd George habe seine Vorlage in der Form einer an Jr.and gerichteten Herausforderung eingeoracht. Man werde für jedes irische Vataülon, weiches durch dieses Gesetz ge wonnen werde, zwei Bataillone vrauche, um das ausständige irische Volt im Zaums zu behalten. Der politische Korre spondent des „Manchester Guardian" schreibt: Man scheint es für möglich zu halten, daß die Regierung es oiel.cicht nicht ungern sehen würde, wenn sie in dec Frage der irischen Dienstps.icht in der Minderyeir bliebe, entweder um Gelegen heit zur Ausschreibung von Neuwahlen zu erhalten oder avzutrelen und die Verantwortung für die Nichteinsührung der Dienstpflicht in Irland anderen überlassen zu können. NrellügWg üeiurabien; mit stumönle« Der rumänische Minister des Aeußern Arjon, der sich in Bukarest befindet, hat von dem zur Zeit in Kifchmew wei lenden Ministerpräsidenten Marghiloman folgendes Tele gramm empfangen: , Ansiedelung von Kriegsteilnehmern. Das Verzeichnis der zu Landevsiedelungszwecken angebotenen Grundstücke im Gebiet« der Stadt Frankenberg ist hier eingegangen und liegt im Rathaus — Zimmer Nr. 6 — zur Einsicht nahme aus. ' Stadtrat Frankenberg, am 9. April 1918./ Bekanntmachung für Oberlichtenau. In Gemäßheit der besuchenden Vorschriften werden alle Personen, welche am hiesigen Orte ihre Einkommensteuerpflicht oder ihre Ergäniungssteuerpflicht zu erfüllen haben, denen aber bis jetzt die Steuerzetiel nicht haben behändigt werden können, hiermit aufgesordert, wegen Mitteilung des Emschätzungsergebnisses sich bet der hiesigen Gemeindebehörde zu melden. Oberlichtenau, den 11. April 1918. Der Gemetndevorstand. Lu Nova Seorger stecke lg Unter der Ueberschrift „Lloyd George in der Defen sive" schreibt das „B. T.": Der sonst in volkstümlicher Redeweise geübte Premierminister sprach diesmal trocken, ge preßt, ganz und gar in der Defensive nach innen und außen. Es ist ganz gewiß nicht das Verdienst der Rede Lloyd Georges gewesen, daß die Heeresvorlagen so glatl durchgegangen sind. Der Ministerpräsident erzielte das zustimmende Votum des Hauses, nicht weil dis Kriegspolitik der Regierung gut, sondern weil sie schlecht, nicht weil sie heilbringend, sondern weit sie unheilbringend gewesen ist. Das Unterhaus war ein Trauer haus in der steifen englischen Stimmung. Zn der „Germania" heißt es: Während sonst Drohungen gegen den preußischen »Militarismus und viele Siegssverheißungen schablvnen- mäßig mit einander abwechselten, hat der Ernst der Lage diesmal den englischen Diktator Worte abgsrnngen, welche trotz aller Bemühungen, die Gefühle zu verbergen, ein Spiegel bild des niederschmetternden Eindruckes sind, welchen die Er eignisse an der Front hervorgerufen haben. Die „Bürsenzeitung" sagt: Lloyd George, hat es im , , _ Gegensatz zu früher für richtig gehalten, den Ereignissen verhungern sollen. Es geht um die deutsche Zukunft, um, das mit unverkennbarer Objektivität entgegenzutreten. Er gibt Anzeiger ver stampf um unser tSgllcber vro« Unser Hauptfeind England führt den Weltkrieg haupt sächlich als Wirtschaftskrieg. Denn sein Hauptgrund zum Kriege war, Dekttschland als Mitbewerber auf dem Welt märkte zu vernichten, es dauerns aus der Reihe der großen überseeischen Wirtschaftsmächte auszustrcichen. Hatte doch Deutschland auf den wichtigsten Wettbewerbsgebieten bis kurz vor dem Kriege England bereits überflügelt. So erzeugte, um nur ein Hauptbeispiel herauszuhrben, die deutsche Eisen- und Stahlindustrie im letzten Friedensjahre 1913 mehr als die englische an Roheisen bald 9 Millionen Tonnen, an 'Stahl mehr als 11 Millionen Tonnen. So betrug die Steigerung der deutschen Maschinenausfuhr in den letzten dreizehn Frie densjahren eine halbe Milliarde, die der englischen nur 271 Millionen Mark, und vor Kriegsausbruch führte Deutschland schon mehr Maschinen aus als England. Noch ehe die deutsche Wirtschaft solche Fortschritte auf zuweisen hatte, trachteten der britische Geschäftsneid und die Geldgier danach, sich durch Deutschlands Vernichtung zu be reichern. Der bezeichnende Ausdruck dieses Willens ist jener Ausspruch, den vor nunmehr siebzehn Zähren eine englische Wochenschrift tat: „Englands Gedeihen kann nur gesichert . werden, wenn Deutschland vernichtet wird. Wenn Deutschland morgen aus der Welt vertilgt würde, so gäbe es übermorgen keinen Engländer in der Welt, der nicht umso reicher jein ' würde." ! Freitag Seu 12 April 1918 »IMIIWMMIIN INRrir^MW ——' knsitsg «»o Sonnsdsnck, «1«« IS. untt 20. -UpiM «1. I., werden die Geschäfts räume der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft gereinigt und können deshalb an diesen Tagen nun dvuonrlsn« «Ininglivk» Sachen erledigt werden. Flöha, am 9. April 1918. Die Königliche Amtshauptmannschast. * Sommerzeit. Zufolge Verordnung des Bundesrates vom 7. Mqrz 1918 gilt für die Zeit vom 15. April 1918 vormittags 2 Uhr (nach der gegenwärtigen Zeitrechnung) bis zum 18. September 1918 vormittags 3 Uhr (im Sinne der genannten Verordnung) als gesetzliche Zeit in Deutschland die mittlere Sonnenzeit des dreißigsten Längengrades östlich von Greenwich (Sommerzeit). 01« kkksnMvii »in«I sin IS. ISIS »o^intttag» 2 sul SU In- von»us1sU«n untt «in 18. ISIS uaniniirsgs S Utn- »uk 2 sunaolrsss»«N«n. . Verordnungsgemäß werden alle Beteiligten hierdurch aufgefordert, alle zum ungestörten Utbergang in die neue Zeitbestimmung erforderlichen Vorkehrungen zu treffen. Die Wirkungen der obengenannten Bundesratsoerordnung dürfen in keiner Weise, etwa durch Verlegung der Geschäfts- oder Arbeitszeit, abgeschwächt oder aufgehoben werden. Stadtrat Frankenberg, am 10. April 1918. BrStkartenverteiltmg. Am Freitag, den 12. April 1918, nachmittags von V,S bis 7 Ahr werden die Brotkarten auf die Kalenderwochen vom 13. April bi» 7. Juni 1918 in den bekannten vier Ausgabe stellen ausgegeben. Die Aushändigung der neuen Brot- und Zusatzbrotkärten erfolgt nur gegen Vorzeigung der Ausweiskarten und Rückgabe der Umschläge der verbrauchten Karten, sowie der Stamm karten — Köpfe — der Zwieback- und Zusatzkarten. Die neuen Hefte und Karten sind unmittelbar nach Empfang mit Nummer und dem Namen des Haushaltungsvorstandes zu versehen. Sämtliche Karten sind sofort nach Empfang auf ihre Richtigkeit zu prüfen. Etwaige Beanstandungen können sonst keine Berücksichtigung finden. Stabtrat Frankenberg, am 11. April 1918. Verkauf vo« Quarkkäse Freitag, den 12. d. M., an die Bewohner des 2. Brotkartenbezirke» Nr. I bis 609 bei Holler. 4. „ 42» „ 16V» „ Roth gegen 1. Abschnitt für April der Landessperrkarte. Die Ausweiskarte ist vorzulegen. Etadtrat Frankenberg, den N. April 1918. Das im Grundbuch für Ebersdorf Blatt 10 auf den Namen des Handelsmann» Marimilian Wagner in Chemnitz-Hilbersdorf eingetragene Grundstück soll am 5. Juli 1918, vormittags 1V Uhr, an der Gerichtsst lle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden: .. , Das Grundstück ist nach dem Flurbuch 10,5 Ar groß und aus 8000 Mark geschätzt. E» liegt in Ebersdorf an der Dorfitraße, wird gebildet aus dem Flurstücke Nr. 113, fit mit dem Haus - Nr. 10 der Ortsliste bebaut, mit 92,62 Steuereinheiten belegt und zur Brandkasfe mit 6750 Mark eingejchätzt. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamtes, sowie der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstück sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 26. Februar 1918 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten an zumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebotes nicht berücksichtigt und bei der Verteilung de» Ver steigerungserlöses dem Anspruch des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung de» Zu schlages die Aushebung oder die einstweilige Einstellung des. Verfahrens herbeiführen, widrigen falls sür das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt.